Talha Ibn Ubaidullah
Talha Ibn 'Ubaidillah Ibn Uthan Ibn Amr Ibn Ka'ab (arab. طلحة بن عبيدالله) aus dem Stamme der Quraisch und der Taim, gest. 36.n.H./656 n.Chr., war ein bekannter Sahabi.
Talha war einer der Personen, die mit Hilfe von Abu Bakr zum Islam kamen. Er war einer der zehn Sahaba, denen das Paradies versprochen wurde.
Talha wanderte von Mekka nach Medina aus und der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) verbrüderte ihn mit Abu Ajjub al-Ansari. Er nahm an allen Schlachten bis auf die Schlacht von Badr teil, da er zu dieser Zeit geschäftlich in Syrien war. In der Schlacht von Uhud wurde seine Hand verletzt als er den Propheten schützte. Die Hand blieb sein Leben lang gelähmt.
Talha wurde auch "Talha der Gute" oder "Talha der Freigiebige" genannt, dies aufgrund seiner Rechtschaffenheit und Freigiebigkeit.
Es wird von Musa Ibn Talha, d.h. dem Sohn Talhas, überliefert, dass sein Vater sagte:
- "Der Prophet nannte mich am Tag von Uhud "Talha der Gute", am Tag von Al-'Usra "Talha der Freigiebige" und am Tag von Hunain "Talha der Großzügige"." (Hadith bei Ibn Abi 'Asim, al-Albani erklärte es für sahih)
Bei der Wahl des Khalifen Uthmans war Talha einer der sechs Wahlmänner.
Aus dem Leben von Talha Ibn Ubaidullah [1]
- "Unter den Gläubigen sind Leute, die dem Bündnis, das sie mit Allah geschlossen hatten, die Treue hielten . Es sind welche unter ihnen, die ihr Gelübde erfüllt haben, und welche, die noch warten, und sie haben nichts verändert, nicht im geringsten. "' (Quran, Sura Nr. 33:23)
Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) rezitierte diesen Vers und wandte sich dann an seine Gefährten und zeigte dabei auf Talhah und sprach: „ Jedem dem es Vergnügen bereitet auf einen Mann zu schauen der auf Erden wandelt und bereits seinen Schwur des Märtyrertums eingelöst hat, der solle auf Talhah blicken.“
Die Gefährten des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wünschten sich nichts sehnlicher, noch strebten ihre Herzen nach einer schöneren Ankündigung für Talhah als jener die der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) soeben an ihn gerichtet hatte. Durch diese Worte konnte er sich gegenüber seinem Schicksal und seiner Bestimmung absolut sicher fühlen. Es bedeutete für ihn einer von jenen zu sein die leben und sterben und dabei treu ihren Schwur eingelöst zu haben, und deshalb konnte ihn weder das tägliche Leben, noch Nachlässigkeit beeinflussen.
Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) verkündete ihm schlicht und ergreifend das Paradies. Wie verlief also das Leben eines solchen Mannes der sich eine solch herrliche Verkündigung verdiente ?
Talhah war als Händler in der Gegend von Basraa unterwegs, als er dort einen der tugendhaftesten Mönche traf. Dieser erzählte ihm das im heiligen Land bereits jener Prophet erschienen war, den viele heilige Männer und Propheten seit langem verkündet hatten und das seine Ära bereits begonnen hatte. Talhah war äußerst besorgt diese göttliche Führung, Gnade und Segnung zu verpassen.
Als Talhah sich monatelang in Basraa und auf Reisen befand kehrte er in seine Heimat Makkah zurück. Dort hörte er so viele Unterhaltungen hier und da. Wann immer er eine Gruppe von Makkanern traf, erzählten sie ihm von Muhammad dem Vertrauenswürdigen und über den Engel der zu ihm herabgesandt wurde, und über die Botschaft die er speziell zu den Arabern und gleichzeitig der ganzen Menschheit überbrachte.
Aber als erstes fragte er nach Abu Bakr. Er erfuhr das Abu Bakr erst kürzlich mit einer Handelskarawane zurückgekehrt war und das er an der Seite von Muhammad stand, an ihn glaubte und ihn verteidigte.
Talhah sagte sich, „ Muhammad und Abu Bakr ? Bei Allah, diese beiden würden sich nie zusammetun und gemeinsam an etwas falsches glauben und darin auch noch übereinstimmen. Muhammad war bereits vierzig Jahre alt und in seinem ganzen Leben sprach er nie auch eine einzige Lüge aus. War es also möglich das er nun plötzlich eine Lüge ueber Allah verbreitete ? Dies war alles nur sehr schwer vorstellbar.“
Talhah beschleunigte seine Schritte um zu Abu Bakr zu gelangen. Dort angekommen sprachen sie nicht allzu lange miteinander, denn der sehnliche Wunsch den Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu treffen und ihm den Treueschwur zu leisten, überwog alles andere.
Abu Bakr begleitete ihn zum Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und schon kurz darauf nahm Talhah den Islam an um in die gesegneten Ränge der Gefährten aufgenommen zu werden. Und so geschah es das Talhah einer der ersten war die zum Islam übertraten.
Trotz seines ehrbaren Ranges innerhalb seines Stammes, seines grossen Wohlstandes und seines erfolgreichen Handels bekam er seinen eigenen Anteil an der Verfolgung durch die Quraish zu spüren. Die Aufgabe ihn und Abu Bakr zu quälen wurde Nawfal Ibn Khuwailid übertragen, den man den Löwen der Quraish nannte. Die Verfolgungen dauerten allerdings nicht allzu lange, denn die Quraish fühlten sich beschämt und dachten über die Konsequenzen ihrer Taten nach.
Talhah wanderte mit nach Al Madinah aus als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) dies den Muslimen befahl. Danach nahm er zusammen mit dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) an all den Schlachten teil, außer der Schlacht von Badr, denn der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) schickte ihn damals zusammen mit Sa’iid Ibn Zaid auf eine andere Exkursion außerhalb Al Madinahs.
Als beide ihren Auftrag erfüllt hatten und sich auf dem Weg zurück nach Al Madinah befanden, trafen sie auf den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten die soeben von der Schlacht nach Hause kehrten. Talhah und seine Freunde waren zutiefst betrübt, dass sie diese Belohnung verpasst hatten weil sie den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) in dieser allerersten Schlacht nicht begleiten konnten.
Aber der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) beruhigte sie jedoch durch seine Worte, dass sie genau dieselbe Belohnung von Allah erhalten würden wie all die anderen Kämpfer. Darüber hinaus gab er ihnen den gleichen Anteil von der Kriegsbeute wie sie diejenigen bekamen die in der Schlacht gekämpft hatten.
Danach kam die Schlacht von Uhud, wo die Quraish mit all ihrer Macht und Tyrannei kämpften um Blutrache für den Tag von Badr zu nehmen und um ihre Ehre wieder herzustellen, indem sie die Muslime bis zum bitteren Ende bekämpften und ihnen eine Niederlage beibrächten. Dies hielten die Quraish für eine leichte Sache und ein für sie vorherbestimmtes Schicksal. Die Schlacht fing an zu toben und bald schon war das Schlachtfeld gefüllt mit seiner hässlichen Ernte, und das Unglück fiel über die Götzendiener herein.
Als die Muslime sahen wie sich die Feinde zurückzogen. Legten sie ihre Waffen nieder und die Bogenschützen verließen ihre Stellungen um sich ihren Anteil an der Kriegsbeute zu sichern. Noch im selben Augenblick kehrte die Armee der Quraish zurück um das Schlachtfeld erneut zu besetzen, und die Waage der Schlacht neigte sich zu ihren Gunsten.
Die ganze Wildheit, Grausamkeit und Zerstörung dieser Schlacht nahm ihren Fortgang. Der Überraschungsangriff hatte zur Folge das sich die muslimische Armee auflöste und zerstreute. Talhah beobachtete wie sich die Götzendiener auf jene Seite der Schlacht konzentrierten wo sich der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) befand. Noch im selben Augenblick lief Talhah in Richtung des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ).
Er überquerte einen langen Pfad, so kam es ihm vor, dennoch war es nur eine kurze Strecke. Denn jeder Meter dieses Weges war gepflastert mit zehn grausamen Schwertern und zehn ebenso schrecklichen Lanzen.
Vom weitem konnte er erkennen das die Wange des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) blutete und er daran litt. Jetzt war es an Talhah grausam zu werden und er eilte voran auf diesem Wege des Schreckens um zum Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu gelangen, konfrontiert mit den Schwertern der Götzendiener vor denen er Angst hatte das sie vor ihm beim Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) sein würden, denn sie kamen ihm schon bedrohlich nahe um ihn zu treffen.
Talhah kämpfte wie eine einzige entfesselnde Armee und schlug mit seinem Schwert um sich, nach links und nach rechts. Er sah wie der Prophet blutete ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Schmerzen immer größer wurden. Talhah lief auf ihn zu und half ihm aus jenem Loch in dem sich sein Fuß verkeilt hatte und trug ihn davon.
Er stützte den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) mit seiner linken Hand und benutzte seine Brust um ihn zu schützen und brachte ihn an einen sicheren Platz. Gleichzeitig kämpfte er mit dem Schwert das in seiner rechten Hand war ( Allah möge seine rechte Hand segnen ) gegen die Götzendiener die immer näher kamen und den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) bereits einkreisten wie ein Schwarm Heuschrecken.
Laßt uns nun hören wie Abu Bakr As-Siddiq jene Szene dieser Schlacht beschrieb. Aa´ishah sagte einst: Immer wenn Abu Bakr sich an die Schlacht von Uhud erinnerte pflegte er zu sagen, das dies der Tag von Talhah war. „Ich war einer ersten die später beim Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) eintrafen. Er sagte zu mir und zu Ubaidah Ibn Al-Jarrah, „ Kümmert euch um euren Bruder.“ Wir schauten nach Talhah und wir zälten mehr als siebzig Wunden an seinem Körper und ein Finger fehlte. Wir versuchten ihm zu helfen und seine Schmerzen zu lindern.
In allen zukünftigen Schlachten fand man Talhah immer in vorderster Front auf dem Wege Allahs kämpfen und um das Banner des Propheten zu verteidigen.
Talhah lebte in der muslimischen Gemeinschaft und betete zusammen mit den anderen Muslimen alleine zu Allah, kämpfte mit jenen auf dem Wege Allahs die der Wahrheit und den Grundprinzipien der neuen Religion folgten, die herabgesandt wurde um die Menschen – alle Menschen – aus der Dunkelheit heraus ans Licht zu führen.
Nachdem er seine Pflichten Allah gegenüber erfüllt hatte, begab er sich auf die Suche nach Allahs Freigebigkeit und nahm seine erfolgreichen Handelsgeschäfte wieder auf um sie zu erweitern und voranzubringen.
Talhah war einer der wohlhabenden Muslime, der sein ganzes Vermögen zum Wohle der Religion einsetzte. Er gab sein Geld aus ohne zu messen und deshalb vergrößerte Allah seinen Reichtum ebenfalls ohne zu messen.
Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nannte ihn, „ Talhah den Vortrefflichen, Talhah den Glanzvollen, Talhah den Großzügigen, um seine außergewöhnliche Freizügigkeit zu demonstrieren.
Wie oft gab er sein ganzes Vermögen aus, denn Allah der Ewig Großzügige gab es ihm mannigfach zurück. Seine Frau Su’adaa Bint Awf erzählte uns: „ Einmal kam ich zu Talhah und fand ihn sehr aufgeregt, darum fragte ich, „ Was ist los ?“ Er sagte, „ Ich habe derzeit soviel Geld und das macht mir Angst und ich bin verzweifelt.“ Ich erwiderte, „ Mach dir keine Sorgen, ich werde das Geld verteilen.“ Dann macher er sich auf den Weg um Leute einzuladen und wir verteilten das Geld bis nichts mehr davon übrig war.
Bei einer anderen Gelegenheit verkaufte er ein Stück Land zu einem sehr hohen Preis, und als er auf den Stapel von Geld blickte begann er zu schluchzen und sagte, „ Ein Mann in dessen Haus dieses ganze Geld auch nur für eine Nacht bleibt, und natürlich kann er nicht wissen was mit ihm in dieser Nacht geschieht, dieser Mann ist sicherlich von Allah irregeführt.“
Daraufhin rief er einige seiner Freunde zu sich und sie nahmen das ganze Geld und liefen damit durch die Straßen von Al Madinah um es zu verteilen. Im letzten Teil der Nacht blieb davon nicht ein einziger Dirham übrig.
Jaabir Ibn Abd Allah beschrieb seinen Wohlstand einmal so: „ Ich sah niemanden der soviel Geld ungefragt herausgab wie Talhah Ibn Ubaid Allah.“
Er war unglaublich liebevoll gegenüber seinen Verwandten und Kindern und er unterstützte sie alle, obwohl es sehr viele waren. Es wurde über ihn gesagt das er niemals eine Waise vergaß und auch deren Angehörige immer unterstützte. Er sorgte für die Brautpaare die heiraten wollten und kümmerte sich um die Behinderten und bezahlte die Schulden derjenigen die bedürftig waren.
As-Saa’ib Ibn Zaid sagte einmal, „ Ich begleitete Talhah auf Reisen und auch wenn er zu Hause war. Es gab niemanden der großzügiger als Talhah war mit Geld, Kleidung und Essen.“
Dann brachen die uns wohlbekannten Unruhen aus während der Kalifatszeit von Uthmaan. Talhah unterstützte die Meinung derjenigen die gegen Uthmaan waren und stand auf deren Seite übereinstimmend in ihrem Suchen nach Reformen und Veränderung.
Aber rief er in solch einer Situation gleich nach den Mörden von Uthmaan ? Mitnichten ! Und wenn er gewußt hätte das sich diese Unruhen zu solch einem Ausmaß erweitern würden, so gehässig werden würden und sich zu solch schwerem Verbrechen führen würden, nämlich das Opfer Uthmaan ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ). Uthmaan den Mann den man „ Mann der zwei Lichter“ nannte... Wir erlauben uns zu sagen, dass wenn Talhah all dies vorher gewußt hätte und das sich diese Unruhen auf lange Sicht zu solch schrecklichen Ende entwickeln würden, dann hätte er sich dagegen gestemmt und mit ihm auch die anderen Gefährten die seiner Meinung waren und ihn anfangs unterstützten. Sie alle hätten diese Bewegung nur als Opposition und Warnung empfunden und nicht mehr.
Talhah’s Einstellung jedoch stellte sich später für ihn als der Konflikt seines Lebens heraus, nachdem Uthmaan auf grausame Art und Weise umzingelt und getötet wurde. Imam Aliy hatte kaum den Treueschwur von Talhah und Az-Zubair in Empfang genommen, da baten ihn die beiden auch schon um Erlaubnis um in Richtung Makkah aufzubrechen um auf Oumra zu gehen.
Von Makkah aus wandten sich die beiden dann nach Al Basrah, wo sich eine große Menschenmenge versammelt hatte um sich für Uthmaans Tod zu rächen.
Das ganze führte schlußendlich zur Schlacht von Al-Jamal wo diejenigen die auf Rache schworen auf die Gruppe von Aliy trafen.
Immer wenn Aliy über diese schwierige Situation und diese schreckliche Auseinandersetzung nachdachte, in der sich die Muslime und der Islam sich gegenseitig konfrontierten sahen, brach er in kummervolle Tränen aus und er klagte laut. Man zwang ihn einfach in diese schwierige Situation hinein.
Als Kalif der Muslime war es nicht rechtens und er konnte ebenso keinerlei Revolte gegen das Land oder eine bewaffnete Auseinandersetzung gegen die herrschende Ordnung tolerieren. Solch eine Revolte niederzuschlagen bedeutete aber sich gegen Brüder, eigene Gefährten, Freunde und Anhänger des Propheten und seiner Religion zu wenden. Jene Menschen mit denen er sich zusammen gegen die Götzendiener in die Schlacht warf und mit denen er unter dem Banner des Eingottglaubens kämpfte, um ihre islamische Lebensart zu verfeinern und wo sich dadurch all ihre Schwächen und ihre Unzulänglichkeiten auflösten, um sich zu Brüdern zu vereinen – zu wahrlichen Brüdern – und sich gegenseitig zu unterstützen.
Was für eine schreckliche Situation für Aliy. Welch harte Prüfung für ihn. Um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden und um das Blut vieler Muslime zu schützen versuchte Aliy sein höchstmöglichstes zu tun.
Trotzdem, die Verschwörungen gegen den Islam – und es gab viele davon – die schon während des Kalifats von Umar stattfanden, aber noch durch die Hand der Muslime besiegt werden konnten, trafen erneut auf fruchtbaren Boden und dieser Aufruhr nutzte jede Möglichkeit um sich auszubreiten.
Aliy began zu weinen als er Aishaah, die Mutter der Gläubigen, auf ihrem Kamel Howdah an der Spitze der Armee sah, die sich erhoben hatte um ihn zu bekämpfen. Als er Talhah und Az Zubair, die beiden Gefährten des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) erblickte, rief er beide zu sich. Die beiden ritten zu ihm bis sich ihre Pferde direkt gegenüberstanden. Aliy sagte zu Talhah, „Oh Talhah, bist du mit der Frau des Propheten gekommen um sie im Kampf gegen mich zu benutzen, während dessen du deine eigene Frau zu Hause versteckt hast ?‘‘ Daraufhin sprach er zu Az-Zubair, „Oh Zubair! Ich frage dich bei Allah. Erinnerst du dich nicht an jenen Tag als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) an dir vorbeikam als wir an jenem bestimmten Platz waren und er zu dir sagte, ‚ Oh Zubair ! Liebst du Aliy ?‘ Und du daraufhin antwortetest, ‚ Wieso sollte ich nicht meinen Neffen und Cousin lieben der auch meiner Religion folgt ?‘ Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) sagte dann zu dir, „ Oh Zubair! Bei Allah, du wirst gegen ihn kämpfen und dabei ungerecht zu ihm sein.“
Az-Zubair ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) sprach, „ Ja, jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich daran, ich hatte es vergessen. Bei Allah ich werde nicht gegen dich kämpfen.“
Az-Zubair und Talhah zogen sich zurück und nahmen nicht Teil an diesem Bürgerkrieg. Sie nahmen Abstand davon als sich die Dinge für sie klärten. Als sie sahen das Ammar Ibn Yassir auf Aliy’s Seite kämpfte, fiel ihnen die Prophezeihung des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wieder ein die er an Ammar richtete, „ Du wirst von der ungerechten Partei getötet werden.“ Sollte Ammar in diesem Kampf getötet werden an dem Talhah teilnahm, so würde Talhah zu den Ungerechten gehören.
Talhah und Az-Zubair zogen sich gänzlich aus diesem Kampf zurück und mußten trotzdem mit ihrem Leben dafür bezahlen. Dennoch trafen sie beide Allah zufrieden und erfreut ob der Gnade mit der sie Allah beglückt hatte: Erkenntnis und Rechtleitung.
Was Az-Zubair anbelangte, so wurde er von einem Mann namens Amr Ibn Jarmuuz getötet, der ihm folgte und während des Gebetes auflauerte.
Was Talhah anbelangte, so wurde er durch die Lanze von Marwaan Ibn Al-Hakim getötet und war auf der Stelle tot.
Der Mord an Uthmaan bedeutete für Talhah der Konflikt seines Lebens, wie wir bereits erwähnten. Trotz der Tatsache das er weder an diesem Mord teilgenommen hatte noch ihn befürwortet hatte, denn er hatte nur den Widerstand gegen Aliy unterstützt zu einer Zeit als es noch nicht vorhersehbar war, dass sich dieser Konflikt so verstärken würde um schließlich in ein grauenvolles Verbrechen zu münden.
Als er am Tage der Schlacht von Al-Jammal seinen Platz einnahm inmitten der Armee derjenigen die gegen Aliy kämpfen würden, um Rache an Uthmaans Mörder zu nehmen, hoffte er das dies eine Art von Sühne sein würde gegenüber dem Druck seines Gewissens. Vor Beginn der Schlacht wandte er sich mit erstickter Stimme in einem Bittgebet an Allah, „ Oh Allah, akzeptiere mich an diesem Tag zum Wohle von Uthmaan, solange bis du zufrieden bist mit mir.“
Als sie dann Aliy auf dem Schlachtfeld trafen, Angesicht zu Angesicht, fühlten sich beide durch die Worte Aliy’s erleuchtet und fühlten sich im Recht die Schlacht zu verlassen.
Und dennoch war das Märtyrertum für beide vorherbestimmt. Dies war ihr Schicksal und beide sollte es treffen wo immer sie sich auch gerade befanden.
Sagte der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nicht einmal über Talhah, „ Wenn jemand das Vergnügen haben will und einen Märtyrer auf Erden wandeln zu sehen, der möge auf Talhah schauen.“ Deswegen traf dieser Märtyrer auf sein unvermeidliches Schicksal obwohl die Al-Jammal Schlacht bereits vorüber war. Die Mutter der Gläubigen realisierte das sie eine zu hastige Entscheidung getroffen hatte. Deswegen verließ sie Al-Basrah in Richtung heilige Moschee in Makkah und später begab sie sich weiter nach Al-Madinah und hielt sich fern vom Kampf und Streit. Imam Aliy versorgte sie weiterhin mit allem Komfort und Respekt.
Als Aliy all die Märtyrer auf dem Schlachtfeld sah, machte er sich auf um die Totengebete für diejenigen zu verrichten die an seiner Seite kämpften, sowohl als auch für diejenigen die gegen ihn kämpften.
Als er Talhah und Az-Zubair zu Grabe getragen hatte, verweilte er lange Zeit dort um ihrer zu gedenken. Mit abschließenden Worten sagte er, „ Ich wünschte ich wäre mit Talhah und Az-Zubair und Uthmaan unter denjenigen die Allah mit seinen Worten beschrieb: Und wir wollen hinwegnehmen, was an Groll in ihren Herzen sein mag; brüderlich ( sollen sie ) auf Ruhesitzen einander gegenüber sitzen."' (Quran, Sura Nr. 15:47 )
Dann blickte er fromm, sanftmütig und mit traurigen Augen auf ihre Gräber und sprach: „ Ich habe mit meinen beiden Ohren gehört wie der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) einst sagte, ‚Talhah und Az-Zubair sind meine Nachbarn im Paradies.‘“- ↑ Khalid Muhammad Khalid, Men around the messenger
Sein Tod
Zur Zeit des Khalifen 'Ali Ibn Abi Talib kämpfte er in der Kamelschlacht an der Seite Aischas und Az-Zubair Ibn Al-'Auuam. Während der Schlacht, die im Dschumad-al-Achir des Jahres 36.n.H./656 n.Chr. stattfand, wurde er verwundet und starb im Alter von ca. 60 Jahren.
Quelle
- Ibn Kathir, Ismail (2006): Al-Bidaja wa-n-Nihaja, Band 4., Verlag: Dar al-Imam Malik, Algier