Quraisch
Quraisch (arab.: قريش) ist der Name des Stammes des Propheten Muhamad (Allahs Segen und Friede auf ihm).
Geschichte des Stammes Quraisch[Bearbeiten]
Die Quraisch waren zur Zeit des Propheten ein großer und einflußreicher Stamm in Mekka. Zu diesem Stamm gehören die Sippe des Haschim, die Banu Haschim, und die Sippe des Umajja, die Banu Umajja. Zwischen den beiden Sippen, den beiden am meisten angesehensten des Stammes, bestand eine alte Rivalität.
Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) entstammte der Sippe der Banu Haschim. Die Banu Haschim werden auch als "Haschimiten" bezeichnet. Zu den Banu Umajja, auch "Umajjaden" genannt, gehörten beispielsweise Abu Sufjan, Mu‘awjia und ‘Uthman Ibn Affan (Allahs Wohlgefallen auf ihnen).
Die Quraisch rechneten sich genealogisch zu den Kinana und lebten zunächst in der Umgebung der von den Banu Khuza'a beherrschten Stadt (Mekka).
Der Anführer der Quraisch namens Qusai Ibn Kilab nahm Mekka im 5. Jhrd. n. Chr. ein. Die Quraisch siedelten sich um die Ka'ba und den Zamzam-Brunnen an. Im Spannungsfeld von Byzanz, Persien und Äthiopien gelang es ihnen, aus Mekka ein blühendes Handelszentrum zu machen. Ausgeführt wurden vor allem Leder, Gold und Parfums. Im Transithandel kamen aus dem Jemen Weihrauch und asiatische Stoffe, aus Afrika Elfenbein und Sklaven, und aus dem Mittelmeerraum u.a. Waffen und Getreide. Die Karawane, die pro Jahr zweimal nach Syrien und in den Jemen zog, soll zuweilen über 2000 Lastkamele gezählt haben.
Allah der Erhabene erwähnt die Quraisch und ihre Handelsaktivitäten im Quran, dort heißt es in Sure al-Quraisch:
- " Für die Vereinigung der Quraisch,(*)ihre Vereinigung während der Reise des Winters und des Sommers.(*) So sollen sie dem Herrn dieses Hauses dienen,(*) Der ihnen Speise nach ihrem Hunger gegeben und ihnen Sicherheit nach ihrer Furcht gewährt hat." (Quran 106:1-4)
- Mit der "Reise des Winters und des Sommers" ist hier die zweimal jährlich stattfindende Handelskarawane gemeint.
Eine weitere Quelle des Reichtums in dieser klimatisch ungünstig gelegenen Stadt bildeten die Wallfahrten der umliegenden Stämme zur Ka'ba (noch vor dem Islam).
Die Quraisch widersetzten sich zunächst dem Aufruf des Propheten, den Islam anzunehmen. Bei Ibn Ishaq wird Folgendes berichtet: "Der Islam begann sich in Mekka unter den Männern und Frauen der quraischitischen Stämme auszubreiten, obwohl die Quraisch, soweit es in ihrer Macht stand, die Muslime einsperrten und vom Glauben abzubringen suchten."
Quelle[Bearbeiten]
- Rassoul, Abu-r-Rida' Muhammad Ibn Ahmad Ibn (1998): Lexikon der Sira, Islamische Bibliothek, ISBN: 3-8217-0180-3, 1. Auflage