Maria al-Qibtiyya

Maria al-Qibtiyya
Geburtsdatum	?
Geburtsort	Ägypten
Todesdatum	16.02.637 n. Chr.
Todesort	Medina
Konversion	Nach den Treffen mit dem Propheten
Ehemann	Muhammed
Vater	Scham'un
Kinder	Sohn Ibrahim mit dem Propheten Muhammed

Maria al-Qibtiyya(arab.:مارية القبطية),Maria, die Koptin.Der Name Maria ist im arabischen Maryam und bedeutet „fruchtbar, gottesfürchtig, betrübt, widerspenstig“. Sie wurde als einzige Ehefrau Muhammeds nicht Mutter der Muminiin Überzeugten/"Gläubigen") genannt. Der Grund dafür ist noch nicht genau untersucht worden.

Herkunft

Sie hieß Maria Bint Scham’un (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr). Sie war die Tochter eines koptischen Vaters und einer römischen Mutter. Sie lebte in Südägypten und arbeitete im Schloss vom Muqawqis, beim Oberhaupt der Kopten, der zu jener Zeit der Herrscher von Ägypten war, und sie war Christin. Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) hatte eine Schwester, die Sirin hieß. Sie arbeitete mit ihr in dem Schloss. Sirin war eine der Frauen, die einen hohen Rang im Schloss hatte. Dies sind alle Informationen, die wir über ihre Jugend wissen.

Briefe an die Könige

In diesem Jahr schrieb der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) an alle Könige der Welt, um sie zum Islam einzuladen, was eine ehrenhafte Tat war. Der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) war zu jenem Zeitpunkt sechzig Jahre alt, drei Jahre bis zu seinem Tode. Nur Medina gehörte den Muslimen, aber dennoch schrieb er an die Könige der Welt.

Seine Briefe enthielten folgenden Text:

-Von Muhammad, dem Gesandten Allahs, Diener Allahs und sein Gesandter, an Heraklius, den Großen der Römer. Nimm den Islam an, so erlangst du Frieden!

-Von Muhammad, Diener Allahs und sein Gesandter, an Muqauqis, Herrscher Ägyptens. Nimm den Islam an, so erlangst du Frieden!

-Von Muhammad, Allahs Gesandtem, an Chosroes, Herrscher Persiens. Nimm den Islam an, so erlangst du Frieden!

Muqawqis, König von Ägypten

Muqawqis las den Brief und merkte, dass dies nicht die Worte eines Menschen waren, da sah er zu Hafiz Ibn Abu Balt’a und sagte zu ihm: „Ich habe gewusst, dass dies die Zeit des letzten Propheten ist, aber ich dachte, dass er aus Großsyrien kommt, denn alle Propheten vor ihm kamen von dort. Aber dass er von den Arabern kommt, wusste ich nicht und dachte ich auch nicht. Ich weiß aber auch, dass es wahr ist, und dass er die Wahrheit sagt, aber ich fürchte, dass die Kopten mir nicht glauben werden und ihm nicht folgen werden.“ Er ist nicht zum Islam übergetreten, er wollte seine Herrschaft bewahren, aber er hat einen Brief an den Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) geschrieben, in dem er sagte: „Dein Bote hat mich bereits erreicht, und ich habe dein Schreiben gelesen, und verstanden, was darin steht. Ich dachte, dass der letzte Prophet aus Großsyrien kommt, aber da er jetzt von den Arabern kommt, so glaube ich dir. Ich kann aber auch nicht mit dir sein. Ich schicke dir ein Geschenk, es sind zwanzig Stück ägyptischer Stoffe, Honig aus Banha und zwei Sklavinnen, Maria und Sirin, von den Besten, die wir haben. Damit wollte er ein gutes Verhältnis mit den Muslimen und dem Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) sichern.

Maria und Sirin

Hafiz nahm die Geschenke an und kehrte mit Maria(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) und Sirin zurück nach Medina. Sie waren natürlich sehr traurig, weil sie ihr Land verließen.

Die Rückreise

Er dachte daran, ihnen eine Geschichte zu erzählen, die sie beruhigen sollte. Denn das, was ihnen passierte, ist tausende Jahre davor einer anderen Frau genauso passiert gewesen. Den Weg, den sie gerade bestritten, war diese Frau auch gegangen. Es handelte sich um Hadschar (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr). Allah hat ihren Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht. Sie war auch Ägypterin und lebte im Schloss des Königs von Ägypten. Als Abraham (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm)zum König kam, begegnete er anfangs Abraham(ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) boshaft, dann aber änderte sich die Lage, und der König versuchte ihn freundlich zu behandeln. Deshalb schenkte er ihm Hadschar(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr). Sie ging mit ihm denselben Weg und dieselbe Strecke. Vielleicht empfand sie auch dieselben Gefühle, die die beiden Frauen gerade fühlten. Denn auch sie hatte auch ihr Land verlassen. Vielleicht gingen sie sogar auf ihren Fußspuren. Diese Frau aber traf einen Propheten: Abraham(ALLAHS Wohlgefallen auf ihm). Abraham (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) heiratete dieses Mädchen, das ihm aus Ägypten geschenkt wurde. Sie gebar Allahs Propheten Ismail (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm), der als Vater der Araber bekannt ist. Aus seiner Nachkommenschaft wurde der "Prophet vom Ende der Zeiten", Muhammad (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm), geboren. Hadschar(ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) besaß somit eine besondere Stellung bei allen Arabern und Muslimen.

Die Geschichte wiederholt sich

Tausende Jahre später wiederholt sich die Geschichte. Hadschar(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) war die einzige Frau, die vor Sara ein Kind für Abraham (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) gebar. Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) war auch die einzige seiner Frauen, die – nach Khadidscha (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) – dem Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) ein Kind gebar. Stellt euch Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) vor, als sie diese Geschichte hörte und stellt euch vor, wie Hafiz mit seiner Klugheit und seiner Liebe zu seiner Religion ihre Trauer in Entspannung, Interesse und Hoffnung verwandelte. Jetzt wünschte sie sich, den Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) zu sehen und fragte sich, ob Hadschars Geschichte sich wiederholen könnte?

Begegnung mit dem Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm)

Als Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) Medina erreichte, ging sie mit Hafiz, um den Propheten (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) zu treffen. Er zeigte ihm die Geschenke, die ihm geschickt wurden, sowie Maria und Sirin. Der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) erfuhr, was Hafiz getan hat, deshalb lud er sie zum Islam ein. Beide akzeptierten sofort, Muslime zu werden.

Die Geschichte der Heirat

In diesem Treffen wurden Maria(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) und Sirin Musliminnen. Der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) heiratete Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr). Ziel dieser Ehe war eine Verschwägerung mit den Ägyptern.

Marias (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) Haus

Alle Ehefrauen Muhammads (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) lebten neben der medinensischen Moschee, aber der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) wollte, dass Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) woanders lebte, in einem Ort genannt Al-Al-A’wali. Ein Ort außerhalb von Medina, den es bis heute noch gibt. Das Haus von Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) hieß „Maschrabia Um Ibrahim“.

Ein freudiges Ereignis

Der Gesandte (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) hat Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) oft besucht. Manchmal ist er tagsüber bei ihr vorbei gegangen, um mit ihr zu reden und um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ginge. Das achte Jahr nach der Hidschra rückte näher und etwas Großartiges ereignete sich, sie wurde schwanger. Aber sie hat es die ersten drei Monate für sich behalten, weil sie es nicht glaubte. So wiederholte sich die Geschichte von Hadschar(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr).

Ibrahim

So kam Ibrahim ((ALLAHS Wohlgefallen auf ihm)) zur Welt. Der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) nannte ihn in Erinnerung an Abraham (a.s.) ebenso, und so wiederholte sich die Geschichte. Der Gesandte (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) spürte die Parallele zwischen den beiden Geschichten. Ibrahim wurde in Al-A’wali geboren, im Ort Maschrabia Um Ibrahim.

Ibrahims Tod

Ibrahim (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm) starb im Alter von 2 Jahren. Drei Monate später starb der Prophet (ALLAHS Wohlgefallen auf ihm), und nach sechs Monaten auch Maria (ALLAHs Wohlgefallen auf ihr).

Der Tod Marias

Maria(ALLAHs Wohlgefallen auf ihr) starb im Jahr 637 n. Chr.. Der zweite Khalif Umar ibn al-Khattab betete über ihrem Grab auf dem Friedhof al-Baqi.

Quellen

• El-Zayat, Farouk (1996): Die Frauen des Propheten: Mütter der Gläubigen, herausgegeben von der Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland e. V. ISBN 3-932399-01-3
• Khaled, Amr :Mütter der Gläubigen. URL:http://www.amrkhaled.net/articles/articles1400.html