Abdullah Ibn Abbas

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'Abdullah Ibn 'Abbas
Geburtsdatum618-619 n. Chr. / 3 v. H.
GeburtsortTaif
Todesdatum687-688 n. Chr. / 67-68 n. H.
Todesortin asch-Schi'b bei Mekka
KonversionEr ist in den Islam hineingeboren
StatusQuranexeget und Überlieferer von 1660 Ahadith
Kunya (Beiname)Ibn Abbas
Ehefrau(en)Hind bint 'Utbah
VaterAbbas Ibn Abdalmutalib
MutterUmm al-Fadhl Lubaba
Glaubwürdigkeitbei Sunniten & Schiiten


'Abdullah Ibn 'Abbas (arab.: ‏عبد الله بن عبّاس) (geb.: 619 n. Chr. in asch-Schi'b / ‏الشعب ‎ bei Mekka; gest.: um 688 n. Chr. in Taif / ‏الطائف / heute in Saudi-Arabien), allgemein als Ibn 'Abbas bekannt, war ein Cousin des Propheten Muhammad. Er gilt als einer der ältesten Exegeten des Qurans. Seine Überlieferungen werden sowohl von Sunniten, wie von Schiiten respektiert.[1]

Er war der Sohn von Abbas Ibn Abdalmutalib (dem Stammvater der Abbasiden und jüngster Bruder von Muhammads Vater) und Umm al-Fadhl Lubaba, der Schwester von Maymuna Bint al-Harith (ALLAHs Wohlgefallen mit ihr), einer späteren Frau von Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm).[1]

Ibn Abbas überlieferte viele Einzelheiten aus dem Leben des Propheten Muhammad, obwohl er erst 13 Jahre alt war, als der Prophet starb. Er soll sich auch mit der vorislamischen Geschichte, Philologie und Poesie beschäftigt haben. Seine quranexegetischen Beiträge sind in späteren Werken, vor allem bei Tabari und Ibn Kathir erhalten. Einigen Überlieferungen zufolge war er ein so genannter Hafidh (jemand der den gesamten Quran auswendig rezitieren kann) und beteiligte sich während des Kalifats von Uthman Ibn Affan an der Sammlung des Qurantextes.[1]



Das Leben von Ibn Abbas[Bearbeiten]

Kurz nach seiner Geburt[Bearbeiten]

Als Ibn Abbas geboren wurde brachte seine Mutter ihn zu dem gesegneten Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), dieser vermischte etwas von seiner eigenen Speichelflüssigkeit mit Dattelbrei und tat es auf die Zunge des Babys, ehe es anfing zu saugen. Dies war der Anfang einer innigen Bindung zwischen Abbas und dem Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), einer lebenlangen Liebe und Hingabe.[2]


Seine Kindheit [2][Bearbeiten]

Als Abdullah das Alter der Mündigkeit (ab 10 Jahren) erlangte, begab er sich in den Dienst des Prophete (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm). Er rannte los, um Wasser zu holen, wenn der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) Wudhu (rituelle Gebetswaschung) verrichten wollte. Während des Gebets stand er hinter ihm und ging der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) auf Reisen oder Auskundschaften, folgte er ihm in der Reihe hinter ihm. So wurde Abdullah zum Schatten des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), ständig in seiner Begleitung. In all diesen Situationen achtete er aufmerksam und wachsam auf das, was der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte und tat. Sein Herz war enthusiastisch und sein junges Gemüt war rein und ruhig. Er behielt die Worte de Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) im Gedächtnis mit dem Fassungsvermögen und der Genauigkeit eines Aufnahmegerätes. Auf diesem Wege und durch seine späteren Nachforschungen wurde Abdullah, wie wir sehen werden, einer der meist Gelehrten unter den Gefährten des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), er bewahrte die unbezahlbaren Worte des Gesandten Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) für die kommenden Generationen auf. Es wird gesagt, daß er ca. 1660 Aussagen des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) im Gedächtnis hatte, welche glaubwürdig sind und in de Sammlungen von Muslim und Bukhari niedergeschrieben wurden.

Als Abdullah (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) ein Kind war, zog der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) ihn oft zu sich heran, klopfte ihm auf die Schulter und bat Allah (dem Erhabenen):

“O Allah, lasse ihn ein tiefes Verständnis für die Religion Islam erlangen und leite ihn in der Bedeutung und Interpretation der Dinge.”

Es gab viele Gelegenheiten bei denen der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) dieses Dua für seinen Cousin wiederholte, lange bevor Abdullah ibn Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) erkannte, daß sein Leben dem Zweck des Lernens und Wissens gewidmet war. Außerdem bat der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), daß er nicht nur Verständnis und Wissen erlangte, sondern auch Weisheit. Abdullah berichtete folgenden Vorfall selbst:

”Einst war es Zeit für den Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) Wudhu zu verrichten. Ich beeilte mich, Wasser für ihn zu holen. Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) war sehr erfreut über mein Tun. Als er anfangen wollte zu beten, sagte er, ich solle an seiner Seite stehen. Wie dem auch sei, ich stellte mich hinter ihn. Nach dem Gebet fragte der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm): ‘Was hat dich davon abgehalten, neben mir zu stehen?’ ‘Du bist zu erhaben und zu groß in meinen Augen, als das ich Seite an Seite neben dir stehen soll’, antwortete ich.” Seine Hände zum Himmel hebend bat der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm): ”O Herr gebe ihm Weisheit.”

Die Gebete für den jungen Abdullah wurden zweifelsfrei angenommen, dies bewies die Zeit, denn er besaß eine Weisheit jenseits seiner Jahre. Doch war es eine Weisheit, die nur durch die Hingabe und dem verbissenen Streben nach Wissen zu Lebzeiten des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) und auch nach seinem Tod kam.


Die Jugend von Ibn Abbas [2][Bearbeiten]

Zu Lebzeiten des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) verpaßte Abdullah nicht eine seiner Versammlungen und behielt alles im Gedächtis, was der Prophet sagte. Nach dem der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) von uns gegangen war achtete er darauf, so viele Gefährten wie möglich zu besuchen, besonders diejenigen, die den Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) länger kannten, um von ihnen zu lernen, was der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sie gelehrt hat. Immer, wenn er einen Hadith des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hörte, den er nicht kannte, eilte er schnell zu ihm und schrieb ihn nieder. Er unterzog allem was er hörte einer genauen Prüfung und prüfte es mit anderen Aussagen. Er ging zu mehr als dreißig Gefährten, um eine einzelne Sache auf die Richtigkeit zu prüfen.

Abdullah beschreibt, was er einmal tat, als er erfuhr, daß ein Gefährte des Propheten einen ihm unbekannten Hadith kannte:

”Ich ging zu ihm zur Zeit der Nachmittagspause und breitete meinen Umhang vor seiner Tür aus. Der Wind blies mir Staub ins Gesicht (während ich dort saß und auf ihn wartete). Ich wünschte ich hätte um seine Erlaubnis gebeten einzutreten, sicher hätte er mir diese Erlaubnis gegeben. Doch ich zog es vor auf ihn zu warten, damit er sich ausreichend erholt. Als er aus dem Haus kam und mich in diesem Zustand sah, sagte er: “O Cousin des Propheten! Was ist los mit dir? Wenn du nach mir verlangt hättest, so wäre ich sofort gekommen.” Ich sagte: “Ich bin derjenige, der zu dir kommen sollte, denn Wissen ist etwas erstrebenswertes, es kommt nicht einfach so.” Ich fragte ihn nach dem Hadith und lernte von ihm.

Auf diesem Wege fragte der pflichtbewußte Abdullah, er fragte und fragte immer weiter. Und er überprüfte und durchsiebte die gesammelten Informationen mit seinem scharfen Verstand und mit penibler Genauigkeit. Abdullah spezialisierte sich nicht nur auf das Sammeln von Ahadithen, er widmete sich auch dem Wissenserwerb anderer vielseitiger Gebiete. Er bewunderte ganz besonders Personen wie Zayd ibn Thabit, ein Niederschreiber der Offenbarung, der Führende der Richter und Juristen, sowie dem Rat von Medina, ein Experte im Erbrecht und im Gesetz des Quran-Lesens. Als Zayd beabsichtigte, auf eine Reise zu gehen, stand der junge Abdullah bescheiden an seiner Seite, ergriff die Zügel seines Reitpferdes mit der Haltung eines bescheidenen Dieners in Gegenwart seines Dienstherren. Zayd sagte:

“O Cousin des Propheten nicht!” “Folgendermaßen wurden wir angewiesen, die Gelehrten unter uns zu behandeln,” sagte Abdullah, daraufhin antwortete Zayd: “Gib mir deine Hand!” Abdullah streckte sie aus, Zayd nahm sie und küßte sie: “Folgendermaßen wurden wir angewiesen, die Mitglieder des Ahl al-Bayt (des Haushalts des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm)) zu behandeln.”


Als Abdullahs Wissen wuchs, wuchs auch seine Größe. Masruq ibn al Ajda sagte über ihn:

“Wann immer ich ihn sah, sagte ich: Er ist der Stattlichste von den Männern. Wenn er sprach sagte ich: Er ist der Redegewandteste von den Männern. Und wenn er eine Konversation führte, sagte ich: Er ist der Wissendste von den Männern.”

Der Khalif Umar Ibn al-Khattab holte sich oft einen Rat in wichtigen Dingen, die den Staat betreffen, bei ihm. Er beschrieb ihn als “den jungen Mann der Reife”.

Said ibn Abi Waqqas beschrieb ihn mit folgenden Worten:

“Ich habe niemals jemanden gesehen, der eine größere Auffassungsgabe hatte als Ibn Abbas, der mehr Wissen und mehr Weisheit besaß als Ibn Abbas. Ich habe Umar gesehen, wie er ihn aufforderte, schwere Probleme in Gegenwart der Veteranen, von Badr zwischen den Ansar und den Muhadschirun zu lösen. Ibn Abbas sprach und Umar mißachtete das, was er zu sagen hatte, nicht.”

Es sind diese Qualitäten, die Abdullah ibn Abbas als den “gelehrten Mann dieser Ummah” bekannt machten.


Abdullah Ibn Abbas als Gelehrter [2][Bearbeiten]

Abdullah ibn Abbas wollte nicht Wissen anhäufen. Er fühlte, sich der Ummah gegenüber verpflichtet, diejenigen auszubilden, die nach Wissen suchen, sowie die breite Masse der Muslime. So lehrte er, und sein Haus wurde zu einer Universität - ja, eine Universität in wahrem Sinne. Eine Universität mit besonderen Lehren, mit dem Unterschied, daß es nur einen Lehrer gab, Abdullah ibn Abbas. Es rief eine enthusiastische Antwort auf Abdullahs Unterricht hervor.

Einer der Gefährten beschrieb eine typische Szene vor seinem Haus:

“Ich sah Menschen in den Straßen, die zu seinem Haus führten, laufen, bis kaum noch Platz vor seinem Haus frei war. Ich trat ein und berichtete ihm von den Massen vor seiner Haustür und er sagte: “Reich mir Wasser für Wudu.” Er machte Wudu, setzte sich hin und sagte: “Geh hinaus und sag ihnen, das jeder der nach dem Qur’an und seiner Aussprache fragen möchte, eintreten soll.” Dies tat ich und die Menschen traten ein bis das Haus gefüllt war. Was auch immer er gefragt wurde, konnte er erklären und gab sogar Informationen, die über die Fragen hinausgingen. Dann sagte er (zu seinen Studenten): “Macht Platz für eure Brüder.” Dann sagte er zu mir: “Laß jeden eintreten, der Fragen zum Qu’ran und seiner Interpretation hat.” Wieder war sein Haus gefüllt und Abdullah erklärte und beantwortete über die Fragen hinaus. Uns so fuhr er fort mit Gruppen von Leuten über Fiqh, Erlaubtes und Verbotenes, Erbrecht, arabische Sprache, Poesie und Ethik zu diskutieren.

Um einen Andrang der Menschen zu vermeiden, da verschiedene Gruppen kamen, um verschiedene Themen zu diskutieren, entschied sich Abdullah für einen Tag mit einem bestimmten Thema festzulegen. An einem Tag wurde die Auslegung des Qur’ans unterrichtet, während an einem anderen Tag nur Fiqh unterrichtet wurde. Die Maghazi und die Feldzüge des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), Poesie, arabische Geschichte vor dem Islam wurden einem besonderen Tag zugeordnet.

Abdullah ibn Abbas zeigte bei seinem Lehren ein starkes Gedächtnis und einen beachtenswerten Intellekt. Die Erklärungen waren präzise, klar und logisch. Seine Argumente waren überzeugend und durch passende, niedergeschriebene Gegebenheiten und historische Ereignisse gestützt.

Eine Gelegenheit bei der seine beachtliche Kraft zur Überzeugung benötigt wurde, war zur Zeit des Khalifats von Ali Ibn Abu Talib. Eine große Anzahl der Anhänger Alis desertierten, wegen seiner Stellung gegen Muauijah. Abdullah ibn Abbas ging zu Ali und bat um Erlaubnis zu ihnen sprechen zu dürfen. Ali zögerte, denn er fürchtete, daß Abdullah in ihren Händen gefährdet wäre, aber schließlich ließ Abdullahs Optimismus ihn glauben, daß nicht passieren würde.

Abdullah ging zu der Gruppe hinüber. Sie waren mit Gottesdienst beschäftigt. Einige waren nicht bereit ihm zuzuhören.

“Sagt mir,” fragte Abdullah, “welche Beschwerde ihr gegen den Cousin des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) habt, den Mann seiner Tochter und einer der ersten, die an ihn glaubten?”

Die Männer brachten drei Hauptbeschwerden gegen Ali vor. Erstens, das er Männer dazu aufgefordert hatte, Gesetze zu übertreten, die die Religion Gottes betreffen - sie meinten, daß Ali einverstanden war, den Schiedsspruch von Abu Musa al-Asbari und Amr Ibn al-As in der Auseinandersetzung mit Muauijah anzunehmen. Zweitens, das er kämpfte ohne Gefangene oder Kriegsbeute zu nehmen. Drittens, das er nicht auf den Titel Amir al-Muminin bestand, während des Schiedsspruchs, obwohl die Muslime ihm Treue versichert hatten und er ihr rechtmäßiger Amir war. Für sie war dies offensichtlich ein Zeichen der Schwäche und ein Zeichen dafür, das Ali bereit war, sich seine rechtmäßige Position als Amir streitig machen zu lassen. Als Antwort fragte Abdullah, ob sie, trüge er Verse aus dem Qur’an und Aussagen des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) vor, gegen die sie keine Einwände hätten und die ihre Kritik betreffen, bereit wären ihre Meinung zu ändern. Sie bejahten und so fuhr Abdullah fort:

“Was eure Aussage betrifft, Ali würde Männern erlauben, Gesetze, die Allah (der Erhabene) betreffen zu überschreiten, hat Allah, der Gepriesene und Erhöhte, gesagt: ´O ihr die ihr glaubt! Tötet nicht im heiligen Bezirk oder im Pilgergewand. Tut einer von euch dies absichtlich, so soll die Sühne das Opfern eines zahmen Tieres sein, welches dem Mann gleichkommt, den er getötet hat, und zwei Männer sollen darüber urteilen.` Ich beschwöre euch, bei Gott! Ist das Urteil des Menschen in Dingen, die das Bewahren ihres Blutes und ihres Lebens und den Erhalt des Friedens betreffen beachtenswerter als das Urteilen über einen Hasen, dessen Wert lediglich ein Dirham ist?”

Die Antwort war natürlich, daß ein Schiedsspruch im Falle des Schutzes vom Leben der Muslime und das Erhalten des Friedens zwischen ihnen wichtiger ist als das Urteil vom Töten des Wild in heiligen Bezirken.

“Haben wir diesen Punkt nun geklärt?”, fragte Abdullah und ihre Antwort war: “Allahumma, naam - Ja, o Herr!” Abdullah fuhr fort:
“Zu eurer Aussage, daß Ali kämpfte und keine Kriegsgefangenen nahm, so wie es der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) tat. Möchtet ihr wirklich eure ”Mutter” Aishah zu einer Kriegsgefangenen machen und sie so behandeln wie Gefangene normalerweise behandelt werden? Sollte eure Antwort ”Ja” sein, so seid ihr in Kufr (Ableugnung des Islam) gefallen, denn Allah, der Erhabene und der Gepriesene hat gesagt: “Der Prophet ist den Überzeugten näher als sie sich selbst, und seine Frauen sind deren Mütter.” (So betitelt aus Respekt und dies mit Grund) 33:6, Sura al-Ahzab. “Wählt für euch was ihr wollt”, sagte Abdullah und dann fragte Abdullah: “Haben wir diesen Punkt nun geklärt?” Und ihre Antwort: “Allahumma naam - Ja, o Herr!”
“Zu eurer Aussage, daß Ali den Titel Amir al-Muminin abgelegt hat, so (erinnert euch), daß der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) selbst bei der Schlacht von Hadaybiyah, von den Muschrikun, beim Schließen des Waffenstillstandes, gefordert hat, daß sie schreiben: “Der Gesandte hat sich einverstanden erklärt...” und sie widersprachen, indem sie sagten: “Würden wir glauben, daß du der Gesandte Allahs bist, so hätten wir euch den Weg zur Kabah nicht versperrt, noch hätten wir gekämpft. Schreib statt dessen: ´Muhammed ibn Abdullah...`. Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) gewährte ihnen ihren Einspruch, wobei er sagte: ”Bei Gott, ich bin der Prophet Allahs selbst wenn sie es bestreiten.” An dieser Stelle fragte Abdullah die Andersdenkenden: “Haben wir diesen Punkt nun geklärt?” Und ihre Antwort war ein weiteres mal: “Allahumma,naam - Ja, o Herr!”

Einer der Früchte dieses verbalen Aufrufs, indem Abdullah sein persönliches Wissen über den Qur’an und die Sira des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), sowie seine bemerkenswerte Kraft beim Argumentieren und Überzeugen zeigte, war, daß die Mehrheit, über zwanzigtausend Mann, zu den Reihen Alis zurückkehrten. Dennoch blieben viertausend stur. Diese wurden später als Kharidschiten bekannt.

In dieser und auch in anderen Situationen zeigte der tapfere Abdullah, daß er Frieden dem Krieg vorzog und Logik gegen Kraft und Gewalt. Er war aber nicht nur für seine Tapferkeit, seine scharfsinnigen Gedanken und sein umfangreiches Wissen bekannt. Auch seine Großzügigkeit und seine Gastfreundschaft zeichneten ihn aus. Einige seiner Zeitgenossen sagten: “Wir haben keinen Haushalt gesehen, in dem es mehr Essen, Trinken und Wissen gab als in ibn Abbas Haus.”

Er hatte eine aufrichtige und beständige Beziehung zu den Menschen. Abdullah war rücksichtsvoll und umsichtig. Einmal sagte er:

“Wenn ich die Wichtigkeit eines Verses aus dem Buche Gottes erkenne, dann wünsche ich, alle Menschen könnten wissen, was ich weiß.” “Wenn ich von einem muslimischen Führer höre, der rechtens handelt und gerecht richtet, dann bin ich seiner glücklich und bete für ihn...” “Wenn ich von Regen höre, der in Ländern der Muslime fällt, dann bin ich erfüllt mit Freude...”

Abdullah war beständig in seiner Ergebenheit. Er fastete regelmäßig freiwillig und stand oft nachts auf zum Gebet. Beim Beten und beim Qur’an-Lesen weinte er. Und wenn er Verse rezitierte, die von dem Tod, der Auferstehung und dem Leben nach dem Tod handelten, dann wurde seine Stimme ganz schwer von seinem tiefen Schluchzen. Er starb im Alter von einundsiebzig Jahren in der bergigen Stadt Taif.



Quellen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Wikipedia: ʿAbd Allāh ibn ʿAbbās. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFAbd_All%C4%81h_ibn_%CA%BFAbb%C4%81s (06.06.2009)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Hamid, Abdul Wahid (2007): Die Gefährten des Propheten. Aus dem Englischen "Hamid, Abdul Wahid: Companions of the Prophet, Vol. 1", übersetzt von DIdI e. V., Karlsruhe.