Ammar Ibn Jasir

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Version vom 13. November 2016, 21:14 Uhr von Ibrahim (Diskussion | Beiträge) (Aus dem Leben von Ammar Ibn Jasir Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
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'Ammar Ibn Jasir, ein Sahabi, war der Sohn von Jasir und Sumaijja Bint Chaijjat. Er war ein freigelassener Sklave der Bani Machzum und lebte zur Zeit des Propheten (Allahs Friede und Segen auf ihm).

Nachdem der Prophet im 4. Jahr seiner Berufung als Prophet begonnen hatte, den Islam öffentlich in Mekka zu verkünden, kam es von Seiten der ungläubigen Mekkaner zu Ausschreitungen gegenüber denjenigen, die sich zum Islam bekannten. Dies traf vorallem schwache Mitglieder der islamischen Gemeinde wie Sklaven (unter ihnen Bilal) und andere, die keinem bedeutenden Stamm angehörten, der sie verteidigen konnte.

‘Ammar und seine Eltern (Allahs Wohlgefallen auf ihnen) bekannten sich zum Islam und ertrugen geduldig die Beleidigungen und Ausschreitungen der ungläubigen Mekkaner.

Eines Tages setzten die Mekkaner, unter ihnne Abu Dschahl -einem großen Gegner des Islams- 'Ammar und seine Famile großen Folterungen aus. Sie wurden auf den steinigen und heißen Wüstenboden geworfen und gequält. Als der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) dies beim Vorbeigehen sah, sagte er:

" Geduld, Familie des Jasir! Es besteht kein Zweifel darüber, dass ihr euch im Paradies wiedersehen werdet."[A 1]

Beide Eltern 'Ammar starben bei dieser Begebenheit. Die Mekkaner verstärkten ihre Folterungen noch, nachdem seine Mutter niedergestochen worden war. Sie legten ihm brennend heiße Steine auf die Brust und tauchten ihn in Wasser, um ihn zu ertränken. Es wurde zu ihm gesagt, dass er nicht in Ruhe gelassen werde, bis er Muhammad beleidige und Gutes bezüglich der Götzen der ungläubigen Mekkaner al-Lat und al-Uzza sage. Als 'Ammar nicht länger den Folterungen standhalten konnte, gab er ihren Forderungen nach.

Sobald er jedoch aus dieser Situation befreit war, ging er zum Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm), um sich bei ihm zu entschuldigen. Daraufhin wurde der folgende Vers offenbart:

"Wer Allah verleugnet, nachdem er den Glauben (angenommen) hatte - außer demjenigen, der gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Ruhe gefunden hat -, doch wer aber seine Brust dem Unglauben auftut, über diejenigen kommt Zorn von Allah, und für sie wird es gewaltige Strafe geben." (Quran 16:106)

D.h. 'Ammar war entschuldigt, da er nur unter Zwang seinen Glauben verleugnet hatte, während der Glaube weiterhin in seinem Herzen war.


Aus dem Leben von Ammar Ibn Jasir [1]

Ein Mann des Paradieses

Wenn es Leute gäbe die im Paradies geboren wären, dort aufgezogen und zur Reife gebracht würden, und wenn dann diese Leute zur Erde gebracht würden um diese zu schmücken und zu erleuchten, dann wären ´Ammaar, seine Mutter Sumaiyah und sein Vater Yaasir von diesen Leuten.

Aber warum sagen wir eigentlich " Wenn, " und warum machen wir es zur Bedingung, wenn doch Yaasir´s Familie tatsächlich aus dem Paradies sind?


Ammaars Vater, Yaasir Ibn ´ Aamir, verließ sein Heimatland den Jemen um sich auf die Suche nach seinem Bruder zu machen. In Makkah aber fand er einen ansprechenden Platz zum Leben und so ließ er sich dort nieder und schloß einen Bund mit Abu Hudhaifah Ibn Al-Mughirah, der ihn mit einer seiner Sklavinnen verheiratete, nämlich mit Sumaiyah Bint Khaiyaat. Aus dieser gesegneten Heirat heraus, schenkte Allah den beiden einen Sohn, ´Ammaar. Ihr Eintritt in den Islam war sehr früh zusammen mit anderen von Allah rechtgeleiteten Menschen. Und wie alle früh rechtgeleiteten Muslime hatten sie ihren Anteil an der Verfolgung und dem Schrecken durch die Quraish.

Die Quraish pflegten den Gläubigen aufzulauern und sie anzugreifen. Wenn es Gläubige waren die von den ehrenhaften und den adligen der Quraish waren, dann wurden sie mit Drohungen verfolgt. Abu Jahl war einer der zu den Gläubigen sagte, " Du hast die Religion deiner Vorväter verlassen und diese waren besser als du. Wir werden deinen Charakter verderben, deine Ehre besudeln, deinen Handel verringern und dein Geld schwinden lassen." Daraufhin eröffneten sie einen regelrechten Nervenkrieg ihnen gegenüber.

Kamen die Gläubigen aber aus der Schicht der Armen, den Schwachen oder den Sklaven der Mekkaner, dann überzogen die Mekkaner sie mit dem Feuer der Verfolgung und der Hetzjagd.

Yaasirs Familie kam aus dieser Schicht. Die Bani Makhzuum wurden damit beauftragt sie zu verfolgen. Sie pflegten Yaasir, Sumaiyah und ´Ammaar in die glühend heiße Wüste von Makkah zu bringen, wo sie die schrecklichsten Qualen und Folter über sie verhängten.

Sumaiyahs Anteil an diesen Qualen war ungeheuer und schrecklich. Wir wollen jetzt nicht näher darauf eingehen, denn so Allah will, werden wir eine spätere Begegnung mit ihr und ihresgleichen haben aus diesen unvergeßlichen Tagen, um über die Gnade ihrer Aufopferung und den Glanz ihrer Festigkeit zu sprechen. Es reicht aus hier zu sagen und das ohne Übertreibung, das Sumaiyah die Märtyrerin, eine standhafte Einstellung erreichte an diesem Tage, die der gesamten Menschheit eine ewigwährende Ehre und prächtige Würde verleihen würde. Diese Einstellung machte aus ihr eine großartige Frau und eine Mutter für die Gläubigen zu allen Zeiten, sowie für all die ehrhaften Menschen die darauf folgten.


Der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ging immer zur Familie von Yaasir wenn er wußte wo sie gefoltert wurden. Zu der Zeit hatte er noch keinerlei Macht um ihnen die Qualen zu erleichtern. Das war der Wille von Allah, denn der neue Glaube – der Glaube von Ibrahim Al-Hanifan ( Ibrahim der Wahre ) – der Muhammad offenbart wurde, war keine zufällige und vorübergehende Reformbewegung. Es war eine Lebensweise für die gesamte Menschheit und die Gläubigen, eine Religion mit der Heldentum, Opferbereitschaft und Risiken verbunden waren. Diese edlen und reichhaltigen Opfer sind die Basis und das Fundament für eine ewigwährende Standhaftigkeit und Unsterblichkeit des Glaubens und der Religion. Das ist der Duft der die Herzen der Gläubigen mit Treue, Freude und Glück erfüllt. Das ist der Leuchturm der die kommenden Generationen zur Wirklichkeit der Religion, zu seiner Wahrheit und Größe führt.

Aus diesem Grund mußte der Islam seine Opfer bringen, die in vielen Versen des Qur´aans für die Muslime veranschaulicht und beleuchtet wurden. Allah sagt im Qur´aan.

" Meinen die Menschen , sie würden in Ruhe gelassen werden, wenn sie bloß sagen:" Wir glauben ", und meinen sie, sie würden nicht auf die Probe gestellt ? "' (Quran, Sura Nr. 29:2)
"Oder meint ihr, in das Paradies einzugehen, ohne dass Allah diejenigen erkennt, die unter euch gekämpft haben, und ( ohne ) dass Er die Geduldigen erkennt ? "' (Quran, Sura Nr.3 : 142)
" Und wir stellten doch die auf die Probe, die vor ihnen waren. Also wird Allah gewiss die erkennen, die wahrhaftig sind, und gewiss wird Er die Lügner erkennen."' (Quran, Sura Nr. 29 : 3 )
" Meint ihr etwa, ihr würdet ( in Ruhe ) gelassen werden, wo Allah doch nocht nicht jene von euch gezeichnet hat, die ( in seiner Sache ) kämpfen... "' (Quran, Sura Nr. 9 : 16 )
" Allah will die Gläubigen nicht in dem Zustand belassen, in dem ihr ( jetzt ) seid, so lange Er das Schlechte von dem Guten nicht gesondert hat."' (Quran, Sura Nr. 3 : 179 )
" Und was euch am Tage des Zusammenstoßes ( der Schlacht von Uhud ) traf, das geschah mit Allahs Erlaubnis, und damit Er die Gläubigen erkennt."' (Quran, Sura Nr. 3 : 166 )

Das entspricht der Wahrheit. Auf diese Art und Weise lehrte der Qur´aan seinen Trägern und deren Nachkommen das ein Opfer die Essenz des Glaubens ist, daß der Widerstand gegen das Unrecht, die gewaltsame Herausforderung durch Standhaftigkeit, Geduld und Ausdauer zu ertragen ist, und das dies die beste Art und Weise ist und die großartigste Tugend des Glaubens.

Und deshalb mußte diese Religion von Allah, als ihre Fundamente gelegt wurden, ihre Prinzipien festgelegt, und ihre Modelle und Beispiele aufgezeigt wurden, sich durch Opferbereitschaft und Reinigung unterstützten. Um diese große Mission zu erfüllen wurden einige seiner Anhänger, Unterstützer und rechtschaffenen Menschen auserwählt um erhabene Beispiele für die kommenden Generationen zu geben.

Sumaiyah, Yaasir und ´Ammaar waren nur einige dieser gesegnten Menschen, die durch die islamische Vorhersehung auserwählt wurden, um als Beispiel zu dienen durch ihre Opferbereitschaft, Standhaftigkeit und Ausdauer um als Dokument zu zeugen der islamischen Größe und Unsterblichkeit.


Wir hatten gesagt das der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) jeden Tag die Familie von Yaasir besuchte, um ihre Tapferkeit und ihr Heldentum zu loben. Sein Herz schmolz vor Barmherzigkeit und Liebenswürdigkeit für die Qualen die sie ertrugen. Eines Tages als er nach ihnen schaute rief ´Ammaar nach ihm, " Oh Gesandter Allahs, wir leiden unter dieser schweren Peinigung." Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) rief ihm zu, " Geduld, oh Abu Yaqdhaan, Geduld oh Familie von Yaasir. Wahrlich, euer Treffpunkt wird im Paradies sein."

´Ammaars Gefährten beschrieben die Qualen die ihnen zugefügt wurden in verschiedenen Überlieferungen. ´Amr Ibn Al-Hakam erzählt uns zum Beispiel, " Sie pflegten ´Ammaar so schwer zu foltern das er nicht mehr wußte was er sagte." ´Amr Ibn Maimuun sagte, " Die Götzendiener brannten ´Ammaar Ibn Yaasir mit Feuer, und der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) pflegte danach zu ihm zu gehen und legte seine Hand auf den Kopf von ´Ammaar und sprach, " Oh Feuer, sei kühl und friedlich zu ´Ammaar, so wie du kühl und friedlich zu Ibrahim gewesen bist."

Trotz dieser überwältigenden Pein konnte nichts ´Ammaar´s Geist überwinden, und obwohl diese Qual schwer auf seinem Rücken lastete und seine Stärke beeinträchtigte.

´Ammaar fühlte sich niemals völlig am Boden zerstört, außer an jenem Tag als seine Peiniger ihre schlimmste Teufelei im Namen des Verbrechens und der Ungerechtigkeit einsetzten. Sie verbrannten seine Haut mit Feuer und legten ihn dann auf den glühenden Wüstensand und bedeckten ihn mit brennend heißen Steinen. Dann tauchten sie ihn unter Wasser solange bis ihm die Luft wegblieb und sich seine Haut von den Wunden und Schnitten ablöste. An diesem Tag als er unter diesen Qualen bewußtlos wurde, sagten seine Peiniger zu ihm, " Los, sag etwas gutes über unsere Götter. " Sie fuhren damit fort und er wiederholte diese Worte für sie während er ohnmächtig war und sich nicht bewußt war was er sagte.

Als er nach ihrer Folter langsam sein Bewußtsein wieder erlangte, erinnerte er sich daran was er sagte und wurde verrückt dabei. Dieser Fehltritt wurde ihm plötzlich so klar vor Augen, das er davon überzeugt war eine unverzeihliche Sünde begangen zu haben, die ihm niemals vergeben werden würde. Nach ein paar Minuten litt er unter diesen Schuldgefühlen so stark, das ihm die Folterqualen der Götzendiener wie ein Segen und Balsam erschienen.

Wenn er sich für längere Zeit diesen Gefühlen überlassen hätte, dann wäre er daran zerbrochen. Er ertrug diese andauernden schrecklichen Qualen an seinem Körper nur duch seinen hochfliegenden Geist, aber jetzt als er dachte sein Geist sei besiegt worden, wurde er überwältigt von Angst und Zweifel, hervorgerufen durch Tod und Zerstörung. Aber Allah der Allmächtige bestimmte das seine letzte Handlung ein würdevolleres Ende finden sollte. Ein Engel streckte seine Hand gesegnte rechte Hand aus und schüttelte die Hand von ´Ammaar und sprach, " Steh auf, mein Held ! Es gibt keine Schuld oder Verlegenheit für dich."

Als der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ´Ammaar traf, weinte dieser. Er wischte ihm die Tränen ab und sagte zu ´Ammaar, " Die Götzendiener nahmen dich gefangen, tauchten deinen Kopf unter Wasser und du sagtest diese und jene Sachen ? " ´Ammaar antwortete unter Tränen, " Ja, Gesandter Allahs." Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) sagte daraufhin mit einem Lächeln, " Wenn sie das noch einmal machen, dann sage es noch einmal." Dann rezitierte er diesen ruhmreichen Vers des Qur´aan. <... den allein ausgenommen, der ( dazu ) gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Frieden findet... > ( 16:106)

´Ammaar´s Frieden war wieder hergestellt und er fühlte ab diesem Zeitpunkt die Schmerzen nicht mehr wenn sie ihn folterten, und es war ihm auch gleichgültig. Sein Geist und sein Glauben hatten gesiegt. Der Qur´aan hatte diese gesegnete Aktion bei sich aufgenommen, und was immer auch geschah, so geschah es.

´Ammaar blieb standfest solange bis seine Peiniger erschöpft waren und sich zurückzogen und seiner Entschlossenheit nachgaben.


Die Muslime ließen sich nach der Auswanderung des Gesandten Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) in Madinah nieder. Die islamische Gemeinschaft nahm danach sehr rasch Gestalt an. Innerhalb dieser Gruppe der Gläubigen wurde ´Ammaar eine würdevolle Stellung zugewiesen. Der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) liebte ihn über alle Maßen und rühmte den Glauben und die Rechtleitung von ´Ammaar gegenüber seinen Gefährten. Er sagte über ihn, " Wahrlich, ´Ammaar ist bis tief in sein Innerstes mit Glauben erfüllt."

Als es einmal eine kleine Meinungsverschiedenheit gab zwischen Khaalid Ibn Al Waliid und ´Ammaar, sagte der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) " Ein jeder der sich gegen ´Ammaar stellt, gegen den stellt sich Allah, und ein jeder der ´Ammaar hasst, den hasst Allah." Daraufhin beeilte sich Khaalid Ibn Al-Waliid, der Held des Islams, zu ´Ammaar zu laufen und bat um Verzeihung und hoffte auf dessen Vergebung.

Als der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten nach ihrer Ankunft in Madinah die Moschee dort errichteten, erfand Imam ´Aliy ( möge Allah sein Gesicht verherrlichen ) ein Lied, das er und die Muslime immer wiederholten:

Derjenige der regelmäßig in die Moschee kommt, und dort stehen und sitzen bleibt, ist nicht dem gleich der sich vom Staube fernhält.

´Ammaar arbeitete an einer Seite der Moschee und er wiederholte dieses Lied immer wieder und wieder mit lauter Stimme. Einer seiner Gefährten dachte daraufhin das ´Ammaar ihn damit herabsetzen wollte. Darum sagte er zu ihm einige böse Worte die den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ärgerten und er daraufhin meinte, " Warum kümmern sich die Leute um ´Ammaar ? Allah ruft ihn zum Paradies und sie rufen ihn zur Hölle. ´Ammaar ist zu mir wie die Haut zwischen meinen Augen und meiner Nase."

Wenn der Gesandte Allahs einen Mann so liebte, dann hat der Glaube dieses Mannes seine Vollkommenheit, seine Loyalität, seine Anmut, sein Bewußtsein und seine Art und Weise, seinen Höhepunkt und Gipfel der erlaubten Perfektion erreicht.

Das war ´Ammaar. Allah schenkte ihm reichlichen Segen und Rechtleitung. Auf der Ebene der Rechtleitung und Gewissheit erreichte er einen hohen Stand, das der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) seinen Glauben lobte und ihn unter seinen Gefährten als Beispiel anführte und sagte, " Nehmt euch ein Beispiel an den beiden die meine Nachfolger sein werden, Abu Bakr und ´Umar, und folgt der Rechtleitung von ´Ammaar." Die Überlieferer beschrieben ihn folgendermaßen, " Er war groß mit blauschwarzen Augen, breitschultrig und einer der ruhigsten Zeitgenossen und er war wenig gesprächig. "

Wie setzte sich das Leben dieses Hünen fort, dem ruhigen mit den blauschwarzen Augen und den breiten Schultern, dessen Leib die Narben von schrecklicher Folter zeichneten, der aber auch gleichzeitig ein Beispiel von beeindruckender Standhaftigkeit und außerordentlicher Größe war. Wie setzte sich das Leben dieses ergebenen Schülers, dieses wahrhaftigen Gläubigen, und einschüchterndem Opferer fort ?

Er ward Zeuge aller Schlachten zusammen mit seinem Begleiter und Gesandten: in Badr, Uhud, Al-Khandaq und Tabuk und weiteren. Als der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) verstarb, führten die verbliebenen Gefährten seinen Marsch fort. Beim Zusammentreffen der Muslime mit den Persern, mit den Römern und zuvor mit der Armee der Abtrünnigen, war ´Ammaar immer an vordester Front zu finden, ein aufrichtiger, tapferer Soldat der keine Gelegenheit missen ließ.

Er war ein frommer Gläubiger. Kein Verlangen konnte ihn von Allah abbringen. Als der Führer der Gläubigen, ´Umar Ibn Al-Khataab peinlichst genau und mit Vorbehalt die Stadthalter der Muslime auswählte, fielen seine Augen üblicherweise mit großem Vertrauen auf ´Ammaar. Deshalb beeilte er sich ´Ammaar als Stadthalter über Kufa einzusetzen, und ihm Ibn Mas´uud als Schatzmeister zur Seite zu stellen. Dann schrieb er zu den Leuten in Kufa und kündigte den neuen Stadthalter mit folgenden Worten an, " Ich schicke euch ´Ammaar Ibn Yaasir als Stadthalter und Ibn Mas´uud als Lehrer und Gesandten. Sie sind beide hervorragende Gefährten des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und Leute von Badr."

Während seiner Regierungszeit folgte ´Ammaar einem Weg der für die normalen Bürger nur schwer zu ertragen war, was zur Folge hatte das sie sich schließlich fast gegen ihn wandten. Seine Regentschaft machte ihn noch bescheidener, noch frommer und noch asketischer.

Einer seiner Zeitgenossen in Kufa, Ibn Abi Hudhail sagte einst über ihn, " Ich sah ´Ammaar Ibn Yaasir in seiner Zeit als Stadthalter von Kufa wie er einmal Gemüse kaufte. Er band es mit einem Strick zusammen und trug es auf seinen Schultern nach Hause."

Einer im Publikum sagte einmal zu ihm als er Stadthalter von Kufa war, " Oh Du, der mit dem abgeschnittenen Ohr." Er verachtete ´Ammaar wegen seines abgeschnittenen Ohres, das ihm die Abtrünnigen in der Schlacht von Yamaamah mit dem Schwert abgetrennt hatten. Der Stadthalter, der die Macht in seinen Händen hielt sagte lediglich zu demjenigen der ihn beleidigte, " Du kränkst den besten Teil meines Ohres, denn es wurde auf dem Wege Allahs verletzt."

Das ist wahr. Das Ohr wurde auf dem Wege Allahs verletzt am Tage von Yamaamah, einem jener glorreichen Tage im Leben ´Ammaars. Dieser Hüne machte sich auf um mit Wut im Bauch die Soldaten der Armee von Musailamah dem Lügner zu vernichten, Tod und Zerstörung trotzend. Als er bemerkte das die Begeisterung der Muslime zu schwinden drohte, trieb er sie mit seinen bebenden Schreien wieder vorwärts.

´Abd Allah Ibn ´Umar ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) berichtete. Ich sah´Ammaar Ibn Yaasir am Tage der Schlacht von Yamaamah auf einem Felsen stehen und er rief. " Oh, ihr Muslime, lauft ihr vor dem Paradies davon ? Ich bin ´Ammaar Ibn Yaasir, kommt her." Als ich zu ihm blickte sah ich das sein Ohr abgeschnitten war und hin und her baumelte, während er erbittert Widerstand leistete.

Wenn es irgend jemand gibt, der Zweifel hegt bezüglich Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), dem wahrhaftigen Gesandten und dem perfekten Lehrer, dann laßt ihn innehalten vor diesen Beispielen seiner Schüler und Gefährten und er möge sich selbst fragen, " Ist es möglich für jemanden solch geläuterte Ausdrucksweisen zu erzeugen, außer er ist ein Prophet und großartiger Lehrer ? Wenn sie in einen Kampf für die Sache von Allah verwickelt waren, beeilten sie sich als wären sie auf der Suche nach dem Tod und nicht nach dem Sieg. Wenn sie Kalifen und Führer waren, dann ging der Kalif höchstselbst um die Schafe der Waisen zu melken und Brot für sie zu backen, wie Abu Bakr und ´Umar dies taten. Wenn sie Stadthalter waren trugen sie ihr Essen auf dem Rücken, zusammengebunden mit einem Strick, so wie ´Ammaar dies tat, oder sie verzichteten auf ihren Lohn und machten Körbe und Behälter aus geflochtenen Palmblättern, so wie Salmaan dies tat. Sollten wir uns nicht mit Respekt verbeugen vor dem Glauben der solche Menschen hervorgebracht hat, und vor dem Gesandten der sie erhöht hatte, und vor Allah dem Allmächtigen der diese Menschen für diese Sache ausgewählt hat und sie rechtgeleitet hat, um sie zu Pionieren für die beste Erdengemeinschaft zu machen ?


Hudhaifah Ibn Al-Yammaan, der Fachmann der inneren Sprache, der Sprache des Herzens machte sich bereit zu Allah zurückzukehren und leidete unter der Agonie des Todes, als seine Gefährten sich um ihn versammelten und ihn fragten, " Zu wem sollen wir gehen, wenn sich die Menschen uneinig sind ?" Hudhaifah sprach mit letzter Kraft, " Ihr sollt euch an Ibn Sumaiyah wenden, denn er wird nicht vom Pfad der Wahrheit abweichen bis zu seinem Tod."

Und so war es, ´Ammaar würde diesen Weg der Wahrheit immer beschreiten, egal wohin dieser sich auch wendete. Jetzt da wir uns auf seinen gesegneten Spuren befinden und den Grenzsteinen seines Lebens folgen, laßt uns an einer bestimmten Stelle innehalten. Aber bevor wir uns diesen großartigen und anmutigen Moment in seiner ganzen Herrlichkeit und Vollendung betrachten, in seiner Wahrhaftigkeit und Ausdauer, wollen wir uns einen anderen Moment anschauen der diesem voranging und die eine Vorahnung bereits erahnen ließ.

Dieser Moment folgte kurz nach der Niederlassung der Muslime in Al-Madinah. Unser geliebter Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) stand, umgeben von seinen rechtschaffenen Gefährten, mit ungekämmten Haar und voller Staub. Sie errichteten zusammen das Haus von Allah, Seine Moschee. Ihre gläubigen Herzen waren erfüllt mit Freude und erglühten vor Begeisterung und sie murmelten ihre Dankgebete zu Allah.

Alle arbeiteten mit Fröhlichkeit und Hoffnung, sie schleppten Steine und mischten den Mörtel und errichteten das Gebäude. Eine Gruppe arbeitete hier und eine andere Gruppe dort. Der Horizont erschallte wider von ihren Gesängen und überglücklichen Stimmen. " Wenn wir innehalten, während der Prophet arbeitet, so ist unsere Arbeit fehlgeleitet." Sie sangen in einer Art und Weise die ein Lied in das andere übergehen ließ. " Oh Allah, das wahre Leben ist nur im Jenseits, darum habe Erbarmen mit den Helfern und den Auswanderern ! " Ein drittes Lied erklang wie folgt.

Derjenige der regelmäßig in die Moschee kommt, und dort stehen und sitzen bleibt, ist nicht dem gleich der sich vom Staube fernhält.

Sie arbeiteten in kleinen Gruppen, Allahs Kämpfer, und sie trugen Sein Banner und errichteten Sein Haus. Unser geliebter Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) war unter ihnen und er trug die schwersten Steine und verrichtete die schwerste Arbeit. Ihre Gesänge spiegelten die Zufriedenheit ihrer Seelen wider. Der Himmel über ihnen füllte die Erde auf der sie wandelten mit Glück, und das Leben war Zeuge diese fröhlichen Feier.

´Ammaar Ibn Yaasir befand sich bei dieser Feier und trug schwerste Steine von den Steinbrüchen zu ihrem Platz. Als die rechtgeleitete Gnade, unser Prophet Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ´Ammaar sah, fühlte er sich zu ihm hingezogen. Er begab sich zu ihm und wischte mit seiner Hand den Staub von seinem Kopf. Mit von Allahs lichterfüllten Blicken betrachtete er das unschuldige, gläubige Gesicht von ´Ammaar und vor all den Gefährten sagte er, " Welch Schicksal für Ibn Sumaiyah, er wird getötet werden von der Gruppe der Ungerechten."

Diese Vorhersage wiederholte sich noch einmal als eine Mauer zusammenstürzte neben der ´Ammaar gerade arbeitete, und einige seiner Brüder glaubten er wäre tot. Sie gingen zum Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) um ihm ihr Beileid auszusprechen, und alle Gefährten waren schockiert ob dieser Nachricht. Aber der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) beruhigte sie alle und sagte zuversichtlich, ´Ammaar ist nicht tot. Die ungerechte Partei wird ´Ammaar töten."

Wer war diese Gruppe ? Und wo ? Und wann ?

´Ammaar hörte diese Prophezeihung auf seine Art und Weise und wußte um die Wahrnehmung und Wahrheit unseres großen Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ). Aber er war darüber nicht schockiert. Seit er Muslim geworden war, erwartete er Tag und Nacht und jeden Moment den Tod oder das Märtyrertum zu erleiden.

Tage und Jahre vergingen. Der Gesandte Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ging zu den höchsten aller Gefährten, gefolgt von Abu Bakr und ´Umar ( möge Allah mit ihnen zufrieden sein ) und ´Uthmaan Ibn Affan, der Mann mit den zwei Lichtern, wurde Kalif. Verschwörungen gegen den Islam taten ihr Bestes um Verrat und Aufruhr zu verbreiten, was vorher nicht einmal durch Krieg zu erreichen war. ´Umars Tod war der erste Erfolg in dieser Hinsicht der Madinah wie ein vergifteter Wind erreichte, kommend aus den Ländern deren Souveränität und deren Thron der Islam zerstörte. Diese Verschwörungen wurden durch ´Umars Märtyrertod weiter geschürt und die Bemühungen fortgesetzt und so unterstützen sie weiterhin den Aufruhr in vielen islamischen Ländern.

Zusätzlich widmete ´Uthmaan dieser Sache nicht die nötige Aufmerksamkeit und die Erwiderung die sie verdient hätte, und deshalb passierte das unvermeidliche und ´Uthmaan wurde getötet und die Türen des Aufruhrs innerhalb der Muslime wurden vollständig geöffnet. Mu´aawiyah began einen Kampf gegen Aliy ( möge Allah sein Gesicht verherrlichen ) den neuen Kalifen, um seinen Anspruch anzumelden und das Kalifat für sich zu beanspruchen. Die Gefährten hatten unterschiedliche Meinungen dazu. Manche wuschen ihre Hände in Unschuld und gingen nach Hause und hielten sich an Ibn ´Umars Ansicht.

Demjenigen der sagt, " Kommt zum Gebet ", dem werden wir folgen Demjenigen der sagt, " Kommt zum Heil ", dem werden wir folgen Aber demjenigen der sagt, " Komm und töte deinen Muslimbruder und nimm sein Geld, " dem werde ich sagen, " Nein. "

Einige Muslime hielten zu Mu´aawiyah und andere hielten zu ´Aliy, demjenigen der den Treueschwur beanspruchte da er Kalif war. Zu wem glaubt ihr hielt ´Ammaar ? Auf welcher Seite würde er stehen, der Mann über den der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) einmal sagte, " Folgt der Führung von ´Ammaar," und , " Ein jeder der sich gegen ´Ammaar stellt, gegen den stellt sich Allah. " ?

Der Mann zu dem der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) einst sagte wenn er ihn zu Hause besuchen kam, " Willkommen dem nach Parüm duftenden, frommen Mann, erlaubt ihm einzutreten." ?

Er hielt zu ´Aliy Ibn Abi Taalib, nicht als voreingenommener, befangener Mensch, aber als derjenige der die Wahrheit erfüllt und sein Versprechen hält. ´Aliy war der Kalif der Muslime und hatte den Treueschwur als Führer und Imam erhalten. Er übernahm das Kalifat und war seiner würdig. Über all dem, hatte ´Aliy die Eigenschaft die ihm beim Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) den Platz einräumte, wie Haaruun dies bei Moses hatte.

´Ammaar, der sich immer an die Wahrheit hielt, richtete sich nach seinem Verständnis und seine Loyalität nach dem Mann der sich in diesem Kampf an die Wahrheit hielt, nämlich ´Aliy und er hielt sich an ihn und unterstützte ihn. ´Aliy ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) war überglücklich über ´Ammaars Treueschwur und vertrautete darauf das er Recht hatte mit seinem Anspruch, denn der große Mann der Wahrheit, ´Ammaar Ibn Yaasir kam zu ihm und hielt zu ihm.

Der schreckliche Tag von Siffin zog herauf. Imam ´Aliy ging hinaus um sich dem Aufstand zu stellen und um ihm Einhalt zu gebieten. ´Ammaar zog ebenfalls los und er war damals 93 Jahre alt. Man stelle sich vor, ein Mann mit 93 Jahren zieht in den Kampf! Es ist wahr, denn er glaubte das der Kampf eine Verantwortung und eine Aufgabe sei. Und in der Tat kämpfte er stärker und besser als ein Mann mit 30 Jahren. Er war derjenige der beständig geschwiegen hatte und nur wenig gesprochen hatte. Wenn er seine Lippen bewegte dann nur um Allah zu preisen und zu bitten, " Ich suche Allahs Schutz vor dem Aufruhr. Ich such Allahs Schutz vor dem Aufruhr."

Nach dem Tod des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) blieben diese Worte seine ständige Anflehung an Allah. Als die Tage vergingen suchte er vermehrt den Schutz von Allah, als ob sein reines Herz die kommende Gefahr bereits heraufziehen sah. Als diese Zeit heranbrach und der Aufruhr gekommen war, wußte Ibn Sumaiyah wo sein Platz war und am Tage der Schlacht von Siffin stand er bereit mit seinem Schwert in der Hand. Ein Mann von 93 Jahren der das Recht unterstütze von dem er glaubte es unterstützen zu müßen.

Hier seine Erklärung zu diesem Kampf: " Oh ihr Leute, laßt uns diejenigen betrachten die behaupten sie würden ´Uthmaan rächen. Bei Allah, ihre Absicht ist nicht Rache denn diese Leute haben Geschmack gefunden an weltlichen Dingen und sind zufrieden damit. Sie wissen das die Wahrheit sie fernhält von dem was sie genießen möchten und vom Wohlgefallen an dieserWelt. Diese Leute haben keinen Präzedenzfall in der Vergangenheit wo sie die Muslime zum Gehorsam oder zur Unterstützung aufgefordert hätten. Ihre Herzen zeigen keine Ehrfurcht vor Allah die sie bekräftigen würde der Wahrheit zu folgen. Sie betrügen die Menschen durch ihre Behauptung das sie ´Uthmaans Tod rächen wollen. Sie suchen nach nichts anderem außer um Tyrannen und Könige zu sein."

Dann nahm er die Standarte in die Hand und richtete sie in die Höhe bis sie über ihren Köpfen flatterte und rief, " Bei Allah in dessen Hände meine Seele ruht, ich habe mit dieser Standarte unter dem Gesandten Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) gekämpft, und ich kämpfe auch heute mit ihr. Bei Allah, auch wenn sie uns besiegen und bis zu den Palmen von Hajar vordringen, glaube ich das wir im Recht sind und sie den falschen Weg befolgen." Die Menschen folgten ´Ammaar und vertrauten seinen Worten.

´Abu ´Abd Ar-Rahman As-Sulamiy berichtet uns: " Wir waren Zeuge mit ´Aliy ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) von der Schlacht von Siffin, und ich sah wie die Gefährten Allahs ´Ammaar ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) überall hin folgten, in jede Biegung und durch jedes Tal das er durchschritt, so als ob er ihre Standarte wäre. "

Als ´Ammaar mitten in der Schlacht war, wurde ihm klar das er einer ihrer Märtyrer werden würde. Die Prophezeihung des Gesandten Allah´s ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) erschien in leuchtenden Buchstaben vor seinen Augen. " Die ungerechte Partei wird ´Ammaar töten." Aus diesem Grund erschallte seine Stimme über dem Horizont der Schlacht und verkündete, " Heute werde ich die getreuen Freunde treffen, Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten." Daraufhin beeilte er sich wie ein Pfeil auf Mu´aawiyah zuzulaufen und ihn zu umkreisen während er folgendes Lied sang:

Wir kämpften gegen dich bei der ersten Offenbarung Jetzt kämpfen wir wieder gegen dich um der Interpretation willen Ein Schlag der den Respekt von den Augen wischt Und den Liebhaber von dem Mädchen trennt Oder das Recht wieder an seinen Platz zu rücken

Er meinte damit, wie die früheren Gefährten des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) - ´Ammaar war einer von ihnen – gegen die Umayyaden kämpften, die von Abu Sufyaan angeführt wurden unter der Standarte der Götzendiener. Sie kämpften damals gegen sie als der Qur´aan die Muslime offen dazu aufforderte gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Aber heute, und auch wenn es Muslime waren und sie nicht durch den Qur´aan aufgefordert wurden gegen diese zu kämpfen, war ´Ammaar dennoch davon überzeugt zu kämpfen, auf der Suche nach der Wahrheit und wegen seines Verständnisses ob der Ziele des Qur´aans, und um das sich bemächtigte Recht wieder an seine Leute zurückzuführen und das Feuer der Rebellion und des Aufruhrs ein für alle mal zu löschen. Es bedeutete aber auch das sie die Umayyaden in der Vergangenheit wegen ihres Unglaubens gegenüber der Religion und dem Qur´aan bekämpften. Heute bekämpften sie dieselben Leute wegen ihre Abweichung vom Glauben und ihrer Abwendung vom Qur´aan, seiner falschen Interpretation und Erklärung, und ihres Versuches wegen die Verse und deren Bedeutung zugunsten ihrer Ziele und gierigen Wünsche zu verändern.

Dieser Mann von 93 Jahren war mitten in seiner letzten Schlacht seines edlen und tapferen Lebens. Er erteilte allen eine letzte Lektion über seine Ausdauer der Wahrheit gegenüber, und vermachte seinem Leben den letzten seiner großartigen, aufrichtigen und erbaulichen Gesinnungen.

Mu´aawiyahs Leute versuchten so gut wie möglich sich von ´Ammaar fern zu halten um ihn nicht mit ihren Schwertern zu töten, damit die Leute später nicht sagen konnten sie wären die ungerechte Partei. Jedoch, ´Ammaar kämpfte so tapfer wie eine ganze Armee und sein Heldenmut machte sie verrückt, und so kam es das eine Schar von Mu´aawiyahs Leuten eine Möglichkeit suchten ihn zu schlagen.


In der Armee von Mu´aawiyah gab es viele Soldaten die eben erst den Islam angenommen hatten, während die Trommeln der Eroberungszeit gerade verklungen waren, um die Menschen vom Joch des Römischen und Persischen Reiches zu befreien. Viele dieser Soldaten waren beteiligt in diesem von Mu´aawiyah angezettelten Bürgerkrieg, und seiner Weigerung ´Aliy dem Kalifen und Imam den Treueschwur zu leisten. Sie waren der Brennstoff der diese Schlacht entflammte.

Die Meinungsverschiedenheit, trotz allen ernstes, hätte friedlich aus der Welt geschafft werden können, wenn diese Sache unter den ersten der Muslime geblieben wäre. Aber sie entwickelte sich in eine Richtung die durch viele Hände geschaffen wurde die sich nicht um das Schicksal des Islams kümmerten, und diese Hände schütteten immer mehr Brennstoff in diese Meinungsverschiedenheit. Gegen Mittag verbreitete sich dann die Meldung von ´Ammars Tod, und die Muslime wiederholten immer und immer wieder die Prophezeihung des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), die am Festtage des Baus seiner Moschee gehört wurde, " Welch Schicksal für Ibn Sumaiyah, er wird getötet werden von der Gruppe der Ungerechten."

Ab diesem Zeitpunkt wußten die Menschen wer die ungerechte Partei war. Derjenige der ´Ammaar getötet hatte war zweifellos von Mu´aawiyahs Leuten, und ´Aliys Gefährten wurde dieser Umstand immer mehr bewußt. Und was die Leute von Mu´aawiyah betraf, machte sich immer mehr Zweifel breit und manche machten sich bereit zu meutern und zu ´Aliy überzulaufen.

Kaum hörte Mu´aawiyah was passiert war, verkündete er seinen Leuten das die Prophezeiung richtig war, und der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) richtig vorhersah das ´Ammaar von der ungerechten Partei getötet wurde. Aber wer tötete ´Ammaar wirklich ? Mu´aawiyah rief seinen Leuten zu, " Er wurde mit Sicherheit von jenen getötet die ihn von zu Hause mit in die Schlacht brachten. " Einige seiner Leute die sich von seinen Worten überzeugen ließen wurden dadurch getäuscht und die Schlacht ging weiter bis zu ihrem bitteren Ende.

Was ´Ammaar anbelangte, ´Aliy trug ihn an seiner Brust zu dem Platz wo er und die Muslime beteten und dort wurde er in seinen Kleidern begraben. Richtig, in seinen blutverschmierten Kleidern die einen reinen und guten Geruch an sich hatten. Keine Seide dieser Welt wäre passender gewesen für das Totengewand dieses anmutigen Märtyrers und großen Heiligen, wie ´Ammaar es war.


Muslime standen verwundert an seinem Grab. Noch ein paar Stunden zuvor sahen sie ´Ammaar singend auf dem Schlachtfeld umherziehen, erfüllt von der Begeisterung eines müden Reisenden der gerade glücklich nach Hause zurückgekehrt war. Er hatte noch gerufen, " Heute werde ich die getreuen Freunde treffen, Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten." Hatte er eine Verabredung mit ihnen ? Einem bestimmten Zeitpunkt an dem sie sich treffen würden ?

Einige Gefährten fanden sich zusammen und befragten einander. Einer von ihnen fragte, " Erinnert ihr euch an jenen Tag als wir zusammen mit dem Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) in der Abenddämmerung saßen, und sich plötzlich sein Gesicht aufhellte und er zu uns sagte, " Das Paradies sehnt sich nach ´Ammaar ?" Seine Freunde antworteten, " Ja, und an diesem Tage erwähnte er unter anderem auch ´Aliy, Salmaan und Bilaal."

Das Paradies sehnte sich nach ´Ammaar. Diese Sehnsucht währte eine lange Zeit, und ´Ammaar zwang sie zu warten bis er all seine Aufgaben vollbracht hatte und sein letztes Ziel erreichte. Er tat dies unter Befolgung seines Gewissens und der Freude dieses Ziel zu erreichen. War es nun nicht an der Zeit diesem Ruf der Sehnsucht der vom Paradies kam zu folgen ? Sicher, es war an der Zeit. Das Gute wird mit gutem belohnt. So warf er seine Lanze fort und ging.

Als sich der Staub über seinem Grab gelegt hatte und die Erde über seinem Körper durch seine Gefährten geebnet wurde, umarmte seine Seele ihr glückliches Schicksal in der Ewigkeit des Paradieses das sich nach ´Ammaar so sehnte.
  1. Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )

Anmerkungen

  1. Anm.: Der islamische Gemeinschaft befand sich damals in einer schwachen Position, so dass der Prophet nicht einschreiten konnte

Quellen

  • al-Moubarakfawri, Safi ar-Rahman (1999), Ar-Rahiq al-Machtum (die Biografie des Propheten), übersetzt ins Französische von Schaich Gueye, Maktabat Dar-ous-Salam, Riad
  • Rassoul, Muhammad Ibn Ahmad Ibn (1996): Perlen um den Propheten, Islamische Bibliothek Verlag, ISBN 3-8217-0124-2