Bilal Ibn Rabah
Bilal Ibn Rabah Al-Habaschi (arabisch: بلال بن رباح), gest. 18 n.H./639 n.Chr., war ein Sahabi, der als Gebetsrufer in die islamische Geschichte einging.
Bilal Ibn Rabah (Allahs Wohlgefallen auf ihm), auch Bilal Ibn Hamama genannt, war ein von Abu Bakr as-Siddiq gekaufter und freigelassener Sklave abessinischer Abstammung. Er gehört zu den ersten Muslimen, die in Mekka zum Islam kamen und sehr unter Mißhandlung und Folterung seitens der Mekkaner litten.
Es wird überliefert dass Umayya, einer der führenden Männer in Mekka, Bilal oft in der größten Mittagshitze hinaus in das breite Tal von Makka brachte, ihn auf den Rücken warf, ihm einen mächtigen Stein auf die Brust legen ließ und sprach:
- ”Du bleibst so liegen, bis du stirbst, wenn du nicht Muhammad abschwörst und nicht zu unseren Göttern betest.“ ”Einer! Einer!“, rief Bilal und bekannte sich trotz seiner Bedrängnis zum einzigen Gott, Allah.
Als Abu Bakr eines Tages Zeuge dieser Folterungen wurde, kaufte er Bilal seinem Herrn ab und ließ ihn daraufhin frei, so wie er vor Bilal schon sechs anderen Sklaven die Freiheit geschenkt hatte.
Bilal nahm an der Schlacht von Badr und den Schlachten danach teil.
In Medina war Bilal Ibn Rabah dank seiner guten Stimme damit betraut, die Muslime vom Dach der Propheten-Moschee zum Gebet zu rufen und wurde so der erste Gebetsrufer (arab.: Mu’adhin) im Islam. Nach dem Todes des Propheten war er nicht mehr als Mu’adhin in Medina tätig, er ging nach Scham (Syrien) um an den Eroberungen teilzunehmen.
Bilal starb in Damaskus im Jahre der Pest 18 n.H./639 n.Chr..
Aus dem Leben von Bilal Ibn Rabah [1]
Wann immer ´Umar Ibn Al- Khattab, Abu Bakr erwähnte, sagte er," Abu Bakr ist unser Meister und der Befreier von unserem Meister." Er meinte damit Bilaal.
Wahrlich, der Mann dem ´Umar diesen Spitznamen " Unser Meister" gegeben hat, war ein großartiger und glücklicher Mann sein. Jedoch, dieser Mann – mit sehr dunkler Gesichtsfarbe, schlank, sehr groß, mit krausem Haaren und spärlichem Bart, so beschrieben von den Überlieferern – würde kaum das er Worte des Lobes über ihn hört und Empfehlungen an ihn gerichtet sieht, die freiwillig geäußert wurden, seinen Kopf beugen und seine Augen niederschlagen mit Tränen die an seinen Wangen herunterliefen, sagen, " In der Tat, ich bin ein Mann aus Abessinien und gestern noch war ich Sklave !"
Wer also ist dieser Abessinier der gestern noch ein Sklave war ? Das ist Bilaal Ibn Rabaah, der Ausrufer zum Gebet der Muslime und der Störenfried der Götzen. Er war einer der Wunder des Glaubens und der Wahrhaftigkeit, eines der großen Wunder des Islams. Seit Anbeginn des Islams - bis heute, und solange Allah es will, wissen sieben von zehn Muslimen, wer ist Bilaal. Das heißt, Hunderte Millionen von Muslimen, seit Jahrhunderten und Generationen, kennen Bilaal, erinnern sich seines Namens, wissen um seine Rolle die er gespielt hat, im gleichen Atemzug wie die zwei großen Kalifen des Islams, Abu Bakr und ´Umar.
Wenn du ein Kind fragst das noch in den ersten Grundschuljahren ist, in Ägypten, Pakistan, Malaysia oder China, in Süd – oder Nordamerika, Europa, oder Russland, im Irak, Syrien, Türkei, Iran, oder Sudan, in Tunesien, Algerien oder Marokko, im tiefsten Afrika und in den Bergen von Asien, an jedem Platz auf der Welt wo Muslime wohnen, kannst du ein jedes muslimisches Kind fragen, " Wer ist Bilaal, mein Kind ? " Und es wird dir antworten, " Er war der Muezzin vom Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), und er war der Sklave den sein Herr mit brennend heißen Steinen folterte, um ihm vom Glauben abzubringen. Er aber sagte nur, " Einer.... Einer !"
Wann immer du auch diesen bleibenden Ruhm in Betracht ziehst den der Islam Bilaal spendete, so solltest du wissen das dieser Bilaal vor dem Islam nichts mehr als ein Sklave war, der die Kamelherden seines Herren hütete für eine Handvoll Datteln. Wäre nicht der Islam gekommen, wäre es sein Schicksal gewesen für immer ein Sklave zu bleiben, der unter den Menschen umherwanderte, solange bis der Tod seinem Leben ein Ende bereitet hätte, und er in tiefster Vergessenheit verschwunden wäre.
Jedoch, sein Glaube erwies sich als wahr, und die Pracht der Religion an die er glaubte, gab ihm in seinem Leben und in der Geschichte, einen erhabenen Platz unter den großen und heiligen Männern des Islams. In der Tat, viele ausgezeichnete Männer, mit Prestige oder Wohlstand haben nicht mal ein Zehntel der Unsterblichkeit erreicht, die Bilaal dem Abessinier zu Teil wurde. Tatsächlich, wurde vielen historischen Persönlichkeiten nicht der Bruchteil des Ruhmes gegeben, mit dem Bilaal gesegnet war.
Wahrlich seine schwarze Gesichtsfarbe, seine anspruchslose Abstammung, und seine verachtenswerte Stellung unter den Leuten als Sklave, hat ihn nicht benachteiligt diesen hohen Rang einzunehmen, als er sich entschloß den Islam anzunehmen, und für den er qualifiziert war durch seine Wahrhaftigkeit, Gewissheit, Reinheit und Selbstaufopferung. In seinem Fall, wo solch eine Größe nicht zu erwarten gewesen wäre, ist es auf der Waagschale der Achtung und Ehre, mehr als nur ein erstaunliches Ereignis.
Die Leute glaubten das ein Sklave wie Bilaal – von einer völlig fremden Abstammung kommend – der keinerlei Verwandtschaft, noch Macht besaß, der über keine eigene Bestimmung seines Leben verfügte, sondern lediglich der Besitz war von jemanden der ihn mit seinem Geld gekauft hatte, der kam und inmitten der Schafe, Kamele und anderer Tiere seines Herren gelaufen ist – sie haben geglaubt das so eine menschliche Kreatur, weder Macht über sich noch irgend etwas haben könnte. Aber er übertraf alle Erwartungen und erreichte einen Glauben den niemand so wie er besaß. Er war der erste Muezzin des Gesandten und im Islam überhaupt, eine Stellung die von allen Ehrbaren und Großen der Quraish die den Islam angenommen hatten und dem Propheten folgten, angestrebt wurde. Das war Bilaal Ibn Rabaah.
Welch Heldenmut und Größe drücken diese drei Worte aus – Bilaal Ibn Rabah.
Er war ein Abessinier, einer aus der schwarzen Rasse. Sein Schicksal bestimmte ihm ein Sklave zu sein, bei dem Stamm der Jumah in Makkah, wo seine Mutter eines ihrer Sklavenmädchen war. Er führte das trostlose Leben eines Sklaven dessen Tage ohne Rechte waren und der keine Hoffnung in die Zukunft hegte.
Die Neuigkeiten über Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) erreichten ihn zu der Zeit, als die Leute in Makkah darüber zu sprechen begannen, und er den Gesprächen seines Herren und dessen Gästen folgte, besonders von Umayah Ibn Khalaf, einer der Älteren der Bani Jumah, dessen Sklave Bilaal war. Wie oft hörte er Umayah darüber reden mit seinen Freunden und anderen Leuten seines Stammes. Viele Male sprachen sie über den Gesandten mit Worten der Besorgnis, Wut und Arglist.
Bilaal, auf der anderen Seite, erfuhr zwischen diesen Worten verrückter Wut und Rage, die Eigenschaften dieser neuen Religion. Er begann zu spüren das dies ganz neue Qualitäten bedeuten würden für seine Umgebung in der er lebte. Er war in der Lage trotz ihrer drohenden Rede, auch ihre Anerkennung um Muhammads Adelsstand, Wahrhaftigkeit und Loyalität heraus zu hören. Und tatsächlich, er hörte sie erstaunt und verblüfft über das reden womit Muhammad gekommen ist. Sie sagten zueinander," Muhammad war nie ein Lügner, Zauberer, oder verrückt, aber wir müssen so über ihn sprechen, bis wir diejenigen die zu seiner Religion übergelaufen sind, wieder davon abgebracht haben."
Er hörte sie reden über seine Ehrlichkeit und seine Treue, über seine Männlichkeit und Ehre, und über seine Reinheit und seinen Gleichmut und seine Intelligenz. Er hörte sie flüstern über die Gründe die sie veranlassten ihn herauszuforden und zu bekämpfen. Erstens, ihre Untertanentreue gegenüber der Religion ihrer Väter; zweitens, ihre Angst um die Ehre und den Glanz der Quraish mit dem sie gesegnet waren, auf Grund ihres religiösen Status den sie innehatten als Zentrum der Götzenanbetung, und als Instanz auf der gesamten arabischen Halbinsel; drittens, die Missgunst der Bani Hashim, das jemand aus ihren Reihen beansprucht ein Prophet oder Gesandter zu sein.
Eines Tages erkannte Bilaal Ibn Rabaah das Licht Allahs, hörte Seinen Widerhall in der Tiefe seiner guten Seele. Deshalb ging er zum Gesandten Allahs und nahm den Islam an. Es dauerte nicht lange bis sich diese Neuigkeit verbreitete. Das war ein Schock für die Herren der Bani Jumah, die sehr stolz und eingebildet waren. Alle Teufel dieser Erde versammelten sich in der Brust von Umayah Ibn Khalaaf, der die Annahme des Islam eines seiner Sklaven als schweren Schlag empfand, und ihn mit Schande und Blamage überschüttete.
Ihr Abessinischer Sklave trat zum Islam über und folgte Muhammad. Umayah sagte zu sich: " Das macht nichts, die Sonne wird heute untergehen und mit ihr der irregegangene Sklave und sein Islam. " Jedoch die Sonne ging nicht unter mit dem Islam und Bilaal, sondern die Sonne würde eines Tages untergehen, und mit ihr zusammen die ganzen Götzen und die Schutzherren des Heidentums der Quraish.
Was Bilaal anbelangt, so besaß er eine Einstellung, die nicht nur dem Islam zur Ehre gereicht hätte, sondern der ganzen Menschheit, obwohl der Islam mehr würdig war. Er widerstand der strengsten Folter wie alle frommen und großen Männer. Allah machte aus ihm ein Exempel, das schwarze Hautfarbe und Abstammung nicht die Größe der Seele in Verruf bringt, wenn sie ihren Glauben findet und sich an ihren Schöpfer heftet und sich an ihre Rechte klammert.
Bilaal gab eine gründliche Lehrstunde an diejenigen seiner Altersgruppe und an jede andere Altersgruppe, an die Leute seiner Religion und an die anderer Religionen, eine Lehrstunde die die Idee verwirklichte das Freiheit und Vorherrschaft des Gewissens nicht getäuscht werden können, weder durch Gold noch durch Bestrafung. Er wurde nackt ausgezogen und auf heiße Kohle gelegt, um sich loszusagen von seiner neuen Religion, aber er verweigerte sich.
Der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und der Islam machten aus diesem schwachen abessinischen Sklaven einen Lehrer für die Menschheit bezüglich des Respekts gegenüber dem Gewissen und seiner Freiheit und Vorherrschaft. Sie pflegten ihn während der größten Mittagshitze hinaus zu bringen, dann wenn die Wüste sich in eine glühende Hölle verwandelt. Dort draußen wurde er nackt auf die brennenden Steine gelegt und mehrere Leute trugen zusammen einen schweren Felsblock heran, ebefalls glühend heiß, und legten ihn auf seine Brust und seinen Körper. Diese grausame Folter wiederholte sich täglich, solange bis einige seiner Peiniger sich seiner erbarmten. Schlußendlich beschlossen sie ihn frei zu lassen, unter der Bedingung das er gut über ihre Götter sprach, sollte es auch nur ein Wort sein das ihnen erlaubte ihren Stolz zu behalten und man nicht sagen konnte, die Quraish wären besiegt und gedemütigt worden durch den Widerstand ihres ausdauernden Sklaven.
Aber nicht mal dieses eine Wort kam über seine Lippen, das er nicht einmal von Herzen hätte sagen müssen, ohne dabei seinen Glauben zu verlieren oder seine Überzeugung verlassen zu müssen, und das sein Leben hätte retten können, Bilaal verweigerte dieses, "Ja", er verweigerte es zu sagen , und statt dessen begann er immer und immer wieder zu wiederholen, " Einer.... Einer!"
Seine Peiniger schrien und flehten ihn an, " Sag den Namen von Al-Laat und Al-Uzzaa." Aber er sagte stattdessen immer nur, " Einer.... Einer." Sie sagten zu ihm," Sprich uns nach." Er aber sagte nur mit bemerkenswertem Spott und ätzender Ironie," Wahrlich meine Zunge kann das nicht."
Also blieb Bilaal in dieser Hitze die alles schmelzen würde, unter dem Gewicht dieses schweren Steines, und nach Sonnenuntergang hoben sie ihn auf und banden ein Seil um seinen Hals. Dann befahlen sie ihren Söhnen ihn durch die Berge und die Straßen von Makkah zu führen. Und Bilaals Zunge sagte die ganze Zeit nichts anderes als," Einer ..... Einer."
Als die Nacht hereinbrach, begannen sie mit ihm zu handeln. " Morgen sprichst du gut über unsere Götter, sag, "Mein Herr ist Al-Laat und Al-Uzzaa", dann lassen wir dich frei. Wir sind müde dich zu foltern und uns ist als ob wir selbst gefoltert werden würden." Er aber schüttelte nur den Kopf und sagte, " Einer....Einer." Da schlug ihn Umayah heftig und explodierte mit unsäglicher Wut und schrie: "Welch Unglück hast du über uns gebracht, oh du Sklave des Bösen. Bei Al-Laat und Al-Uzzaa, ich werde dich zu einem Beispiel machen für Sklaven und ihre Herren." Aber Bilaal fuhr nur fort seinen heiligen Gesang, mit der Sicherheit und Größe eines wahren Gläubigen zu wiederholen, " Einer .... Einer."
Und ihm, dem die Rolle des Sympathisanten zugedacht war, begann nun wieder zu sprechen und zu verhandeln. Er sagte zu sich, " Nimm es leicht Umayah". Bei Al-Laat, er wird nicht wieder gefoltert, denn Bilaal ist einer von uns, seine Mutter ist unser Sklavenmädchen. Er wird sich nicht noch einmal trauen uns wegen seines Islams lächerlich zu machen. " Bilaal aber blickte in ihre trügerischen Gesichter und sein Mund entspannte sich wie das Morgenlicht und er sagte mit aller Ruhe, die sie erneut schockierte, " Einer …..Einer."
Der nächste Tag kam und es wurde Mittag. Bilaal wurde wieder in den glühenden Backofen der Wüste geführt. Er war geduldig, tapfer, standfest und erwartete nur die Belohnung des Jenseits.
Abu Bakr As-Siddiq ging hinaus zu ihnen während sie ihn folterten und schimpfte mit ihnen." Tötet ihr einen Mann, nur weil er sagt, " Allah ist mein Herr ?" Dann rief er zu Umayah Ibn Khalaaf, " Hier, nimm mehr als seinen Preis, und lass ihn frei ". Umayah glaubte sich am ertrinken und ergriff glücklich diesen Rettungsring. Er war sehr froh und freute sich als er hörte das Abu Bakr ihm Geld anbot um Bilaal freizukaufen, nachdem sie schon verzweifelten Bilaal zu belehren. Außerdem waren sie Händler, und sie merkten sehr schnell das ein Verkauf weit profitabler war als sein Tod.
Sie verkauften ihn an Abu Bakr und dieser setzte ihn umgehend frei, und Bilaal wurde ein freier Mann. Als As-Siddiq seinen Arm um Bilaal legte und sich beeilte ihn freizulassen, sagte Umayah zu ihm, " Nimm ihn, bei Al-Laat und Al-Uzzaa, selbst wenn du dich geweigert hättest ihn zu kaufen, auch nur für eine Goldunze, hätte ich ihn dir gegeben." Abu Bakr bemerkte die Bitterkeit der Verzweiflung und die Enttäuschung versteckt in seinen Worten. Es war angemessen nichts zu erwidern, denn sie verletzten die Würde des Mannes, der soeben sein Bruder wurde und ihm gleich war. Doch sagte er noch zu Umayah, " Bei Allah, auch wenn du ihn nur für ein hundert Unzen verkauft hättest, so hätte ich dies bezahlt." Er verschwand mit seinem Gefährten und ging zum Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) um ihm die Neuigkeiten zu vekünden von der Befreiung von Bilaal, und es gab ein großes Fest.
Nach der Auswanderung des Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und der Muslime nach Madinah, und ihrer Niederlassung dort, führte der Prophet( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) den Gebetsruf ein. Wer also sollte der Muezzin sein, der fünfmal am Tag zum Gebet rief ? Wer sollte über weites Land rufen, " Allahu Akbar" und " Es gibt keinen Gott außer Allah ?"
Es war Bilaal, der schon dreizehn Jahre zuvor gerufen hatte, als sie ihn gefoltert haben, " Allah ist Einer.........Einer ". Er wurde vom Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ausgewählt an diesem Tag, der erste Muezzin im Islam zu sein. Mit seiner melodiösen und rührseligen Stimme füllte er die Herzen mit Glauben und die Ohren mit Ehrfurcht wenn er rief.
Allahu Akbar, Allahu Akbar
Allahu Akbar, Allahu Akbar
Ich bezeuge das es keinen Gott gibt, außer Allah
Ich bezeuge das es keinen Gott gibt, außer Allah
Ich bezeuge das Muhammad der Gesandte Allahs ist
Ich bezeuge das Muhammad der Gesandte Allahs ist
Kommt zum Gebet
Kommt zum Gebet
Kommt zum Heil
Kommt zum Heil
Allahu Akbar, Allahu Akbar
Es gibt keinen Gott außer Allah
Es kam zum Kampf zwischen den Muslimen und der Armee der Quraish, die angerückt war um Madinah zu erobern. Diese erste Schlacht tobte mit aller Härte, und Bilaal kämpfte und griff an. Der Islam war eingetaucht in diese erste Schlacht von Al Badr, deren Wahlspruch der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ausgab, " Einer .....Einer."
In dieser Schlacht, opferten die Quraish ihre Jugendlichen und ihre Edelmänner der Zerstörung. Umayah Ibn Khalaaf, der Herr von Bilaal der ihn mit grausamer Härte zu foltern pflegte, war drauf und dran die Flucht zu ergreifen. Aber sein Freund Uqbah Ibn Abu Mu’iit kam zu ihm mit einem Rauchfass in der Hand, als er hörte das er sich zurückziehen wollte. Als er zu ihm kam saß Umayah unter seinen Leuten. Uqbah schwenkte sein Rauchfass hin und her und sagte zu ihm:’" Oh, Abu Aliy, nimm das. Du bist wie die Frauen." Aber Umayah schrie ihn nur an, " Möge Allah dich und dein Rauchfass häßlich machen !" Er sah keinen anderen Ausweg und kehrte zurück in die Schlacht.
Welch andere Geheimnisse noch offenbarte oder verbarg das Schicksal an diesem Tag ? Uqbah Ibn Abu Mu’iit war einer der ärgsten Fürsprecher bei Umayah, als dieser Bilaal und andere schwache Muslime folterte. Und an diesem Tag, drängte er Umayah zum Kampf in die Schlacht von Badr zurückzukehren wo er sterben sollte, so als wäre es der Platz von Uqbah selbst an dem er sterben sollte. Umayah war ein Drückeberger, und wäre es nicht wegen Uqbah gewesen, wäre er davon gelaufen.
Aber Allah führt Seine Befehle aus. Also laßt Umayah losziehen, denn es gab noch eine offene Rechnung zwischen ihm und einem der Diener von Allah. Es war an der Zeit diese Rechung zu begleichen. Der große Richter stirbt niemals. Was du schuldest, sollst du begleichen.
Wahrlich, das Schicksal wäre sehr erfreut gewesen diese Tyrannen zu verspotten. Uqbah war derjenige auf dessen Provokationen Umayah am meisten hörte und er folgte seinem Wunsch die unschuldigen Gläubigen zu quälen. Dieser Uqbah war es nun der Umayah hinaus in den Tod trieb. Er sollte sterben durch die Hand von wem ? Natürlich durch die Hand von Bilaal selbst. Die gleichen Hände die Umayah gekettet hatte und dessen Besitzer er geschlagen und gequält hatte. Diese Hände hatten an diesem Tage von Badr eine Verabredung, bestimmt vom Schicksal, gegen die aggressiven Folterer der Quraish, die die Gläubigen erniedrigten und ungerecht behandelten. Dies hat sich damals tatsächlich so zugetragen.
Als der Kampf zwischen den beiden Seiten begann und die Muslime immer ihren Schlachtruf, " Einer ....Einer" hinausriefen, wurde Umayah stutzig und sein Herz war gewarnt. Dieses Wort, das sein Sklave noch neulich unter Folter und Qualen immer wieder wiederholte, wurde zum Schlachtruf einer neuer Religion und Nation." Einer....Einer ". War das tatsächlich so ? Ging das so schnell ?
Die Schwerter klirrten aneinander und die Kämpfe wurden heftiger. Als sich die Schlacht ihrem Ende neigte, bemerkte Umayah Ibn Khalaaf den Gefährten des Propheten, Abd Ar-Rahman Ibn Awf. Er ersuchte um Schutzhilfe um durch eine Gefangennahme sein Leben zu retten. Abd Ar-Rahman akzeptierte sein Gesuch und gewährte im Schutz. Er nahm ihn gefangen und führte ihn über das Schlachtfeld zu dem Platz wo die Gefangenen untergebracht waren.
Unterwegs trafen sie auf Bilaal der sofort rief, " Der Kopf der Ungläubigen, Umayah Ibn Khalaaf. Möge Ich nicht gerettet sein, sollte er gerettet werden. Er hob sein Schwert um ihm den Kopf abzuschlagen, der immer so arrogant und stolz gewesen war. Aber Abd Ar-Rahman Ibn Awf rief zu Bilaal, "Oh Bilaal, er ist mein Gefangener!" Ein Gefangener obwohl die Schlacht noch tobte ? Ein Gefangener an dessen Schwert noch das Blut der Muslime klebte, die er eben zuvor noch bekämpft hatte ? Nein, Aus Bilaals Sicht war dies eine Ironie und Kränkung des Verstandes, und Umayah hatte sie lange genug gekränkt und verspottet. Er spottete zu lange, als das keine Ironie mehr übrig blieb für solch einem Tag, für so ein Dilemma und für so ein Schicksal.
Bilaal war klar das er es alleine niemals schaffen würde das Heiligtum seines Glaubensbruders Abd Ar-Rahman Ibn Awf zu erstürmen. Deshalb rief er so laut er konnte zu den Muslimen. " Oh, ihr Helfer von Allah. Der Kopf der Ungläubigen, Umayah Ibn Khalaaf ! Möge Ich nicht gerettet werden, wenn er gerettet wird !" Eine Gruppe von Muslimen erschien mit ihren Schwertern von denen noch das Blut tropfte. Sie umringten Umayah und seinen Sohn, der bei den Quraish kämpfte. Abd Ar-Rahman Ibn Awf konnte nichts mehr tun. Er konnte nicht einmal mehr seine Schutzweste bewahren, die die aufgebrachte Menge ihm wegnahm. Bilaal blickte lange auf den toten Körper von Umayah, der neben den zertrümmerten Schwerten lag. Dann rannte er davon, mit lauter Stimme rufend, " Einer ....Einer ".
Ich glaube, es ist nicht unser Recht, die Tugend der Nachsicht von Bilaal bei diesem Anlass zu untersuchen. Wenn das Zusammentreffen zwischen Bilaal und Umayah unter anderen Umständen zustande gekommen wäre, dann wäre es uns erlaubt Bilaal um Nachsicht für Umayah zu fragen, und ein Mann des Glaubens und der Frömmigkeit wie er, wäre dem sicherlich nachgekommen. Aber das Treffen fand statt während der Schlacht und jede Partei war gekommen um den Feind zu zerstören.
Aufflammende Schwerter und Tote die fielen. Dann sah Bilaal Umayah, der jeden Teil seines Körpers mit Qualen überzogen hatte. Wo und wie hatte er ihn getroffen ? Er sah ihn auf der Bühne des Schlachtfeldes kämpfend, das Schwert niedersausend auf die Köpfe der Muslime. Wäre er auf Bilaal getroffen, hätte er dessen Kopf abgeschlagen. Unter solchen Umständen ist es nicht fair Bilaal zu fragen. "Warum hast du ihm nicht vergeben ? "
Die Tage vergingen und Makkah wurde erobert. Der Gesandte ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nahm die Stadt ein, dankbar sagend, " Allahu Akbar " an der Spitze von 10,000 Muslimen. Er steuerte direkt auf die Ka´bah zu, den heiligen Platz, den die Quraish mit ihren Götzen bevölkerten, gemäß der Anzahl der Tage eines ganzen Jahres." Die Wahrheit ist gekommen und die Unwahrheit ist verschwunden. "
Seit diesen Tagen gibt es dort keinen Uzzaa, keinen Lat und keinen Hubal mehr. Die Menschen verbeugen sich seit damals nicht mehr vor einem Stein, einem Götzen. Die Menschen beten niemanden anderes als Allah an, mit bestem Gewissen, Denjenigen der keinesgleichen hat, den Einen, den Allergrößten, den Allerhöchsten. Der Gesandte( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) betrat die Ka´bah, begleitet von Bilaal. Dort angekommen sah er einen geschnitzten Götzen der Ibrahim ( der Friede sei auf ihm ) darstellte, wie er mit Hilfe von Stöcken Prophezeihungen machte.
Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wurde sehr ärgerlich und sagte, " Möge Allah sie alle töten. Unser Vorfahr hatte niemals Prophezeihungen mit Hilfe von Stöcken gemacht. Ibrahim war weder Jude noch Christ, vielmehr war er ein lauterer Muslim und niemals ein Götzendiener." Dann befahl er Bilaal auf das Dach der Moschee zu steigen und zum Gebet zu rufen, und Bilaal rief zum Gebet. Wie großartig war die Zeit, der Ort und der Anlaß!
Das Leben in Makkah kam für einen kurzen Augenblick zum Stillstand, und tausende von Muslimen verharrten regungslos, wiederholten leise und in Ergebenheit den Gebetsruf hinter Bilaal, während die Götzendiener in ihren Häusern waren und kaum glauben konnten was passiert war.
War das Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine arme Gefolgschaft, die sie noch vor gar nicht langer Zeit ausgestoßen hatten ? Ist er das wirklich, mit 10,000 von seinen Anhängern ? Ist das tatsächlich er, den sie verfolgt und vertrieben hatten, den sie bekämpft hatten und viele seiner Sippe und seiner Bekannten getötet hatten ? Ist er es wirklich, der vor ein paar Minuten zu ihnen gesagt hatte, obwohl sie unter seiner Gewalt und Gnade standen, " Geht, ihr seid frei !"
Es gab drei Adlige die an einem offenen Platz vor der Ka´bah saßen, als ob sie unberührt wären von der Szene mit Bilaal, als er ihre Götzen mit seinen Füßen getreten hatte, und über ihren daliegenden Trümmern den Gebetsruf hinausrief, wie der durchziehende Frühling. Diese drei waren Abu Sufyaan Ibn Harb, der ein paar Stunden zuvor den Islam angenommen hatte, und Attaab Ibn Usaid und Al-Haarith Ibn Hishaam, die noch keine Muslime waren.
Attaab hatte seine Augen auf Bilaal gerichtet, wie dieser den Gebetsruf machte, und sagte, " Allah hat Usaid geehrt indem er ihn dies nicht hat hören lassen, oder das was ihn wütend gemacht hätte." Al-Haarith meinte, " Bei Allah, wenn ich sicher wäre das Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) die Wahrheit spricht, würde ich ihm folgen." Abu Sufyaan, der alte Fuchs meinte nur, " Ich sage lieber nichts, denn würde ich es tun, würden mich diese Kieselsteine hier verraten. "
Als der Prophet die Ka´bah verließ, sah er die drei dort sitzen und konnte in ihren Gesichtern lesen was sie dachten. Er sagte zu ihnen mit dem Licht Allahs in seinen Augen und der Freude des Sieges in seiner Stimme, " Ich weiß was ihr gesagt habt ", und er erzählte ihnen was sie eben zuvor gesagt hatten.
Al-Haarith and Attaab riefen sofort, " Wir bezeugen das du der Gesandte Allahs bist. Bei Allah, niemand konnte uns hören, und deshalb konnte dich keiner darüber informieren. "
Und sie hießen Bilaal willkommen mit neuen Herzen, die noch das Echo der Worte des Gesandten enthielten, kurz nachdem er Makkah eingenommen hatte." Oh ihr Leute der Quraish, Allah hat von euch die Arroganz der Vorislamischen Zeit genommen, und die Prahlerei über eure Vorväter. Die Menschen stammen von Adam ab, und Adam ward aus Staub gemacht."
Bilaal lebte mit dem Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und wurde Zeuge aller Schlachten mit ihm, rief zum Gebet und beobachtete aufmerksam die Bräuche dieser großartigen Religion, die ihn aus den Finsternissen ins Licht brachte und aus der Sklaverei in die Freiheit. Die Gestalt und Form des Islams und der Muslime war gewachsen. Jeden Tag fühlte sich Bilaal dem Herzen des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) näher, der ihn als einen der Bewohner des Paradieses beschrieb.
Aber Bilaal blieb immer das was er war, ehrenhaft und demütig, er betrachtete sich immer noch als der abessinische Sklave von gestern. Eines Tages wurden ihm und seinem Bruder zwei Mädchen vorgeschlagen zwecks Heirat, und er sagte zu deren Vater. " Ich bin Bilaal und das ist mein Bruder, zwei Sklaven aus Abessinien. Wir waren auf dem Irrweg und Allah hat uns geleitet. Wir waren beide Sklaven und Allah hat uns befreit. Solltest du einverstanden sein uns deine Töchter zur Heirat zu geben, so gehört alles Lob Allah, bist du nicht damit einverstanden, dann ist Allah der Größte. "
Der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) verstarb zufrieden und Abu Bakr As-Siddiiq übernahm das Kommando über die Muslime. Bilaal ging zum Nachfolger des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), dem Kalifen, und sagte zu ihm. " Oh Kalif, ich hörte den Gesandten Allahs sagen, " Die beste Tat eines Gläubigen ist der Jihaad im Namen Allahs. "
Abu Bakr sagte, " Was möchtest du also, oh Bilaal ? " Er erwiderte, " Ich möchte die Sache von Allah verteidigen bis ich dabei sterbe. " Abu Bakr sagte, " Und wer wird dann den Adhaan für uns ausrufen. ? " Bilaal sagte mit Tränen in den Augen, " Ich werde keinen Adhaan mehr ausrufen nach dem Tod des Gesandten Allahs. " Abu Bakr sagte," Bleib bei uns, und rufe den Adhaan für uns, Bilaal. " Bilaal sagte, " Wenn du mich befreit hast damals nur für dich, dann werde ich es tun, aber wenn du mich für Allah befreit hast, dann überlasse mich Ihm. " Abu Bakr sagte, " Ich habe dich für Allah befreit. "
Hier gibt es nun unterschiedliche Meinungen bei den Überlieferern. Die einen glauben das er losgezogen ist, um für die Sache Allahs zu kämpfen. Die anderen meinen, das er Abu Bakr’s Vorschlag angenommen hat und bei ihm in Madinah geblieben ist. Als Abu Bakr starb und Umar sein Nachfolger wurde, bekam Bilaal die Erlaubnis und ging nach Syrien.
Ob so oder so, Bilaal gelobte und verbrachte den Rest seines Lebens mit dem Jihaad für die Sache von Allah, und mit der Bestimmung, Allah und seinen Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wieder zu treffen mit der besten aller Taten, die beide so liebten.
Seine melodiöse, einladende und Ehrfurcht einflößende Stimme rief niemals mehr den Adhaan aus, denn immer wenn er rief, " Ich bezeuge das Muhammad der Gesandte Allahs ist, " versagte seine Stimme unter Tränen erstickt und überwältigt von den Erinnerungen an den Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ).
Seinen letzten Adhaan rief er während der Tage von Umar, dem Führer der Gläubigen, als dieser Syrien besuchte. Die Muslime ersuchten ihn, Bilaal zu überreden ihnen den Adhaan zu machen. Der Führer der Gläubigen rief Bilaal, als es Zeit für das Gebet war, und flehte ihn an den Adhaan zu machen. Bilaal stieg nach oben und rief zum Gebet wie früher. Die Gefährten des Gesandten Allahs die zusammen mit dem Führer der Gläubigen anwesend waren, während Bilaal zum Gebet rief, weinten wie niemals zuvor, und Umar weinte am meisten.
- ↑ Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )
Quellen:
- Rassoul, Muhammad Ibn Ahmad Ibn (1996): Perlen um den Propheten, Islamische Bibliothek Verlag, ISBN 3-8217-0124-2
- Ibn Kathir, Ismail (2006): Al-Bidaya wa-n-Nihaya, Band 4., Verlag: Dar al-Imam Malik, Algier