Abu Dauud: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Juni 2009, 17:31 Uhr
Sulaiman bin Al-Asch'th al-Sidschistani – Imam Abu Dawud (202-275 n. H.) - ist 202 n. H. geboren.
Er hat Hadith von Gelehrten in Mekka, Basra, Kufa, Harran, Aleppo, Homs, Damaskus, Khurasan, Bagdad und Ägypten gehört. Von ihm haben auch viele Gelehrte Hadith gehört - darunter auch Imam Nasa'i. Imam Abu Dawud wohnte in Basra, wo er sein Wissen verbreitete und war oft in Bagdad. Er schrieb sein Buch "As-Sunan" und zeigte es seinem Lehrer Imam Ahmad Ibn Hanbal, der es als sehr gut beurteilte. Als Abu Dawud einmal einige Gelehrten aufzählte, von denen er keinen Hadith gehört hatte, sagte er anschließend:
"Der Hadith ist ein Rizq (d.h. Versorgung von Allah wie auch die Nahrung)".
Einmal sagte Abu Dawud:
"Ich habe 500.000 (fünfhunderttausend) Hadithe aufgeschrieben, wobei sich (nur) 4800 davon in meinem Buch as-Sunan befinden. Dort habe ich die authentischen (arab.: Sahih) Hadithe erwähnt, sowie solche, die nahezu den Sahih-Grad erreichen. Folgende vier Hadithe sind einem jedoch (als Zusammenfassung der Sunna) ein Genüge:
- "Wahrlich die Taten sind entsprechend die Absichten" (Ein Sahih-Hadith, den Umar (r.) überliefert. Buchari und Muslim berichten ihn auch.)
- "Ein Zeichen für den guten Iman ist es, dass man das lässt, was einen nichts angeht."
- "Der Überzeugte ("Gläubige") ist erst dann ein richtiger Überzeugter (arab.: Mumin), wenn er für seinen Bruder dasselbe wünscht, was er für sich selbst wünscht."
- "Das Erlaubte ist klar, und das Verbotene ist klar,..."
Natürlich deutet Imam Abu Dawud hier nur auf die Wichtigkeit dieser vier Hadithe hin, denn man braucht natürlich viele andere Hadithe neben dem Koran, um den Islam richtig leben zu können.
Manche Gelehrte meinten, dass Allah für Abu Dawud den Hadith leicht gemacht hat, als er sein Buch "As-Sunan" schrieb, so wie Er für den Propheten Dawud (Friede sei mit ihm) das Eisen biegsam gemacht hat. (Vgl. Koran 21:79-80)
Al-Hafidh (Hafidh ist eine Bezeichnung für einen Hadithgelehrten der eine sehr große Anzahl von Hadithen auswendig kann (viele Tausende)) Musa bin Harun sagte:
"Abu Dawud wurde im Diesseits für den Hadith erschaffen, und im Jenseits für das Paradies".
Al-Hafidh Abu Abdullah bin Mindah sagte:
"Es waren vier Personen , die zwischen authentischen (arab.: Sahih) und schwachen Hadithen unterscheiden konnten, und zwischen dem Falschen und dem Richtigen, nämlich: Buchari, Muslim, Abu Dawud und Nasa'i." (Die Aussage ist natürlich auf die damalige Zeit beschränkt)
Adh-Dhahabi sagte:
"Abu Dawud war nicht nur ein Imam in der Hadithwissenschaft, sondern auch einer der großen Rechtsgelehrten (arab.: Fuqaha), denn sein Buch ist ein Beweis dafür. Abu Dawud war einer der besten Freunde von Imam Ahmad ibn Hanbal. Er besuchte seinen Unterricht eine Zeit lang und fragte ihn nach den schwierigsten Themen in den Spezialgebieten (arab.: Furu') und den Grundlagen (arab.: Usul)."
Seine Herangehensweise bezüglich des Befolgens der Sunna und des Unterlassens des Spekulierens über bestimmte Detailfragen (der Aqida) war die der Salaf (d.h. der ersten rechtschaffenen Generationen nach dem Propheten (s.a.s.)).
Ibn Dschabir, der Gefährte und Gefolgsmann (wörtl.: Diener) von Abu Dawud, berichtete:
"Ich war in Bagdad mit Abu Dawud, als nach dem Abendgebet der Thronfolger des Kalifen, Prinz Abu Ahmad al-Muwaffaq, eintrat. Abu Dawud fragte ihn, was ihn um die Zeit hierher führte. Er antwortete: "Drei Bitten". Abu Dawud sagte: "Was sind die?" Der Prinz erwiderte: "Dass du nach Basra umziehst, damit die Stadt wiederbelebt wird...denn Basra wurde fast verlassen nach der Revolution der Schwarzafrikaner (arab.: Zindsch).
Aus dem Buch "Islamische Geschichte – eine analytische Einführung" von Samir Mourad, Absch. "Die Zusammensetzung der muslimischen Gesellschaft unter wirtschaftlich-sozialem Aspekt":
- Die Armenrevolten der "Zitt" und "Zindsch" im Süd-Irak zeigen anschaulich, wie die Dinge zusammenhingen. Damals war es so, dass diejenigen, die das Land bewirtschafteten, den ganzen Tag im Schlamm Schwerstarbeit verrichteten, um dann einen Dirham oder ein Brot für ihre Tagesarbeit vom Bodeneigentümer zu bekommen. Schließlich explodierte diese Ungerechtigkeit, die keinesfalls durch den Islam geduldet wird. Der folgende jahrzehntelang andauernde Aufstand und das Chaos hatten weitreichende Auswirkungen auf das damalige abbasidische Kalifat. Es kam zum Teil zu Anarchie und Mord. Die eigentlichen Urheber der Morde, die von den Aufständischen verübt wurden, waren aber die ungerechten Bodeneigentümer, die die Arbeiter ausnutzten und quasi versklavten.
Abu Dawud sagte: "Das war die erste Bitte", worauf der der Prinz fortfuhr: "(Die zweite Bitte ist die,) dass meine Kinder von dir das Buch "As-Sunan" hören". Abu Dawud sagte: "Das war die zweite Bitte". Der Amir fuhr fort: " Und dass du für meine Kinder einen extra Termin machst, denn die Kinder von den Kalifen sitzen nicht zusammen mit dem gewöhnlichen Volk." Da sagte Abu Dawud: "Diese Bitte kann ich leider nicht verwirklichen, denn vor dem Wissen sind alle Menschen gleich." Die Kinder des Thronfolgers kamen dann tatsächlich und nahmen mit allen anderen zusammen am Unterricht teil."
Abu Dawud starb am 16. Schauual 275 n. H. Möge Allah(t) mit ihm barmherzig sein.
Quellen
- Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2006): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0