Zaid Ibn Thabit

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Zaid Ibn Thabit
Abu Talha
Geburtsdatum612 n. Chr. / 10 v. H.
Todesdatum680 n. Chr. / 61 n. H.
StatusMuhadschir
Einer der vier Sammler des Qurans.
Kunya (Beiname)Abu Talha
MutterAn-Nawar Bint Malik
KinderAbdullah Ibn Zaid Ibn Thabit


Zaid Ibn Thabit (زيد بن ثابت ) (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) war einer der treuesten Gefährten des Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, der nach dessen Tod mit der Betreuung der Quran-Texte beauftragt wurde. Er wurde gerade zu der Zeit in von Madina geboren, als der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, sich dort niederließ.

Im Kindesalter zeichnete sich Zaid durch sein außerordentliches Gedächtnis aus und gehörte bald zu den jungen Muslimen, die mit der Schriftkunst begabt waren. Somit wurde er der Schreiber des Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, und als solcher diente er auch den ersten drei Kalifen.

Qatada berichtete:

”Ich fragte Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm: Wer hat zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, den Quran gesammelt? Er sagte: Es handelt sich um vier Männer, die alle von den Al-Ansar sind: Ubaiy Ibn Ka'b, Mu'ath Ibn Dschabal, Zaid Ibn Thabit und Abu Zaid.

Sein Vater starb als er 6 Jahre alt war. Als Waisenkind kam er mit 11 Jahren mit seiner Mutter An-Nawar Bint Malik nach Medina und schloss sich dort Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden mit ihm) an. Bei der Verbrüderung mit den Ansar wurde ihm Arqam Ibn Abul-Arqam zugewiesen.


Der folgende Abschnitt ist entnommen aus "Companions of The Prophet", Vol. 1, von Abdul Wahid Hamid"[1]:

Wir sind im zweiten Jahr der Hijrah. Madinah, die Stadt des Propheten macht Geräusche von Aktivitäten der Muslime, die sich auf den langen Marsch südwärts nach Badr vorbereiten. Der edle Prophet machte eine letzte Inspektion der ersten Armee zur Mobilisierung unter seiner Führung zum Krieg gegen diejenigen, die die Muslime jahrelang gequält hatten und die immer noch versessen darauf waren seine Mission zu beenden. Ein Jugendlicher, noch keine dreizehn, stellte sich mit in die Reihe. Er war zuversichtlich und wachsam. Er hielt sein Schwert, das so lang oder vielleicht etwas länger als seine eigene Größe war. Er wendete sich zum Propheten, möge Gott ihn segnen und ihm Frieden gewähren, und sagte:

“Ich widme mich dir, Bote Gottes. Erlaube mir mit dir zu gehen, um die Feinde Gottes unter deiner Fahne zu bekämpfen.”

Der edle Prophet sah ihn mit Bewunderung an und klopfte ihm liebevoll auf die Schulter. Er lobte ihn für seinen Mut, aber lehnte es ab ihn mitzunehmen, weil er noch zu jung war. Der junge Zayd ibn Thabit drehte sich um und ging niedergeschlagen und traurig weg. Während er mit kleinen Schritten lief, stocherte mit seinem Schwert in den Boden als ein Zeichen seiner Enttäuschung. Er war von der Ehre abgewiesen worden den Propheten auf seinem ersten Feldzug zu begleiten. Hinter ihm lief seine Mutter, An-Nawar Bint Malik. Sie war sich ebenso niedergeschlagen und traurig. Sie hatte sich gewünscht ihren Sohn in der Armee der Mudschahidin und im kritischstem Moment bei dem Propheten zu sehen.

Ein Jahr später als Vorbereitungen für die zweite Begegnung mit den Quraisch, die in Uhud stattfand, gemacht wurden, kamen eine Gruppe junger Muslime, die verschiedene Waffen wie Schwerter, Speere, Pfeil und Bogen mit sich trugen, zum Propheten. Sie wollten unbedingt in irgendeinem Teil der muslimischen Armee aufgestellt werden. Manchen unter ihnen, wie z.B. Rafi' Ibn Khadij und Samurah Ibn Dschundub, die stark und gut gebaut für ihr Alter waren und ihre Fähigkeit zum Kämpfen und zum Umgang mit Waffen demonstrierten, wurde vom Propheten erlaubt in die muslimischen Einheiten einzutreten. Anderen wie z.B. Abdullah, der Sohn Umars, und Zayd ibn Thabit waren aus der Sicht des Propheten noch immer zu jung und zu unreif zum Kämpfen. Er versprach aber sie für einen späteren Feldzug in Betracht zu ziehen. Es war beim Krieg des Grabens als Zayd mit ungefähr 16 Jahren schließlich erlaubt wurde, Waffen bei der Verteidigung der muslimischen Gesellschaft zu tragen.


Zaids Aufgabe als Dolmetscher des Propheten

Obgleich Zayd eifrig bemüht war bei Kämpfen teilzunehmen, erinnert man sich nicht als Krieger an ihn. Nach seiner Ablehnung zum Badr Feldzug, akzeptierte er die Tatsache, daß er zu jung zum Kämpfen in großen Schlachten war. Sein wachsamer Geist wandte sich anderen Bereichen des Dienstes, die nichts mit dem Alter zu tun hatten und ihn näher zum Propheten brachten, Friede sei mit ihm. Er zog den Bereich des Wissens und des genauen Auswendiglernens des Qurans in Betracht. Er erwähnte diesen Gedanken gegenüber seiner Mutter. Sie war erfreut und machte sofort Bemühungen, um seine Gedanken zu realisieren. An-Nuwar sprach mit einigen Männern der Ansar über den Wunsch des Jugendlichen und sie wiederum brachten diese Angelegenheit zum Propheten und sagten:

“Gesandter Allahs, unser Sohn Zayd ibn Thabit hat 17 Suren aus dem Buch Allahs auswendig gelernt und rezitiert sie so korrekt wie sie auch dir überliefert worden sind. Außerdem ist er gut im lesen und schreiben. Es ist dieser Bereich in dem er dienen will, um nah zu dir zu sein. Hör ihn dir an, wenn du willst.”

Der Prophet, Friede sei mit ihm, hörte Zayd zu während er einige Suren rezitierte, die er auswendig gelernt hatte. Seine Rezitation war klar und schön und seine Haltepunkte und Pausen zeigten klar, daß er gut verstanden hatte, was er aufsagte. Der Prophet war zufrieden. In der Tat fand er, daß Zayds Fähigkeit die Empfehlungen seiner Verwandten übertraf. Der Prophet gab ihm eine Aufgabe, die Intelligenz, Geschicklichkeit und Beharrlichkeit verlangte. “Zayd, lerne das Schreiben der Juden für mich.”, wies der Prophet an. “Zu Befehl, Gesandter Allahs.”, antwortete Zayd, der sich mit Enthusiasmus an das Erlernen der Hebräischen Sprache machte. Er wurde ganz gewandt in dieser Sprache und schrieb für den Propheten, wenn er sich mit den Juden verständigen wollte. Zayd las und übersetzte ebenfalls aus dem Hebräischen, wenn die Juden dem Propheten schrieben. Der Prophet wies ihm an auch Syrisch zu lernen und dies tat er. Zayd übernahm somit die wichtige Aufgabe als Dolmetscher des Propheten bei seinen Verhandlungen mit nicht-arabisch sprechenden Völkern.


Zaid als einer der Schreiber und Sammler des Qurans

Zayds Enthusiasmus und Geschicklichkeit waren auffallend. Als der Prophet überzeugt war von seiner Ehrlichkeit bei der Erfüllung seiner Pflichten und von der Sorgfalt, Genauigkeit und dem Verständnis mit der er Aufgaben durchführte, vertraute er Zayd die hohe Verantwortung des Niederschreibens der göttlichen Offenbarung an. Als ein Teil des Qurans dem Propheten offenbart wurde, so lies er Zayd kommen und beauftragte ihn die Schreibunterlagen mitzubringen, “das Pergament, den Tintentopf und die scapula”, und die Offenbarung aufzuschreiben.

Zayd war nicht der einzige, der als Schreiber für den Propheten diente. Eine Quelle zählt 48 Personen auf, die für ihn geschrieben haben. Zayd war sehr bekannt unter ihnen. Er schrieb nicht nur, sondern sammelte zur Zeit des Propheten Teile des Qurans, die von anderen niedergeschrieben worden sind, was er unter der Aufsicht des Propheten tat. Es wird berichtet, daß er gesagt hat: “Früher sammelten wir den Quran aus kleinen Manuskripten in der Gegenwart des Propheten zusammen.” Dadurch erlebte Zayd den Quran direkt vom Propheten selbst. Es kann davon gesprochen werden, daß er mit Versen des Quran aufgewachsen ist, so daß er die Umstände bei jeder Offenbarung gut Verstand. Er wurde somit gut versiert in den Geheimnissen der Shariah und erreichte in jungen Jahren gut verdientes Ansehen als ein leitender Gelehrter zwischen den Gefährten des Propheten.

Nach dem Tod des Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Friede gewähren, fiel die Aufgabe auf diesen jungen glücklichen Mann, der sich auf den Quran spezialisiert hatte, die erste und wichtigste Referenz der Ummah von Muhammed zu sichern. Dies wurde eine dringende Aufgabe nach den Kriegen der Untreue und insbesondere nach der Schlacht von Yamamah, bei der eine große Anzahl derer, die den Quran im Gedächtnis eingeprägt hatten, umkamen.

Umar überzeugte den Kalifen Abu Bakr, daß ein großer Teil des Quran in Gefahr wahr verloren zu gehen, wenn er nicht zu einem Manuskript zusammengestellt worden wäre. Abu Bakr rief Zayd ibn Thabit und sagte ihm: “Du bist ein intelligenter junger Mann und wir verdächtigen dich nicht (lügen zu erzählen oder der Vergeßlichkeit) und du hast die göttliche Offenbarung für Allahs Gesandten niedergeschrieben. Also suche nach dem Quran (mit allen Teilen) und sammle ihn zu einem Manuskript zusammen.” Zayd war sich sofort über die wichtige Verantwortung im klaren. Er sagte später: “Bei Allah, wenn er (Abu Bakr) mir befohlen hätte einen Berg von seinem Platz zu verschieben, wäre das nicht schwerer gewesen als das was er mir bezüglich der Zusammenstellung des Qurans befohlen hatte.”

Zayd akzeptierte schließlich die Aufgabe und fing an die Materialien des Quran ausfindig zu machen und sammelte diese von Pergament, Scapula, Dattelpalmenblättern und aus der Erinnerung von Männern (die es vom Herzen her wußten). Es war eine fleißige Aufgabe und Zayd war vorsichtig, damit nicht ein einziger Fehler, egal wie gering oder unbeabsichtigt, sich in Arbeit einschleichen konnte. Als Zayd seine Aufgabe beendet hatte, überließ er die vorbereiteten Suhuf (Seiten) oder Blätter Abu Bakr. Bevor er starb, überließ Abu Bakr die Suhuf Umar, der sie wiederum seiner Tochter Hafsah überließ. Hafsah, Umm Salamah und Aischa waren die Frauen des Propheten, möge Allah mit ihm zufrieden sein, die den Quran auswendig gelernt hatten.

Zur Zeit Uthmans, zu der der Islam sich weit ausgebreitet hatte, kam es zu Unterschieden beim Lesen des Qurans. Eine Gruppe von Gefährten des Propheten, geleitet von Hudhayfah ibn al-Yaman, der im Irak stationiert war, kamen zu Uthman und drängten ihn dazu “die muslimische Ummah zu schützen bevor ihre Meinungen über den auseinander gingen”. Uthman erhielt das Urschrift des Quran von Hafsah und forderte den führenden Experten, Zayd ibn Thabit, und einige andere kompetenten Gefährten auf genaue Kopien davon zu machen. Zayd wurde mit dieser Arbeit beauftragt. Er vollendete diese Aufgabe mit dem gleichen Pflichtbewußtsein mit dem er die originalen Suhuf zur Zeit Abu Bakrs zusammengestellt hatte. Zayd und seine Assistenten schrieben viele Kopien. Eine schickte Uthman an jede muslimische Provinz mit der Anordnung, daß alle quranische Schriften, ob als bruchstückartige Aufzeichnungen geschrieben oder als ganze Kopien, verbrannt werden sollten. Dies war notwendig damit alle Variationen oder Unterschiede zum originalen Text des Quran beseitigt wurden. Uthman behielt eine Kopie für sich selbst und gab die originale Schrift Hafsah zurück.

Zayd ibn Thabit wurde somit einer der ersten Spezialisten über den Quran. Umar ibn al-Khattab sprach einmal zu den Muslimen und sagte: “Oh Leute, wer immer Fragen zum Quran hat, schickt ihn zu Zayd ibn Thabit.” Und so kam es, daß Wißbegierige zwischen den Gefährten des Propheten und der Generation, die ihr folgte, bekannt als die “Tabiun”, von überall kamen, um von seinem Wissen zu profitieren. Als Zayd starb, sagte Abu Hurayrah: “Heute ist der Gelehrte dieser Ummah gestorben.” Wenn ein Muslim den Quran in den Händen hält und ihn liest oder ihn hört während er vorgelesen wird, Surah auf Surah, Ayah auf Ayah, sollte er wissen, daß er einem wirklich großen Gefährten des Propheten, Zayd ibn Thabit, große Dankbarkeit und Anerkennung für die Hilfe das Buch der ewigen Weisheit für alle Zeit zu schützen, schuldig ist. Wahrhaftig sagt Allah, der Gepriesene und Erhabene:

“Wahrlich haben Wir das Buch der Erinnerung offenbart und Wir werden es gewiß behüten.”' (Quran, Surah al-Hidschr, 15:9)



Ahadith die Zaid Ibn Thabit überliefert hat[Bearbeiten]

Zaid Ibn Thabit berichtete: Ich hörte den Gesandten ALLAHs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagen:

"ALLAH möge Jemandem Glanz geben, der ein Wort (Hadith) von mir gehört hat und es bewahrt hat, und an einen gelangen lassen, der es nicht hörte, denn wie mancher Träger von Wissen ist nicht verständig, und wie mancher ist Träger von Wissen zu einem, der mehr versteht als er."
(Überliefert von Abu Dawud Es ist ein Mutauatir Hadith, also ein vielfach überlieferter Hadith.)[2].



Quellen[Bearbeiten]

  1. Hamid, Abdul Wahid (2007): Die Gefährten des Propheten Band I. Aus dem Englischen "Hamid, Abdul Wahid: Companions of The Prophet, Vol. 1" übersetzt von DIdI e. V., Karlsruhe.
  2. Sujuti , Dschalalu-d-Din as- (2000): Vielfach überlieferte Prophetenworde (al-Ahadith al-Mutawatira), nach As-Sujuti "Die Lese der verstreuten Blüten hinsichtlich der vielfach überlieferten Nachrichten", bearbeitet und ins Deutsche Übertragen von Ahmad von Denffer, Sonderausgabe für Muslime Helfen e. V., München