Islam
Der Begriff "Islam" (arabisch الإسلام al-Islam, "die Gottergebenheit") ist die Bezeichnung für die bewusste und freiwillige Ergebenheit des Menschen dem Schöpfer gegenüber - als unmittelbare Folge der Erkenntnis Seines Daseins - und IHM auf die Art und Weise zu dienen und zu verherrlichen, die ER den Menschen über den Weg der Offenbarung durch SEINE Gesandten (zuletzt im Quran und in der Sunna/Vorbild des letzten Gesandten Muhammad) übermittelt hat. In diesem Sinne ist Islam die Bezeichnung für die Lebensweise aller gottergebenen Menschen und aller Propheten Gottes. Der erste Mensch und Prophet, Adam (Friede sei mit ihm), hat diese Lebensweise, die bewusste Ergebenheit unter ALLAH, den Islam, verkündet und praktiziert. Alle anderen Propheten nach ihm (wie z.B. Noah, Abraham, Zacharias, Jonas, Ismael, Isaak, Jakob, Joseph, Moses, Aaron, David, Lot, Salomo, Johannes, Jesus etc.) und als letzter ihrer Reihe Muhammad (Friede sei mit ihnen allen) haben ebenfalls den Islam verkündet und praktiziert. Alle Gesandten ALLAHs riefen die Menschen dazu auf, ihren Schöpfer ALLAH (arabische Bezeichnung für "den einen Gott"), ausschließlich in der von IHM gewollten und vorgeschriebenen Art und Weise zu dienen.
Die beiden Hauptquellen des Islam:
- Der Quran (Koran): Das letzte Offenbarungsbuch des Schöpfers an die gesamte Menschheit.
- Die Sunna: Das Vorbild des letzten Gesandten ALLAHs, Muhammad (ALLAHs Frieden und Segen mit ihm).
Der Islam (die Gottergebenheit) besteht aus drei Bereichen
- Die 'Aqida: Die im Herzen stattfindende Verinnerlichung der Iman-Inhalte ("Glaubensinhalte"), die als sechs Säulen des Iman bezeichnet werden: Der Iman (Überzeugung) an 1. ALLAH, 2. die Engel, 3. Offenbarungsbücher (u. a. Thora, Evangelium, Quran), 4. die Propheten und Gesandten (von Adam, über Noah, Abraham, Moses, Jesus etc. bis hin zu Muhammad), 5. den Jüngsten Tag, 6. das Vorauswissen und die Vorherbestimmung ALLAHs. Die 'Aqida wurde durch die gesamte Menschheitsgeschichte von allen Gesandten inhaltlich identisch und gleich bleibend verkündet.
- Die Schari'a: Die Gesamtheit der praxisbezogenen Regeln, Gebote und Verbote, die ALLAH seinen Dienern durch Quran und Sunna bekannt gemacht hat ("Praxislehre"). Diese werden u. a. durch die 5 Säulen definiert: 1. das Islambekenntnis (Schahada), 2. das Gebet, 3. die soziale Pflichtabgabe (arab.: Zakat), 4. das Fasten, 5. die Wallfahrt nach Mekka (arab.: Hadsch), außerdem auch die Ernährungs- und Kleidungsgebote, usw. Die Schari'a-Normen wurden im Laufe der Menscheitsgeschichte von einigen Gesandten unterschiedlich festgelegt, bei einigen Gesandten hingegen waren sie gleich.
- Die Achlaq: Die Lehre über die menschlichen Charaktereigenschaften ("islamische Moral und Ethik"). Die Morallehre ist faktisch ein Teilbereich der individuellen Schari'a-Gebote. Wegen ihrer Wichtigkeit und aufgrund ihres Umfangs wird Achlaq in der internationalen islamologischen Fachliteratur als eigenständiger Fachbereich neben der 'Aqida und der Schari'a behandelt.
Fehlt nur eines dieser Bereiche, kann dann nicht mehr von richtigem Islam die Rede sein, weil alle drei Bereiche sich in ihrer Gesamtheit zum Islam vervollständigen.
Ausführliche Definition des Begriffs "Islam"
Quellen
- Zaidan, Amir M. A. (1999): Al-'Aqida, Einführung in die Iman-Inhalte, ADIB-Verlag, Offenbach, 2. neubearbeitete und erweiterte Auflage
- Suleiman, Samir: Der Islam muss kein Rätsel sein, qalam.de