Fasten (Portal)

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Version vom 25. August 2010, 17:44 Uhr von Aischa (Diskussion | Beiträge) (Bittgebet beim Fastenbrechen)
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Verpflichtendes Fasten

1) Fasten im Monat Ramadhan.

2) Das Fasten als Sühneleistung (arab. Kaffara).

3) Das Fasten aufgrund eines Gelübdes (arab. An-Nadr).

Das freiwillige Fasten


Segen und Nutzen des Fastens[1], [2]

1. Zuallererst ist das Fasten eine gottesdienstliche Handlung (arab. 'Ibada). Das Fasten wird im Gehorsam gegenüber Allah dem Erhabenen ausgeführt. Der Muslim stellt die Zufriedenheit Allahs vor seine eigene Zufriedenheit, indem er Enthaltsamkeit übt. Damit zeigt er, dass er das Jenseits gegenüber diesem Leben bevorzugt. Genauso wie die Muslime sich auf das Fastenbrechen an einem Fastentag freuen, hoffen sie, nach einem Leben, in dem sie sich an die Gebote und Verbote Allahs gehalten haben, ins Paradies eingelassen zu werden. Das Fasten ist daher sinnbildlich für das Verhalten des Muslims im Bezug zum Jenseits.


2. Sinn des Fastens ist die Stärkung der Gottesfurcht.

"O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget." (Quran 2:183)

Zu bedenken ist dabei, dass das Fasten sich nicht nur auf die Enthaltsamkeit des Essens und des Trinkens bezieht, sondern es bedeutet allgemein, sich von allem Schlechten und Schändlichen fernzuhalten.

Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

"Wer das falsche Wort[A 1] und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterläßt, von dem verlangt Allah nicht, daß er auf sein Essen und Trinken verzichtet."


3. Das Fasten führt zu mehr Dankbarkeit gegenüber Allah.

Der Fastende weiß die Gaben Allahs mehr zu schätzen.


4. Das Fasten ist ein Grund für den Eintritt ins Paradies.

Es wird von Abu Umama (Allahs Wohlgefallen auf ihm) überliefert, dass er fragte:

"Oh Gesandter Allahs, weise mich auf eine Tat hin, mit der ich ins Paradies komme", er sagte: " Halte dich an das Fasten, denn es gibt nichts Gleichwertiges." (Hadith bei an-Nasa'i, Ibn Hibban und al-Hakim mit authentischem Sanad.)


5. Durch das Fasten entfernt sich der Fastende vom Feuer der Hölle.

  • Abu Umama (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:
"Wenn man einen Tag einzig für Allah fastet, dann wird Allah einen Graben zwischen ihm und der Hölle bauen, der so groß ist, wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde." (Hadith bei at-Tirmidhi)
  • Uthman Ibn al-Asad (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:
"Das Fasten ist ein Schutz mit dem sich der gläubige Diener vor der Hölle schützt." (Hadith bei Ahmad)


6. Die Fastenden erhalten eine Belohnung ohne Berechnung.

"Gewiss, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, wahrhaftige Männer und wahrhaftige Frauen, standhafte Männer und standhafte Frauen, demütige Männer und demütige Frauen, Almosen gebende Männer und Almosen gebende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, Männer, die ihre Scham hüten und Frauen, die (ihre Scham) hüten, und Allahs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen - für (all) sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet." (Quran 33:35)


7. Der Fastende hat zwei Freuden.

Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

"Allah sagte: »Jede (gute) Tat, die der Sohn Adams begeht, ist für ihn selbst (vorteilhaft). Nur das Fasten begeht er Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen gemacht.« Das Fasten ist (für den Menschen) ein Schutz so soll der Mensch während seines Fastentages weder Schändlichkeit noch trubelhaftes Treiben begehen und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm sagen: "Ich bin ein fastender Mensch". Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand das Leben Muhammads ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als der von Moschus. Dem Fastenden stehen zwei Freuden bevor: Wenn er sein Fasten bricht, ist er voller Freude und wenn er seinem Herrn (am Tage des Jüngsten Gerichts) begegnet, freut er sich über das von ihm geleistete Fasten!" (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausgabe, Nr. 1904)


8. Der Geruch des Fastenden ist bei Allah besser als der Duft von Moschus.

Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

"Das Fasten ist (für den Menschen) ein Schutz so soll er (während des Fastens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: "Ich faste". Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als Moschus. Allah sagte: »Er (der Fastende) stellt Meinetwegen sein Essen und Trinken sowie seine Begierde ein. Das Fasten ist Mir gewidmet, und Ich belohne entsprechend und jede gute Tat wird gleichermaßen zehnfach belohnt.« (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausgabe, Nr. 1894)


9. Eines der Tore des Paradieses ist den fastenden Muslimen vorbehalten.

Sahl (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet ( Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

"Es gibt im Paradies ein Tor, das Ar-Rayyan heißt, durch das die Fastenden am Tage der Auferstehung eintreten werden, und kein anderer außer ihnen wird hindurch eintreten. (An jenem Tage) wird ausgerufen: »Wo sind die Fastenden?« Da stehen diese dann auf, und sonst kein anderer außer ihnen wird hineintreten. Wenn sie darin sind, wird das Tor geschlossen, und danach tritt keiner mehr durch dieses ein." ( Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausg., Nr. 1896)


10. Das Fasten stärkt beim Fastenden das Mitgefühl für Arme und Bedürftige.

Der Muslim erfährt - wenn auch nur für ein paar Stunden - , was es heißt, Hunger zu haben.


11. Das Fasten ist eine gute Übung der Selbstdisziplin.

Es lehrt Geduld, Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, seine Begierden zu kontrollieren. Es ist eine Reinigung für die Seele und stärkt den Iman.


12. Das Fasten ist ein Schutz für junge Männer, die noch nicht verheiratet sind.

Ibn Mas'ud (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad( Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

"Oh ihr jungen Leute, wer von euch heiraten kann, (wenn er die Mittel dafür hat,) der soll heiraten, weil es die Blicke (zu anderen Frauen) zurückhält und seine Scham hütet. Wer auch immer es nicht kann, (weil er die Mittel für das Heiraten nicht hat,) der soll fasten, da es ein Schutz ihn ist." (Hadith bei Buchari, Nr. 5066)


13. Fasten beinhaltet auch gesundheitlichen Nutzen.

Durch das Fasten werden insbesondere schädliche fette Substanzen aus dem Blut abgebaut.


14. Das Fasten dient der Sühne (arab. Kafara) für manche Handlungen in der Religion. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Schwur nicht eingehalten wurde.


15. Das Fasten ist ein Schutz für jeden Muslim.

Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), der Gesandte Allahs, sagte:

Das Fasten ist ein Schutz..." :(Überliefert von Buchari,dtsch. Ausgabe, Hadith Nr. 1894)


Siehe im Übrigen: Besondere Vorzüge des Fastens im Monat Ramadhan.

Benehmen beim Fasten

Auf die Zunge achten

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

"Wer das falsche Wort[A 2] und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterläßt, von dem verlangt Allah nicht, daß er auf sein Essen und Trinken verzichtet."
(Sahih Buchari)


Gutes Benehmen und Vermeiden von Streit

Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), der Gesandte Allahs, sagte:

„Das Fasten ist ein Schutz; so soll er (während des Fastens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen; und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: 'Ich faste.' Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als Moschus. Allah sagte: 'Er (der Fastende) stellt Meinetwegen sein Essen und Trinken sowie seine Begierde ein. Das Fasten ist Mir gewidmet und Ich belohne entsprechend; und jede gute Tat wird gleichermassen zehnfach belohnt.'"
(Überliefert von Buchari)

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Erlaubte und verbotene Dinge während des Fastens

Dinge, die das Fasten ungültig machen

Das Fasten wird ungültig durch:

  1. Orale Zuführung von Substanzen in den Körper, unabhängig von deren Konsistenz und deren Nährwert (essen, trinken und rauchen). Zuführung von nährwerthaltigen Substanzen in den Körper auf anderem Weg, unabhängig von deren Konsistenz. Spritzen und Medikamente ohne Nährwert annullieren das Fasten nicht.
  2. Absichtliches Erbrechen.
  3. Selbstbefriedigung (Onanie) mit der Hand oder durch geschlechtliche Erregung. Samenerguß im Schlaf beeinträchtigt das Fasten nicht.
  4. Geschlechtsverkehr


Das absichtliche Vollziehen aller obiger Handlungen annulliert das Fasten. Die entsprechenden Tage müssen deshalb nachgeholt werden. Die Übertretung von Punkt 1 aus Vergeßlichkeit oder aus Versehen macht das Fasten nicht ungültig.


Essen und Trinken bei Vergessen machen das Fasten nicht ungültig

Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete: Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat gesagt:

"Wenn jemand vergißt, (daß er fastet) und ißt und trinkt, soll er sein Fasten fortsetzen, denn Allah hat ihn essen und trinken lassen."
(Bukhari)


Erlaubtes während des Fastens

  1. Vollständiges Eintauchen des Körpers in Wasser.
  2. Der Gebrauch von Augen-, Ohren- und Nasentropfen, von Khul, von Hautcreme und Hautöl
  3. Das Ausspülen von Mund und Nase, Zahnpflege mit Zahnbürste und Zahnpasta oder mit dem Siwak. Versehentliches Verschlucken von Wasser beeinträchtigt das Fasten nicht.
  4. Das Küssen oder das Streicheln des Ehepartners, wenn man sich kontrollieren kann.
  5. Blutentnahme, Blutspende und Aderlaß.
  6. Darmeinlauf.
  7. Einatmen von Staub und Riechen von Parfum.
  8. Abschmecken von Mahlzeiten. Hausfrauen und Köche dürfen Gerichte abschmecken. Die Essensprobe muß jedoch wieder ausgespuckt werden.
  9. Schlucken des eigenen Speichels
  10. Beginn des Fastens im Zustand der Dschanaba (rituelle Unreinheit). Die Pflicht zur Durchführung von Ghusl (rituelle Ganzkörperwaschung) und zur Verrichtung des Fadschr-Gebets besteht jedoch vor Sonnenaufgang.


Einzelnachweise

  1. Al-Uthaimin, Muhammad Ibn Salih (2004): Fasten, Tarawih-Gebet und Zakat, übersetzt von Abu Ammar Ghembaza, Moulay Mohamed, ohne Verlag
  2. Dabbagh, Dr.Hassan (2005): Eine Abhandlung über das Fasten,Alrahman Moschee e.V.,Leipzig

Anmerkungen

  1. Das falsche Wort umfaßt sowohl das Wort als auch die Handlung wie das falsche Zeugnis, die Heuchelei, die falsche Beschuldigung an Menschen und die üble Nachrede
  2. Das falsche Wort umfaßt sowohl das Wort als auch die Handlung wie das falsche Zeugnis, die Heuchelei, die falsche Beschuldigung an Menschen und die üble Nachrede