Abu Hanifa: Unterschied zwischen den Versionen

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== Imam Abu Hanifa (80 - 150 n.H.) – sein Leben und Wirken==
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== Der Imam Abu Hanifa (80 - 150 n.H.) – sein Leben und Wirken ==
Sein voller Name ist '''An-Nu'man bin Thabit bin Zauty Al-Farisy Al-Kufi''' . Er wurde in Kufa im Jahr 80 n.H. (699 n.Chr.) geboren. Er gilt als einer der Gelehrten der Nachfolgegeneration der Tabi'un oder sogar als einer der Tabi'un<ref>Tabi´un bezeichnet die Nachfolgergeneration der Muslime nach den Sahaba</ref> selbst. Als Beweis für letztere Aufffassung wird angeführt, dass Imam Abu Hanifa den Sahabiy Anas bin Malik traf und von diesem den Hadith überlieferte: „Nach Wissen zu streben ist eine Pflicht für jeden Muslim.“ <ref>Samir und Roula Mourad, Islam. Literaturkunde und Gelehrtenbiographien, 2008, Didi e.V.(http://www.didi-info.de)</ref>
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Sein voller Name ist '''An-Nu'man Ibn Thabit Ibn Zauta al-Farisi al-Kufi'''. Er wurde im Jahr 80 n.H. (699 n.Chr.) in Kufa  geboren. Er gilt als einer der Gelehrten der Nachfolgegeneration der Tabi'un oder sogar als einer der Tabi'un<ref>Tabi´un bezeichnet die Nachfolgergeneration der Muslime nach den Sahaba</ref> selbst. Als Beweis für letztere Auffassung wird angeführt, dass der Imam Abu Hanifa den Sahabi Anas bin Malik mehrmals traf und von diesem den Hadith überlieferte: „Nach Wissen zu streben ist eine Pflicht für jeden Muslim.“ <ref>Samir und Roula Mourad, Islam. Literaturkunde und Gelehrtenbiographien, 2008, Didi e.V.(http://www.didi-info.de)</ref>, sowie ein oder zwei andere Sahaba. Die Überlieferung des Hadith ist unsicher, doch ist absolut sicher, dass er Anas ibn Malik traf. Es gibt unter den Gelehrten Meinungsverschiedenheiten, ob es genügt, einen Sahabi zu sehen, um zu den Tebi'un zu gehören. <ref>Al'Asqalani, Ahmad ibn Hadschar: Taqrib at-Tahdhib.</ref>
  
Imam Abu Hanifa war als Stoffhändler tätig, studierte aber gleichzeitig Hadith- und Fighwissenschaften. Insbesondere studierte er 18 Jahre lang bei '''Hammad bin Abi Sulaiman''', der ein Schüler von '''Ibrabim An-Nakh'iy''' war.
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Der Imam Abu Hanifa war als Stoffhändler tätig, studierte aber gleichzeitig Hadith- und Fiqh-Wissenschaften. Insbesondere studierte er 18 Jahre lang bei '''Hammad Ibn Abi Sulaiman''', der ein Schüler '''Ibrabims An-Nacha'i''' war.
Abu Hanifa wurde auch als Imam des Ahl ar-Ra´y<ref>Ahl ar-Ra´y bezeichnet eine best. Denkrichtung innerhalb des Islams</ref> und Faqih Ahl al-`Iraq<ref>Faqih Ahl-´Iraq, d.h. Rechtsgelehrter des Irak</ref>bezeichnet.Er lebte zur Zeit der ummayyadischen als auch der abbasidischen Herrscher.  
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Abu Hanifa wurde auch als Imam des Ahl ar-Ra´y<ref>Ahl ar-Ra´y bezeichnet eine best. Gruppe von islamischen Rechtsschulen, die mehr auf [[Idschtihad]] zurückgriffen</ref> und Faqih Ahl al-`Iraq<ref>Faqih Ahl-´Iraq, d.h. Rechtsgelehrter des Irak</ref>bezeichnet.Er lebte zur Zeit der ummayyadischen als auch der abbasidischen Herrscher.  
 
Er gilt als Begründer der '''hanafitischen Rechtsschule'''.
 
Er gilt als Begründer der '''hanafitischen Rechtsschule'''.
 
Er starb im Jahre 150 n.H. (767 n. Chr.).
 
Er starb im Jahre 150 n.H. (767 n. Chr.).
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== Die Grundlagen der hanafitischen Rechtsschule ==
 
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=== Die hanafitische Rechtsschule basiert auf folgenden Quellen: ===
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1.Der [[Quran]], 2. die [[Sunna]] des Propheten, 3. der [[Idjma´]] ,4. der [[Qiyas]], 5.der [[Istishab]], 6. der Istihsan
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=== Besonderheiten der hanafitischen Rechtsschule ===
  
=== Die hanafitische Rechtsschule basiert auf folgenden Quellen: ===
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Eine Besonderheit dieser Schule sind die so genannten "Hiyal" (dt. Kniffe), die mit der Zeit ihren festen Platz im hanafitischen Fiqh einnahmen. Sie gehören jedoch nicht zu den Quellen der hanafitischen Schule, sind eher eine Besonderheit. Viele spätere Bücher beinhalten ein Kapitel mit dieser Überschrift. Es geht darum, Auswege aus kniffligen Situationen im Fiqh zu finden, jedoch nicht darum - wie manch böse Zunge behauptete - die islamischen Regeln zu umgehen.
  
1.Der [[Quran]], 2. die [[Sunna]] des Propheten, 3. der [[Idjma´]] ,4. der [[Qiyas]], 5.der [[Istihsan]] und 6. die [[Hiyal]].
 
  
  

Version vom 18. Oktober 2009, 14:28 Uhr

Der Imam Abu Hanifa (80 - 150 n.H.) – sein Leben und Wirken

Sein voller Name ist An-Nu'man Ibn Thabit Ibn Zauta al-Farisi al-Kufi. Er wurde im Jahr 80 n.H. (699 n.Chr.) in Kufa geboren. Er gilt als einer der Gelehrten der Nachfolgegeneration der Tabi'un oder sogar als einer der Tabi'un[1] selbst. Als Beweis für letztere Auffassung wird angeführt, dass der Imam Abu Hanifa den Sahabi Anas bin Malik mehrmals traf und von diesem den Hadith überlieferte: „Nach Wissen zu streben ist eine Pflicht für jeden Muslim.“ [2], sowie ein oder zwei andere Sahaba. Die Überlieferung des Hadith ist unsicher, doch ist absolut sicher, dass er Anas ibn Malik traf. Es gibt unter den Gelehrten Meinungsverschiedenheiten, ob es genügt, einen Sahabi zu sehen, um zu den Tebi'un zu gehören. [3]

Der Imam Abu Hanifa war als Stoffhändler tätig, studierte aber gleichzeitig Hadith- und Fiqh-Wissenschaften. Insbesondere studierte er 18 Jahre lang bei Hammad Ibn Abi Sulaiman, der ein Schüler Ibrabims An-Nacha'i war. Abu Hanifa wurde auch als Imam des Ahl ar-Ra´y[4] und Faqih Ahl al-`Iraq[5]bezeichnet.Er lebte zur Zeit der ummayyadischen als auch der abbasidischen Herrscher. Er gilt als Begründer der hanafitischen Rechtsschule. Er starb im Jahre 150 n.H. (767 n. Chr.).

Die Grundlagen der hanafitischen Rechtsschule

Die hanafitische Rechtsschule basiert auf folgenden Quellen:

1.Der Quran, 2. die Sunna des Propheten, 3. der Idjma´ ,4. der Qiyas, 5.der Istishab, 6. der Istihsan

Besonderheiten der hanafitischen Rechtsschule

Eine Besonderheit dieser Schule sind die so genannten "Hiyal" (dt. Kniffe), die mit der Zeit ihren festen Platz im hanafitischen Fiqh einnahmen. Sie gehören jedoch nicht zu den Quellen der hanafitischen Schule, sind eher eine Besonderheit. Viele spätere Bücher beinhalten ein Kapitel mit dieser Überschrift. Es geht darum, Auswege aus kniffligen Situationen im Fiqh zu finden, jedoch nicht darum - wie manch böse Zunge behauptete - die islamischen Regeln zu umgehen.


Das Verbreitungsgebiet der hanafitischen Rechtsschule

Die hanafitische Rechtsschule fand größere Verbreitung als die übrigen Rechtsschulen. Sie war die vorherrschende Rechtsschule im Irak zu Zeiten der abbasidischen Herrschaft und die offizielle Rechtsschule im Osmanischen Reich sowie im früheren Emirat Tunesien. Noch heute stützt man sich in Äqypten, Syrien, Libanon, Irak und Jordanien bei der Erstellung von Rechtsgutachten und im Gerichtswesen auf die hanafitische Rechtsschule. In der Türkei wird sie mehrheitlich bei Fragen des Gottesdienstes angewendet. Sie ist auch die führende Rechtsschule im Balkan, Kaukasus, Afghanistan, Pakistan und weiteren Gebieten.

Die Schüler von Imam Abu Hanifa

Abu Yusuf, Muhammad bin al-Hassan, Zafar bin al-Hadhil, al-Hassan bin Ziad al-Lu´lu´wiy.


Quellenangaben

Die Informationen beruhen auf folgenden Büchern:

  • Dr. Sulaiman bin ´Abdullah, Muqaddima fi l-fiqh, 1997, Riyad S.A.
  • Samir und Roula Mourad, Islam. Literaturkunde und Gelehrtenbiographien, 2008, Didi e.V.(http://www.didi-info.de)

Fußnoten

  1. Tabi´un bezeichnet die Nachfolgergeneration der Muslime nach den Sahaba
  2. Samir und Roula Mourad, Islam. Literaturkunde und Gelehrtenbiographien, 2008, Didi e.V.(http://www.didi-info.de)
  3. Al'Asqalani, Ahmad ibn Hadschar: Taqrib at-Tahdhib.
  4. Ahl ar-Ra´y bezeichnet eine best. Gruppe von islamischen Rechtsschulen, die mehr auf Idschtihad zurückgriffen
  5. Faqih Ahl-´Iraq, d.h. Rechtsgelehrter des Irak