Abdurrahman Ibn 'Auf: Unterschied zwischen den Versionen
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:''" Diejenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs spenden, dann dem, was sie gespendet haben, weder Vorhaltungen noch Ungebührlichkeiten folgen lassen, denen wird ihr Lohn von ihrem Herrn zuteil werden, und weder Angst wird über sie kommen noch werden sie traurig sein."' (Quran, Sura Nr. 2: 262 ) | :''" Diejenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs spenden, dann dem, was sie gespendet haben, weder Vorhaltungen noch Ungebührlichkeiten folgen lassen, denen wird ihr Lohn von ihrem Herrn zuteil werden, und weder Angst wird über sie kommen noch werden sie traurig sein."' (Quran, Sura Nr. 2: 262 ) | ||
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Version vom 13. November 2016, 19:23 Uhr
Abdurrahman Ibn ‘Auf (arabisch: عبد الرحمن بن عوف), gest. 31 n.H./652 n.Chr., war einer der bekanntesten Sahabi des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm).
Er (Allahs Wohlgefallen auf ihm) war ein wohlhabender Kaufmann aus Mekka und gehörte dem Stamme der Quraisch an. Er zählte zu den ersten Mekkanern, die den Islam annahmen. Er ist einer der Zehn, denen das Paradies versprochen wurde.
Abdurrahman Ibn 'Auf nahm an der Seite des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) an fast allen Schlachten teil. Er war auch ein treuer Anhänger des zweiten Khalifen ‘Umar Ibn Al-Khattab und gehörte dem Wahlausschuss an, der nach dessen Tod ‘Uthman Ibn ‘Affan zum Khalifen wählte.
Aus dem Leben von Abdurrahman Ibn 'Auf [1]
Al Madinah lag ruhig da als eines Tages ganz in der Nähe dichter Staub aufwirbelte der schlieβlich den ganzen Horizont verhüllte. Der Wind blies diese gelben Staubwolken bis an die Tore und in die Straβen von Al Madinah, weit entfernt aus der weiten Sandwüste kommend.
Die Menschen dachten das ein starker Sturm aufkommen würde, aber schon bald vernahmen sie den Lärm einer Karawane hinter dem Staub. Kurz darauf bevölkerten siebenhundert schwer beladene Kamele die Straβen. Die Menschen kamen gelaufen um dieses Spektakel zu sehen und freuten sich über die Waren die diese Karawane wohl bei sich hatte.
Aisha, die Mutter der Gläubigen, hörte von der ankommenden Karawane und fragte, „ Was ist denn hier heute los ?“ Man antwortete ihr: „ Eine Karawane voller Waren von Abd Ar Rahman ibn Awf ist soeben aus Syrien angekommen.“
Die Mutter der Gläubigen erwiederte, „ Kann denn eine einzige Karawane soviel Lärm machen ?“ „ Ja Mutter der Gläubigen, es sind an die siebenhundert Kamele.“ Die Mutter der Gläubigen nickte kurz und blickte in die Ferne, so als ob sie sich an eine Begebenheit aus der Vergangenheit oder an eine Unterhaltung erinnern wollte, und dann sagte sie, „ Ich hörte den Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) einmal sagen, „ Ich sah Abd Ar Rahman Ibn Awf wie er auf Knien ins Paradies kroch.“ Abd Ar Rahman kriecht auf Knien ins Paradies ? Wieso läuft oder springt er nicht zusammen mit den anderen ersten Gefährten des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ins Paradies ? Als einige seiner Freunde ihm davon erzählten was Aisha gesagt hatte, da fiel es ihm ebenfalls wieder ein wie der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) diesen Hadith in mehreren Versionen erzählt hatte.
Noch bevor die Kamele abgeladen waren lief er zu Aisha’s Haus und sagte zu ihr, „ Ich nehme dich zum Zeugen das diese Karawane mit all ihren Waren sich auf dem Wege Allahs des Allmächtigen befindet. Und so wurden die ganzen Waren der siebenhundert Kamele unter den Bewohnern von Al Madinah verteilt und auf allen Plätzen wurde ein groβes Wohltätigkeitsfest veranstaltet.
Dieser Zwischenfall spiegelt das ganze Bild von Abd Ar Rahman’s Leben wieder, dem Gefährten des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ). Er war ein äuβerst erfolgreicher Händler und ein reicher Mann. Er war ein weiser Gläubiger der sich weigerte zu glauben das dieser Teil seines Lebens den Teil seiner Religion hinwegfegen würde, oder das sein Vermögen ihn hinter der Karawane des Glaubens zurückbleiben lieβ, oder an der Belohnung des Paradieses hindern sollte. Er wollte sein Vermögen groβzügig spenden und dabei zufrieden sein.
Wann und wie genau trat dieser groβartige Mann dem Islam bei ? Er tat dies bereits in den ersten Stunden der Sendung, noch bevor der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) das Dar Al Arqam Haus benutzte um sich mit seinen treuen Gefährten zu treffen. Er war einer unter den ersten acht Menschen die den Islam annahmen. Als Abu Bakr ihm zusammen mit Uthmaan Ibn Affan, Az-Zubair Ibn Al Awaam, Talhah Ibn Ubaid Allah und Sa’d Ibn Abi Waqqaas den Islam erklärte, hatten sie alle keinerlei Groll oder Zweifel an dieser Sache. Im Gegenteil, sie beeilten sich zusammen mit As Siddiq zum Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu gelangen um diesen als Gesandten Allahs anzuerkennen und sein Banner zu tragen.
Vom Zeitpunkt seines Eintrittes in den Islam bis zum Zeitpunkt seines Todes im Alter von 75 Jahren, war Abd Ar Rahman ein leuchtendes Beispiel eines groβartigen Gläubigen der dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) veranlaβte ihn unter jene zehn Gläubigen einzureihen denen er die frohe Botschaft gab, zu den Erben des Paradieses zu gehören.
Und auch Umar ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) schlug ihn vor einer jener sechs Ratgeber zu sein die er für seine Nachfolge ernannt hatte. Er sagte, „ Der Gesandte Allahs( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) war mit ihnen zufrieden zum Zeitpunkt als er starb.“
Nachdem Abd Ar Rahman den Islam angenommen hatte bekam er die Verfolgungen und die Kampfansagen der Quraish zu spüren. Als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) seine Gefährten anwies nach Abessinien auszuwandern, machte sich Abd Ar Rahman auf den Weg, aber schon bald kehrte er nach Makkah zurück. Auch bei der zweiten Auswanderung nach Abessinien war er dabei und kehrte danach direkt nach Al Madinah zurück, wo er an den Schlachten von Badr und Uhud teilnahm und ebenso Zeuge all der darauffolgenden Schlachten wurde.
Er hatte eine sehr glückliche Hand mit seinem Handel der ihn sehr beglückte. Er sagte einst, „ Wenn ich irgend einen Stein umdrehe, dann finde ich entweder Gold oder Silber darunter.“ Handel bedeutete für Abd Ar Rahman ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) nicht habgierig zu sein oder ein Monopol zu besitzen. Er hegte auch nicht den Wunsch Reichtum aufzuhäufen. Es war Arbeit und Pflicht für ihn und der Erfolg lieβ ihn sein Arbeit genieβen und nötigte ihn noch mehr Anstrengung dafür aufzuwenden. Er war von Natur aus leidenschaftlich veranlangt und so fühlte er sich wohl dabei jeglicher ehrbaren Arbeit nachzugehen, egal wo. Wenn er nicht beim Beten in der Moschee war oder sich gerade auf einem Schlachtfeld aufhielt, dann beschäftigte er sich mit seinem Handel der immer mehr aufblühte und seine Karawanen kamen in Al Madinah mit den verschiedensten Waren aus Syrien und Ägypten an, um die Arabische Halbinsel mit Kleidung und Nahrung zu versorgen.
Ein Beweis seines überschäumenden Temperaments zeigte sich vom ersten Moment der Hijra nach Al Madinah. In jenen Tagen verband der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) immer zwei seiner Gefährten als Brüder miteinander, einen Auswanderer aus Makkah mit einem Helfer aus Al Madinah. Diese Vereinigung fand auf verblüffende Art und Weise statt. Jeder Helfer in Al Madinah teilte alles was er besaβ mit seinem Bruder von den Auswanderern, sogar sein Bett. Wenn er mit zwei Frauen verheiratet war lieβ er sich von einer scheiden damit sein Bruder sie heiraten konnte.
Unser edler Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) verband Abd Ar Rahman Ibn Awf und Sa’d Ibn Ar Rabii’a als Brüder miteinander. Laβt uns nun der Überlieferung des edlen Gefährten Anas Ibn Maalik ( moege Allah mit ihm zufrieden sein ) lauschen bezüglich dieser Angelegenheit.
Sa’d sagte zu Abd Ar Rahman, „ Mein Bruder, ich bin der wohlhabenste Mann hier in Al Madinah. Nimm die Hälfte meines Vermögens. Und ich bin mit zwei Frauen verheiratet. Wähle eine davon die dir gefällt und ich lasse mich von ihr scheiden damit du sie heiraten kannst.“ Abd Ar Rahman Ibn Awf erwiederte daraufhin, „ Möge Allah dich und deine Familie und dein Vermögen segnen. Zeige mir nur den Weg zum Markt.“ Dann ging er zum Markt, kaufte, verkaufte und machte Gewinn.
Auf diese Art und Weise führte er dann sein Leben in Al Madinah noch während der Lebzeiten des Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), und auch nach dessen Tod. Er erfüllte seine Pflichten der Religion gegenüber und hatte Erfolg in seinem Handel und der täglichen Arbeit, in solchem Masse wie er schon sagte, dass wenn er einen Stein umdrehte er darunter Gold oder Silber finden würde.
Seine Geschäfte liefen deshalb so erfolgreich und gesegnet weil er immer das Erlaubte als oberstes Gebot betrachtete und er sich strikt vom Verbotenen fern hielt und auch das Zweifelhafte mied. Ein weiterer Segen und Erfolg lag darin das er seine Geschäfte nicht ausschlieβlich für sich alleine machte, sondern Allah hatte den gröβten Anteil daran, indem er die Familienbande und seine Glaubensbrüder stärkte, sowie die islamischen Kämpfer versorgte. Normalerweise beruhen Handel und Vermögen auf der Basis von Vorräten und Gewinn, aber Abd Ar Rahmans Vermögen erwirtschaftete sich durch die Ausgaben auf dem Wege Allahs, dem Herrn aller Welten.
Eines Tages hörte er den Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu ihm sagen, „ Oh Ibn Awf, du bist ein reicher Mann und du wirst in das Paradies hineinkriechen, deshalb borge Allah etwas, damit er deine Füβe befreit.“ Seit diesem Ratschlag des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) begann er stetig Allah ein gutes Darlehen zu geben. Dadurch vergröβerte Allah es bei Sich und zahlte es im mannigfaltig zurück.
Einmal verkaufte er ein Stück Land für 40,000 Dinar und verteilte dieses Geld unter dem Stamm der Zuhrah, den Müttern der Gläubigen und den armen Muslimen. Kurz darauf versorgte er die Islamische Armee mit 500 Pferden und danach mit 1,500 Kamelen.
Als Abd Ar Rahman nahe daran war zu sterben vermachte er 5,000 Dinar auf dem Wege Allahs und 400 Dinar an jeden der noch lebte und Zeuge der Schlacht von Badr war. Sogar Uthmaan Ibn Affaan ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) bekam seinen Anteil obwohl er selbst reich war und er sagte, „ Das Geld von Abd Ar Rahman ist halal und rein. Das Essen davon gibt Gesundheit und Segen.“
Ibn Awf war Herr seines Geldes und nicht sein Sklave. Der Beweis dafür war das er keine Probleme hatte Geld zu sammeln. Es war für ihn ein leichtes erlaubtes Geld zu sammeln. Und er genoss dieses Geld nicht alleine, sondern zusammen mit seiner Familie, Verwandten, Brüdern und der Gemeinschaft. Seine Groβzügigkeit und Gastfreundschaft war weithin bekannt und er pflegte immer zu sagen, „ Die Menschen von Al Madinah sind Partner von Ibn Awf und seinem Geld.“ Er verlieh sein Geld an ein Drittel der Menschen, bezahlte die Schulden des anderen Drittels und stärkte die Bande seiner Verwandschaft mit dem letzten Drittel.
All die Reichtümer hätten ihn nicht zufrieden und glücklich gemacht wenn sie ihm nicht ermöglich hätten seine Religion zu praktizieren und seine Brüder zu unterstützen. Aber trotzdem war er immer um seinen Reichtum besorgt.
Eines Tages als er am Fasten war spendete er ein Iftar. Kaum erblickte er das Essen da verlor er seinen Appetit und weinend rief er aus, „Als Mus’ab Ibn Umair den Märtyertod starb – und er war besser als ich – wurde er in sein Gewand eingewickelt das seine Füβe zeigte als sie seinen Kopf bedeckten, und wenn sie seine Füβe bedeckten war sein Kopf entblöβt. Als Hamza getötet wurde – und er war besser als ich – fanden sie nichts womit sie ihn bedecken konnten auβer seinem Gewand. Die Welt hat sich uns heute geöffnet und uns wurde so viel gegeben. Ich habe Angst das unser Segen davoneilt und sich verflüchtigt.“
An einem anderen Tage versammelten sich ein paar Freunde zum Essen bei ihm zu Hause. Ibn Awf begann zu weinen just in dem Augenblick als das Essen gebracht wurde. Die Freunde fragten verwundert, „ Was läβt dich weinen oh Abu Muhammad ?“ Er antwortete, „ Der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) starb währendessen er und seine Familie sich nicht einmal an einem Gerstenbrot sattessen konnten. Ich kann es nicht ertragen das diese Tage heute besser sein sollen.“
Auβerdem verführte ihn sein Reichtum niemals dazu stolz zu sein und alle Leute sagten über ihn, „ Wenn ihn ein Fremder unter seinen Dieners sitzen sähe, wäre er nicht in der Lage ihn von den anderen zu unterscheiden.“
Das ist der wahre reiche Mann im Islam. Könnt ihr sehen was der Islam aus ihm gemacht hat als er ihn mit diesen Reichtümern und all dessen Versuchungen überschüttete ? Und ihn dadurch zu bester Form gestaltete ? Im Jahre 32 nach der Hidschra erhob sich seine Seele zu dessen Schöpfer und Aisha, die Mutter der Gläubigen wollte ihm eine besondere Ehre erweisen als er dem Tode nahe war und schlug vor ihn in ihrem Zimmer zu begraben, direkt neben dem Gesandten Allahs, ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), Abu Bakr und Umar. Aber als guter Muslim war er so geläutert und viel zu bescheiden um sich zu solch hohem Rang erheben zu lassen. Auβerdem gab er bereits früher ein Versprechen ab. Eines Tages versprachen er und Uthmaan Ibn Madh’uun einander, egal wer von beiden später sterben sollte, das er neben seinem Freunde begraben werden sollte.
Während sich seine Seele auf diese neue Reise vorbereitete liefen ein paar Tränen aus seinen Augen und seine Lippen stammelten, „ Ich habe Angst das mich meine Freunde lobpreisen werden ob des vielen Geldes was ich besaβ.“ Doch bald schon überwältigte ihn die Ruhe und Gelassenheit, kommend von Allah, und sanfte Glückseeligkeit trat auf sein Antlitz. Er spitzte seine Ohren als ob er eine nahe süβe Stimme vernehmen konnte. Vielleicht hörte er noch einmal die Worte des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), „ Abd Ar Rahman Ibn Awf wird ins Paradies eingehen.“ Vielleicht vernahm er aber auch das Versprechen Allahs aus seinem Buch:
- " Diejenigen, die ihren Besitz auf dem Weg Allahs spenden, dann dem, was sie gespendet haben, weder Vorhaltungen noch Ungebührlichkeiten folgen lassen, denen wird ihr Lohn von ihrem Herrn zuteil werden, und weder Angst wird über sie kommen noch werden sie traurig sein."' (Quran, Sura Nr. 2: 262 )
- ↑ Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )
Quelle:
Rassoul, Muhammad Ibn Ahmad Ibn (1996): Perlen um den Propheten, Islamische Bibliothek Verlag, ISBN 3-8217-0124-2