Da'if: Unterschied zwischen den Versionen

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Da'if ist ein Begriff der [[Hadithwissenschaft]], er wird für Hadithe verwendet, die nicht die hohen Kriterien des sahih oder hasan erfüllen.
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== Definition ==
 
Ein schwacher Hadith (da'if) ist ein Hadith, "der nicht die Eigenschaften eines authentischen ([[sahih]]) oder guten ([[hasan]]) Hadithes erfüllt."<ref>As-Suyuti, Dschalaluddin (911): Tadrib ar-Rawi, Maktabat ar-Riyad al-haditha, Bd. 1, S. 172.</ref>
 
 
Der schwache Hadith wird also durch sein Gegenteil, den authentischen Hadith, definiert.
 
 
Die Bedingungen eines authentischen Hadithes sind:
 
* Verbundener Isnad
 
* Gutes Gedächtnis der Überlieferer
 
* Vertrauenswürdigkeit der Überlieferer
 
* Text muss im Einklang mit anderen Offenbarungstexten sein
 
* Der Hadith darf keine Ungereimtheiten aufweisen
 
 
Wird eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, ist der Hadith schwach. Demnach gibt es viele Kategorien und Grade der Schwäche.
 
 
== Kategorien ==
 
Schwache Hadithe werden also auf zweierlei Weise unterteilt:
 
* Nach den nicht erfüllten Bedingungen der Authenzität
 
* Nach dem Schwächegrad
 
 
=== Kategorien schwacher Hadithe hinsichtlich der Bedingungen ===
 
==== Unterbrochener Isnad ====
 
Ist der Isnad (die Überlieferungskette) unterbrochen, ist der Hadith schwach. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Unterbrechungen:
 
* Munqati' (Oberbegriff für unterbrochene Isnade)
 
* Mu'dal (eine Doppellücke im Isnad, d.h. es fehlen mindestens zwei aufeinanderfolge Überlieferer)
 
* Mursal (der zweite Überlieferer - bei einem Hadith der Sahabi - fehlt)
 
Diese Art von Unterbrechung wird unterschiedlich beurteilt:
 
** Mursal der Sahaba: Wenn ein Prophetengefährte von einem anderen Prophetengefährten überlieferte und ihn nicht erwähnte, spricht man von einen Mursal der Sahaba. Da alle Sahaba vertrauenswürdig waren, wird diese Form des Mursal akzeptiert.
 
** Mursal der frühen Gefährtenschüler ([[Tabi'un]]): Wenn ein Gefährtenschüler nur von den Sahaba überlieferte - also nicht von anderen Tabi'un - werden seine Hadithe angenommen, wenn er den Prophetengefährten nicht erwähnte, da er nur von Sahaba - also vertrauenswürdigen Überlieferern - überlieferte.
 
** Mursal der späten Tabi'un: Diese werden in der Hadithwissenschaft als schwach eingestuft, da einige Tabi'un von anderen Gefährtenschülern überlieferten. Ist der Gefährtenschüler (nach dem Vergleich mit anderen Überlieferungen) unbekannt, so besteht die Möglichtkeit, dass er schwach war, weshalb der Hadith abgelehnt wird. Im Fiqh wird der Mursal-Hadith der Tabi'un jedoch oft als Beweis verwendet.
 
* Mu'allaq (einer oder mehrere Überlieferer am Ende der Kette fehlen)
 
  
 
==== Schwaches Gedächtnis des Überlieferers ====
 
==== Schwaches Gedächtnis des Überlieferers ====

Aktuelle Version vom 22. Februar 2010, 01:25 Uhr

Die Informationen werden momentan zum eigentlichen Artikel Dha'if - schwache Hadithe übertragen...


Schwaches Gedächtnis des Überlieferers[Bearbeiten]

Ist das Gedächtnis des Überlieferers nur leicht schwach und sind die anderen Bedingungen der Authenzität erfüllt, ist der Hadith hasan. Hatte der Überlieferer aber ein schwaches Gedächtnis - auch wenn alle anderen Bedingungen der Authenzität erfüllt wären - so ist der Isnad schwach. Erst im Vergleich mit anderen Versionen anderer Überlieferer kann man feststellen, ob der Hadith vielleicht doch - über andere Wege - authentisch ist.

Die Hadithgelehrten testeten das Gedächtnis der Hadithlehrer, wer gravierende Fehler machte oder sich häufig verzettelte, wurde als "schwach" bezeichnet.

Wichtig zu erwähnen ist, dass Hadithe schon von Beginn an niedergeschrieben wurden. Konnte der Überlieferer seine Skripte vor Fälschungen schützen, so überlieferte man von ihm und verglich seine Hadithe mit den anderen Überlieferungen. Deshalb reisten die Hadithgelehrten sehr viel, um durch den Vergleich die Überlieferer zu prüfen.

Sonderfall:

Manche Überlieferer waren zwar stark, wurden aber im Alter schwach. Andere wiederum waren nur in der Überlieferung der Gelehrten, bei denen sie lange lernten, stark, weswegen man Überlierer kennt, die nur in Bezug auf bestimmte Gelehrte zuverlässig waren.

Von manchen Gelehrten ist bekannt, dass ihre Skripte gefälscht wurden, weshalb die Hadithe abgelehnt wurden. Anderen wurden die Skripte gestohlen, oder verbrannten - wie bei Ibn Lahi'a. Wenn eindeutig bekannt war, wann dies geschah, wurden die Überlieferungen vor der Zerstörung der Skripte angenommen, die Überlieferungen, die eindeutig oder wahrscheinlich nach der Zerstörung der Skripte stattfanden, bedürfen jedoch der genauen Prüfung, werden also zunächst abgelehnt.

Vertrauenswürdigkeit der Überlieferer[Bearbeiten]

Bei der Vertrauenswürdigkeit wurden mehrere Aspekte beachtet:

  • Frömmigkeit: War ein Überlieferer nicht fromm, wurden seine Hadithe abgelehnt, auch wenn er ein starkes Gedächtnis hatte. Als fromm galten diejenigen, von denen man wusste, dass sie keine großen Sünden begingen und nicht auf kleinen Sünden beharrten.
    • Angehörige einer Sekte: Gehörte der Überlieferer einer Sekte an, wird der Hadith abgelehnt, außer er war sehr vertrauenswürdig und rief andere nicht zu seiner Sekte auf; doch selbst in diesem Fall nahm man keine Hadithe an, die mit den Irrlehren der Sekte in Verbindung stehen könnten, wie etwa, wenn ein Schiit Hadithe über die Vorzüge Alis überliefert.
  • Tugendhaftigkeit: Wer sich unverschämt oder schlecht benahm, dessen Hadithe wurden abgelehnt, auch wenn der Überlieferer sonst korrekt war. Diese Hadithe werden jedoch als leicht schwach bezeichnet.

Widerspruch zu anderen Offenbarungsquellen[Bearbeiten]

Widerspricht ein Hadith eindeutig anderen authentischen Quellen (Quran und Sunna), so wird zunächst überprüft, ob der Hadith eine Regel aufhebt (hierzu sind Belege nötig), oder ob dieses Widerspruch nur scheinbar besteht und im Kontext der Überlieferungen erklärbar ist.

Wenn jedoch ein eindeutiger Widerspruch festgestellt wurde, wird der Hadith abgelehnt. Hierbei unterscheidet man zwei Kategorien:

  • Schaaddh: Alle Überlieferer sind korrekt, aber der Text widerspricht authentischen Quellen.
  • Munkar: Mindestens ein Überlieferer ist schwach und der Hadith widerspricht den authentischen Quellen.

Ungereimtheiten (Illa) im Hadith[Bearbeiten]

Ungereimtheiten können sowohl im Text selbst, als auch in der Überlieferungskette auftreten. Je nach Grad dieser Ungereimtheiten kann der Hadith abgelehnt werden, auch wenn er ansonsten authentisch erscheint.

Verschiedene Versionen gleichen Inhalts gelten zwar theoretisch als Ungereimtheit, werden jedoch nicht als schädlich betrachtet, solange kein Widerspruch in der Bedeutung auftritt.

Ungereimtheiten herauszufinden, erfordert viel Erfahrung in der Hadithwissenschaft und ist das Feld der großen Hadithgelehrten.

Kategorien hinsichtlich des Schwächegrades[Bearbeiten]

(In Bearbeitung)

Schwache Hadithe als Beleg[Bearbeiten]

Schwache Belege in der Aqida[Bearbeiten]

In der Aqida darf man schwache Hadithe auf keinen Fall verwenden, auch wenn sie nur leicht schwach sind. Es ist jedoch keine Bedingung, dass Hadithe in der Aqida mutawatir sein müssen. Dies ist eine Behauptung der Mu'tazila, die einige späte Asch'ariten und Maturiditen übernahmen. Doch spricht die Sunna dagegen: Zahlreiche Hadithe in der Aqida, die auch von diesen Gruppen akzeptiert werden, sind nicht mutawatir. Viele Sahaba wurden einzeln entsandt, um ihr Volk über den Islam - in der Aqida wie auch im Fiqh - zu unterrichten. Somit gelangte das Wissen nur durch eine Person zu diesem Stamm, und dies auf Anordnung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren), wie etwa Tufail Ad-Dausi, Mu'adh ibn Dschabal, Ibn Abu Schah uvm.

Schwache Belege im Fiqh[Bearbeiten]

(in Bearbeitung)

Quellen[Bearbeiten]