Abu Muusaa Al-Ash'ariy: Unterschied zwischen den Versionen

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(Aus dem Leben von Abu Muusaa Al-Ash'ariy Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
 
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== Aus dem Leben von Abu Muusaa Al-Ash'ariy <ref>Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )</ref> ==
 
  
'''Aufrichtigkeit - und laß das geschehen was geschehen soll !'''
 
 
Als Umar Ibn Al-Khattaab, der Führer der Gläubigen, Abu Muusaa als Gouverneur nach Basra schickte, rief dieser dort alle Einwohner zuammen und richtete folgende Worte an sie, „ Umar, der Führer aller Gläubigen sandte mich hierher um euch über das Buch von Allah und die Sunnah des Propheten zu unterweisen und um eure Pfade des Lebens zu reinigen und zu veredeln.“
 
 
Die Menschen waren erstaunt und überwältigt über das was Abu Muusaa da sagte, denn ihnen war damals noch nicht klar das es eine der Pflichten eines Führers und Gouverneur es eben war ihnen zu zeigen wie man sich als Menschen einer Kultur und dessen Erziehung und dessen Religion zu benehmen hatte. Außerdem gehörte es zu seinen Pflichten ihnen zu zeigen wie die Menschen ihre Pfade des Lebens reinigen und veredeln konnten, und das war etwas ganz neues im Leben dieser Menschen, man kann sagen dies war äußerst aufregend und verwunderlich zugleich für sie.
 
 
Also, wer war nun dieser Mann und Gouverneur über den nur gutes berichtet wurde. Man sagte damals in Basra, „ Kein Reiter kam je nach Basra der besser für die  Menschen dort war als er.“ Sein Name war Abd Allah Ibn Qais, besser bekannt unter seinem Spitznamen Abu Muusaa Al-Ash’ariy.
 
 
Als er hörte das ein Prophet erschien der die Menschen zum Eingottglauben aufrief und mittels einer klaren Sicht zu Allah einlud und gleichzeitig eine edle Gesinnung predigte, da verließ er unverzüglich sein Heimatland, den Jemen, um sich nach Makkah zu begeben. Kaum dort angekommen begab er sich in die Gegenwart des Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und empfing von ihm Rechtleitung und Gewissheit. Danach kehrte er in sein Heimatland zurück und trug das Wort Allahs mit sich. Direkt nach dem Sieg in Khaibar kehrte er zum Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zurück. Seine Ankunft traf mit der von Ja’faar Ibn Abi Taalib zusammen, der mit seinen Gefährten gerade aus Abessinien zurückkehrte. Der Gesandte Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) gab darum beiden einen Teil aus der Kriegsbeute von Khaibar.
 
 
Abu Muusaa kam damals nicht allein, denn ungefähr fünfzig Leute aus dem Jemen und seine zwei Brüder Abu Ruhm und Abu Burdah gingen mit ihm und wurden vom Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) in Sachen Islam unterrichtet.
 
 
Der Gesandte Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) nannte diese Delegation mit ihren Leuten „ die Ash’ariyiin.“ Er ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) beschrieb sie als die Leute mit den empfindlichsten Gefühlen und den freundlichsten und sanftmütigsten Herzen. Folgende Geschichte wurde immer wieder als exemplarisches Beispiel ihres guten Charakters erzählt. „ Wenn die Ash’ariyiin sich auf einem Kriegszug befanden und das Essen zuneige ging, dann versammelten sie sich alle und ein jeder legte sein noch übriges Essen auf ein Tuch und sie verteilten alles gerecht untereinander. Also gehörten sie zu uns und wir waren einer von ihnen.“
 
 
Von jenem Tag an nahm Abu Muusaa also seinen angesehenen Platz unter den Muslimen und jenen Gläubigen ein, denen es bestimmt war zu den Gefährten und Schülern des Gesandten Allahs  ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zu gehören um als Träger des Islams zu allen Zeiten ein Zeichen für die Menschehit zu sein.
 
 
Abu Muusaa war eine wundervolle Kombination von außergewöhnlichen Eigenschaften. Er war ein kühner und wagemutiger Kämpfer, ein standhafter Streiter wenn er zum Kampf aufgefordert wurde, und er war gleichzeitig in höchstem Maße auch friedfertig, gut und sanftmütig. Er war auch ein Gelehrter mit hohem Verständnis, einwandfreiem  Richtspruch und vernünftiger Unterscheidungsgabe. Er war sehr intelligent und sein Verstand verhalf ihm in den schwierigsten, verworrensten und obskuren Fällen,  seine rechtlichen Entscheidungen und Urteile so zu fällen das man schließlich sagte, „ Es gab deren nur vier Richter in der muslimischen Gemeinde, nämlich, Umar, Aliy, Abu Muusaa und Zaid Ibn Thaabit.“
 
 
Zusätzlich war er von unschuldiger Natur. Ein jeder der versuchte ihn in den Angelegenheiten Allahs zu hintergehen, der führte sich nur selbst in die Irre. Er besaß größte Loyalität und Verantwortungsbewußtsein und das Vertrauen der Leute. Wenn wir eine Tatsache seines Lebens als Kernsatz auswählen sollten dann wäre es folgendes Motto: „Laß das geschehen was geschehen soll.“
 
 
Auf dem Gebiet des Jihaad trug Al-Ash’ariy seinVerantwortungsbewusstsein mit solch einem heroischen und glorreichen Betragen an den Tag, das ihn der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) mit folgenden Worten bedachte, „ Abu Muusaa, der Meister der Reiter.“ Er zeichnete uns einmal ein Bild von sich als Kämpfer als er sagte, „ Wir zogen mit dem Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) auf einen Feldzug und unsere Füße waren übersäht mit Löchern bis ich all meine Fußnägel verlor. Dann wickelten wir unsere Füße in Lappen.“
 
 
Seine Tugenden und der innerer Frieden seiner Überzeugung konnten im Kampf durch keinen Feind herausgefordert werden. Er war in jener Position das er die Dinge in seiner gesamten Klarheit erkennen konnte und sich dadurch mit entschlossener Willenskraft und Bestimmtheit entscheiden konnte. Das führte soweit das die Menschen von Isfahan, während die Muslime Persien eroberten, sich Abu Muusaa und seiner Armee  ergaben und damit einverstanden waren ihm die Jizyah zu bezahlen, was die logische Folge hatte das er mit ihnen einen Friedensvertrag abschloss.
 
 
Es hatte aber den Anschein das diese Menschen keine wahren Absichten hegten und augenscheinlich nur die Möglichkeit suchten einen verräterischen Angriff zu planen. Nichtsdestotrotz war sich Abu Muusaa über ihren geheimen Plan im klaren. Er konnte ihre bösen Absichten durchschauen und war zum Zeitpunkt ihres Angriffs gut vorbereitet und nicht überrascht. Und so war die Schlacht schon nach einem halben Tag entschieden und Abu Muusaa errang schon bald den entscheidenden Sieg.
 
 
In den Schlachten gegen das imperialistische Persien in die die Muslime verwickelt waren, war die Leistung von Abu Muusaa auf dem Wege Allahs außergewöhnlich  und edel.
 
 
Besonders in der Schlacht von Tustar in der Hurmuzan seine Armee zurückbeorderte um seine Stellung mit Hilfe anderer Streitkräfte zu festigen, erwies sich Abu Muusaa als ein wahrer Held. An jenem Tage unterstützte ihn Umar, der Führer der Gläubigen, mit einer großen Zahl von Muslimen an deren Spitze die Gefährten Ammaar Ibn Yaasir, Al-Baraa Ibn Maalik, Anas Ibn Maalik sowie Maja’ah Al Bakriy und Salamh Ibn Rajaa stand. Diese beiden Armeen – die Muslime angeführt von Abu Muusaa und die Perser angeführt von Hurmuzan – trafen in einer der heftigsten und brutalsten Schlachten aufeinander. Die Perser zogen sich in die befestigte Stadt von Tustar zurück und die Muslime belagerten sie viele Tage lang bis Abu Muusaa sein Geschick unter Beweis stellte und eine Reiterschaft von zweihundert Männer beorderte die von einem persischen Vermittler begleitet wurden. Abu Muusaa unterwies ihn in das Fort hineinzugehen damit er die Tore der Stadt für die Vorhut öffnen konnte die er für diesen taktischen Feldzug vorgesehen hatte. Und kaum hatten sich die Tore geöffnet, da setzte sich die Vorhut an der befestigten Zitadelle fest, bis Abu Muusaa wie eine Sturzflut die Stadt mit seiner Armee massiv angriff.
 
 
Er eroberte diese befestigte Stellung innerhalb weniger Stunden und der persische Anführer ergab sich schon bald darauf. Abu Muusaa schickte ihn umgehend nach Al Madinah damit der Anführer der Gläubigen sein Urteil über ihn fällen konnte.
 
 
Unser großartige und tapfere Kämpfer verließ die Schlachtfelder nicht ehe er sich in einen beständigen Gottesdiener verwandelt hatte, der oft in Tränen ausbrach und sanftmütig und friedvoll war wie ein kleiner Vogel.
 
 
Er trug den Qur’aan mit solch schöner Stimme vor die ein jedes Herz erzittern ließ und den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) dazu veranlasste zu sagen,“ Abu Muusaa wurde eine so schöne und musikalische Stimme gegeben wie die Musikinstrumente zu Zeiten Davids.“ Immer wenn Umar ihn sah rief er ihn zu sich damit er ihm aus dem Buche Allahs vorlesen sollte und sagte dabei zu ihm, „ Oh Abu Muusaa, laß uns deine Stimme hören damit wir zu unserem Herrn streben.“
 
 
Abu Muusaa nahm nur an Schlachten gegen die Götzendiener teil oder gegen jene die den Islam bekämpften um das Licht des Islams auszulöschen. Wann immer es einen Kampf unter den Muslimen gab, hielt er sich davon fern und spielte keinerlei Rolle dabei. Diesen Standpunkt vertrat er auch in dem Disput zwischen Aliy und Mu’aawiyah und dem daraus folgenden Bürgerkrieg zwischen den Muslimen wie wir noch sehen werden.
 
 
Gerade dieser Standpunkt läßt uns seine Rolle verstehen die er bei der Streitschlichtung zwischen Imam Aliy und Mu’aawiyah einnahm. Diese Position wird oftmals als Beweis seiner übermäßig guten Wesensart oder auch seiner Naivität gutgeschrieben, die ihm ermöglichte trickreich und raffiniert zu agieren. Aber gerade diese Ausnahmesituation zeigte wie wir schon bald erkennen können, die Größe seiner Seele, sein überragender Glaube an die Wahrheit und an das Gute im Menschen, obwohl einige Eilfertige ihm Fehlverhalten in dieser Sache nachweisen wollten.
 
 
Wahrlich, der Standpunkt von Abu Musaa in der Angelegenheit des Streitschlichtung kann man schlicht und ergreifend so zusammenfassen das er beobachtete wie sich die Muslime gegenseitig töteten und jede Partei sich fanatisch an ihren jeweiligen Imam heftete. Er konnte genau sehen wie sich die Situation der beiden Kontrahenten so zuspitzte das sich kein Ausweg mehr abzeichnete und sich so das Schicksal der Muslime am Rande des Abgrundes befand. Seiner Meinung nach verschlechterte sich die Lage Tag für Tag.
 
 
Der Bürgerkrieg war an einem Punkt angelangt wo sich die Diskussion der beiden Parteien nur noch um die Person des Führers drehte. Einige wünschten sich das Imam Aliy das Kalifat vorübergehend aufgeben sollte und Mu‘aawiyah ebenfalls darauf verzichten sollte, so das sich die Sache wieder an alle Muslime richten konnte. Dann konnten sie mittels Beratung den Kalifen wählen denn sie wollten. Abu Muusaa argumentierte genau in diese Richtung, denn nur so sah er eine Lösung des ganzen Problems.
 
 
Es ist richtig das Imam Aliy bereits den Amtseid als Kalif abgelegt hatte und es ist ebenfalls korrekt das jegliche illegale Revolution nicht erlaubt sein sollte um legales Recht umzustürzen. Aber die Sachlage in diesem Disput zwischen Imam Aliy und Mu’aawiyah und den Menschen aus Syrien und dem Irak hatte in den Augen von Abu Muusaa ein Stadium erreicht, dass ein neues Denken über eine Lösung erforderte. Der Aufstand, angezettelt von Mu’aawiyah, konnte man nicht als einfache Revolte abtun und die Rebellion der Menschen in Syrien konnte man ebenso nicht nur als Aufruhr betrachten. Die ganze Dikussion konnte man nicht mehr als Meinungsverschiedenheit oder als Wahl zwischen zwei Möglichkeiten betrachten. Alle diese Dinge führten mittlerweile in einen blutigen Bürgerkrieg bei dem es tausende von Opfern auf beiden Seiten gab und sich fortzusetzen drohte und den Islam und die Muslimen aufzuspalten mit all seinen üblen Konsequenzen. Um diesem Übel des Bürgerkrieges und der Meinungsverschiedenheit ein Ende zu setzen, dachte sich Abu Muusaa das es notwendig wäre sich von beiden Seiten fernzuhalten um einen Startpunkt auf dem Weg der Rettung für alle zu erreichen.
 
 
Aus der Sicht von Imam Aliy sollte er entweder durch Abd Allah Ibn Abbaas oder  einem anderen seiner Gefährten vertreten werden, nachdem er den Grundgedanken einer Schlichtung akzeptiert hatte. Aber eine große Zahl von Gefährten die viel Macht innerhalb seiner Gruppe hatten, drängten ihn Abu Muusaa Al-Ashariy zu akzeptieren. Der Grund dafür war das Abu Muusaa sich immer aus dem Streit herausgehalten hatte und von Anfang an für keine Seite Partei ergriffen hatte, sondern sich sofort zurückgezogen hatte nachdem er erkannte das es keine Hoffnung mehr gab das beide Seiten zu einer einvernehmlichen und friedfertigen Lösung kommen würden. Und deshalb zog er sich von diesem Kampf zurück, obwohl er aus Sicht der anderen das größte Recht dazu hatte diesen Streit zu schlichten.
 
 
Es gab nichts aus Sicht der Religion oder der Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit von Abu Muusaa die Aliy dazu veranlaßt hätte argwöhnisch zu sein. Aber er glaubte sehr wohl die Absicht der anderen Seite zu erkennen und deren Manöver zu Betrug und Trickreichtum. Er wußte das Abu Muusaa wegen seinem Verständnis und seinem Wissen diese Art von Manöver und Betrug hasste, denn er behandelte die Menschen immer auf der Basis von Wahrheit und kühlem Kopf. Und deshalb war Imam Aliy besorgt um Abu Muusaa das dieser im Falle einer Streitschlichtung von der anderen Seite betrogen werden würde und das alles nur noch schlimmer werden würde.
 
 
Und dennoch begann die Schlichtung und Abu Muusaa erklärte sich schlußendlich bereit die Seite von Imam Aliy zu representieren. Amr Ibn Al-Aas war der Vertreter der Seite von Mu’aawiyah. Es war in der Tat so das Amr ibn Al-Aas sich auf seinen Scharfsinn und seine List verliess um das Banner für Mu’aawiyah hoch zu halten.
 
 
Das Zusammentreffen der beiden begann mit einem Vorschlag von Abu Muusaa. Er schlug vor das beide Seiten sich einverstanden erklärten das Abd Allah Ibn Umar zum Kalif über die Muslime erklärt wurde, denn er genoss eine breite Zustimmung unter den Muslimen aufgrund ihrer Liebe, Bewunderung und Auszeichnung zu ihm. Amr ibn Al-Aas sah in diesem Vorschlag eine große Gelegenheit und machte sich diese zunutze.
 
 
Der Vorschlag von Abu Muusaa war an keinerlei Bedingungen für die Partei von Imam Aliy geknüpft. Das bedeutete also auch das Abu Muusaa bereit war einen anderen Kalif aus den Reihen der Prophetengefährten zu unterstützen was sich deutlich in seinem Vorschlag von Abd Allah ibn Umar wiederspiegelte.
 
 
Und so kam es das Amr ibn Al-Aas diesen Vorschlag nutzte um durch seinen Scharfsinn die Gelegenheit zu nutzen um seine Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund schlug er folglich zuerst Mu’aawiyah vor und danach seinen eigenen Sohn Abd Allah, der ebenfalls großen Zuspruch unter den Prophetengefährten genoss. Die Klugheit von Abu Muusaa war dennoch nicht zu unterschätzen und er war kaum weniger gewitzt als Amr. Als er sah wir Amr sich herausnahm die Nominierung eines Kalifen als Grundlage der Diskussion und der Schlichtung anzusehen, da wies Abu Muusaa ihn kühn zurecht und stellte klar das das Recht einen Kalifen zu bestimmen ausschließlich bei allen Muslimen lag und das Allah ihre Angelegenheit zu einer Sache der gemeinsamen Beratung gemacht hat, was bedeutete das es verpflichtend war das Recht einzig und allein allen Muslimen zuzusprechen war.
 
 
Wir werden nun sehen wie Amr versuchte sein hochmütiges Vorhaben für die Sache von Mu’aawiyah durchzusetzen. Aber davor wollen wir uns die Zwiesprache von Amr und Abu Muusaa anschauen die zu Beginn ihres Treffens stattfand. Wir überliefern sie euch auf der Grundlage und der Authenzität des Buches Al-Akhbaar At-Tawaal von Abu Hunaifah Ad-Daiyanuriy.
 
 
Abu Muusaa: „ Oh Amr, wünscht du dir in dieser Angelegenheit das gute für die Menschen und das Wohlgefallen Allahs ?“
 
 
Amr: „ Was meinst du damit ?“
 
 
Abu Muusaa; „ Das wir Abd Allah ibn Umar zum Kalifen ernennen, denn er war noch niemals in einen Krieg verwickelt.“
 
 
Amr: „ Und wo ist dabei dein Respekt für Mu’aawiyah ?“
 
 
Abu Muusaa: „ Mu’aawiyah hat es nicht verdient und ist dessen nicht würdig.“
 
 
Amr: „ Weißt du denn nicht das Uthmaan hinterhältig ermordet wurde ?“
 
 
Abu Muusaa: „ Natürlich weiß ich das.“
 
 
Amr: „ Dann weißt du sicherlich auch das Mu’aawiyah aus dem Hause der Quraish kommt und er somit derjenige ist der das Blut von Uthmaan rächen darf. Und deshalb fragen die Leute warum  er nicht seine Verantwortung übernehmen soll, denn sie hat absoluten Vorrang. In dieser Angelegenheit hast du keine Entschuldigung. Du selbst hast gesagt er hat die Verantwortung über Uthmaans Tod und Allah der Allerhöchste sagt im heiligen Qur’aan.
 
 
:''" Und wer da ungerechterweise getötet wird – dessen Erben haber wir gewiss Ermächtigung ( zur Vergeltung ) gegeben... ."' (Quran, Sura Nr.  17:33)
 
 
Der Bruder von Umm Habiibah, die Frau des Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), hat dieses Recht und er ist ebenso einer seiner Gefährten.“
 
 
Abu Muusaa: „ Oh Amr, fürchte Allah, wenn du den Vergleich von Adelligkeit heranziehst den Mu’aawiyah ohne Zweifel besitzt, dann müßte das Kalifat allerdings an Abrahah Ibn As-Sabbaah gehen. Er hätte dann das größte Anrecht darauf, denn er stammt von der Linie der Könige aus dem Jemen ab die den Osten und den Westen dieser Welt regiert haben. Desweiteren, wie kann Mu’aawiyah es mit der Adelligkeit von Aliy Ibn Abi Taalib aufnehmen ? Und was deine Rede betrifft das Mu’aawiyah das größte Recht auf Vergeltung für Uthmaans Tod besitzt, was denkst du dann über Uthmaans Sohn Amr Ibn Uthmaan der ein nöch größeres Anrecht darauf besäße ? Wenn du mir allerdings beipflichtest, dann fangen wir doch am besten bei Abd Allah ibn Umar an der seinen Vater dann rächen sollte.“
 
 
Amr: „ Was hälst du von meinem Sohn Abd Allah mit seinen Verdiensten, Tugenden, seiner Auswanderung und seiner Gefährtenschaft ?“
 
 
Abu Muusaa: „ Wahrlich, dein Sohn ist ein wahrhaftiger Mann, aber du hast ihn völlig in diesen Kriegszug involviert. Das Kalifat ist bestimmt für einen guten Mann und dessen Sohn, nämlich Abd Allah ibn Umar.“
 
 
Amr: „ Oh Abu Mussaa, kein Mann ist dieses Amtes würdig der nicht zwei Backenzähne besitzt. Mit dem einen isst er und mit dem anderen ernährt er andere.“
 
 
Abu Muusaa: „ Wehe dir, oh Amr. Die Muslime haben uns diese Angelegenheit anvertraut nachdem sie sich gegenseitig mit dem Schwert bekämpft haben. Verletzte sie nicht noch mehr mit deinem Speer. Bringe sie nicht wieder zurück zum Bürgerkrieg und zur Uneinigkeit.“
 
 
Amr: „ Also wie sollen wir vorgehen ?“
 
 
Abu Muusaa: „ Aus meiner Sicht sollen wir beide Männer absetzten, Aliy und Mu’aawiyah. Dann sollten sich alle Muslime gegenseitig beraten und denjenigen auswählen über den sich die Mehrheit einig ist.“
 
 
Amr: „ Ich bin mit dieser Idee einverstanden, denn in diesem Vorschlag ist Weisheit. Dieses Argument ändert die Sachlage völlig.“
 
 
Und in der Tat, diese Argument änderte die Sachlage völlig in Hinblick auf die angesprochene Streitschlichtung in der Abu Muusaa in keinster Weise nachlässig war, sondern im Gegenteil, er war äußerst aktiv gewesen. In diesem Dialog war seine Denkfähigkeit ausgeprägter als jene von Amr Ibn Al-Aas, der ja hinlänglich für seinen Witz und seine Schlauheit bekannt war. Als Amr also Mu’aawiyah als Kalifen vorschlug auf Grund seiner Abstammung von den Quraish und dem größten Anrecht auf Wiedervergeltung am Tode von Uthmaan, da kam das Gegenargument von Abu Muusaa so scharf und brillant wie eine Schwertklinge.
 
 
„ Wenn das Kalifat auf dem Adelsstand basiert, dann hätte Abraha Ibn As-Sabbaah, Sohn eines Königs, ein größeres Anrecht darauf als Mu’aawiyah. Und wenn das Kalifat auf der Wiedervergeltung des Blutes von Uthmaan basieren würde, dann hätte dessen Sohn, Ibn Uthmaan ein größeres Anrecht darauf als Mu’aawiyah.“
 
 
Nach diesem Disput werden wir sehen das die ganze Verantwortung für das was dann folgen sollte einzig und allein bei Amr Ibn Al-Aas lag.
 
 
Abu Muusaa war also entlastet von der Schuld, denn er wollte das die ganze muslimische Nation in dieser Sache befragt werden sollte und den neuen Kalifen selbst wählen und bestimmen sollte. Amr war ebenfalls damit einnverstanden. Es kam Abu Muusaa überhaupt nicht in den Sinn das Amr drauf und dran war die Muslime und den Islam in eine Katastrophe zu führen, indem er sich hinterlistiger Taktiken bediente um sein Ziel zu erreichen, nämlich Mu’aawiyah zum Kalifen zu machen. Ibn Abbaas warnte Abu Muusaa bei seiner Rückkehr aber genau davor, denn als er hörte was Abu Muusaa über das Treffen der beiden erzählte, sagte er, „ Bei Allah, ich fürchte das Amr dich überlisten wird und deshalb empfehle ich dir beim nächsten Treffen zuerst Amr sprechen zu lassen und danach erst du.“
 
 
Abu Muusaa allerdings sah die Dinge aus einer ganz und gar anderen Perspektive und er ließ sich gar nicht erst herab um irgendwelche Spielchen zu spielen. Er hatte keinerlei Zweifel das sich Amr an die Vereinbarung halten würde. Und so trafen sie sich beide wieder am nächsten Tag. Abu Muusaa repräsentierte die Seite von Imam Aliy und Amr Ibn Al-Aas die Seite von Mu’aawiyah. Abu Muusaa lud Amr dazu ein als erster zu sprechen, aber Amr wies dies dankend mit den Worten zurück, „ Es ehrt mich, aber ich möchte nicht vor dir sprechen, du der du vor mir ausgewandert bist und tugendhafter und älter bist als ich.“
 
 
Abu Muusaa trat also vor, grüßte die wartende Menge und sprach als erster, „ Oh ihr Leute, wir haben uns versammelt vor Allah um diese Angelegenheit in aufrichtiger Weise zu regeln und zu lösen. Wir beide sehen nur eine Lösung um dieses Blutvergiessen zu beenden, und diese Lösung ist die Absetzung beider Männer, Aliy und Mu’aawiyah, damit das Volk die Möglichkeit bekommt sich zu beraten und  gemeinsam den Mann zu wählen den es sich wünscht. Und deshalb enthebe ich Aliy und Mu’aawiyah ihres Amtes. Ihr habt ab jetzt die Möglichkeit den Beschützer zu wählen den ihr liebt.“
 
 
Jetzt war es an der Zeit das Amr Ibn Al-Aas die Enthebung von Mu’aawiyah zu verkünden, gerade so wie dies Abu Muusaa soeben mit Aliy gemacht hatte, um die beiderseitige Entscheidung von gestern zu bestätigen.
 
 
Amr erklomm das Podium und sprach, „ Oh ihr Leute, ihr habt soeben gehört was Abu Muusaa euch vorgeschlagen hat und das er Aliy abgesetzt hat. Und wahrlich auch ich enthebe Aliy seines Amtes so wie Abu Muusaa dies tat, aber gleichzeitig bestätige ich Mu’aawiyah in seinem Amt denn nur er ist der rechtmäßige Nachfolger vom Führer der Gläubigen Uthmaan und nur er hat das Recht auf Vergeltung und darf dessen würdige Stellung einnehmen.“
 
 
Abu Muusaa konnte gar nicht begreifen was soeben geschehen war und er rügte Amr aufs heftigste mit Zorn und wütenden Worten. Daraufhin begab er sich in sein Haus und bereitete flugs seine Reise nach Makkah vor um ganz in der Nähe des Hauses von Allah zu sein und um dort seine letzten Tage zu verbringen.
 
 
Abu Muusaa hatte unter dem Gesandten Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) eine ehrbare Stellung und genoss die Liebe des Gesandten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und seiner Gefährten. Zu Lebzeiten des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) übertrug dieser ihm und Mu’aadth Ibn Jabal die Stadthalterschaft über den Jemen. Nach dem Tod des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) kehrte er nach Al Madinah zurück um seine Verantwortung im Kampf der muslimischen Armee gegen die Römer und Perser zu übernehmen.
 
 
Während der Regentschaft von Umar, dem Führer der Gläubigen, war Abu Muusaa Stadthalter von Basra und der Kalif Uthmaan übertrug ihm die Verantwortung über Kufa. Er war ein Mann des Qur’aans und konnte ihn auswendig, verstand seine Bedeutung und handelte danach. Folgende strahlende Worte über den Qur’aan kamen aus seinem Munde, „ Folgt dem Qur’aan und hegt nicht den Wunsch das der Qur’aan euch folgen soll.“
 
 
Er war ein Mann der beständigen Gottesverehrung und an jenen Tagen wo die Gluthitze jedermann fast seinen Atem nahm, unternahm er das Fasten und sagte, „ Vielleicht wird der Durst während der Mittagshitze eine Fürsprache für uns sein am Tag des Gerichts.“
 
 
An einem schwülwarmen Tag kam seine vorherbestimmte Zeit des Sterbens und bedeckte sein Antlitz mit einem Strahlen, das jenen Menschen zukommt die auf die Barmherzigkeit und Belohnung Allahs hoffen und vertrauen. Und jene Worte die ihn sein ganzes Leben lang begleiteten und die er immer wiederholte, kamen auch zum Zeitpunkt seines Todes fortwährend von den Lippen, „ Oh Allah, Du bist der Frieden und von Dir kommt der Friede.“
 
 
<references />
 
 
 
[[Kategorie: Alle männlichen Personen]]
 
[[Kategorie:Gefährten]]
 
[[Kategorie:Männliche Gefährten]]
 

Aktuelle Version vom 5. Mai 2017, 22:02 Uhr