Khubaib Ibn ´Adiy

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Aus dem Leben von Khubaib Ibn 'Adiy [1]

Ein Held am Kreuz !


nd jetzt ebnen wir den Weg für diesen Held. Kommt einmal alle her und seht selbst. Beeilt euch so schnell ihr könnt. Kommt herbei um eine Lehrstunde der Aufopferung zu empfangen, eine unvergleichliche Lehrstunde. Ihr werdet sagen, waren nicht bereits alle vorangegangenen Geschichten unvergleichliche Lehrstunden ?

Und in der Tat, diese Lehrstunde war eine unvergleichliche Pracht. Es gibt nichts vergleichbares. Und deswegen werdet ihr euch einem neuen Meister in der Kunst der Selbstaufopferung gegenübersehen, einem Menschen, dem wenn ihr ihm nicht begegnet wäret, etwas außergewöhnliches verpaßt hättet. Kommt heran von nah und fern, ihr Leute des Glaubens. Kommt her zu uns, ihr die ihr die Verherrlichung in jeder Zeit und Epoche liebt. Auch ihr die ihr die schwere Last der Illusion tragtm das der Glaube und die Religion auf Falschheit und Fehler beruhen. Betrachtet eure Illusion. Kommt und seht wie Allahs Religion die Menschen formt. Kommt und schaut diese Ehre, diese Kraft, welch Standfestigkeit und Bestimmung und diese Treue !

Zusammengefaßt kann man sagen, das der Glaube seinen wahren Anhängern eine außergewöhnliche und beeindruckende Größe verleiht.

Erkennt ihr diesen gekreuzigten Körper ? Das ist unsere Lehrstunde am heutigen Tag, für uns und die gesamte Menschheit. Wahrlich, dieser gekreuzigte Körper vor uns ist unser Thema, unsere Lektion und unser Führer. Sein Name ist Khubaib Ibn ´Adiy. Vergeßt diesen Namen nicht.

Erinnert euch an ihn, singt ihn, er ist eine Ehre für jeden der eine Religion, einer Sekte oder ethnischen Gruppe angehört, zu jeder Zeit an jedem Platz.

Khubaib gehörte zum Stamme der Aws, die in Al Madinah ansäßig waren, das heißt er gehörte zu den Ansaar.

Seit den Tagen der Auswanderung des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nach Al Madinah und seit den Tagen als er sich entschloss an Allah den Herrn aller Welten zu glauben, besuchte er regelmäßig den Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ).

Seine Seele, sein Geist und sein Bewußtsein waren rein und klar und sein Glaube war standfest. Von dem arabischen Dichter Hassan Al Thaabit wurde er folgendermaßen beschrieben. „ Er war der Falke unter den Ansaar und Allah begnadete ihn mit edlem Charakter und guter Moral.“

Als die Kriegsbanner der Schlacht um Al Badr in die Höhe gereckt wurden war er zur Stelle, ein gewaltiger Krieger und ein wagemutiger Kämpfer. Der Götzendiener Al Haarith Ibn Aamir Ibn Nawfal, war einer jener Opfern welche durch sein Schwert getötet wurden.

Nachdem die Schlacht vorüber war und die besiegten Soldaten der Quraish nach Makkah zurückkehrten, erfuhren die Söhne von Al Haarith das ihr Vater getötet worden war. Der Name des Mörders ihres Vaters gravierte sich in ihr Herz ein: Khubaib Ibn Adiy.


Die Muslime kehrten aus Badr nach Al Madinah zurück und ihre Gemeinschaft wuchs beharrlich. Khubaib war ein wahrhaftig Gläubiger, ein frommer Diener der die wahre Natur eines Anhängers und die Sehnsucht eines Gläubigen verinnerlichte. Dort lebte er seine Religion mit dem Geist und der Leidenschaft eines Gottesliebenden der nachts betete und tagsüber fastete um Allah den Herrn aller Welten zu preisen.


Eines Tages wollte der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) die Geheimnisse der Quraish erkunden, um sich ein Bild über ihre Ziele und Vorkehrungen für eine neue Schlacht zu machen. Deswegen wählte er zehn seiner Gefährten aus und ernannte unter ihnen die Führer Khubaib und Assim Ibn Thaabit.

Diese Gruppe machte sich auf den Weg bis sie einem Ort zwischen Asafaan und Makkah erreichten. Die Leute des Stammes Bani Hayaan aus der Gegend von Hudhail bekamen Wind von dieser Sache. Sie machten sich zusammen mit hundert ihrer berüchtigten Speerwerfern auf und beeilten sich den Spuren der Gruppe zu folgen.

Eigentlich hatten sie die Gruppe schon verloren aber einer von ihnen fand einige Dattelkerne im Sand die er auflas und mit dem ihnen berühmten Spürsinn der Araber, blickte er auf die Dattelkerne und rief so laut das die anderen ihn hören konnten, „ Das sind Dattelkerne aus Yathrib. Lasst uns ihnen folgen und sie werden uns sicherlich zu der Gruppe führen.“ Sie folgten also den achtlos beiseite geworfenen Dattelkernen bis sie schon bald in der Ferne das sahen wonach sie gesucht hatten.

Aasim, einer der Führer hatte plötzlich das Gefühl das sie verfolgt wurden, und deshalb wies er seine Gefährten an sich auf eine Bergspitze zu begeben. Die hundert Speerwerfer kamen heran und umzingelten den Fuss des Berges um sie gründlich zu belagern.

Sie forderten die Gruppe auf sich zu ergeben und gaben ihnen ihr Wort sie nicht anzugreifen. Die zehn wandten sich an ihren Führer Aasim Ibn Thaabit Al Ansaariy ( möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein ) und warteten auf sein Kommando. Aasim sprach daraufhin zu ihnen, „ Was mich anbelangt, bei Allah, ich werde mich nie unter den Schutz eines Götzendieners begeben. Möge Allah unseren Propheten darüber informiern.“

Dann begannen die Speerwerfer ihre Lanzen auf sie zu schleudern. Ihr Anführer Aasim wurde verwundet und starb kurze Zeit später als Märtyrer.

Den drei übrig gebliebenen wurde versprochen das ihnen nichts geschehen würde wenn sie vom Berg herabkommen würden. Khubaib und seine zwei Freude stiegen daraufhin herab. Die Speerwerfer fesselten Khubaib und seinen Freund Zaid Ibn Ad Dithinnah. Als ihr dritter Freund sah das sie betrogen wurden, beschloss er dort zu sterben wo Aasim und seine Gefährten gefallen waren. Und so starb er wie er es sich gewünscht hatte.

So geschah es das einige der großartigsten, vertrauensvollsten und treuesten Diener Gottes und seines Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) fielen. Khubaib und sein Gefährte versuchten verzweifelt sich zu befreien, aber sie waren zu stark und gründlich gefesselt.

Die Speerwerfer die sie so betrogen hatten brachten sie nach Makkah um sie dort an die Götzendiener zu verkaufen. Der Name Khubaibs war bald in aller Leute Munde. Die Söhne von Al Haarith Ibn Aamir, der in Badr getötet wurde, erinnerten sich sehr wohl an seinen Namen und waren von Boshaftigkeit und Hass erfüllt. Sie beeilten sich ihn zu kaufen. Viele der Makkaner die ihre Vöter und Führer in der Schlacht von Badr verloren, überboten sich darin ihn zu kaufen um Rache zu nehmen. Sie schörften sich gegenseitig ein Rache an ihm zu nehmen und fingen damit an sein Schicksal so zu gestalten, das sie ihre Rachegelüste zu ihrer vollsten Zufriedenheit ausleben konnten, nicht nur gegen ihn allein, sondern gegen alle Muslime.

Andere Leute schnappten sich Khubaibs Gefährten Zaid Ibn Ad Dithinnah und machten sich daran ihn aufs schwerste zu quälen.

Khubaib jedoch übergab sein Herz, ja sein ganzes Leben und sein Schicksal an Allah, dem Herrn aller Welten. Er verbrachte seine Zeit mit Gebeten wobei seine Seele standhaft war, innerlich gelassen und furchtlos, begleitet von göttlicher Ruhe. Selbst der härteste Fels und jeglicher Schrecken wären darunter geschmolzen und hätten sich in nichts aufgelöst.

Allah war bei ihm und er war bei Allah. Allahs Hand war über ihm und er konnte beinahe Seine Finger auf seiner Brust fühlen.

Eines Tages kam plötzlich eine Tochter von Al Haarith in das Zimmer wo Khubaib gefangen gehalten wurde. So schnell wie sie gekommen war, so schnell verließ sie das Zimmer wieder und erzählte den Leuten von einer äußerst ungewöhnlichen Sache. „ Bei Allah, ich sah wie er ein Büschel Trauben in der Hand hielt und davon aß, obwohl er mit Eisenketten gefesselt war und es außerdem zu dieser Zeit nicht eine einzige Traube in Makkah gab. Ich glaube das muss eine Segnung von Allah gewesen sein.“

Und in der Tat, Allah schickte diese Gnade herab auf seinen tugendhaften Diener, genauso wie er sie zuvor herabsandte auf Mariam ( Maryam, die Mutter von Isa ) die Tochter Imrans.

" Sooft Zacharias zu ihr in den Tempel hineintrat, fand er Speise bei ihr. Da sagte er: „ Oh Maria, woher kommt dir dies zu ?“ Sie sagte: „ Es ist von Allah; siehe, Allah versorgt unbegrenzt, wen er will.“"' (Quran, Sura Nr. 3:37 )


Die Götzendiener überbrachten ihm die Botschaft vom Tode seines Gefährten Zaid Ibn Ad Dithinnah ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ). Dabei hofften sie das Khubaib seine Nerven verlieren würde. Sie konnten jedoch nicht wissen das Allah, der All Barmherzige ihn bereits eingeladen hatte in Seine Gastfreundschaft mittels Seiner göttlichen Ruhe und Gnade.

Sie machten sich daran mit ihm über seinen Glauben zu verhandeln mit dem Versprechen sein Leben zu verschonen, wenn er Muhammad und seinem Herrn den Glauben abschwören würde, aber sie waren nur wie Kinder die versuchten die Sonne mit einem einzigen Pfeilschuß einzufangen.

Denn Khubaibs Glauben war so stark wie die Sonne, ein flammendes Licht und unerreichbar. Er verströmte Licht für den, der Licht suchte und wärmte jene, die Wärme suchten, aber derjenige der ihn herauszufordern versuchte, verbrannte sich und wurde zerstört.

Als sie all ihre Hoffnung fahren lassen mußten ihr Ziel zu erreichen, nahmen sie unseren Held mit um ihm sein Schicksal vor Augen zu führen. Sie schleppten ihn an einen Platz der At Tan’iim genannt wurde, wo sie ihn töten wollten.

Sobald sie an jenem Platz angekommen waren, bat sie Khubaib ob er zwei rak’ahs beten dürfte. Sie erlaubten es ihm in der Hoffnung er würde sich besinnen und seinem Glauben an Allah, Seinen Gedandten und Seine Religion abschwören.

Khubaib betete feierlich, friedlich und demütig seine zwei rak’ahs. Er verspürte dabei die Süße des Glaubens in seiner Seele, so das er sich wünschte immer weiter beten zu können. Trotzdem wandte er sich an seine Mörder und sagte zu ihnen, „ Bei Allah, ich würde weiter beten aber ich möchte nicht das ihr denkt ich täte dies aus Angst vor dem Tod.“ Daraufhin hob er seine Hände gen Himmel und sprach, „ Oh Allah, zähle jeden einzelnen von ihnen und lass sie umkommen.“ Dann blickte er lange in ihre Gesichter und begann zu singen.

Wenn ich als Muslim den Märtyrertod sterbe, denke ich nicht daran wie dieser Tod um Allahs Willen aussehen wird. Wenn er es wünscht Wird er die abgetrennten Glieder segnen.

Vermutlich war es das erste mal in der Arabischen Geschichte das ein Mann gekreuzigt wurde und daraufhin getötet. Die Quraish fertigten aus abgeschnittenen Palmstämmen ein riesiges Kreuz und banden Khubaibs Glieder daran fest. Die Götzendiener versammelten sich in unverholener Freude, während die Speerwerfer ihre Lanzen vorbereiteten.

Die ganze Grausamkeit dieser Szenerie spielte sich ganz langsam vor unserem gekreuzigten Helden ab. Dennoch verschloß er seine Augen nicht davor und eine verblüffende Ruhe strahlte über sein Gesicht. Dann taten die Speere und Schwerter ihre Arbeit und zerteilten sein Fleisch in kleine Stücke.

Kurz davor kam einer der Quraish ganz nah an ihn heran und fragte, „ Wäre es dir lieber wenn Muhammad an deiner Stelle hier wäre und du selbst wärest in Sicherheit bei deiner Familie ?“

Da brach es wie ein Wirbelsturm heraus aus Khubaib und er schrie seine Mörder an, „ Bei Allah, fuer nichts auf der Welt wünschte ich bei meinen Söhnen und Freunden zu sein, wenn ich wüßte das auch nur ein kleiner Dorn unseren Propheten verletzen könnte.“

Genau dieselben großartigen Worte sprach Zaid ibn Ad Dithinnah als er ermordet wurde. Die gleichen erstaunlichen, schillernden und starken Worte sprach Zaid einen Tag vor Khubaib. Abu Sufyan, der zu der Zeit noch nicht den Islam angenommen hatte, schüttelte darob nur seinen Kopf uns sagte erstaunt. „ Bei Allah ! Noch nie habe ich jemanden gesehen der einen anderen so geliebt hat, wie die Gefährten von Muhammad dies tun.“


Die Worte von Khubaib waren so provokativ, daß die Speere und Schwerter begannen den Körper unseres Helden in völligem Wahn und Grausamkeit zu zerstückeln.

Nicht weit weg von diesem Schauplatz flogen Bussarde und Vögel in der Erwartung das die Schlächter ihre Arbeit beenden würden um den Ort des Geschehens zu verlassen, damit sie sich an dem toten Körper und dessem frischen Fleisch sattfressen konnten. Doch schon kurz darauf versammelten sich alle und ihre Schnäbel bewegten sich als ob sie miteinander sprechen würden.

Plötzlich erhoben sie sich auf in den Himmel und flogen davon. Instinktiv spürten sie den Duft der Frömmigkeit und der Reue die von diesem gekreuzigten Manne ausging, und so fühlten sie sich beschämt sich an diesem toten Körper zu vergehen oder ihn noch mehr zu verletzen. Der ganze Vogelschwarm flog auf und davon und verschwand in der Unendlichkeit des Himmels.

Die Gruppe der boshaften Götzendiener machte sich auf den Rückweg in ihre Häuser nach Makkah und ließen den Körper des toten Märtyrers zurück, nur bewacht von ein paar Speerleuten der Quraish.

Als man Khubaib zuvor an das Palmenkreuz festband, wandte er sein Gesicht gen Himmel und sprach zu seinem Ewig prächtigen Herrn mit den Worten, „ Oh Allah, wir haben den Auftrag Deines Gesandten erfüllt. Bitte teile ihm morgen früh mit was mit uns geschehen ist.“

Und Allah der Erhabene erhörte sein Bittgebet. Während sich der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) in Al Madinah befand, überkam in das starke Gefühl das sich seine Gefährten in großen Schwierigkeiten befänden und er konnte fast einen der gekreuzigten toten Körper vor seinen eigenen Augen sehen.

Kurz darauf schickte der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nach Al Miqdaad Ibn Amr und nach Az Zubair Ibn Al Awaam. Sie bestiegen sofort ihre Pferde und preschten los. Allah führte sie direkt an ihr gewünschtes Ziel. Sie ließen Khubaibs toten Körper vom Kreuz auf die Erde herab um ihn kurz darauf an einem reinen Platz zu beerdigen.


Bis zum heutigen Tag weiß niemand wo Khubaibs letzte Ruhestätte liegt. Das ist vielleicht auch besser so und verleiht ihm den gebührenden Respekt, das er als der Held am Kreuz in Erinnerung bleibt und sich so in das Gedächtnis der Menschen verewigt hat.
  1. Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )