Asch'aritische Aqida-Schule

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Die asch'aritische Schule ist nach Abu al-Hasan al-Asch'ari benannt, der früher Mu'tazilit (Gruppierung, die stark von der Philosophie beeinflusst ist und eine Abweichung vom authentischen Islam darstellt) war und sich davon lossprach[1]


Lehre der asch'aritischen Aqida-Schule

Die asch'aritische Schule ist dadurch gekennzeichnet, dass sie logische und scholastische Beweismittel benutzt, um gegen Mu'taziliten, den Anhängern der Philosophie und andere zu argumentieren und die Inhalte der islamischen Religion und Aqida zu verteidigen. Abu al-Hasan al-Asch'ari sagt selbst in seinem Buch „al-Ibana“, dass er die Aqida von Ahmad ibn Hanbal hat. Es wurde angezweifelt, ob dieses Buch „al-Ibana“ tatsächlich von Imam al-Asch'ari stammt. Jedoch bestätigt Ibn 'Asakir die Autorschaft von al-Asch'ari[1].

Heute fanatisieren leider viele Muslime für die eine oder die andere Schule, wobei die meisten muslimischen sunnitischen Gelehrten der Ansicht sind, dass sowohl die asch'aritische und maturiditische als auch die salafitische Aqidaschule sich alle klar innerhalb des sunnitischen Islams befinden. Die Unterschiede betreffen lediglich einige Punkte und sind nicht überzubewerten[1].

Munir 'Abduh Agha, der Gründer der ägyptischen „Munirijja Salafijja Press“, schrieb: „Es gibt keinen großen Unterschied (bzgl. der Aqida) zwischen Asch'aris und Maturidis, deshalb werden heute beide Gruppen Ahlus-Sunna ual-Dschama'a genannt.“[2][1].

Jedoch muss festgestellt werden, dass viele dieser heutigen eher akademischen Diskussionen diesbezüglich wohl unnötig sind, die Muslime dadurch unnötig gespalten werden und damit auch stark an Effektivität bei der Bewältigung ihrer eigentlichen heutigen Aufgaben einbüßen[1].


Entstehung der asch'aritischen Aqida-Schule

Die asch'aritische Aqidaschule ist in einer Zeit entstanden, als die muslimische Umma vor über tausend Jahren mit der griechischen Philosophie konfrontiert wurde und eine theologische Antwort auf die damalige Herausforderung geben musste. Heute hat die Umma jedoch nicht in erster Linie dieses Problem, sondern vielmehr, dass die Umma gespalten und uneins ist – was auch auf eine – wenn man genauer hinschaut – unnötige theologische Spaltung zurückzuführen ist. Somit hat die Umma heute eine klare Schwäche auf der Ebene der Einheit wie auch auf materieller Ebene, was katastrophale Folgen wie Besetzung, Unterdrückung und Abwegigmachung vom Islam – z. B. durch das Aufzwängen von Lehrplänen für muslimische Kinder mit irreführendem islamfeindlichem Inhalt von Seiten einer direkten oder indirekten Besatzungsmacht – hat[1].


Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2009): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0
  2. Namudhadsch min al-a'mal al-khairijja, S. 134.