Ibn Kathir
Ibn Kathir, Abu-l-Fidaa Ismail Ibn Amr Ibn Kathir Ibn Zar' Al-Qaisi Al-Dimaschqi (arab.: أبو الفداء إسماعيل بن عمر بن كثير), geb. 700 n. H. (1300 n. Chr.) in einem Dorf namens „Mudschaidel Al-Qarja“ östlich von Busra, gest. 774 n. H. (1373 n. Chr.) in Damaskus, war ein bedeutender muslimischer Gelehrter in Damaskus.
Inhaltsverzeichnis
Sein Leben
Ibn Kathir selbst berichtet, dass sein Vater gestorben ist, als er erst drei Jahre alt war. Wenige Jahre später zog die Familie nach Damaskus, wo Ibn Kathir sich mit dem Wissen beschäftigte. Sein Vater Schihabuddin Abu Hafs Omar Bin Kathir war ein Prediger, der eine guten Einfluss auf die Menschen wegen seiner Religiösität und seiner schönen Art beim Predigen hatte.
Sein ältester Bruder, der ebenfalls Ismail hieß, konnte auch den Koran und einige andere Bücher auswendig. Deswegen war der Vater sehr traurig, als er vom Dach stürzte und nach einigen Tagen verstarb. Deswegen nannte er seinen neugeborenen jüngsten und letzten Sohn auch Ismail.
Seine Lehrer
Aus den verschiedensten Quellen liest man heraus, dass Ibn Kathir 16 Lehrer hatte. Er hat von Imam Taqijjuddin Ibn Taymiya sehr viel gelernt und ihn auch sehr geliebt. Al-Asfahani und Adh-Dhahabi zählten auch zu seinen Lehrern.
Sein Charakter und sein Wissen
Al-Husaini: „Er gab Rechtsgutachten (Fatwas) und unterrichtete, er führte öffentliche Podiumsdiskussionen (arab.: Munadhara) und war hervorragend in Fiqh (Rechtswissenschaft), Tafsir (Korankommentar), der arabischen Sprachwissenschaft (arab.: Nahu) und vertiefte sich in die Biographienwissenschaft der Überlieferer in den Überlieferungsketten und den scheinbaren Widersprüchlichkeiten in Hadithen (arab.: 'Ilal)...“
Imam Ibn Hadschar (gest. 852 n. H.) sagt in seinem Buch „Ad-Durar-al-Kamina“: „Ibn Kathir hat sich viel mit Hadith beschäftigt – sowohl mit dem Hadithtext (arab.: Matn) als auch mit den Überlieferern der Überlieferungsketten. Er hatte Humor, wenn er sich unterhielt.
Seine Bücher, von denen die Menschen (vor allem) nach seinem Tod profitierten, wurden noch zu seinen Lebzeiten verbreitet. Er war ein Muhadith Faqih (ein Hadithgelehrter, der gleichzeitig ein Rechtsgelehrter war)“.
Seine Werke
Hafidh Ibn Kathir schrieb viele Bücher im Bereich der Koranwissenschaften (Ulum al-Quran), über Hadith, Tauhid, Fiqh, Sira, Biographien und Geschichte.
Seine beiden bekanntesten und bedeutendsten Werke sind
- sein Korankommentar „Tafsir al-quran al-'adhim“, bekannt unter dem Namen „Tafsir Ibn Kathir“ und
- sein Geschichtswerk „Al-Bidaja wa-n-Nihanja“.
Sein Tod
Alle Quellen sind sich darüber einig, dass der Imam Ibn Kathir – wie Ad-Dawudi (gest. 945 n. H.) in „Tabaqat Al-Mufassirin“ 1\113 schreibt – am Donnerstag, den 26. Scha'ban 774 n. H. gestorben und auf dem selben Friedhof wie sein Lehrer Ibn Taymiya beerdigt worden ist.
Ibn-Hadschar Al-Asqalani (gest. 852 n. H.) schreibt in seinem Buch „Ad-Duraru al-Kamina“, dass Ibn Kathir am Ende seines Lebens blind wurde. Dies wird jedoch nur von Ibn Hadschar überliefert.
Quellen
- Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2006): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0