Nafi’ al-Madani

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Der Imam Nafi' ibn Abdurrahman ibn Abi Nu'aim Al-Laithi Al-Madani ist der erste der sieben Quranimame und der zweite der zehn Quranimame. Er war der Hauptimam am wichtigsten Ort seiner Zeit: Medina. Über sechzig Jahre leitete er das Gebet in der Prophetenmoschee.

Lebenslauf[Bearbeiten]

Er lernte den Quran sehr früh, las ihn bei über siebzig Gelehrten der Tabi'un vor. Er lehrte den Quran mehr als siebzig Jahre, er war der größte Qurangelehrte Medinas, des damaligen Zentrums des Wissens.[1] Es wird überliefert, dass er den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) im Traum sah, wie er Nafi' Moschus in den Mund legte. Seit diesem Traum berichteten seine Schüler, dass er aus dem Mund nach Moschus roch. Er starb 167 oder 169 n.H. in Medina.

Lehrer[Bearbeiten]

Insegesamt las er den Quran bei über siebzig Schülern der Sahaba vor, unter ihnen: Abdurrahman ibn Hurmuz Al-A'radsch, Schaiba ibn Nasah, Yazid ibn Ruman, Muslim ibn Dschundub.

Sein wichtigster Lehrer ist der erste unter den zehn Quranimamen:

Abu Dscha'far Yazid ibn Al-Qa'qa' aus Medina.

                                  Abu Dscha'far
           |                            |                        |
       Ibn Abbas               Abdullah ibn 'Iyasch          Abu Huraira
                                
                                        | 
                                 Ubayy ibn Ka'b
                                        |
                                   Muhammad 
            (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken)

[2]

Schüler[Bearbeiten]

Seine bekanntesten Schüler waren:

Besonderheiten der Lesart Nafi'[Bearbeiten]

Er benutzte das Quranexemplar, das Uthman ibn Affan (möge Allah mit ihm zufrieden sein) benutzte. Diese Lesart entspricht dem damaligen Dialekt Medinas. Typisch ist:

  • Zwei aufeinanderfolgende Hamzas (ء): das zweite wird weich gelesen oder zu einem Ya bzw Waw.

Diese Besonderheit entspricht den Hidschaz-Dialekten, war typisch für sesshafte Araber, während die Beduinen mehr zum harten Hamza neigten.

  • Imala: einige Wörter werden statt /a/ /ä/ bzw. /ē/ gelesen.

Die Imala ist nur in einer Überlieferung von Warsch häufig, ansonsten selten.

  • Mehrzahlendung: "hum", "-tum" können "humu", "-tumu" gelesen werden.

Die Dehnungen sind sehr unterschiedlich überliefert, siehe hierzu Qalun, Warsch[3]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Al-'Ulafi, Rida(2005): Al-Mughni fi Riwayat Qalun. Dar As-Sahaba
  2. Al-Fasi, Abdullah (656 n.H.): Allaali Alfarida. Dar As-Sahaba 2007 (arab)
  3. Al-Fasi, Abdullah (656 n.H.): Allaali Alfarida. Dar As-Sahaba 2007 (arab)