Lauhul-Mahfudh (die wohlverwahrte Tafel)

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Lauhul-Mahfudh ist die wohlverwahrte Tafel im Himmel. Alles was geschehen wird steht in „Lauhul-Mahfudh“ bereits 50.000 Jahre bevor ALLAH alles erschaffen hat. Somit ist alles was geschah, geschieht und geschehen wird schon von ALLAH vorhergewusst.


"Nuun . Bei Al-Qalam (Schreibgerät) und dem, was sie in Zeilen schreiben!" (Quran, 68:1-2)


Al-Qalam ist der Eigenname der 68. Sura. Linguistisch bedeutet Al-Qalam entweder das Geschöpf, mit dem das Allwissen von ALLAH über die Geschöpfe im Lauhul-Mahfudh (wört.: wohlverwahrte Tafel) schon niederschrieb, oder das uns bekannte Schreibgerät[1]


"Weißt du nicht, daß Allah das kennt, was im Himmel und was auf der Erde ist? Wahrlich, das steht in einem Buch, das ist für Allah ein leichtes." (Quran; al-Hadsch 22:70)


Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

"Allah schrieb die Beschlüsse bezüglich all seiner Geschöpfe, fünfzigtausend Jahre bevor der die Himmel und die Erde erschuf, nieder."
(Muslim, 2653)


Die wohlbewahrte Tafel wird im Quran im Vers 85:22 als Urschrift des Qurans im Himmel erwähnt.


Der Anfang der Schöpfung

Tabari berichtet: Der Gesandte Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat in der folgenden authentischen Überlieferung gesagt[2]:

"Das erste, was Allah geschaffen hat, war der Stift (arab.: al-Qalam). Daraufhin sagte Er zu ihm: "Schreib" und er schrieb alles, was sein wird, auf".

Tabari berichtet: Nachdem Allah den Stift erschaffen hatte und ihm befahl, aufzuschreiben, was bis zum Tag der Auferstehung sein wird, erschuf Er weiche Wolken – die Ghamam -, die Allah im Koran erwähnt:

"Warten sie denn etwa auf etwas anderes, als dass Allah zu ihnen kommt im Schatten von Wolken (arab.: Ghamam) und die Engel und wenn die Angelegenheit entschieden sein wird..."[2:210].


Dies war, bevor Er Seinen Thron erschuf. Dies wird vom Gesandten Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) berichtet.




So heißt es in der Sure Al Burudsch, Vers 21-22, sinngemäß: Ja, es ist ein ruhmvoller Qur´an auf der wohlverwahrten Tafel. Al Imam Muslim überliefert von `Abdullah Ibn `Umar, daß der Gesandte Gottes gesagt hat: "Fünfzigtausend Jahre bevor Gott die Himmel und die Erde erschuf, befahl Er dem Schreibrohr auf die wohlverwahrte Tafel das, was auf der Erde geschehen wird, zu schreiben. Und Sein Thron befindet sich über dem Wasser."

Im Qur´an, Sure Al Hadid, Vers 22, lesen wir, daß kein Unheil auf Erden oder euch geschieht, das nicht in einem Buch stünde, bevor Gott es erschafft.

Al Buchari, Ibn Hibban und Al Baihaqi überliefern, daß Gottes Gesandter gesagt hat: "Als Gott die Schöpfung erschuf, ließ Er auf einer Tafel schreiben, die über dem Thron liegt, das diejenigen Dinge, die Gott liebt, mehr sind, als die, die Gott nicht liebt." 



im Qur´an, Suratu-l Burudsch Ayatu 21 und 22 heißt es:

21. Vielmehr er ist ein ruhmreicher Qur´an, 22. Auf wohlbewahrter Tafel.


Tabari sagt dazu in seinem Tafsir: Gesichert feststehend auf wohlbewahrter Tafel, d. h. die Tafel ist von Allah vor Veränderung bewahrt bzw. der Qur´an ist vor Veränderung auf der Tafel bewahrt.

Im Tafsir al Dschalalain heißt es dazu: Sie befindet sich über dem siebten Himmel, wohlbewahrt gegen die Teufel und gegen jedwede Veränderung.

Ibn al Dschawzi sagt dazu: Dies ist die "wohlbewahrte Tafel", von welcher der Qur´an und die übrigen Schriften kopiert wurden, wohlbewahrt bei Allah, geschützt bei Ihm vor den Teufeln und vor Hinzufügung dazu oder Wegnehmen davon und vor Veränderung und Vertauschen.

Qurtubi schreibt in seinem Tafsir: Die "wohlbewahrte Tafel" ist die "Urschrift" (arab. ummu-l-kitab), von welcher der Qur´an und die Schriften niedergeschrieben wurden. In der "wohlbewahrten Tafel" sind die Arten der Geschöpfe, ihre Schöpfung, ihre Angelegenheiten, ihre Lebensfrist, ihre Versorgung, ihre Taten, die Beschlüsse über sie, ihr endgültiges Ende, es ist die Urschrift.


Al Buchari berichtet, daß eine Gruppe aus Jemen, die neu in den Islam eingetreten war, zu dem Propheten Muhammad kam und ihm sagte: "O Gesandter Gottes, wir sind zu dir gekommen, damit du uns unsere Religion lehrst, so berichte uns über die Entstehung der Schöpfung!" Unser Prophet , Gottes Segen und Sein Frieden seien mit ihm, erwiderte: "Gott war, und es war nichts außer Ihm da. Dann schuf Er das Wasser und danach den Thron (Al `Arsch), der sich über dem Wasser befindet. Alsdann ließ Er jenes Schreibrohr (Al Qalam Al A`ala) auf die wohlverwahrte Tafel (Al Lauh Al Mahfuz) alles, was auf der Welt geschehen wird, schreiben, und dann schuf Er Himmel und Erde."


In der Qur´ansure Al Hadid heißt es:, daß nur Gott ewig ist, d.h. keinen Anfang und kein Ende hat und daß alles außer Ihm einen Beginn hat. Denn im Qur´an, Sure Al R`ad, Vers 16, heißt es, daß Gott alles geschaffen hat. Dementsprechend sagte der Prophet: "Gott war vor allen Dingen da." Zwei andere Überlieferungen gibt es von Al Buchari: "Gott war, und nichts war vor Ihm da", und "Nichts war mit Gott."


Al Imam Ahmad und Al Tirmidhi überliefern von `Ibadatu Ibn Saamit, daß der Gesandte Gottes gesagt hat: "Das erste was Gott schuf, war das Schreibrohr. Dann befahl Er ihm, auf die wohlverwahrte Tafel zu schreiben, so daß es dann zu schreiben begann, was bis zum Jüngsten Tag geschehen wird."

Ibn Hibban überliefert, daß Abu Huraira, möge Gott zufrieden mit ihm sein, den Propheten über den Ursprung allen entstandenen Seins fragte. Der Prophet erwiderte: "Gott hat alle Dinge aus dem Wasser geschaffen." Dem entspricht die Aussage des Erhabenen, in der Sure Al Anbiya, Vers 30, die sinngemäß bedeutet, daß Gott alle Dinge aus dem Wasser geschaffen hat. Aus diesem Vers wissen wir, daß das Wasser der Ausgangspunkt eines jeden Geschöpfs ist. Der Qur´aninterpret Al Suddiy überliefert von einer Gruppe, die zu den Gefährten des Propheten gehört, die Aussage, daß Gott als allererstes das Wasser aus dem Nichts erschuf.

All dies bestätigt unsere Aussage, nämlich: daß nur Gott ewig ist, und daß Er als erstes das Wasser erschuf, das sich unter dem Thron befindet. Aus dem Wasser erschuf Gott den Thron, die wohlverwahrte Tafel, das Schreibrohr, die Sonne, den Mond, die Sterne, die Dunkelheit, die Helligkeit und alles, was in den Himmel und auf Erden ist.


http://www2.tu-berlin.de/vereine/isb/glaube.html


Quellen

  1. Zaidan, Amir M. A. (2000): At-Tafsir. Eine philologisch, islamologisch fundierte Erläuterung des Quran-Textes. , ADIB-Verlag, Offenbach
  2. Mourad, Samir (2007): Islamische Geschichte - Eine analytische Einführung, Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., , Karlsruhe, DIdI-info.de, ISBN 978-3-9810908-8-8