Utbah Ibn Ghaywaan
Aus dem Leben von Utbah Ibn Ghazwaan [1]
Morgen werdet ihre die wahre Natur der Herrschenden nach mir erkennen
Utbah Ibn Ghazwaan war ein großgewachsener Mann mit heiterem Gesicht und demütigen Herz, der zu den frühen Muslimen gehörte und unter den ersten Auswanderern nach Abessinien und dann nach Al Madinah war. Er war ein außergewöhnlicher Kämpfer auf dem Wege Allahs und bewies dort seine Tapferkeit.
Er war unter den ersten sieben Menschen die den Islam annahmen und betrachteten sich als die rechte Hand des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ). Sie schworen ihm den Treueeid und forderten gleichzeitig die Tapferkeit der Quraish und deren Macht auf Rache heraus. In den ersten Tagen ihrer Mission, den Tagen der Schwierigkeiten und des Terrors, verhielten sich Utbah und seine Brüder äußert tapfer und bereiteten so die Basis die den späteren Generationen der Muslime so als Vorbild dienten und immer mehr ins Bewußtsein der Menschen einzug hielt.
Als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) schließlich seinen Gefährten die Auswanderung nach Abessinien vorschlug, ging Utbah mit ihnen aber seine Sehnsucht nach dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) erlaubte ihm nicht sich dort niederzulassen. Und schon bald beeilte er sich nach Makkah zurückzukehren um in der Nähe des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu sein, solange bis die Auswanderung nach Al Madinah anstand. Und so wanderte Utbah wieder einmal mit den Muslimen aus.
Nachdem die Quraish mit ihren Provokationen und Kriegen anfingen, trug Utbah immer seinen Speer und seinen Bogen mit sich die er kunstgerecht anwandte und somit seinen Beitrag leistete, zusammen mit seinen gläubigen Brüdern die Zerstörung der alten Welt mitsamt seinen Götzen und Lügen ein Ende zu bereiten. Er legte seine Waffen auch dann nicht ab als der Prophet gestorben war, sondern beteiligte sich weiter and den Kämpfen. Sein Kampf gegen die Perser war vorbildlich.
Der Führer der Gläubigen, Umar Ibn Al Khattaab, schickte ihn los um Al Abullah zu erobern und deren Ländereien von den Persern zu befreien, die diese Gegend als gefährliche Zone betrachteten von wo aus die muslimischen Truppen einen Feldzug auf Persisches Gebiet unternehmen konnten um die Länder der Muslime und deren Bewohner zu verteidigen. Während Umar ihn und seine Armee verabschiedete sprach er, „ Schreite voran auf deinem Weg bis du die Außenbezirke der arabischen Länder erreichst die bereits an fremdes Gebiet stoßen. Schreite voran, und möge Allah dich segnen. Lade die Menschen, die dir antworten zu Allah ein und erhebe die Jizyahsteuer dem gegenüber der sich weigert und benutze dein Schwert ohne Mitleid. Mache den Feind mürbe und fürchte deinen Herrn.“
Und Utbah schritt voran an der Spitze seiner Armee die nicht sehr groß war, bis sie schlußendlich Al Abullah erreichten, wo sich die Perser bereits mit einer riesigen Armee versammelt hatten. Utbah organisierte seine Truppen und stand vordererst mit seinem Speer die ihr Ziel niemals verfehlte. Er rief zu seinen Leuten den Schlachtruf, „ Allahu Akbar, Allah wird Sein Versprechen erfüllen.“ Es hatte den Anschein als ob er eine unsichtbare Schrift las.
Und es waren nichts anderes als gesegnete Stoßtrupps bevor Al Abullah kapitulierte. Das Land wurde befreit von den persischen Soldaten und das Volk wurde von der Tyrannei erlöst die die Menschen peinigte und Allah der Größte erfüllte sein Versprechen.
Am Platz von Al Abullah plante und baute Utbah die Stadt Al Basra und errichtete dort deren große Moschee. Als er die Stadt verlassen und nach Al Madinah zurückkehren wollte um der Verantwortung des Regierens zu entfliehen, da befahl ihm der Führer der Gläubigen zu bleiben. Also blieb Utbah dort und leitete die Menschen im Gebet und unterrichtete sie in der Religion, richtete zwischen den Menschen in Gerechtigkeit und war ihnen das beste Beispiel in Sachen Askese, Frömmigkeit und Schlichtheit. Er kämpfte rigoros gegen jene die sich der Verschwendungssucht, Luxus und Annehmlichkeiten hingaben.
Eines Tages richtete er an die Menschen folgende Worte: „ Bei Allah, Ich war der siebte unter den ersten sieben die mit dem Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) waren. Wir hatten nichts zu essen außer Blätter eines Baumes der unsere Münder aufriß. Man schenkte mir ein Gewand, das ich in zwei Hälften schnitt und Sa’d Ibn Maalik eine Hälfte davon gab, und die andere Hälfte trug ich selbst.“
Utbah verabscheute die Verschwendungssucht auf dieser Welt und um seine Religion und die Muslime zu beschützen, versuchte er die Menschen zu überzeugen Askese und Mässigung zu praktizieren. Viele Leute versuchten ihn davon abzubringen und in ihm das Gefühl des regierens zu erwecken, ihn darauf aufmerksam zu machen das es Recht und Pflicht war zu regieren, besonders in solchen Ländern die nie an solche asketischen Herrscher gewöhnt waren und deren Menschen nur vor hochmütigen und hochstehenden Personen Respekt hatten. Aber Utbah pflegte ihnen nur folgendermaßen zu antworten, „ Ich suche meine Zuflucht bei Allah bedeutend in eurer Welt zu sein und geringschätzig bei Allah zu sein.“ Wenn er dann bemerkte das die Menschen gelangweilt seinen Aussagen lauschten, veranlaßte er sie zu Ernsthaftigkeit und Anspruchslosigkeit mit den Worten, „ Morgen werdet ihr die Herrscher nach mir sehen.“
Zu Zeiten der Pilgerfahrt ernannte er einen seiner Brüder als Stellvertreter und vollzog den Hajj. Als er damit fertig war begab er sich nach Al Madinah und bat den Führer der Gläubigen ihn von seinem Amt zu erlösen. Aber Umar wollte diesen ehrerbietigen Asketen nicht aus der Verantwortung lassen, nach der soviele andere Menschen lechzten. Er pflegte immer zu sagen, „ Ihr bürdet mir die Verantwortung auf indem ihr mir euer Vertrauen schenkt, und dann wollt ihr mich alleine lassen ? Nein, bei Allah ich werde dich nicht aus der Verantwortung entlassen.“ Und genau diese Worte richtete er an Utbah Ibn Ghazwaan.
Und Utbah blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen, er nahm sein Kamel und machte sich auf nach Al Basrah zurückzureiten. Aber bevor er aufsaß blickte er in Richtung Qiblah und hob inständig flehend seine Hände gen Himmel und bat Allah ihn nicht nach Al Basrah zurückkehren zu lassen um weiter dort zu regieren. Seine Gebete wurden erhört, denn er starb noch während seiner Rückreise. Seine Seele wurde ihrem Schöpfer zurückgebracht und sie war zufrieden mit ihrem Bemühen und dem was ihr gegeben ward, mit ihre Genügsamkeit und Enthaltsamkeit, mit der Gunst mit der sie Allah bevorzugt hatte, und mit der Belohnung die Allah für sie vorbereitet hat.- ↑ Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )