Abu Ayyub Al-Ansari

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‏Abu Ayyub Al-Ansari (arabisch:أبو أيوب الأنصاري ), geb.576, gest. zwischen 669 und 674 n.Chr. in Konstantinopel, war einer der frühesten Sahabi des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm).

Er war Fahnenträger des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) und nahm an zahlreichen Kämpfen teil. Trotz seines hohen Alters nahm er im Jahre 669 n.Chr. an der Belagerung Konstantinopels unter dem Oberbefehl des Khalifen Yazid I. teil. Abu Ayyub starb während des Feldzuges gegen Konstantinopel und wurde an der Stadtmauer begraben.

Bei der endgültigen Eroberung Konstantinopels im Jahre 1459 n.Chr. durch den Sultan Mehmet II. errichtete dieser neben dem Grab Abu Ayyubs Al-Ansari in Istanbul eine Moschee aus weißem Marmor.

Aus dem Leben von Abu Ayyub Al-Ansari [1]

Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zog in Al Madinah ein und beendete seine erfolgreiche Hijrah. Seine ersten gesegneten Tage am Platze seiner Auswanderung waren geprägt von beispiellosen und unvergleichlichen Taten.

Auf seinem Kamel reitend schritt der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) inmitten der jubelnden Menschen voran, die voller Enthusiasmus, Liebe und Verlangen waren. Die Menschen stritten sich darum wer das Kamelhalfter halten durfte um dem Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) seine Gastfreundschaft und Unterkünfte zu zeigen. Als die Leute schließlich in der Nachbarschaft der Bani Saleem ankamen, brachte wiederum eine große Menschenmenge den Zug zum halten und die Leute riefen dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu, „ Oh Gesandter Allahs bitte akzeptiere unsere Gastsfreundschaft denn wir sind einflußreiche Leute, groß an der Zahl und mit Wohlstand. Wir können auch für deinen Schutz garantieren und dich unterstützen.“ Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) konnte sie schließlich sanft davon überzeugen die Zügel seines Kamels loszulassen um den Weg frei zu machen, denn Allah hatte es vorherbestimmt an welchem Ort er sich niederlassen sollte.

Die Prozession rückte weiter voran in die Nachbarschaften der Bani Bayaadah, dann zu den Bani Saa’idah, den Bani Al Haarith Ibn Al Khazraj und dann zu den Bani Adiy Ibn An Najaar. Jeder Stamm versuchte das Kamel des Propheten zu stoppen und flehte den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) an ihnen die Ehre zu erweisen und die jeweilige Gastfreundschaft und Unterkunft zu akzeptieren. Und immer wieder gab ihnen der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) die gleiche freundlich lächelnde Antwort. „ Bitte laßt das Kamel voranschreiten denn Allah hat ihm bestimmt wo es sich niederlassen soll.“ Und so überließ es der Prophet dem Schicksal wo sein neuer Aufenthaltsort sein würde.

Später sollte dieser Ort von immenser und ehrenvoller Wichtigkeit sein, denn auf diesem Land wurde die Moschee erbaut von wo aus die Worte und das Licht Allahs das gesamte Universum erleuchten sollten.

Nahe der Moschee wurden einige Behausungen aus Ton und Ziegelsteinen errichtet, ausgestattet nur mit dem nötigsten was man zum Leben braucht. Diese Häuser wurden bewohnt von jenem inspirierten Lehrer und Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) der der Welt langsam klar machte, das sie ihre geistige Armut wiederbeleben mußte, und um Ehre und Frieden all jenen zu bieten die sagten das Allah ihr Herr sei und daraufhin aufrecht und gerade im Islam standen und sich von allen Sünden und üblen Taten fernhielten die Allah verboten hatte und um gute Taten zu verrichten die Allah geboten hatte. Sie waren diejenigen die an die Einheit Allahs glaubten, nur Ihn alleine anbeteten und ihren Glauben nicht mit Falschheit verschmutzten. Sie waren diejenigen die ihre Religion für Allah reinhielten, das Land reformierten und kein Unheil auf Erden stifteten. Und in der Tat, der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) war vorsichtig genug den Platz seiner Wohnstatt Allah’s vorgegebener Bestimmung zu überlassen.

Deshalb lockerte er die Zügel seines Kamels und führte es nicht. Dann betete er reinen Herzens zu Allah und bat, „ Oh Allah, weise mir den rechten Platz meiner Wohnstatt zu.“

Das Kamel ließ sich schliesßlich vor dem Haus von Bani Maalik Ibn An Najaar nieder. Stand plötzlich wieder auf, drehte sich ein paar mal im Kreise und ließ sich wieder am selben Platz nieder, legte den Kopf auf den Boden und blieb reglos. Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) war guten Mutes und stieg ab. Einer der Muslime trat vor, nahm die Satteltaschen und trug sie ins Haus. Sein Gesicht strahlte vor Freude und Zufriedenheit als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) der mit Glück und Segen behaftet war hinter ihm ins Haus trat.

Wollt ihr wissen wer nun jener glückliche Mann war vor dessen Haus sich das Kamel niederließ, und in wessen Haus der Prophet Gast sein sollte, und den jetzt jeder Mann in der Stadt beneidete ob seines großen Glückes ? Es war genau unser Held, Abu Ayiuub Al Ansaariy, auch bekannt als Khaalid Ibn Zaid, der Enkel von Maalik Ibn An Najaar.

Es war allerdings nicht das erste Zusammentreffen zwischen dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und Abu Ayiuub Al Ansaariy. Sie trafen einander bereits als die Delegation aus Madinah nach Makkah reiste um dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) beim berühmten zweiten Treffen von Al Aqabah die Treue zu schwören. Abu Ayiuub Al Ansaariy war unter jenen siebzig Gläubigen die dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) die Hand schüttelten um ihm seine Unterstützung und Treue zu versichern. Es hat den Anschein das Abu Ayiuub das Schicksal begünstigte und sein Haus ausgewählt wurde in dem sich der berühmteste Auswanderer und Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) niederlassen sollte um Al Madinah als Hauptstadt von Allah’s neuer Religion zu gründen.

Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) bevorzugte es im Erdgeschoß zu wohnen. Kaum aber stieg Abu Ayyuub hinauf in sein Zimmer im ersten Stock, bereute er das er dem Wunsch des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nachgegeben hatte und akzeptierte hatte über dem Propheten zu leben und zu schlafen. Augenblicklich flehte er den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) an das er doch im ersten Stock wohnen sollte. Schließlich setzte er sich durch und der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zog in den ersten Stock um. Der Prophet blieb dort solange bis die Moschee und nebenan seine Behausung fertig gebaut war.

Seit jener Zeit als die Quraish anfingen den Islam zu bekämpfen, Al Madinah das Land der Auswanderung zu überfallen, und die Stämme anzustiften und Armeen aufzustellen um Allah’s Licht auszulöschen, begann Abu Ayiuub ein richtiger Krieger und Kämpfer zu werden. Unser Held nahm teil in Badr, Uhud, Al Khandaq und den übrigen Schlachten und Kriegen. Er opferte sich selbst, sein Geld und seinen Besitz Allah dem Herrn der Welten.

Sogar nach dem Tode des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) ließ Abu Ayiuub nicht nach, noch kehrte er irgend einer Schlacht den Rücken die den Muslimen vorherbestimmt waren zu kämpfen, trotz jegliche Mühsal oder Abscheulichkeiten. Sein Motto das er Tag und Nacht, öffentlich und im geheimen sprach war Allah’s Vers.

"Zieht aus, leicht und schwer ... "' (Quran, Sura Nr. 9:41 )

Er versäumte nie einen Feldzug, bis auf einen. Er weigerte sich in einer Armee zu kämpfen dessen Kommandeur ein junger Muslim war welcher vom Kalif ernannt worden war. Abu Ayiuub war gegen dessen Wahl. Dieser einzige Fehler erschütterte ihn bis in sein Innerstes und er war voller Reue wenn er sagte, „ Es geht mich überhaupt nichts an wen Aliy ernennt.“ Seit diesem Ausrutscher versäumte er keine Schlacht mehr, egal was passierte. Es reichte ihm aus als Soldat in der muslimischen Armee zu dienen, unter dem islamischen Banner zu kämpfen und seine Heiligkeit zu verteidigen.

Als der Streit zwischen Aliy und Mu’aawiyah ausbrach, stellte er sich ohne zu zögern auf die Seite von Aliy. Er glaubte das Aliy der rechtmäßige Imam war, gewählt von den Muslimen. Als Aliy starb und Mu’aawiyah das Kalifat übernahm hielt sich unser asketischer, standfester und fromme Abu Ayiuub fern. Er verlangte nichts von dieser Welt, außer einem Platz auf dem Schlachtfeld um unter den Kämpfern auf dem Wege Allahs zu sein. Und als er sah wie sich die muslimische Armee aufmachte um nach Konstantinopel zu marschieren, schwang er sich auf sein Pferd, zückte sein Schwert und gallopierte seinem sehnlichst erwarteten Märtyrertod entgegen.

In dieser speziellen Schlacht wurde er verwundet. Der Kommandant dieser Armee kam ihn besuchen um nach ihm zu schauen. Sein Atem ging schwer als ob sein Verlangen Allah zu treffen ihn in den letzten Minuten seines Lebens ungeduldig machen würde. Der Kommandeur, Yaziid Ibn Mu’aawiyah, fragte ihn, „ Was ist dein letzter Wunsch, Abu Ayiuub ?“

Was glaubt ihr wohl was Abu Ayiuubs letzter Wunsch war ? Nein, sein letzter Wunsch bevor er starb war unfassbar und fern jeglicher menschlicher Vorstellungskraft.

Er fragte Yaziid ob sie ihn nicht weit im Feindesland begraben könnten, um später dann durch die feindlichen Reihen zu brechen bis sie zu seinem Grab gelangten, so das Abu Ayiuub dann das galoppieren der muslimischen Pferde über seinem Grabe hören konnte um so vom Sieg der Muslime zu erfahren. Ihr denkt das sind poetische Verse ? Mitnichten, das sind weder poetische Verse, noch Wunschvorstellungen. Nein, dies passierte tatsächlich. Es ist eine Tatsache und die ganze Welt wurde eines Tages Zeuge davon, und stand ungläubig dabei sich die Augen reibend und traute ihren Ohren kaum. Yaziid erfüllte den letzten Wunsch von Abu Ayiuub in seinem ganzen Ausmaß.

Schlußendlich wurde der Körper dieses großartigen Mannes im Herzen von Konstantinopel – dem heutigen Istanbul beerdigt. Noch bevor der Islam sein Licht in jenem Teil der Welt verströmte, verehrten die Römer von Konstantinopel Abu Ayiuub als Heiligen. Merkwürdig genug, alle Historiker die verschiedene Fakten zusammentrugen um die vorherige Aussage zu erhärten sagten, „ Die Römer pflegten sein Grab, besuchten es und bitteten Gott um Regen seinetwegen in Zeiten der Dürre.“

Ungeachtet der schnellen und regelmäßigen Teilnahme an Schlachten die Abu Ayiuubs Leben erfüllten, und die ihm nicht erlaubten durchzuatmen und sein Schwert einzustecken, war sein Leben gelassen und rein wie die erste Morgenbrise.

Er hörte wie der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) einmal einen Hadith zitierte und den er sich immer zu Herzen nahm. Der Prophet sagte, „ Erstens, verrichte das Gebet ordentlich als ob es dein letztes Gebet sei. Zweitens, sprich nie ein Wort das du später bereust. Und drittens, entledige dich der Hoffnung das zu erreichen an dem sich andere Menschen erfreuen.“

Und deshalb verbreitete er nie Verleumdungen oder Unheil, er hatte niemals Verlangen nach etwas und er verbrachte sein Leben vertieft in geistiger Sehnsucht gemäß einem wahrhaften Gottesdiener und der Zurückhaltung eines Mannes auf seinem Totenbett. Als die Zeit für ihn gekommen war zu sterben, wünschte er sich nichts von dieser Welt außer diesem einen Wunsch der seinen Heldenmut und seine Größe veranschaulichten. „ Tragt meinen Körper in das Land der Römer und begrabt mich dort.“ Er glaubte felsenfest an einen Sieg. Er hatte genug Einsicht um vorherzusehen das auch die entfernten Plätze dieser Welt eines Tages Oasen des Islams sein würden und von dessen Licht erstrahlten.

Aus diesem Grund wollte er das man ihn in der Hauptstadt jenes Landes begrub, wo die entscheidende Schlacht stattfinden würde, und wo er von seinem gesegneten Grab aus dem Kriegsgeschehen folgen konnte. Die alles wegfegende muslimische Armee, die flatternden Standarten, das Wiehern und Galoppieren der Pferde und das Klirren der Schwerter. Heute liegt er noch immer dort begraben und obwohl er nicht mehr das Klirren der Schwerter noch das Wiehern der Pferde hören kann, hat sich die Vorhersehung Allahs an ihm erfüllt. Stattdessen hört er nun fünf mal am Tag den herrlichen Klang des Gebetsrufes der herabschallt von all den hohen Minaretten diesseits des Horizonts.

Allahu Akbar, Gott ist der Größte

Sein überglücklicher Geist in seiner ewiglichen und herrlichen Heimstatt antwortet auf diesen Gebetsruf, „ Das ist es was Allah und sein Prophet uns immer versprochen hat und Allah und sein Prophet sprachen die Wahrheit.“

  1. Khalid Muhammad Khalid, Men around the messenger

Quelle:

Rassoul, Muhammad Ibn Ahmad Ibn (1996): Perlen um den Propheten, Islamische Bibliothek Verlag, ISBN 3-8217-0124-2