|
|
Zeile 1: |
Zeile 1: |
− | == Aus dem Leben von Sa‘d Ibn Mu‘aadh <ref>Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )</ref> ==
| |
| | | |
− | '''Freue dich, Abu Amr !'''
| |
− |
| |
− | Im Alter von 31 Jahren trat er zum Islam über und mit 37 Jahren starb er den Märtyrertod. Diese sieben Jahre waren hart und Sa’d Ibn Mu’aadh ( moege Allah mit ihm zufrieden sein ) bündelte in dieser Zeit all seine Kraft für den Dienst an Allah und seinen Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ).
| |
− |
| |
− | Schaut ihn euch an. Seht ihr diesen stattlichen, galanten groβen Mann mit seinem strahlenden Gesicht ? Er ist es, über den wir hier berichten.
| |
− |
| |
− | Er lief damals schnell zu As’ad Ibn Zuraarah um Mus’aib Ibn Umair zu sehen, jenen Mann aus Makkah, den Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nach Al Madinah geschickt hatte um die Menschen dort zum Islam und dem Eingottglauben einzuladen. Er begab sich dorthin um diesen Fremden mitsamt seiner Religion wieder aus Al Madinah zu vertreiben. Doch kaum war er beim Haus seines Neffen, As’ad Ibn Zuraarah angekommen wo die Versammlung von Mus’ab stattfand, verspürte sein Herz einen beschwichtigenden Luftzug. Kaum lieβ er sich unter jenen Männern nieder die sich dort versammelt hatten und hörte gespannt den Worten von Mus’ab zu, da leitete Allah ihn den rechten Pfad und erleuchtete sein Herz und seine Seele. In einem jener dieser unglaublichen Wunder des Schicksals legte der Führer der Ansaar seinen Speer beiseite und schüttelte die Hand von Mus’ab zum Zeichen seiner Treue dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) gegenüber.
| |
− |
| |
− | Und die Sonne schien neu zu scheinen über Al Madinah ab dem Moment wo Sa’d Ibn Mu’aadh dem Islam beitrat. Sie würde über vielen Herzen kreisen die im Laufe der Zeit in die Sphäre des Islams gelangten. Sa’d verpflichtete sich dem Islam und ertrug die ganze Not die sich daraus entwickelte mit Heldenmut und Gröβe. Als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) nach Al Madinah auswanderte, hieβen ihn die Häuser der Bani Al Ashhal – der Stamm von Sa’d – mitsamt allen Auswanderern willkommen, und ihr ganzes Geld stand ihnen ohne ein Zeichen von Arroganz und Schmähung gänzlich zur Verfügung.
| |
− |
| |
− | Als der Zeitpunkt der Schlacht von Badr kam versammelte der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) seine beiden Gefährten um sich, die Ansaar und die Auswanderer, um sich mit ihnen über die Schlacht zu beraten. Sein gewinnendes Gesicht wandte sich den Ansaar zu und sprach, „ Ich möchte eure Meinung dazu hören was wir für die bevorstehende Schlacht tun sollten.“
| |
− |
| |
− | Sa’d Ibn Mu’aadh stand auf und sagte, „ Oh Gesandter Allahs, wir glauben fest an dich und wir bezeugen das, was auf dich herabgesandt wird die Wahrheit ist. Wir haben einen feierlichen Schwur geleistet und wir halten dir die Treue, deshalb schreite voran und wir werden an deiner Seite stehen. Wir schwören bei Allah, Der dich mit der Wahrheit gesandt hat, das wenn du das Meer erreichst und es überqueren muβt, dann werden wir es zusammen mit dir Hand in Hand überqueren. Keiner von uns wird zurückbleiben. Wir sind bereit morgen gegen unseren Feind in den Krieg zu ziehen, egal wie schrecklich dieser Krieg auch sein wird und es ist unser aufrichtiger Wunsch Allah zu treffen. Ich hoffe Allah wird es uns ermöglichen das du Stolz auf uns sein wirst. Deshalb mache das was du dir vorgenommen hast. Allah möge dich segnen.“
| |
− |
| |
− | Diese Worte von Sa’d lieβen das Gesicht des Propheten vor Zufriedenheit und Glück erstrahlen und er wandte sich an die Muslime und sprach, „ Freut euch, denn Allah hat mir eine der beiden Parteien versprochen ( entweder die feindliche Armee oder die Karawane ). Bei Allah, ich kann es fast vor meinen Augen sehen wo ein jeder der Feinde fallen wird.“
| |
− |
| |
− | In der Schlacht von Uhud verloren die Muslime die Kontrolle und zerstreuten sich in alle Winde als sie von der Armee der Götzendiener plötzlich überrascht wurden. Alle waren in Panik, nur Sa’d Ibn Mu’aadh hielt seine Position neben dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) so als ob er am Boden festgenagelt wäre. Er verteidigte ihn tapfer wie es sich für einen edlen Krieger geziemte.
| |
− |
| |
− | Dann zog die Schlacht von Al Khandaq herauf und entpuppte sich als eine passende Gelegenheit für Sa’d seine erstaunliche Männlichkeit und seinen tollen Heldenmut unter Beweis zu stellen. Die Schlacht von Al Khandaq wurde beispielhaft mit welch hinterlistigen und betrügerischen Plänen die Muslime unbarmherzig von einem Feind gejagt wurden, der ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit oder Verträge agierte. Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) lebte mit seinen Gefährten zu der Zeit friedlich in Al Madinah und sie spornten einander an Allah zu dienen und Ihm zu gehorchen und hofften das sich die Quraish mit ihren Feindseligkeiten zurückhalten würden, als eine Gruppe der jüdischen Anführer sich heimlich nach Makkah aufmachte um die Quraish gegen den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) anzustiften. Die Juden verbürgten sich den Quraish zu helfen, falls sich sich diese dazu entschieden Al Madinah zu plündern. Sie schlossen eine Vereinbarung mit den Ungläubigen und entwarfen sogar einen Schlachtplan. Auf ihrem Heimweg hetzten sie zusätzlich noch die Bani Ghatfaan auf – einen der gröβten arabischen Stämme zu jener Zeit – und schlossen auch dort eine Vereinbarung mit deren Anführern sich mit der Armee der Quraish zu verbünden.
| |
− |
| |
− | Der Plan war soweit ausgearbeitet und ein jeder wuβte was er zu tun hatte. Die Quraish und die Bani Ghatfaan sollten Al Madinah mit einer riesigen Armee angreifen, und auch die Juden sollten gleichzeitig einen Angriff auf Al Madinah durchführen.
| |
− |
| |
− | Als der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) von diesem verräterischen Plan erfuhr, entwarf er einen Gegenplan. Zuerst sollten seine Gefährten einen Graben um Al Madinah herum ausheben um die Angreifer zurückzuwerfen. Dann schickte er Sa’d Ibn Mu’aadh und Sa’d Ibn Ubaadah zu Ka’b Ibn Asad, dem Führer der Bani Quraidhah, um herauszufinden auf welcher Seite sie standen in diesem bevorstehenen Krieg. Zu dieser Zeit gab es bereits gemeinsam beschlossene und unterzeichnete Vereinbarungen mit dem Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und den Juden vom Stamme der Bani Quraidhah. Die beiden Abgesandten des Propheten trafen sich mit den jüdischen Anführern doch zu ihrem Erstaunen verleugneten diese die Vereinbarung mit folgenden Worten, „ Wir haben weder ein Abkommen noch einen Vertrag mit Muhammad unterzeichnet.“
| |
− |
| |
− | Es war schwierig für den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) die Menschen von Al Madinah solch einer tödlichen Invasion und einer erschöpfenden Belagerung auszusetzen. Und deshalb gab es nur eine Lösung und zwar die Ghatfaan zu neutralisieren, damit die angreifende Armee die Hälfte ihre Stärke verlor. Er begann mit den Anführern der Ghatfaan zu verhandeln und wollte erreichen das sie die Quraish im Stich lassen würden und zum Ausgleich dafür ein Drittel der Feldfrüchte von Al Madinah erhalten sollten. Die Anführer der Ghatfaan waren schlieβlich damit einverstanden und beide Parteien wollten dieses Abkommen demnächst unterschreiben.
| |
− |
| |
− | Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wollte keine weiteren Schritte unternehmen ohne seine Gefährten zu Rate zu ziehen. Er schätzte die Meinung von Sa’d Ibn Mu’aadh und Sa’d Ibn Ubaadah sehr, denn sie waren die Anführer von Al Madinah und hatten das Recht ihre Meinung zu allem zu sagen was Al Madinah betraf.
| |
− |
| |
− | Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) erzählte ihnen also von seinen Verhandlungen und das er sich zu diesem Kompromiss entschloss, damit sich die Bewohner von Al Madinah nicht solch schrecklichem Angriff und einer entsetzlichen Belagerung aussetzen mussten. Beide fragten daraufhin den Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ), „ War diese Angelegenheit deine persönliche Entscheidung oder eine Inspiration von Allah ?“ Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) antwortete, „ Eigentlich habe ich diese Wahl für euch getroffen. Bei Allah, ich tat dies nur weil ich klar erkennen konnte das sich die Araber zusammenschlossen um euch geschlossen anzugreifen und deshalb wollte ich ihre Macht eindämmen.“ Sa’d Ibn Mu’aadh hatte das Gefühl das sich ihr Schicksal als Männer und Gläubige auf dem Prüfstand befand und deshalb sagte er, „ Oh Gesandter Allahs, als wir und diese Juden noch Ungläubige und Götzendiener waren, viel es ihnen nicht im Traum ein auch nur eine einzige Dattel von unserem Land zu essen, auβer wir gaben sie ihnen aus Groβzügigkeit, Gastfreundschaft oder aus Handelszwecken. Also warum sollten wir ihnen jetzt unser Geld geben, nachdem uns Allah zum Islam rechtgeleitet hat und uns durch dich und den Islam so geehrt hat ? Bei Allah, wir schaffen dies auch ohne diese Vereinbarung und wir geben ihnen nichts, auβer Kampf und zwar solange bis Allah diese Auseinandersetzung beendet.“ Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) änderte daraufhin sofort seine Meinung und unterrichtete die Anführer der Ghatfaan das seine Gefährten das vorgeschlagene Abkommen zurückgewiesen hätten, und das er sich daraufhin ihrer Meinung anschloss.
| |
− |
| |
− | Einige Tage später wurde Al Madinah nun Zeuge dieser schrecklichen Belagerung. Und es war in der Tat eine Belagerung, hervorgerufen durch den zum Schutz ausgehobenen Graben, aber nicht durch die Anstrengung des Feindes. Die Muslime hatten sich auf diesen Krieg gut vorbereitet. Sa’d Ibn Mu’aadh marschierte mit seinem Schwert und seinem Schwert umher und sagte folgende Gedichtverse auf, „ Ich wartete ängstlich auf den Beginn der Schlacht. Wie süβ muβ doch der Tod sein, wenn seine richtige Zeit gekommen ist.“
| |
− |
| |
− | In einer der ersten Runden dieses Krieges wurde der Arm von Sa’d überschüttet mit den Pfeilen eines Ungläubigen und das Blut strömte stark aus seinen Wunden hervor. Er wurde verarztet um die Blutung zu stoppen und dann befahl der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) das man ihn in ein Zelt bringen sollte das bei der Moschee errichtet wurde und das in seiner Nähe war, wo er weiterhin versorgt werden konnte. Die Muslime trugen ihren Helden in die Moschee des Propheten und Sa’d blickte auf zum Himmel und sagte, „ Oh Allah unser Herr, wenn der Kampf gegen die Quraish noch länger dauern sollte, dann lass mich noch etwas am Leben damit ich weiter gegen jene Leute kämpfen kann, die Deinen Propheten verletzt haben, nicht an ihn geglaubt haben und ihn zur Auswanderung getrieben haben. Aber sollte der Kampf bereits beendet sein dann bitte lasse meine Wunden den Weg zum Märtyrertod pflastern. Ich flehe zu Dir, oh Allah, lass mich bitte nicht sterben bevor ich meine Rache an den Bani Quraidhah genommen habe.“
| |
− |
| |
− | Allah wird dir beistehen Sa’d Ibn Mu’aadh. Wer auβer dir könnte in so einer Situation so etwas sagen ? Und Allah erfüllte sein Flehen. Die Verletzungen verursachten einem Monat später seinen Tod, aber er starb nicht bevor er seine Rache an den Juden der Bani Quraidhah nehmen konnte. Nachdem die Quraish daran verzweifelten das sie es nicht schafften Al Madinah zu besiegen und ihre Soldaten langsam die Panik erfasste, ergriffen sie ihre Waffen und ihre Sachen um beschämt und enttäuscht nach Makkah zurückzukehren.
| |
− |
| |
− | Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) glaubte das Al Madinah schon viel zu lange vom Betrug und Verrat der Juden kompromitiert wurde. Sie lieβen die Muslime im Stich wann immer sie wollten und das konnte der Prophet nicht länger akzeptieren. Deshalb befahl er seinen Gefährten zu den Bani Quraidhah zu marschieren und dort wurden sie dann 25 Tage lang belagert. Als den Juden klar wurde das es kein Entkommen mehr gab, da flehten sie den Propheten an er möge Sa’d Ibn Mu’aadh, ihren ehemaligen Verbündeten aus der vorislamischen Zeit, entscheiden lassen was mit ihnen geschehen sollte.
| |
− |
| |
− | Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) schickte seine Gefährten los um Sa’d aus dem Zelt bei der Moschee zu holen. Ein Kamel brachte ihn und er sah sehr krank und blass aus. Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) wandte sich an ihn mit den Worten, „ Sa’d, du sollst entscheiden was mit den Bani Quraidhah geschehen soll.“ Sa’d erinnerte sich an den Verrat und den Vertragsbruch den sie begingen, speziell in der Schlacht von Al Khandhaq als Al Madinah nahe am Zusammenbruch war, und sagte dann, „ Ich sage, tötet ihre Soldaten, nehmt ihre Kinder gefangen und teilt ihr Geld unter euch auf.“ Und so geschah es das Sa’d nicht starb bevor er seine Rache nehmen konnte.
| |
− |
| |
− | Sa’ds Wunden verschlimmerten sich von Tag zu Tag. Eines Tages besuchte der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) Sa’d und fand ihn kurz vor dem Sterben und legte deshalb dessen Kopf in seinen gesegneten Schoss und rief Allah mit den Worten an, „ Oh Allah, unser Herr, Sa’d hat hart gekämpft auf deinem Weg. Er glaubte an Deinen Propheten und tat sein bestes. Deshalb bitte ich Dich seine Seele auf schöne Art und Weise anzunehmen.“ Die Worte des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) waren wir Balsam auf die entschwindende Seele von Sa’d. Er öffnete mühsam seine Augen in der Hoffnung das das letzte Gesicht das er sehen würde, wäre das Gesicht des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) und dann sprach er, „ Der Friede sei mit dir oh Prophet. Ich bezeuge in der Tat das du der Gesandte Allahs bist.“
| |
− |
| |
− | Der Prophet ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) sah den Abschiedsblick in Sa’ds Gesicht und sagte, „ Freue dich, oh Abu Amr.“ Abu Sa’iid Al Khudriy ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) erzählte uns, „ Ich gehörte zu jenen die das Grab von Sa’d aushoben und jedesmal wenn wir eine Schicht Sand entfernten verspürten wir den Geruch von Moschus. Das ging solange bis wir seine Grabnische erreichten.“ Der Tod von Sa’d war ein tragischer Verlust für die Muslime. Ihr einziger Trost war als sie die Worte des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) vernahmen, „ Der Thron des gröβten Wohltäters erzitterte als Sa’d Ibn Mu’aadh verstarb.“<references />
| |
− | [[Kategorie: Alle männlichen Personen]]
| |
− | [[Kategorie:Gefährten]]
| |
− | [[Kategorie:Männliche Gefährten]]
| |