Abu Dhar Al-Ghifaary: Unterschied zwischen den Versionen

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(Aus dem Leben von Abu Dhar Al-Ghifaary Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
(Aus dem Leben von Abu Dhar Al-Ghifaary Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
 
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== Aus dem Leben von Abu Dhar Al-Ghifaary  <ref>Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )</ref> ==
 
  
'''Der Führer der Opposition und der Feind des Wohlstandes'''
 
 
Stillvergnügt und fröhlich begab er sich Richtung Makkah. In der Tat, die beschwerliche Reise und der harte, brennende Wüstensand bereiteten ihm Schmerzen. Jedoch, das Ziel vor Augen, ließ ihn seine Qualen vergessen und erfüllten seine Seele mit Glück und Begeisterung.
 
 
Er erreichte Makkah verkleidet wie einer der gekommen war um die großen Götzenfiguren zu umrunden beim geheiligten Haus, der Ka´bah, oder wie ein Passant der sich verirrt hatte und weitgereist war um Versorgung und Obdach zu suchen.
 
 
Wenn die Bewohner von Makkah gewußt hätten das er gekommen war um Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zu suchen um ihm zuzuhören, dann hätten sie ihn sicherlich in Stücke geschlagen. Nicht das er sich davor gefürchtet hätte, aber vorher wollte er noch diesen Menschen treffen, wegen dem er die brennend heiße Wüste durchquert hatte, und für den er bereit war sein Leben zu riskieren, denn er glaubte an ihn und war überzeugt von seiner Ehrlichkeit und der Wahrheit seiner Botschaft.
 
 
Er hörte sich um und sammelte heimlich Information und wenn er irgendwo jemanden über Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sprechen hörte, begab er sich vorsichtig dorthin, bis er schließlich in der Lage war alle Fragmente zusammen zu tragen die er hier und dort vernahm. Schlußendlich erreichte er den Platz wo er Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sehen konnte.
 
 
Eines Morgens ging er dorthin und fand den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) alleine dort sitzen. Er ging zu ihm und sagte, " Oh mein arabischer Bruder, guten Morgen. " Daraufhin antwortete der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), " und der Friede sei mit dir, mein Bruder ". Abu Dhar erwiederte darauf, ´´ Sing mir etwas  von dem du immer sprichst.´´ Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) antwortete, " Es ist kein Gedicht das man singt, sondern der Heilige Qu´ran." Abu Dhar sagte, " Dann rezitiere für mich."
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) fing für ihn an zu rezitieren und Abu Dhar hörte zu. Kurz darauf rief er," Ich bezeuge das es keinen Gott gibt außer Allah, und das Muhammad Sein Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und Gesandter ist. " Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) fragte ihn daraufhin, " Woher kommst du mein Bruder ? " Abu Dhar antwortete, " Aus Ghifaar. " Ein breites Lächeln huschte über die Lippen des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und sein Gesicht erfüllte sich mit Erstaunen.
 
 
 
 
Abu Dhar lächelte ebenfalls, den er wußte ganz genau was der Grund des Erstaunens beim Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) war, denn der Mann der vor ihm soeben den Islam angenommen hatte kam aus Ghifaar. Ghifaar war ein Stamm der berüchtigt war für Wegelagerei und Raubüberfälle. Diese Leute waren bekannte Diebe und Verbündete der Nacht und Dunkelheit. Wehe dem, der ihnen des Nachts in die Hände fiel.
 
 
War es möglich das einer von ihnen den Islam annehmen würde, obwohl es noch eine neue geheime Religion war ?
 
 
Abu Dhar selbst erzählte. Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) hob erstaunt seine Augenbrauen, ob des Rufes von Ghifaar. Dann sagte er: " Allah leitet denjenigen den Er will ". Und in der Tat, Allah leitet wen Er will.
 
 
Abu Dhar war einer derjenigen den Allah rechtleiten wollte und für den Er das Beste wollte. Sein Verständnis war immer auf die Wahrheit gerichtet.
 
 
Es ist überliefert das er schon Allah angebetet hatte während der vorislamischen Zeit, das heißt er rebellierte gegen die Anbetung von Götzen und richtete sich schon damals an den einen großen Schöpfer.
 
 
Darum war es kaum verwunderlich, das er sobald er von dem Erscheinen eines Propheten hörte, der die Götzenanbetung zurückwies und zur Anbetung an Allah den erhaben, den Sieger aufrief, sich aufmachte um diesen neuen Propheten von Allah                ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zu treffen.
 
 
 
Er nahm den Islam sofort und ohne zu zögern an, und war unter den ersten fünf oder sechs Konvertiten. Das heißt er konvertierte während der ersten paar Tage, wenn nicht Stunden zum Islam, also sehr früh in der Tat.
 
 
Zu der Zeit predigte der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) noch im Geheimen zu seinen ersten Gefährten. Abu Dhar konnte nichts anderes tun als seinen Glauben im Herzen zu tragen, Makkah heimlich zu verlassen und zu seinen Leuten zurückzukehren.
 
 
Jedoch, Abu Dhar – sein richtiger Name war Jundub Ibn Janaadah – hatte ein rastloses und aufrührerisches Temperament. Er wurde geschaffen um gegen jegliche Unwahrheit und Falschheit zu rebellieren. Jetzt sah er die Falschheit mit eigenen Augen, leblose Steine aufgehäuft aufeinander. Der Ursprung ihrer Anbetung war lange vor ihrer Existenz. Gedanken und Köpfe verbeugten sich vor ihnen und die Menschen riefen zu ihnen: " Zu Diensten, zu Diensten !"
 
 
Er hatte gesehen das der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) den Islam noch im Geheimen zu predigen bevorzugte, aber er wünschte sich das der Glaube durch einen lauten öffentlicher Ruf, durch die ehrenwehrten Gefährten vor seiner Abreise erfolgen würde.
 
 
Direkt nach seiner Annahme des Islams wollte er vom Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) wissen: " Oh Gesandter Allahs, was wünscht Du das ich tun soll "   
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) erwiederte: " Geh zurück zu deinen Leuten und warte auf meine Anweisungen ". Abu Dhar meinte daraufhin: " Im Namen des Einen, in dessen Händen meine Seele ruht, Ich gehe erst zurück nachdem ich hier in dieser Moschee den Islam laut und öffentlich verkündet habe !"
 
 
Habe ich euch nicht gesagt, das sein Temperament rastlos und aufrührerisches war ? Im selben Augenblick als Abu Dhar diese neue wunderbare Welt entdeckte, repräsentiert durch den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) an den er glaubte und mit dem er nun bekannt war und durch dessen Aufruf, war es da möglich das er stillschweigend zu seinem Stamm zurückkehrte ? Das ging über seine Fähigkeiten.
 
 
 
Hierauf begab er sich zum geheiligten Haus und rief so laut er konnte. " Ich bezeuge das es keinen Gott gibt außer Allah, und das Muhammad sein Gesandter ist. "
 
 
Soweit wir wissen, war dies die erste öffentliche Äußerung die den Islam verkündete und die Arroganz der Quraish herausforderte als sie sie vernahmen. Noch dazu wurde sie ausgerufen durch einen Fremden, der keinerlei Bekannte, kein Ansehen und keinen Schutz in Makkah genoss.
 
 
Er handelte aus eigenem couragiertem Ermessen, denn er wußte was ihn erwarten würde. Er wurde von den Götzendienern umringt und niedergeschlagen.
 
 
Diese Nachrichten erreichten Al Abbas, den Onkel des Propheten. Er rannte schnell herbei und konnte Abu Dhar durch einen klugen Schachzug aus seiner Not retten. Deshalb sagte er ihnen: " Oh ihr Quraish ! Ihr seid Händler und euer Handelsweg geht durch das Gebiet der Ghifaar und diese Mann ist einer ihrer Stammesangehörigen. Nehmt euch in Acht, er könnte sein Volk gegen euch aufhetzen, und sie provozieren das sie eure Karawanen ausrauben das nächste mal ".  Die Quraish kamen wieder zu Sinnen und ließen von ihm ab.
 
 
Nachdem er die Süße des Geschlagenwerdens für die Sache von Allah gespürt hatte, wollte Abu Dhar Makkah nicht verlassen ohne mehr zu versuchen.
 
 
Gleich am nächsten Tag, oder womöglich gar noch am selben Tag, begegnete Abu Dhar zwei Frauen die die beiden Götzen Usaaf und Naa´lah umrundeten und anbeteten. Er stand vor ihnen und beleidigte aufs gröbste ihre Götzen. Die Frauen schrien laut auf und die Leute beeilten sich und kamen um Abu Dhar niederzuschlagen bis er bewußtlos wurde.
 
 
Als er wieder zu sich kam, rief er sofort wieder, das es keinen Gott gibt außer Allah und das Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sein Gesandter wäre.
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) erkannte schnell das Naturell seines neuen Schülers, und seine beeindruckende Fähigkeit der Falschheit zu begegnen. Jedoch, die Zeit des öffentlichen Aufrufs zum Islam war noch nicht gekommen, darum forderte er Abu Dhar erneut auf zu seinen Leuten zurückzukehren und zu warten bis er den Aufruf zur neuen Religion vernahm um dann seine im zugedachte  Rolle zu spielen.
 
 
 
Abu Dhar kehre also zurück zu seinen Leuten und zu seinem Stamm und erzählte ihnen vom Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), der die Leute aufrief nur Allah anzubeten und um sie zu edler Gesinnung zu führen. Einer nach dem anderen von seinen Leuten trat zum Islam über. Aber die Bani Ghifaar alleine genügten ihm nicht, er wandte sich an die Bani Aslim um dort sein Licht zu verbreiten.
 
 
Die Zeit verging und der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) wanderte nach Madinah aus mit den Muslimen um sich dort niederzulassen. 
 
 
Eines Tages begrüßte die Stadt einen langen Zug von Menschen die zu Fuß und auf Pferden gekommen waren. Ihre Füße wirbelten viel Staub auf und machten Lärm. Hätte man nicht ihr lautes Rufen : " Allahu Akbar " vernommen, hätte man meinen können eine Armee der Götzendiener ist im Anmarsch. Ihr Ziel war die Moschee des Propheten( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ). Diese Parade bestand aus zwei Stämmen, den Bani Ghifaar und den Bani Aslim. Durch Abu Dhar wurden sie Muslime und waren nun alle hier: Männer, Frauen, Alte, Junge und sogar Kinder!
 
 
Ohne Zweifel, das Erstaunen des Propheten (Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) nahm immer mehr zu. In der Vergangenheit war er überrascht, als er Zeuge wurde wie einer vom Stamm der Ghifaar seinen Übertritt zum Islam verkündete. An diesem Tage brachte er sein Erstaunen zum Ausdruck und rief: " Allah leitet den recht, den er will "
 
 
Aber jetzt war der ganze Stamm gekommen als Muslime. Sie hatten einige Jahre unter dem Banner des Islams gelebt, geleitet von Allah unter Abu Dhar. Nun waren sie zusammen mit den Bani Aslim hier.
 
 
Die früheren Verbündeten des Teufels, die allbekannten Bandenräuber, waren jetzt Verbündete der Wahrheit und große Männer mit großen Taten.
 
 
Ist es nicht wahr das Allah den leitet mit dem er zufrieden ist ? Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) blickte in ihre Gesichter mit Augen voller Freude, Zärtlichkeit und Liebe. Er sah zu den Bani Ghifaar und sagte, " Möge Allah den Ghifaar vergeben." Dann wandte er sich an die Bani Aslim und rief, " Möge Allah Frieden verleihen an die Aslim."
 
 
Das ist Abu Dhar, dieser grandiose Verbreiter des Islam, halsstarrig, unnachgiebig und schwer zu besiegen. Würde der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) ihn nicht besonders herzlich begrüßen ?
 
 
In der Tat, seine Anerkennung war reichhaltig und seine Begrüßung gesegnet. Er war dabei an seiner Brust die ehrenhaftesten, respektvollsten und höchsten Auszeichnung zu tragen – und nicht nur er, sondern seine ganze Geschichte - . Generationen und Jahrhunderte gingen vorüber, aber die Meinung des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) über Abu Dhar wird bei den Menschen immer in Erinnerung bleiben: " Weder auf der Erde, noch unter dem Himmelszelt gab es je einer wahrhaftigere Zunge als die von Abu Dhar."
 
 
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) bestimmte die Zukunft seines Gefährten und resümierte sein ganzes Leben in diesen kurzen Zeilen. Mutige und verwegene Wahrhaftigkeit waren die Essenz von Abu Dhar´s Leben. Die Wahrhaftigkeit seiner inneren Seele sowie seiner äußeren Erscheinung. Die Wahrhaftigkeit seines Glaubens sowie seiner Zunge. Die Wahrhaftigkeit bestimmte sein Leben. Er betrog weder sich selbst noch andere, und erlaubte niemanden ihn zu betrügen.
 
 
Seine Wahrhaftigkeit war keine stillschweigende Angelegenheit. Laut Abu Dhar ist Wahrhaftigkeit niemals still. Wahrhaftigkeit ist gleichbedeutend mit Offenheit und Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit der Wahrheit gegenüber und Herausforderung an die Falschheit, Unterstützung von Gerechtigkeit und Widerlegung des Falschen. Wahrhaftigkeit ist ein angemessener Verbündeter der Wahrheit und ein mutiger Ausdruck davon. Beides zusammen beschleunigen sie diese Schritte.
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) konnte in seiner weisen Vorraussicht sehen – über all die Entfernung hinweg in die Zukunft –welchen Schwierigkeiten Abu Dhar gegenüberstehen würde, auf Grund seiner Wahrhaftigkeit und Standhaftigkeit. Deshalb forderte er ihn immer wieder zu Besonnenheit und Geduld auf. 
 
 
Einmal sagte er zu ihm," Oh Abu Dhar ! Was würdest du tun wenn einmal eine Zeit käme wo du siehst wie sich Befehlshaber die Kriegsbeute an sich reißen ? " Darauf sagte er, " Ich schwöre bei Allah, der dich mit der Wahrheit sandte, das Ich solche Leute mit meinem Schwert töten werde!" Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sagte zu ihm, " Soll ich dich eines besseren belehren ? Sei geduldig, solange bis wir uns wieder treffen. "
 
 
Warum fragte der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) ihn diese spezielle Frage ? Befehlshaber, Geld ? Diese Frage gab ihm den Anstoß sein Leben dem zu widmen wozu er bestimmt war, und genau diese Probleme würde er in der Zukunft in der Gesellschaft vorfinden.
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) wußte das; deshalb stellte er ihm diese spezielle Frage um ihm diese präzise Anweisung geben zu können: " Sei geduldig solange bis wir uns wieder treffen."
 
 
Abu Dhar bewahrte diese Anweisungen von seinem Lehrer und Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) ohne sie je zu vergessen. Aus diesem Grund trug er niemals ein Schwert bei sich wenn er auf solche Befehlshaber traf, die sich am Gut der Allgemeinheit bereicherten. Jedoch, er ließ ihnen keine Ruhe und verschwieg niemals solche Ungerechtigkeiten.
 
 
Und in der Tat, obwohl der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) im verboten hatte ein Schwert gegenüber solchen Menschen zu ziehen, verbot er ihm nicht seine scharfe und wahrhaftige Zunge zu benützen. Und dies tat Abu Dhar.
 
 
 
Die Ära von Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) , Abu Bakr und Umar ging vorüber mit all seiner Erhabenheit über alle weltlichen Versuchungen. Weder die begehrlichsten, verleitesten oder habgierigsten Seelen fanden einen Weg für ihre habgierigen Wünsche. Zu dieser Zeit gab es keine Abweichung die Abu Dhars scharfer Zunge bedurfte. So lange der Amir der Gläubigen, Umar Ibn Al-Khattab lebte, waren Muslime, Befehlshaber, und sogar die wohlhabenden Leute angehalten ein bescheidenes, anspruchloses, geschmackvolles und gerechtes Leben zu führen,  fast jenseits des menschlichen Fassungsvermögen. Kein Befehlshaber des Kalifs, weder in Irak, Syrien, Yemen oder sonstwo in dieser Gegend, konnte eine Süßigkeit essen, welche unerschwinglich für den Normalbürger war, ohne das diese Nachricht nicht in Kürze Umar erreicht hätte, der denjenigen umgehenst nach Madinah beordert hätte, wo er sich einer harten Strafe ausgesetzt gesehen hätte.
 
 
Deshalb lebte Abu Dhar glücklich und ohne Probleme, mit innerem Frieden, solange Umar der Amir der Gläubigen war. Nichts ärgerte Abu Dhar mehr als der Mißbrauch von Macht und das Monopol von Reichtum. Umar´s strenge Kontrolle über Macht und seine gerechte Verteilung des Wohlstandes, erlaubte ihm in Beschaulichkeit und Zufriedenheit zu leben.
 
 
Dies alles ermöglichte ihm sich Allahs Anbetung hinzugeben und sich anzustrengen auf dem Wege Allahs, nie still zu sein wenn es irgendwo einen Übergriff gab, was äußerst selten vorkam.
 
 
Jedoch eines Tages verließ einer der gerechtesten und großartigsten Herrscher den die Menschheit je erlebt hatte diese Welt, und hinterließ eine riesige Lücke, die unvermeidliche Reaktionen hervorrief, jenseits jeglicher menschlicher Vorstellung.
 
 
Die muslimischen Feldzüge setzten sich fort, und brachten weitere Regionen unter islamische Herrschaft. Zu dieser Zeit traten ehrgeizige Wünsche und Verlangen nach Komfort und Luxus auf. Durch diese Anläße erkannte Abu Dhar die drohende Gefahr. Die Fahnen der persönlichen Ehre waren drauf und dran diejenigen zu versuchen die bisher die Fahne von Allah hochgehalten haben. Ein Leben von falschem Glanz und wilder Arroganz  trat in Erscheinung, um diejenigen zu versuchen die bisher ein Leben der guten Taten bevorzugt hatten.
 
 
Geld – von Allah geschaffen um seinen Dienern gehorsam zu sein und der Menschheit Nutzen zu bringen – war kurz davor sich in einen tyrannischen Meister zu verwandeln. Ein Meister von wem ? Den Gefährten des Propheten.
 
 
Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) verstarb als sein Schild verpfändet war, obwohl große Mengen von Kriegsbeute unter seiner Aufsicht waren. Die Vorzüglichkeit dieser Erde – geschaffen von Allah für die Menschheit mit all ihren Rechten über sie, und in gegenseitiger Übereinstimmung – war drauf und dran sich in ein Monopol und Sonderrecht zu verwandeln.
 
 
Macht – eine Verantwortung die fromme Menschen erzittern ließ vor der schrecklichen Abrechnung im Jenseits – veränderte sich in eine Art Autorität, Wohlstand und destruktivem Luxus.
 
 
Abu Dhar realisierte dies sehr bald. Er suchte nicht nach seinen Aufgaben oder Verantwortung, sondern zückte sein Schwert und schwenkte es durch die Luft, und machte sich auf die Gesellschaft mit seinem Schwert aufzusuchen. Doch schon bald erinnerte er sich der Worte des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), und steckte sein Schwert wieder ein. Ihm fiel wieder ein, das der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) ihm sagte, er solle sein Schwert nicht gegen einen Muslim ziehen.
 
 
:''" Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen... "' (Quran, Sura Nr. 4:92 )
 
 
Seine Funktion war nicht zu kämpfen sondern sich zu widersetzen. Das Schwert war nicht geeignet etwas zu ändern oder zu reformieren, aber das wahrhaftige, ehrliche und tapfere Wort war die richtige Waffe. Das gerechte Wort verläßt nie den Weg und die Konsequenzen sind nicht erschreckend. Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sagte einmal als er bei seinen Gefährten saß, das niemand " Weder auf der Erde, noch unter dem Himmelszelt  eine wahrhaftigere Zunge habe, als die von Abu Dhar."
 
 
Warum sollte jemand ein Schwert brauchen, wenn er über eine wahrhaftige Zunge und eine ebensolche Überzeugung verfügte ?
 
 
Ein einziges Wort von ihm traf das Ziel besser als unzählige Schwerter. Deshalb mußte Abu Dhar all die Befehlshaber, die Reichen, diejenigen die das weltliche Leben anbeteten und von ihm abhingen treffen, um als Führer der Religion aufzutreten, der für diese Leute mehr Gefahr bedeutete als ein Steuereintreiber. Prophetenschaft und nicht Oberherrschaft, Barmherzigkeit gegenüber Bedrängnis, Demut und nicht Überheblichkeit. Gleichheit und nicht Ungleichheit. Zufriedenheit gegenüber Geiz. Genügsamkeit und nicht Luxus und ein Leben der Leichigkeit mit all seinen Versuchungen.
 
 
Abu Dhar zog also aus um sich all diesen Herausforderungen zu stellen, und Allah wird wahrhaftig zwischen ihm und ihnen richten, und Allah ist der gerechteste aller Richter.
 
 
 
Abu Dhar zog also aus zu den Festen der Macht und des Wohlstandes um eine nach der anderen anzugreifen. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum Vorbild für die Arbeiter des Islams und die versammelten Massen. Sogar in den abgelegensten Gebieten, wo ihn noch niemand getroffen hatte, wurde über ihn gesprochen und er war bekannt und es dauerte nicht lange bis man überall von ihm gehört hatte und die Menschen kritische Fragen aufwarfen welche, das Wohlergehen und das weltliche Interesse der Mächtigen und Wohlhabenden bedrohte.
 
 
Wenn sich dieser ehrenhafte, rebellische Gefährte ein Sinnbild aussuchen würde für sich selbst und seine Aktionen, dann könnte er nichts besseres wählen als ein Eisen, ein glühendes, heißes und flammendes Eisen. Daher wählte er folgende Worte für sein Lied das als ernster Appell an die Leute galt, und die Menschen wiederholten es wie eine Hymne, noch lange nach seinem Tod:
 
 
 
Verkünde denjenigen die Gold und Silber horten, eine Warnung vor
 
glühendem Eisen mit dem ihre Stirn gebrandmarkt wird im Jenseits.
 
 
Nie überquerte er einen Berg oder stieg in ein Tal hinab, oder betrat eine Stadt und stand einem Führer gegenüber, ohne das er diese Worte wiederholte, so oft bis die Menschen ihn mit diesen Worten begrüßten „Verkünde denjenigen die Gold und Silber horten, eine Warnung vor glühendem Eisen.“
 
 
Diese Worte wurden zu seinem Markenzeichen zu seiner Zeit und das Ziel in seinem Leben. Er sah das Wohlstand angehäuft und an sich gerissen wurde um Macht zu erreichen durch Überlegenheit und Mißbrauch. Er sah eine überwältigende Leidenschaft für eine Leben das alles Schöne, Gottesfurcht, Hingabe und Wahrhaftigkeit auslöschte das in all den Jahren aufgebaut wurde durch die Mission des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil )
 
 
Als er seine Angriffe startete, began er mit der meist gebieterischen und schrecklichsten Feste in Syrien, wo Mu’aawiyah Ibn Abi Sufyaan über das fruchtbarste Land im Reiche des Islams herrschte. Er verteilte bedenkenlos Geld, um sich seine Zukunft zu sichern indem er unverdiente Privilegien an Leute verteilte, die Einfluß und Ansehen besassen. Eine Zukunft die er zu verlängern anstrebte.
 
 
Dort in Syrien, das Land der überwäligenden Paläste, Ländereien und
 
Glücksfälle die die letzten Träger der Islamischen Botschaft in Versuchung führte, dort began Abu Dhar seine Attacken. Abu Dhar wollte das Zentrum der Gefahr konfrontieren, bevor es alle Muslime ruinierte und zerstörte.
 
 
Der Führer der Gegenseite, der die weltliche Macht beabsichtige zu bekämpfen, zog sein einfaches Gewand an, und machte sich schnell wie der Blitz auf nach Syrien. Die einfachen Leute hatten kaum gehört das er angekommen war, da rannten sie schon los um ihn mit großem Enthusiasmus zu begrüßen, ihn zu umringen und wohin er auch ging, bedrängten sie ihn. " Oh Abu Dhar bitte erzähle uns ....Oh Gefährte des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) bitte erzähle uns... "
 
 
Mit Scharfblick überblickte er die Menge und sah das die Mehrheit unter Armut leidete. Dann richtete er seinen Blick nicht weit davon auf eine Gegend wo er viele Paläste und Ländereien sah. Dann rief er den Leuten zu, " Ich wundere mich das diejenigen die nichts zum Essen finden, nicht ihre Schwerter ziehen um zu kämpfen ?"
 
 
Doch dann erinnerte er sich an die Ermahnung des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) den Widerstand und die Rebellion durch Geduld zu ersetzen, und das Schwert durch die tapferen und wagemutigen Worte zu ersetzen, die Sprache des Krieges zu verlassen um ihr mit Logik,  Argumenten und Überzeugung zu begegnen; den Leuten zu erklären das sie alle gleich wären, wie die Zähne eines Kammes; das sie alle gleichberechtigt bezüglich des täglichen Lebens seien; niemand besser wäre als ein anderer, außer in Sachen Frömmigkeit; und das die Führer als erstes verhungern sollten wenn die Menschen Hunger leideten, und die letzen sein sollten die ihren Apettit stillten.
 
 
Er beschloß mit Hilfe seiner Worte und seines Mutes, eine öffentliche Meinung hervorzurufen die in allen islamischen Ländern eine hinderliche Kraft hervorbringen sollte, repräsentiert durch Intelligenz, Unbezwinglichkeit und Stärke, gegenüber  den Führern und den Reichen die abgewichen waren vom wahren Glauben, um die Entstehung einer Macht und Wohlstandsklasse zu unterbinden.
 
 
Innerhalb weniger Tage, verwandelte sich ganz Syrien in einen Bienenstock in den gerade die Bienenkönigin zurückgekehrt war. Wenn Abu Dhar nur den leisesten Aufruf zur Revolte gegeben hätte, dann wäre ganz Syrien in Flammen aufgegangen. Aber, wie bereits erwähnt, er fokussierte sein ganzes Interesse darauf, eine ehrbahre öffentliche Meinung zu schaffen. Seine Worte waren Thema eines jeden Gespräches, egal ob auf der Straße, in den Moscheen oder in den Versammlungen.
 
 
Die Gefahr spitzte sich zu für Abu Dhar, als er mit Mu´aawiyah öffentlich vor den Menschen diskutierte, über die neuerdings erworbenen Privilegien der Reichen und Mächtigen.
 
 
Jeder der dieser Debatte beiwohnte, erzählte es denjenigen die nicht dabei sein konnten, so das sich diese Neuigkeiten schnell wie ein Waldbrand verbreiteten.
 
 
Abu Dhar, der die wahrhaftigste Zunge auf Erden besaß, so vom Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) selbst beschrieben , erhob sich. Er fragte Mu´aawiyah nach seinem Reichtum bevor,- und nachdem er Macht erlangte, über sein Haus in Makkah in dem er lebte, und über die Schlößer die er in Syrien besaß. Dann richtete er seine Fragen an die Gefährten die Muß´aawiyah nach Syrien begleiteten und nun Eigentümer von Ländereien und Palästen waren.
 
 
Danach rief er ihnen allen zu, " Seid ihr das, unter denen der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) lebte, als der Qur´aan offenbart wurde ?" Er antwortete selbst darauf, " Ja, ihr seid das! Der Qur´aan wurde unter euch offenbart. Ihr seid das, die zusammen mit dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) all diese Schauplätze erlebt habt.
 
 
Daraufhin fragte er sie wiederum, " Kennt ihr diesen Vers aus dem Buch von Allah ? " ... und jenen, die Gold und Silber horten und es nicht für Allahs Weg verwenden – ihnen verheiße schmerzliche Strafe. An dem Tage, da es ( Gold und Silber ) im Feuer der Gahannam glühend gemacht wird und ihre Stirnen und ihre Seiten und ihre Rücken damit gebrandmarkt werden, ( wird ihnen gesagt ) :
 
:''" Dies ist, was ihr für euch selbst gehortet habt; kostet nun, was ihr zu horten pflegtet."' (Quran, Sura Nr. 9: 34-35 )
 
 
Mu´aawiyah jedoch wollte die ganze Diskussion damit beenden indem er sagte, das dieser Vers nur bezüglich der Leute der Schrift ( Juden und Christen ) offenbart wurde. Daraufhin erwiderte Abu Dhar, " Nein, er wurde für uns alle offenbart. "
 
 
Abu Dhar fuhr damit fort Mu´aawiyah und seinen Gefährten zu raten, ihre Ländereien, Schlößer, Geld und all ihren Besitz aufzugeben, und nicht mehr zu sparen als was sie zum täglichen Leben bräuchten.
 
 
Diese Neuigkeiten verbreiteten sich schnell unter den Menschen in ihren Versammlungen und Treffpunkten.
 
 
Immer lauter konnte man nun die Hymne von Abu Dhar überall vernehmen:              " Verkünde denjenigen die Gold und Silber horten, eine Warnung vor glühendem Eisen  " Mu´aawiyah war sich der Gefahr bewußt die ausging von diesem großen, ehrbaren und rebellischen Gefährten der ihm Angst einflößte. Dennoch schätzte Mu´aawiyah den Wert von Abu Dhar und fügte ihm keinen Schaden zu, aber er schrieb unverzüglich zum Kalifen Uthmaan ( Möge Allah mit ihm zufrieden sein ) das Abu Dhar die Menschen in Syrien aufwiegelte.
 
 
Uthmaan schickte nach Abu Dhar und beorderte ihn zurück nach Madinah. Abu Dhar verließ Syrien mit Freundlichkeit, Zuneigung und Ehre. Sein Abschied wurde in einer Art und Weise zelebriert wie ihn Damaskus bisher noch nicht erlebt hatte.
 
 
 
Ich brauche deine Welt nicht ! " Diese Worte sagte Abu Dhar zum Kalfien Uthmaan in Madinah, nach einer anhaltenden Unterhaltung zwischen beiden.
 
 
Nach dieser Unterhaltung und nachdem er all die Neuigkeiten gehört hatte die aus allen Teilen des Islamischen Reiches zu ihm gedrungen waren, wurde Uthmaan klar, das Abu Dhar´s Meinung bereits die Massen in Aufruhr versetzt hatte und bereits konkrete Formen angenommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt realisierte Uthmaan die drohende Gefahr die von Abu Dhar´s Meinung ausging, und er beschloß ihn bei sich in Madinah zu behalten.
 
 
Uthmaan eröffnete ihm seine Entscheidung auf freundliche Art und Weise und sagte zu ihm," Bleib hier bei mir, und du wirst Tag und Nacht mit Segen begnadet sein. " Daraufhin sprach Abu Dhar den obigen Satz, " Ich brauche deine Welt nicht."
 
 
Wahrlich, er bedurfte nicht der Welt der Menschen. Er war einer dieser Heiligen die auf der Suche nach dem Reichtum der Seele waren und ihr ganzes Leben dem Geben widmeten und nicht dem Nehmen !
 
 
Er fragte den Kalifen Uthmaan ( Möge Allah mit ihm zufrieden sein ) ihm die Erlaubnis zu geben nach Ar-Rabadhah zu gehen, und dieser willigte ein.
 
 
Trotz seines heftigen Widerstandes, liebte er die Nähe zu Allah und Seinem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), war aufrichtig und behielt immer den Rat des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) in seinem Herzen niemals ein Schwert zu benutzen. Es war als ob der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sein ganzes Leben und Zukunft vorhersehen konnte, und deshalb schenkte er ihm diesen wertvollen Ratschlag.
 
 
Abu Dhar versteckte niemals seinen Verdruß wenn er Menschen sah die die Flamme des bürgerlichen Widerstands entzündeten, indem sie seine Worte und Meinung benutzen um ihre leidenschaftlichen Wünsche und hinterlistigen Betrügereien zu befriedigen.
 
 
Eines Tages als er schon in Ar-Rabadhah war, kam eine Delegation aus Kufa zu ihm und wollte ihn überzeugen die Fahne der Revolution gegen den Kalifen zu hissen. Er konterte mit diesen gewichtigen Worten: " Bei Allah, wenn Uhtmaan mich kreuzigen lassen wollte auf einem langen Brett oder gar auf einem Berg, Ich würde dies geduldig ertragen und gehorchen, denn Allah´s Belohnung würde auf mich warten, und ich würde es als das Beste für mich ansehen. Und wenn er mich zwingen würde von einem Ende des Horizonts bis zum anderen zu gehen, Ich würde dies geduldig ertragen und gehorchen, denn Allah´s Belohnung würde auf mich warten, und ich würde es als das Beste für mich ansehen."
 
 
Er war ein Mann der nicht an weltlichen Dingen interessiert war, denn er war gesegnet mit tiefer Weisheit und Einblick von Allah. Er war sich der Gefahr bewußt die von einem Bürgerkrieg ausgehen würde. Deshalb hielt er sich davon fern. Auf der anderen Seite sah er trotzdem die immense Gefahr wenn geschwiegen würde. Deshalb hielt er sich auch davon fern. Darum erhob er immer seine Stimme der Wahrheit und der Ehrlichkeit, aber nie sein Schwert.
 
 
Er geriet nie in Versuchung habgierigen Wünschen nachzukommen, noch ließ er sich von weltlichen Hindernissen abhalten. Abu Dhar folgte immer seinem Motto des wahren und ehrlichen Widerstandes.
 
 
Er verbrachte sein ganzes Leben damit auf die Fehler der Macht und des Geldes hinzuweisen. Denn Macht und Geld unterliegen der Versuchung. Abu Dhar hatte Angst das seine Brüder in diese Falle tappen würden – die gleichen Brüder die mit ihm und dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zusammen das Banner des Islams in die Welt hinausgetragen haben, und er wollte das sie weiterhin die Träger dieser Botschaft des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sein würden.
 
 
Macht und Geld waren überdies das Rückgrat der Gesellschaft und der Gemeinden, und würde dies mißbraucht werden, würde das Schicksal der Menschen ernsten und unmittelbaren Gefahren ausgesetzt sein.
 
 
Abu Dhar wünschte so sehr das die Gefährten des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) nicht zu Befehlshabern oder Gouverneuren ernannt werden würden, sondern das sie das bleiben würden was sie immer waren: spirituelle Führer auf dem rechten Weg von Allah für die Menschen.
 
 
Er wußte um die Gefräßigkeit des Lebens und des Geldes, und er wußte das sein Beispiel und das Beispiel von Umar nie wiederkehren würde. Wie oft hatte er den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sagen hören und seine Gefährten davor gewarnt der Versuchung der Macht zu erliegen. " Es ist eine eidesstattliche Aussage, und am Tage der Auferstehung wird sie zur Schande und zum Bedauern, außer für denjenigen der damit begnadet war gerecht zu handeln und seine Aufgabe vollbracht zu haben."
 
 
Abu Dhar ging so weit, den Kontakt zu seinen Brüdern abzubrechen und sie zu meiden, aus dem einen Grund weil sie Führer wurden und dadurch zu Reichtum kamen.
 
 
Abu Muusaa Al-Ash´ariy traf ihn einmal. Kaum hatte er ihn gesehen, breitete er seine Arme aus und rief freudig erregt, " Willkommen Abu Dhar, willkommen mein Bruder. " Aber Abu Dhar verhielt sich reserviert und sagte nur, " Ich bin nicht mehr dein Bruder, Ich war dein Bruder bevor du Verwalter und Gouverneur geworden bist. "
 
 
Das gleiche war mit Abu Hurairah als sie sich trafen. Abu Hurairah umarmte ihn und hieß ihn willkommen, aber Abu Dhar wies ihn von sich und sagte, " Bist du nicht derjenige der Gouverneur geworden ist und dann seine Häuser vergrößerte und Viehherden und Plantagen sein Eigen nannte ?" Abu Hurairah verteidigte sich damit diese Gerüchte zu widerlegen und seine Unschuld zu beteuern.
 
 
Es hat den Anschein das Abu Dhar einen übertriebenen Standpunkt bezüglich Macht und Geld vertrat, aber er besaß eine Logik die sich aus seiner Aufrichtigkeit und seinem Glauben  gegenüber herauskristallisierte.
 
 
Deswegen vertrat Abu Dhar den selben Standpunkt wie der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sowie seine beiden Gefährten Abu Bakr und Umar, der sich ausdrückte in seinen Träumen, Taten und Benehmen.
 
 
Auch wenn einige Leute meinten dieser Standpunkt sei ein nicht zu erreichendes Ideal, so sah Abu Dhar es als ein Beispiel eine Lebensaufgabe zu kreieren und sich speziell für diejenigen abzumühen, die mit dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) gelebt hatten, hinter ihm gebetet hatten, mit ihm für die Sache von Allah gekämpft hatten und die ihm den Treueeid geschworen hatten.
 
 
Zudem – wie bereits erwähnt – wußte sein inspirierter Verstand um den entscheidenden Einfluß vom Macht und Eigentum, das Schicksal der Menschen zu bestimmen. Aus diesem Grund mußte jedwegliche Störung die die Vertrauenswürdigkeit im Machtbereich und die Gerechtigkeit beim Wohlstand gefährdete von Grund aus bekämpft werden.
 
 
 
So lange er lebte, hielt sich Abu Dhar an die Standpunkte des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und dem Beispiel seiner beiden Gefährten. Er war ein leuchtendes Beispiel in der Kunst des Überlegenseins gegenüber den Versuchungen von Macht und Wohlstand. Der Oberbefehl über den Irak wurde ihm eines Tages angeboten, aber er sagte dazu nur, " Bei Allah, ihr werdet mich nie in Versuchung bringen können mit eurer Welt. "
 
 
Einer seiner Gefährten sah wie er ein altes Kleidungstück trug und fragte ihn, " Hast du nicht noch ein anderes ? Ich habe dich doch neulich gesehen wie du noch zwei andere dabei hattest ." Abu Dhar erwiderte, " Oh mein Vetter, Ich gab sie jemanden der sie nötiger hatte als ich." Darauf sagte der Vetter, " Ja, aber du brauchst sie doch auch !" Abu Dhar meinte nur, " Möge Allah uns vergeben.  Du verherrlichst dieses Leben. Siehst du denn nicht das ich ein Gewand habe ? Und ich besitze noch eines für das Freitagsgebet. Überdies habe ich eine Ziege dir mir Milch gibt und einen Esel auf dem ich reiten kann. Gibt es einen besseren Segen ? "
 
 
 
Einmal saß er zusammen mit ein paar Freunden und sprach, " Mein Freund gab mir einen Ratschlag für sieben Dinge:
 
• Liebe die Armen und stehe ihnen bei
 
• Schaue auf unterlegenen und nicht auf die überlegenen
 
• Frage niemals jemanden nach etwas ( enthalte dich des Bettelns )
 
• Sei immer höflich zu deinen Angehörigen
 
• Sage immer die Wahrheit wie schmerzlich sie auch sein mag
 
• Habe niemals Angst vor dem Tadel eines Kritikers
 
• Wiederhole so oft wie möglich, " Es gibt keine Kraft noch Macht außer Allah´s"
 
 
Er lebte nach dieser Devise und wurde ein lebendes Beispiel unter den Menschen. Iman Aliy sagte einmal," Es gibt niemanden heutzutage der lässiger ist gegenüber der Kritik von Leuten – was die Gesetze Allah´s anbelangt – als Abu Dhar."
 
 
Er lebte um den Mißbrauch von Macht und das Ansichreißen von Wohlstand anzuprangern. Er lebte, um dem zu widerstehen was falsch war, und um das was richtig war zu seinem Recht zu verhelfen. Er lebte um sich der Verantwortung hinzugeben für guten Rat und Warnung.
 
 
Als er daran gehindert wurde ein Fatwa ( Rechtsgutachten ) auszusprechen, da erhob er seine Stimme den gegenüber die ihn daran hindern wollten und rief, " Im Namen des Einen in dessen Hand meine Seele ruht, auch wenn du dein Schwert auf meinen Nacken legst, und ich glaube immer noch ein Wort des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sagen zu müßen bevor du zuschlägst, so werde ich es tun."
 
 
Hätten die Muslime damals auf seinen Rat gehört, hätten viele Bürgerkriege und Aufruhr vermieden werden können – Aufruhr der bis auf die Spitze getrieben wurde und ernsthaft drohende Gefahr heraufbeschwor. Das Land, die Gesellschaft und die Muslime wurden konfrontiert mit dieser erschwerten und alarmierenden Gefahr.
 
 
Aber schlußendlich mußte Abu Dhar die Agonie des Todes erleiden in Ar-Rabadhah, den Ort den er wählte nach seiner Meinungsverschiedenheit mit Uthmaan ( Möge Allah mit ihm zufrieden sein ). Laßt uns zu ihm gehen, um ihn würdig zu verabschieden und die letzten Tage seines erstaunlichen Lebens mitzuerleben.
 
 
Die schlanke dunkelhäutige Frau die weinend an seiner Seite sitzt, ist seine Ehefrau. Er fragt sie, " Warum weinst du, wenn doch der Tod die Wahrheit ist ?" Sie antwortet unter Tränen, " Du wirst sterben und ich habe nicht einmal ein Tuch das groß genug ist um dich einwickeln zu können ". Er lächelte nur wie das vorüberziehende Abendrot und sagte zu ihr, " Beruhige dich und hör auf zu weinen. Ich hörte den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) einmal sagen als wir zusammen mit den Gefährten waren, ´ Einer von euch wird in der Wüste sterben und eine Gruppe der Getreuen wird Zeuge davon sein.´ All diejenigen die damals mit dabei waren sind schon gestorben, entweder in einem Dorf oder in einer Gemeinschaft. Gib acht, eine Gruppe der  Getreuen wird bald eintreffen. Bei Allah, ich habe niemals eine Lüge erzählt in meinem ganzen Leben." Dann verstarb er. Gesegnet sei er.
 
 
Eine Karawane ist im Begriff aufzubrechen und die Wüste zu durchqueren. Eine Gruppe der Getreuen ist dabei und an ihrer Spitze ist Abd Allah Ibn Mas´uud, ein Gefährte des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ). Ibn Mas´uud hatte ein Traumgesicht von dieser Szene, wo ein Toter ausgestreckt da lag, und daneben eine weinende Frau und ein Junge.
 
 
Er lenkte sein Kamel in diese Richtung und die komplette Karawane folgte ihm. Dort angekommen blickte er nur kurz auf den toten Körper und erkannte sofort das dies sein Gefährte und Bruder im Islam war, Abu Dhar.
 
 
Tränen liefen ununterbrochen herab als er vor seinem toten tugendhaften Körper stand und sprach, " Der Gesandte Allahs ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) hat die Wahrheit gesprochen. Du wirst alleine gehen, alleine sterben und alleine auferweckt werden."
 
 
Ibn Mas´uud erklärte dann seinen Gefährten was es auf sich hatte mit diesen Worten des Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ).
 
 
 
Es war im neunten Jahr nach der Hijrah, während der Schlacht von Tabuk, als der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) befahl alles vorzubereiten um gegen die Römer zu marschieren, die eben begannen ihre Verschwörungen und faulen Tricks gegen den Islam zu inszenieren.
 
 
An diesen Tagen als die Leute sich aufmachten auf dem Wege Allah´s auszuziehen, war das Wetter unerträglich heiß und qualvoll. Das Ziel war weit entfernt und der Feind furchterregend. Eine Gruppe der Muslime hielt sich zurück und wollte nicht weiter gehen unter hervorbringen verschiedener Entschuldigungen. Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten aber gingen weiter. Je weiter sie kamen desto erschöpfter wurden sie. Sobald jemand zurück blieb, riefen die Leute, " Oh Prophet, dieser und jener sind zurück geblieben. " Der Prophet erwiderte nur, " Laßt ihn, wenn er gutes beabsichtigt, wird er nachkommen. Wenn nicht, wird Allah euch vor seinem Übel bewahren. "
 
 
Eines Tages schauten die Leute sich um und konnten Abu Dhar nicht mehr finden. Sie berichteten dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) das Abu Dhar und sein Kamel immer langsamer wurden. Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) wiederholte nur seine Aussage. Abu Dhar´s Kamel wurde schwächer und schwächer und litt ernstlich unter Hunger, Durst und dem heißen Wetter. Es stolperte vorwärts unter Schwäche und Ermattung. Abu Dhar versuchte alles mögliche es voranzutreiben, aber die Last der Entkräftung war einfach zuviel für das Kamel.
 
 
Schlußendlich, bekam Abu Dhar das Gefühl das er zurückbleiben würde und den Anschluß an die Karawane verlieren. Deswegen stieg er ab, schulterte seine Sachen, und begann zu Fuß weiterzugehen über den glühend heißen Sand, sich  beeilend um den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten wieder zu erreichen.
 
 
Am frühen Morgen, als die Muslime eine Rast machten, sah jemand eine Staubwolke und dahinter den Schatten eines Menschen am Horizont. Sie erzählten dies dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), " Oh Gesandter Allah´s, da kommt jemand alleine gelaufen." Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) erwiederte nur, " Ja, das ist Abu Dhar."
 
 
Die Muslime rätselten ob dem so sei und warteten bis der Mann eingetroffen war. Dann waren sie erst sicher ob es tatsächlich Abu Dhar war.
 
 
Der ehrbare Reisende kam Stück für Stück näher. Obwohl er nur mit größter Mühe seine Füße über den heißen Sand schleppen konnte, mit dem schweren Gepäck auf dem Rücken, war er so erleichtert als er endlich die Karawane erreichte, und nicht zurück geblieben war und den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und seine Gefährten im Stick lassen mußte.
 
 
Als er endlich sein Ziel erreicht hatte, riefen die Leute," Oh Prophet, es ist Abu Dhar." Abu Dhar ging ohne Umschweife zum Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), und dieser blickte ihn zärtlich, gütig und traurig lächelnd an und sagte," Allah wird barmherzig sein mit Abu Dhar. Er geht alleine, er stirbt alleine und er wird alleine auferweckt werden."
 
 
Mehr als zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Abu Dhar starb allein in der Wüste von Ar-Rabadhah, auf einem Pfad wandernd denn niemand so glorreich beschritt wie er. Auch die Geschichte wird sich seiner als Einzigen erinnern der so tapfer Widerstand leistete und so asketisch gelebt hatte. Allah wird ihn alleine auferstehen lassen, weil die Vielzahl seiner verschiedenen Verdienste erlaubt niemanden neben ihm Platz zu nehmen.<references />
 
 
 
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2017, 21:59 Uhr