Glossar (Islamische Begriffe): Unterschied zwischen den Versionen

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|align="left"|Mit der Basmala-Formel werden oft Handlungen im alltäglichen Leben begonnen z.B. das Essen. Besonders wichtig ist das Aussprechen dieser Formel vor dem Beginn der Quranrezitation. Die Kurzform der Basmala-Formel ist Bismallah.
 
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|align="left"|Islamologisch betrachtet ist Bida eine Hinzufügung von Vorschriften im Islam und damit eine Abweichung von Quran sowie Sunna. Die positve oder negative Bewertung einer Neuerung kann je nach Rechtsschule verschieden ausfallen.
  
 
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|align="left"|Dawa ist die Einladung zum Islam mit dem guten Wort und dem guten Vorbild.
 
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|align="left"|Ein Muslim ist jeder Mensch, der sich zum Islam (= die Gottergebenheit) bekennt, in dem er sich freiwillig und bewusst ALLAH (dem Erhabenen) hingibt, nach dem er ALLAHs Dasein rational erkannt hat und IHM auf die Art und Weise dient, die von ALLAH über den Weg der Offenbarung durch SEINE Gesandten (zuletzt im Quran und in der Sunna) geboten wurde.  
 
|align="left"|Ein Muslim ist jeder Mensch, der sich zum Islam (= die Gottergebenheit) bekennt, in dem er sich freiwillig und bewusst ALLAH (dem Erhabenen) hingibt, nach dem er ALLAHs Dasein rational erkannt hat und IHM auf die Art und Weise dient, die von ALLAH über den Weg der Offenbarung durch SEINE Gesandten (zuletzt im Quran und in der Sunna) geboten wurde.  
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|align="left"|Bedingung für eine Belohnung von gottesdienstlichen Handlungen ([[Ibada]]) ist die gute Absicht hinter der Handlung z.B. Beten, Fasten, Quranrezitation. Die Absicht muss aber nicht mündlich geäußert werden.
  
  

Version vom 23. April 2009, 18:07 Uhr

0–9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Begriff Arabisch Deutsch Bedeutung

A

ALLAH اﷲ‎ Der eine und einzige Gott Der Begriff "ALLAH" ist im Gegensatz zu "Gott" weder männlich, weiblich noch sächlich, verfügt über keine Pluralform und besitzt überdies keine Wortwurzel, von der es nach den Regeln der arabischen Grammatik abgeleitet werden könnte. Somit beinhaltet der Begriff "ALLAH" bereits einige der wichtigsten Attribute des Schöpfers, nämlich dessen Einzigkeit, dessen Geschlechtslosigkeit und außerdem den Umstand, dass ALLAH als der ungeschaffene Schöpfer allen Seins selbst keine Schöpfung darstellt. "ALLAH" wird im arabischen Sprachraum von allen Religionen - von arabischen Juden, arabischen Christen und Muslimen - als feststehender Ausdruck für die Realität des Schöpfers benutzt.
Achira الآخرة Jenseits
Achlaq أخلاق Charaktereigenschaften
Adhan أذان Ankündigung, Gebetsruf Der öffentliche Ruf des Muadhins (Gebetsrufer), der sogenannte Adhan, ist zu den fünf täglichen Gebetszeiten zu hören. Er kündigt den Beginn des Pflichtgebets (Salat) an.
Ahl al-Kitab ‏أهل الكتاب‎ Schriftbesitzer Mit diesem Ausdruck werden im Quran die Besitzer der Offenbarungsschriften bezeichnet, zu denen die Juden und Christen gehören. Teilweise werden auch andere Religionen zu den Schriftbesitzern gezählt.
'Ahrsh العرش Thron
Alhamdulillah! الحمد لله Alles Lob gebührt ALLAH!
Allahu akbar! الله اکبر ALLAH ist größer!
As-salamu 'alaykum! السلام عليكم‎ Der Friede sei mit dir. Diese Formel ist eine formelle Begrüßung unter Muslimen.
Aya (pl. Ayat) آية (pl.آيت) Zeichen, Vers (Quranvers) Linguistisch bedeutet Aya Zeichen. Islamologisch wird ein Teil einer Sura mit festgelegtem Anfang und Ende, der eines oder mehrere Wörter beinhaltet, als Aya bezeichnet. Zudem gilt jeder einzelne Quranvers als Zeichen ALLAHs.

B

Bismillah-ir-Rahman-ir-Rahiem بِسْمِ اللَّهِ الرَّحْمَـنِ الرَّحِيمِ Mit dem Namen ALLAHs, Des Allgnade Erweisenden, Des Allgnädigen Mit der Basmala-Formel werden oft Handlungen im alltäglichen Leben begonnen z.B. das Essen. Besonders wichtig ist das Aussprechen dieser Formel vor dem Beginn der Quranrezitation. Die Kurzform der Basmala-Formel ist Bismallah.
Bida بدعة Hinzufügung, Neuerung Islamologisch betrachtet ist Bida eine Hinzufügung von Vorschriften im Islam und damit eine Abweichung von Quran sowie Sunna. Die positve oder negative Bewertung einer Neuerung kann je nach Rechtsschule verschieden ausfallen.

D

Da'wa دعوة Einladung Dawa ist die Einladung zum Islam mit dem guten Wort und dem guten Vorbild.
Dschinn جنّ Dschinn Aus Feuer erschaffene Wesen, welche mit den menschlichen Sinnen normalerweise nicht wahrnehmbar sind. Dschinn verfügen wie Menschen über Urteilsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit.
Dunya دنيا Welt, Diesseits Dunya ist die jetzige Welt, in der wir leben. Nach dem Tod verlässt der Mensch die Dunya und begibt sich in das Jenseits (Achira).

F

Fatwa ‏فتوى‎ Gutachten Bei Fragen zu speziellen Themen in Bezug auf die Scharia kann der Gläubige Fatwas von Fiqh-Gelehrten erstellen lassen. So wurde z.B. eine Fatwa zur weiblichen Genitalverstümmelung angefertigt, die die Beschneidung von Frauen als nicht islamisch verurteilt.
Furqan الفرقان Unterscheidung Linguistisch bedeutet Al-furqan das "Unterscheidende zwischen zweierlei". Der Quran und andere offenbarte Schriften heißen Al-Furqan, da sie zwischen dem Wahrem und dem Unwahrem unterscheiden. Zudem heißt die 25. Sura Al-Furqan - das Kennzeichen, das Unterscheidende.

Al-Furqan bedeutet auch "das in Stücke Zerteilte". Der Quran ist Al-Furqan, da er nicht einmal, sondern in Teilen als Wahy hinabgesandt wurde.


I

Iman إيمان Überzeugung, Gewissheit "Iman" mit "Glaube" zu übersetzen ist nicht korrekt, weil Iman auf Wissen aufbaut und nicht auf Vermutung und Annahme, wie es bei "Glaube" der Fall ist. Aus diesem Grund ist es im Islam für Mann und Frau Pflicht Wissen zu erlangen. Blinder Glaube ist im Islam nicht erwünscht.
Inscha-allah إن شاء الله So ALLAH will. Im Zusammenhang mit zukünftigen Handlungen und Absichten wird diese Formel von Muslimen verwendet. Damit wird das Vertrauen auf ALLAH zum Ausdruck gebracht.


L

Lauhul-Mahfudh Die wohlverwahrte Tafel ALLAH, der Erhabene, ließ alles was geschehen wird auf dem „Lauhul-Mahfudh“ aufschreiben, und zwar 50.000 Jahre bevor ALLAH alles erschaffen hat. Somit ist alles was geschah, geschieht und geschehen wird schon von ALLAH vorhergewusst.


M

Muslim/Muslima (m.) مسلم / (w.) مسلمة der/die Gottergebene bzw. der/die sich bewusst ALLAH Ergebende Ein Muslim ist jeder Mensch, der sich zum Islam (= die Gottergebenheit) bekennt, in dem er sich freiwillig und bewusst ALLAH (dem Erhabenen) hingibt, nach dem er ALLAHs Dasein rational erkannt hat und IHM auf die Art und Weise dient, die von ALLAH über den Weg der Offenbarung durch SEINE Gesandten (zuletzt im Quran und in der Sunna) geboten wurde.


N

Niyya نية Absicht Bedingung für eine Belohnung von gottesdienstlichen Handlungen (Ibada) ist die gute Absicht hinter der Handlung z.B. Beten, Fasten, Quranrezitation. Die Absicht muss aber nicht mündlich geäußert werden.


Q

Qalam قلم‎ Schreibgerät, Schreibfeder, Schreibrohr Linguistisch bedeutet Al-Qalam entweder das Geschöpf, mit dem das Allwissen von ALLAH über die Geschöpfe im Lauhul-Mahfudh (wört.: wohlverwahrte Tafel) schon niederschrieb, oder das uns bekannte Schreibgerät. Al-Qalam ist der Eigenname der 68. Sura des Quran.


S

Salam ‏سلام‎ Friede Diese Kurzform von As-salamu 'alaykum wird als informelle Begrüßung zwischen Muslimen benutzt.
Salat صلاة Pflichtgebet Fünfmal am Tag hat jeder Muslim die Pflicht, ein Gebet zu bestimmten Zeiten in Richtung Mekka zu verrichten. Dieses Pflichtgebet (als eine der fünf Säulen des Islams) unterscheidet sich von den zusätzlichen Gebeten.
Saum صوم Fasten Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders, dem Ramadan, fasten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Für den Saum (als eine der fünf Säulen) bestehen Ausnahmen für Schwangere, Kranke usw. Nach Sonnenuntergang erfolgt das Fastenbrechen oft in der Gemeinschaft anderer Muslime, was zu einem starken Gemeinschaftsgefühl führt.
Schahada شهادة‎ Zeugnis, Islam-Bekenntnis Auf Arabisch bedeutet Schahada "Zeugnis". Islamologisch gesehen bedeutet Schahada das Islam-Bekenntnis und ist damit die erste der fünf Säulen des Islams. Da man bei der Schahada etwas bezeugt, ist es nicht richtig von Glaubensbekenntnis zu sprechen, weil das Bezeugen auf Wissen basiert und nicht auf Glaube oder Vermutung.

Z

Zakat زكاة Pflichtabgabe Die Zakat ist, als eine der fünf Säulen des Islams, eine soziale steuerähnliche Pflichtabgabe für Muslime, die ein Mindestmaß an Vermögen haben. Das Wort "Zakat" leitet sich vom arabischen Verb "zaka" ab, das auf Deutsch übersetzt "reinigen" heißt. Zakat zu verrichten, bedeutet für Muslime, sich von der Habgier zu reinigen.



Inhaltsverzeichnis 0–9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Quellen