Qadha (Vorauswissen) und Qadar (Vorherbestimmung) ALLAHs (Portal): Unterschied zwischen den Versionen

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In Sahih Muslim (8) wird erzählt, dass Ibn 'Umar hörte, wie einige Leute al-qadar verleugneten. Daraufhin sagte er:  
 
In Sahih Muslim (8) wird erzählt, dass Ibn 'Umar hörte, wie einige Leute al-qadar verleugneten. Daraufhin sagte er:  
 
:''"Wenn ich diesen Leuten begegne, werde ich ihnen sagen, dass ich nichts mit ihnen zu tun habe und sie nichts mit mir. Bei demjenigen, bei dem ‘Abd-Allah ibn ‘Umar schwörte, käme einer dieser Leute mit einer Menge Gold, die dem Berg Uhud gleicht, und wollte es ausgeben, Allah würde es von ihm nicht annehmen, solange er nicht an al-Qadar glaubt."''
 
:''"Wenn ich diesen Leuten begegne, werde ich ihnen sagen, dass ich nichts mit ihnen zu tun habe und sie nichts mit mir. Bei demjenigen, bei dem ‘Abd-Allah ibn ‘Umar schwörte, käme einer dieser Leute mit einer Menge Gold, die dem Berg Uhud gleicht, und wollte es ausgeben, Allah würde es von ihm nicht annehmen, solange er nicht an al-Qadar glaubt."''
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Viele Nichtmuslime, aber auch Muslime, stellen häufig Fragen über das Vorauswissen und die Bestimmung ALLAHs über seine Geschöpfe, sowie über SEINE Allmacht und Barmherzigkeit. Sie fragen sich warum ER bloß das "Böse" erschaffen hat. Warum lässt ER zu dass Menschen sterben, dass viele Menschen verhungern und leiden? Warum lässt ER die Ungerechtigkeit zu? Warum lässt ER Mord, Diebstahl und Kriege zu? Und wenn ER alles bestimmt hat, wie kann es dann sein, dass ein Mensch dafür bestraft wird, weil er nicht gottergeben war, wo es doch sowieso für ihn bestimmt war ein Kafir zu sein???
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Haben Sie sich auch oft diese und ähnliche Fragen gestellt? Dann wird Ihnen das folgende zitierte Kapitel aus Al-'Aqida von Amir Zaidan über Al-qadaa und Al-qadar, das Vorauswissen und die Bestimmung ALLAHs über seine Geschöpfe, inschaALLAH (so ALLAH will) eine Antwort auf ihre Fragen geben:
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== Definition von Qadha und Qadar ==
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Muslime verinnerlichen mit absoluter Gewissheit den Iman an Al-qadaa und Al-qadar und an alle Aussagen, die in Quran und Sunna über sie enthalten sind.
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Dieser Iman resultiert aus dem Iman an die vollkommensten Attribute ALLAHs, insbesondere aus dem Iman an den Willen, das Allwissen und die Allmacht ALLAHs.
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Und ALLAH gehört das Verborgene der Himmel und der Erde und Ihm unterliegen die Angelegenheiten -allesamt. So diene Ihm und übe Tawakkul Ihm gegenüber. Dein Herr ist gewiss nicht achtlos dem gegenüber, was ihr tut. (11:123)
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Im islamologischen Kontext ist die Verwendung der deutschen Begriffe "Schicksal, Verhängnis und Fatalismus" als Synonyme für die islamischen Fachbegriffe "Al-qadaa und Al-qadar" gänzlich ungeeignet, weil im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch diese Begriffe einen völlig anderen Bedeutungsinhalt haben und teilweise auch im Kontext mit Religionsinhalten der Kafir Gemeinschaften verwandt werden, für welche die u. a. islamische Definition von "Al-qadaa und Al-qadar" nicht verbindlich ist.
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Aus diesem Grund ist zunächst eine Begriffsbestimmung, d.h. eine Erklärung der Begriffsinhalte mit den islamisch relevanten Bedeutungs­varianten, Bedeutungsnuancen und Deutungs- bzw. Interpretationsmög­lichkeiten notwendig.
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'''Al-Qadhaa'''
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Al-qadaa beschreibt ALLAHs anfangsloses, allumfassendes Vorauswissen über die definitiv in der Realität eintreffende Zukunft aller Geschöpfe. Der Begriff Al-qadaa hängt mit dem Attribut des Allwissens von ALLAH (ta'ala) zusammen.
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'''Al-Qadar'''
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Al-qadar ist die Verwirklichung von Al-qadaa durch ALLAHs Allmacht entsprechend Seinem Willen. Der Begriff Al-qadar hängt mit dem Attribut der Allmacht und des Willens von ALLAH (ta'ala) zusammen.
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Zum richtigen Verständnis des Iman an Al-qadaa und Al-qadar muss man zunächst zwischen zwei Ebenen unterscheiden:
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*der göttlichen Ebene und
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*der Ebene von Menschen und Dschinn.
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'''1. Die göttlichen Ebene'''
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ALLAH (ta'ala) ist Der allwissende und allmächtige Schöpfer aller noch nicht existenten, aller existenten und aller nicht mehr existenten Geschöpfe. Er ist Der Schöpfer der absoluten Totalität und damit auch Der Schöpfer der Zeit, d.h. von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist außerdem auch Der Schöpfer des freien Willens von Menschen und Dschinn. Bezogen auf diese Willens-, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit folgt daraus, dass ALLAH (ta'ala) im voraus weiß, wie diese Geschöpfe sich entscheiden werden und wie sie aufgrund dieser Entscheidung handeln werden, aber Er nimmt ihnen die Entscheidung nicht ab und Er zwingt ihnen keine Handlungen in diesem Bereich auf.
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'''2. Die Ebene von Menschen und Dschinn'''
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Diese Geschöpfe verfügen im Gegensatz zu ALLAH (ta'ala), ihrem Schöpfer, nur über sehr begrenzte Kenntnisse und Erkenntnisfähigkeit. Entscheidend bei der Beurteilung der Willensfreiheit ist, dass diese Geschöpfe keinerlei Kenntnisse über ihre eigene Zukunft oder die Zukunft der übrigen Schöpfung haben. Daraus folgt, dass sie ausnahmslos alle ihre Entscheidungen völlig frei und unbeeinflusst auf der Basis ihres begrenzten Wissens und ihres eingeschränkten Horizonts treffen, und nicht weil sie von "Al-qadaa" dazu gezwungen werden. Sie haben also die Wahlfreiheit bei ihren Entscheidungen und daraus folgend auch Handlungsfreiheit bei ihren Taten. Gleichzeitig weiß ALLAH (ta'ala) bereits im voraus wie diese Geschöpfe sich entscheiden werden und wie sie handeln werden.
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Aufgrund dieser Entscheidungs- und Handlungsfreiheit tragen diese Geschöpfe die alleinige Verantwortung für ihre freiwillig verrichteten Taten und werden deswegen für diese Taten von Allah am Jüngsten Tag zur Rechenschaft gezogen.
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'''Anmerkung:'''
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Wenn im Islam von Handlungen gesprochen wird, gilt folgendes Prinzip:
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Handlungen und Taten der Geschöpfe müssen vor ALLAH (ta'ala) nur dann verantwortet werden, wenn sie aufgrund einer freien Entscheidung, im Vollbesitz der geistigen Kräfte und unter normalen Umständen, bewusst und freiwillig begangen werden, d.h. ohne Zwang, ohne besondere Notlage und ohne Einschränkung der Urteils- und Entscheidungsfreiheit. Handlungen und Taten, die nicht diese Kriterien erfüllen, werden nicht verantwortet.
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In der islamischen Fachliteratur wird dieser Iman-Artikel im allgemeinen nur mit "Al-qadar" bezeichnet, was hier auch übernommen wird. Muslime verinnerlichen den Iman an Al-qadar, an seine guten und schlechten Aspekte.
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Der Gesandte Muhammed (sallal-lahu 'alaihi wa sallam) sagte ibn-'Abbas (Vetter des Gesandten): „Bewahre ALLAHs (Din), dann bewahrt Er dich. Bewahre ALLAHs (Din), dann findest du Ihn bei dir. Wenn du um etwas bitten willst, dann sollst du (nur) ALLAH bitten. Wenn du Hilfe suchst, dann sollst du bei ALLAH Hilfe suchen. Und du sollst wissen, dass, wenn die (gesamte) Ummah sich versammeln würde, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzen kann, das ALLAH schon für dich niederschrieb, und dass sie, wenn sie sich versammeln würde, dir in einer Sache. zu schaden, sie dir nur in etwas schaden kann, das ALLAH schon für dich niederschrieb. Die Schreibfedern sind hochgehoben und die Blätter getrocknet.“ (Ü.v. Tirmidhi)
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Die Iman-Inhalte von Al-qadar können nach Imam ibnu-taymiya in zwei Kategorien unterteilt werden:
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'''1.''' Der Iman daran, dass ALLAH (ta'ala) als Quelle und Zentrum allen Seins aufgrund Seines Allwissens genaueste Kenntnis über die Zukunft aller Geschöpfe besitzt, und der Iman daran, dass diese Vorherkenntnis Allahs über die wirklich eintreffende Zukunft niedergeschrieben ist.
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Weder trifft ein Unglück auf Erden, noch euch selbst, ohne dass es in einer Schrift ist, bevor Wir es erschufen. Dies ist für ALLAH etwas Leichtes. Damit ihr nicht trauert um das, was euch entgangen ist, und euch nicht übermäßig freut über das, was euch gewährt wurde. (57:22-23)
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Weißt du etwa nicht, dass ALLAH alles kennt, was im Himmel und auf Erden ist?! Dies ist in einem Register. Dies ist für ALLAH gewiss leicht! (22:70)
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ALLAH (ta'ala) kennt z. B. alle Angelegenheiten der Geschöpfe:
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- Zeitpunkt von Geburt und Tod und die Zeitspanne ihres Lebens,
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- alle Geschehnisse, die Entscheidungen erfordern,
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- alle Umstände, die Entscheidungen beeinflussen,
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- alle Entscheidungsfindungsprozesse,
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- alle bewusst und unbewusst gefällten Entscheidungen,
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- alle daraus resultierenden Handlungen und ihre Auswirkungen,
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- alle weiteren Entscheidungen aufgrund dieser Handlungen, usw.
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'''2.''' Der Iman an den Willen ALLAHs, den Er definitiv, unvermeidlich und absolut autonom durchsetzt, und der Iman an Seine absolute Allmacht. Dies beinhaltet:
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-> dass durch den Willen ALLAHs alles, was Er will, aufgrund Seiner Allmacht unausweichlich geschieht und geschehen wird, -
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-> dass absolut nichts geschehen kann und wird, das nicht Seinem Willen entspricht.
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Bezogen auf die Handlungsebene der Geschöpfe bedeutet dies, dass ALLAH (ta'ala) Der Schöpfer
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-> aller Geschöpfe ist,
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-> aller Handlungen der Geschöpfe ist,
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-> des freien Willens aller Menschen und Dschinn ist.
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Daraus folgt, dass
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-> die Menschen und Dschinn von ALLAH (ta'ala) die Fähigkeit erhielten, eigenverantwortlich und frei Entscheidungen zu treffen und aufgrund dieser Entscheidungsfreiheit auch frei und uneingeschränkt agieren können,
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-> alle Menschen und Dschinn ohne Ausnahme den von ALLAH (ta'ala) erschaffenen Gesetzmäßigkeiten von Al-qadar freiwillig oder unfreiwillig, bewusst oder unbewusst unterworfen sind.
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-> alle Geschöpfe, Mumin und Kafir, Diener ALLAHs sind.
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Die Mumin dienen ALLAH (ta'ala) bewusst und freiwillig in allen Bereichen, d. h. in den Bereichen, die ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen und in den Bereichen, die nicht ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen (Leben, Tod, usw.).
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Die Kafir dienen ALLAH (ta'ala) unbewusst und unfreiwillig nur in den Bereichen, die nicht ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen (Leben, Tod, usw.).
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== Die "guten und schlechten" Aspekte von Al-Qadar ==
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Die Differenzierung von Al-qadar in "gute und schlechte" Aspekte beruht einzig und allein auf der menschlichen Perspektive.
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Der Mensch ist wegen seines beschränkten Horizonts und seiner beschränkten Erkenntnisfähigkeit außerstande alle relevanten Zusammenhänge (im Diesseits und Jenseits) zur Beurteilung einer Handlung, eines Ereignisses oder einer Entwicklung zu erkennen.
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Aufgrund dieser mangelhaften Fähigkeiten kommt es deshalb zu Fehleinschätzungen und Falschinterpretationen, indem Geschehnisse als negativ beurteilt werden, die in ihrem von ALLAH (ta'ala) geplanten Endeffekt ausschließlich positiv sind und somit ALLAHs Gerechtigkeit widerspiegeln. ALLAH (ta'ala) ist der absolut Vollkommene und Gerechte; Er erschuf nichts absolut Negatives, Unnötiges oder Überflüssiges, da dies Seiner Weisheit und Vollkommenheit widerspricht.
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Daraus folgt, dass der sog. "schlechte" Aspekt von Al-qadar relativ zu sehen ist und seinerseits zwei Ebenen hat:
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*die absolute göttliche Ebene, d.h. die ausschließlich und absolut positive, gute Seite dieses Aspekts, die mit dem Willen und Handeln ALLAHs zusammenhängt.
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*die relative menschliche Ebene, d.h. die "negative, schlechte" Seite dieses Aspekts, die dem betroffenen Geschöpf vordergründig als schlecht erscheint.
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'''Beispiele für den "schlechten" Aspekt:'''
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*Die Erschaffung des Satans
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:Die Erschaffung des Satans ist aus der beschränkten, rein menschlichen Perspektive und auf das Diesseits bezogen ein Unglück für den Menschen, weil der Satans die Menschen in Versuchung führt und bemüht ist, sie vom rechten Weg abzubringen.
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:Die Erschaffung des Satans ist aus der allumfassenden Perspektive ALLAHs, bezogen auf das Diesseits und das Jenseits, jedoch etwas Gutes für den Menschen,
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:-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen mit diesen Versuchungen und Verführungen immer wieder eine neue Chance bietet, ihren Iman und ihre Standhaftigkeit zu beweisen,
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:-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen nach diesen Prüfungen immer wieder eine neue Chance bietet, für ihre Verfehlungen um Vergebung zu bitten, und
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:-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen bei diesen Prüfungen Hilfe, Unterstützung und Schutz vor dem Satan zusagt, wenn sie Ihn darum bitten.
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:Diejenigen, die Taqwa beherzigen, wenn sie Unschönes durch Satan überkommt, entsinnen sie sich und sehen (ihre Verfehlung) wieder ein. (7:201)
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:Und sollte dich etwas Provozierendes vom Satan provozieren, dann Isti'dha (suche Schutz) bei ALLAH. Er ist gewiss Der Allhörende, Der Allwissende. (41:36)
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*Krankheit und Leid
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:Krankheit ist aus der beschränkten rein menschlichen Perspektive und auf das Diesseits bezogen ein Unheil für den Menschen, weil sie mit Schmerzen und Leid verbunden ist.
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:Krankheit ist aus der allumfassenden Perspektive ALLAHs und auf das Diesseits und das Jenseits bezogen etwas Gutes für den Menschen, weil ALLAH (ta'ala) dem Menschen für jeden Schmerz und jedes Leid das ihn trifft einige seiner Sünden vergibt.
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:Ein weiterer positiver Aspekt von Krankheit ist die Erinnerung des Menschen an seine Vergänglichkeit und an seinen Tod und damit indirekt die Erinnerung an seine Aufgabe im Diesseits, nämlich ALLAH (ta'ala) zu dienen und sich Ihm zu unterwerfen.
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:Aus diesem Grund wird erkennbar, warum der Mensch in Krisen und Grenzsituationen (Krankheit, Leid und Not) ALLAH (ta'ala) am nächsten ist.
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:''"Und dann, wenn Unglück euch trifft, zu IHM alleine fleht ihr."'' (16:53)
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:''"Und wenn die Menschen Unglück trifft, richten sie Bittgebete an ihren Herrn umkehrend zu IHM."'' (30:33)
  
  

Version vom 13. November 2008, 23:31 Uhr

In Sahih Muslim (8) wird erzählt, dass Ibn 'Umar hörte, wie einige Leute al-qadar verleugneten. Daraufhin sagte er:

"Wenn ich diesen Leuten begegne, werde ich ihnen sagen, dass ich nichts mit ihnen zu tun habe und sie nichts mit mir. Bei demjenigen, bei dem ‘Abd-Allah ibn ‘Umar schwörte, käme einer dieser Leute mit einer Menge Gold, die dem Berg Uhud gleicht, und wollte es ausgeben, Allah würde es von ihm nicht annehmen, solange er nicht an al-Qadar glaubt."

Viele Nichtmuslime, aber auch Muslime, stellen häufig Fragen über das Vorauswissen und die Bestimmung ALLAHs über seine Geschöpfe, sowie über SEINE Allmacht und Barmherzigkeit. Sie fragen sich warum ER bloß das "Böse" erschaffen hat. Warum lässt ER zu dass Menschen sterben, dass viele Menschen verhungern und leiden? Warum lässt ER die Ungerechtigkeit zu? Warum lässt ER Mord, Diebstahl und Kriege zu? Und wenn ER alles bestimmt hat, wie kann es dann sein, dass ein Mensch dafür bestraft wird, weil er nicht gottergeben war, wo es doch sowieso für ihn bestimmt war ein Kafir zu sein???

Haben Sie sich auch oft diese und ähnliche Fragen gestellt? Dann wird Ihnen das folgende zitierte Kapitel aus Al-'Aqida von Amir Zaidan über Al-qadaa und Al-qadar, das Vorauswissen und die Bestimmung ALLAHs über seine Geschöpfe, inschaALLAH (so ALLAH will) eine Antwort auf ihre Fragen geben:


Definition von Qadha und Qadar

Muslime verinnerlichen mit absoluter Gewissheit den Iman an Al-qadaa und Al-qadar und an alle Aussagen, die in Quran und Sunna über sie enthalten sind.

Dieser Iman resultiert aus dem Iman an die vollkommensten Attribute ALLAHs, insbesondere aus dem Iman an den Willen, das Allwissen und die Allmacht ALLAHs.

Und ALLAH gehört das Verborgene der Himmel und der Erde und Ihm unterliegen die Angelegenheiten -allesamt. So diene Ihm und übe Tawakkul Ihm gegenüber. Dein Herr ist gewiss nicht achtlos dem gegenüber, was ihr tut. (11:123)

Im islamologischen Kontext ist die Verwendung der deutschen Begriffe "Schicksal, Verhängnis und Fatalismus" als Synonyme für die islamischen Fachbegriffe "Al-qadaa und Al-qadar" gänzlich ungeeignet, weil im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch diese Begriffe einen völlig anderen Bedeutungsinhalt haben und teilweise auch im Kontext mit Religionsinhalten der Kafir Gemeinschaften verwandt werden, für welche die u. a. islamische Definition von "Al-qadaa und Al-qadar" nicht verbindlich ist.

Aus diesem Grund ist zunächst eine Begriffsbestimmung, d.h. eine Erklärung der Begriffsinhalte mit den islamisch relevanten Bedeutungs­varianten, Bedeutungsnuancen und Deutungs- bzw. Interpretationsmög­lichkeiten notwendig.


Al-Qadhaa Al-qadaa beschreibt ALLAHs anfangsloses, allumfassendes Vorauswissen über die definitiv in der Realität eintreffende Zukunft aller Geschöpfe. Der Begriff Al-qadaa hängt mit dem Attribut des Allwissens von ALLAH (ta'ala) zusammen.


Al-Qadar Al-qadar ist die Verwirklichung von Al-qadaa durch ALLAHs Allmacht entsprechend Seinem Willen. Der Begriff Al-qadar hängt mit dem Attribut der Allmacht und des Willens von ALLAH (ta'ala) zusammen.

Zum richtigen Verständnis des Iman an Al-qadaa und Al-qadar muss man zunächst zwischen zwei Ebenen unterscheiden:

  • der göttlichen Ebene und
  • der Ebene von Menschen und Dschinn.


1. Die göttlichen Ebene

ALLAH (ta'ala) ist Der allwissende und allmächtige Schöpfer aller noch nicht existenten, aller existenten und aller nicht mehr existenten Geschöpfe. Er ist Der Schöpfer der absoluten Totalität und damit auch Der Schöpfer der Zeit, d.h. von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist außerdem auch Der Schöpfer des freien Willens von Menschen und Dschinn. Bezogen auf diese Willens-, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit folgt daraus, dass ALLAH (ta'ala) im voraus weiß, wie diese Geschöpfe sich entscheiden werden und wie sie aufgrund dieser Entscheidung handeln werden, aber Er nimmt ihnen die Entscheidung nicht ab und Er zwingt ihnen keine Handlungen in diesem Bereich auf.


2. Die Ebene von Menschen und Dschinn

Diese Geschöpfe verfügen im Gegensatz zu ALLAH (ta'ala), ihrem Schöpfer, nur über sehr begrenzte Kenntnisse und Erkenntnisfähigkeit. Entscheidend bei der Beurteilung der Willensfreiheit ist, dass diese Geschöpfe keinerlei Kenntnisse über ihre eigene Zukunft oder die Zukunft der übrigen Schöpfung haben. Daraus folgt, dass sie ausnahmslos alle ihre Entscheidungen völlig frei und unbeeinflusst auf der Basis ihres begrenzten Wissens und ihres eingeschränkten Horizonts treffen, und nicht weil sie von "Al-qadaa" dazu gezwungen werden. Sie haben also die Wahlfreiheit bei ihren Entscheidungen und daraus folgend auch Handlungsfreiheit bei ihren Taten. Gleichzeitig weiß ALLAH (ta'ala) bereits im voraus wie diese Geschöpfe sich entscheiden werden und wie sie handeln werden.

Aufgrund dieser Entscheidungs- und Handlungsfreiheit tragen diese Geschöpfe die alleinige Verantwortung für ihre freiwillig verrichteten Taten und werden deswegen für diese Taten von Allah am Jüngsten Tag zur Rechenschaft gezogen.


Anmerkung:

Wenn im Islam von Handlungen gesprochen wird, gilt folgendes Prinzip:

Handlungen und Taten der Geschöpfe müssen vor ALLAH (ta'ala) nur dann verantwortet werden, wenn sie aufgrund einer freien Entscheidung, im Vollbesitz der geistigen Kräfte und unter normalen Umständen, bewusst und freiwillig begangen werden, d.h. ohne Zwang, ohne besondere Notlage und ohne Einschränkung der Urteils- und Entscheidungsfreiheit. Handlungen und Taten, die nicht diese Kriterien erfüllen, werden nicht verantwortet.

In der islamischen Fachliteratur wird dieser Iman-Artikel im allgemeinen nur mit "Al-qadar" bezeichnet, was hier auch übernommen wird. Muslime verinnerlichen den Iman an Al-qadar, an seine guten und schlechten Aspekte.

Der Gesandte Muhammed (sallal-lahu 'alaihi wa sallam) sagte ibn-'Abbas (Vetter des Gesandten): „Bewahre ALLAHs (Din), dann bewahrt Er dich. Bewahre ALLAHs (Din), dann findest du Ihn bei dir. Wenn du um etwas bitten willst, dann sollst du (nur) ALLAH bitten. Wenn du Hilfe suchst, dann sollst du bei ALLAH Hilfe suchen. Und du sollst wissen, dass, wenn die (gesamte) Ummah sich versammeln würde, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzen kann, das ALLAH schon für dich niederschrieb, und dass sie, wenn sie sich versammeln würde, dir in einer Sache. zu schaden, sie dir nur in etwas schaden kann, das ALLAH schon für dich niederschrieb. Die Schreibfedern sind hochgehoben und die Blätter getrocknet.“ (Ü.v. Tirmidhi)

Die Iman-Inhalte von Al-qadar können nach Imam ibnu-taymiya in zwei Kategorien unterteilt werden:


1. Der Iman daran, dass ALLAH (ta'ala) als Quelle und Zentrum allen Seins aufgrund Seines Allwissens genaueste Kenntnis über die Zukunft aller Geschöpfe besitzt, und der Iman daran, dass diese Vorherkenntnis Allahs über die wirklich eintreffende Zukunft niedergeschrieben ist.

Weder trifft ein Unglück auf Erden, noch euch selbst, ohne dass es in einer Schrift ist, bevor Wir es erschufen. Dies ist für ALLAH etwas Leichtes. Damit ihr nicht trauert um das, was euch entgangen ist, und euch nicht übermäßig freut über das, was euch gewährt wurde. (57:22-23)

Weißt du etwa nicht, dass ALLAH alles kennt, was im Himmel und auf Erden ist?! Dies ist in einem Register. Dies ist für ALLAH gewiss leicht! (22:70)


ALLAH (ta'ala) kennt z. B. alle Angelegenheiten der Geschöpfe:

- Zeitpunkt von Geburt und Tod und die Zeitspanne ihres Lebens,

- alle Geschehnisse, die Entscheidungen erfordern,

- alle Umstände, die Entscheidungen beeinflussen,

- alle Entscheidungsfindungsprozesse,

- alle bewusst und unbewusst gefällten Entscheidungen,

- alle daraus resultierenden Handlungen und ihre Auswirkungen,

- alle weiteren Entscheidungen aufgrund dieser Handlungen, usw.


2. Der Iman an den Willen ALLAHs, den Er definitiv, unvermeidlich und absolut autonom durchsetzt, und der Iman an Seine absolute Allmacht. Dies beinhaltet:

-> dass durch den Willen ALLAHs alles, was Er will, aufgrund Seiner Allmacht unausweichlich geschieht und geschehen wird, -

-> dass absolut nichts geschehen kann und wird, das nicht Seinem Willen entspricht.


Bezogen auf die Handlungsebene der Geschöpfe bedeutet dies, dass ALLAH (ta'ala) Der Schöpfer

-> aller Geschöpfe ist,

-> aller Handlungen der Geschöpfe ist,

-> des freien Willens aller Menschen und Dschinn ist.


Daraus folgt, dass

-> die Menschen und Dschinn von ALLAH (ta'ala) die Fähigkeit erhielten, eigenverantwortlich und frei Entscheidungen zu treffen und aufgrund dieser Entscheidungsfreiheit auch frei und uneingeschränkt agieren können,

-> alle Menschen und Dschinn ohne Ausnahme den von ALLAH (ta'ala) erschaffenen Gesetzmäßigkeiten von Al-qadar freiwillig oder unfreiwillig, bewusst oder unbewusst unterworfen sind.

-> alle Geschöpfe, Mumin und Kafir, Diener ALLAHs sind. Die Mumin dienen ALLAH (ta'ala) bewusst und freiwillig in allen Bereichen, d. h. in den Bereichen, die ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen und in den Bereichen, die nicht ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen (Leben, Tod, usw.). Die Kafir dienen ALLAH (ta'ala) unbewusst und unfreiwillig nur in den Bereichen, die nicht ihrer Entscheidungsfreiheit unterliegen (Leben, Tod, usw.).



Die "guten und schlechten" Aspekte von Al-Qadar

Die Differenzierung von Al-qadar in "gute und schlechte" Aspekte beruht einzig und allein auf der menschlichen Perspektive.

Der Mensch ist wegen seines beschränkten Horizonts und seiner beschränkten Erkenntnisfähigkeit außerstande alle relevanten Zusammenhänge (im Diesseits und Jenseits) zur Beurteilung einer Handlung, eines Ereignisses oder einer Entwicklung zu erkennen.

Aufgrund dieser mangelhaften Fähigkeiten kommt es deshalb zu Fehleinschätzungen und Falschinterpretationen, indem Geschehnisse als negativ beurteilt werden, die in ihrem von ALLAH (ta'ala) geplanten Endeffekt ausschließlich positiv sind und somit ALLAHs Gerechtigkeit widerspiegeln. ALLAH (ta'ala) ist der absolut Vollkommene und Gerechte; Er erschuf nichts absolut Negatives, Unnötiges oder Überflüssiges, da dies Seiner Weisheit und Vollkommenheit widerspricht.

Daraus folgt, dass der sog. "schlechte" Aspekt von Al-qadar relativ zu sehen ist und seinerseits zwei Ebenen hat:

  • die absolute göttliche Ebene, d.h. die ausschließlich und absolut positive, gute Seite dieses Aspekts, die mit dem Willen und Handeln ALLAHs zusammenhängt.
  • die relative menschliche Ebene, d.h. die "negative, schlechte" Seite dieses Aspekts, die dem betroffenen Geschöpf vordergründig als schlecht erscheint.


Beispiele für den "schlechten" Aspekt:

  • Die Erschaffung des Satans
Die Erschaffung des Satans ist aus der beschränkten, rein menschlichen Perspektive und auf das Diesseits bezogen ein Unglück für den Menschen, weil der Satans die Menschen in Versuchung führt und bemüht ist, sie vom rechten Weg abzubringen.
Die Erschaffung des Satans ist aus der allumfassenden Perspektive ALLAHs, bezogen auf das Diesseits und das Jenseits, jedoch etwas Gutes für den Menschen,
-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen mit diesen Versuchungen und Verführungen immer wieder eine neue Chance bietet, ihren Iman und ihre Standhaftigkeit zu beweisen,
-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen nach diesen Prüfungen immer wieder eine neue Chance bietet, für ihre Verfehlungen um Vergebung zu bitten, und
-> weil ALLAH (ta'ala) den Menschen bei diesen Prüfungen Hilfe, Unterstützung und Schutz vor dem Satan zusagt, wenn sie Ihn darum bitten.
Diejenigen, die Taqwa beherzigen, wenn sie Unschönes durch Satan überkommt, entsinnen sie sich und sehen (ihre Verfehlung) wieder ein. (7:201)
Und sollte dich etwas Provozierendes vom Satan provozieren, dann Isti'dha (suche Schutz) bei ALLAH. Er ist gewiss Der Allhörende, Der Allwissende. (41:36)


  • Krankheit und Leid
Krankheit ist aus der beschränkten rein menschlichen Perspektive und auf das Diesseits bezogen ein Unheil für den Menschen, weil sie mit Schmerzen und Leid verbunden ist.
Krankheit ist aus der allumfassenden Perspektive ALLAHs und auf das Diesseits und das Jenseits bezogen etwas Gutes für den Menschen, weil ALLAH (ta'ala) dem Menschen für jeden Schmerz und jedes Leid das ihn trifft einige seiner Sünden vergibt.
Ein weiterer positiver Aspekt von Krankheit ist die Erinnerung des Menschen an seine Vergänglichkeit und an seinen Tod und damit indirekt die Erinnerung an seine Aufgabe im Diesseits, nämlich ALLAH (ta'ala) zu dienen und sich Ihm zu unterwerfen.
Aus diesem Grund wird erkennbar, warum der Mensch in Krisen und Grenzsituationen (Krankheit, Leid und Not) ALLAH (ta'ala) am nächsten ist.
"Und dann, wenn Unglück euch trifft, zu IHM alleine fleht ihr." (16:53)
"Und wenn die Menschen Unglück trifft, richten sie Bittgebete an ihren Herrn umkehrend zu IHM." (30:33)



Nichts geschieht ohne das Wissen und den Willen ALLAHs

Nichts geschieht, ohne dass ALLAH es schon bereits wusste

Alles was geschehen wird steht in „Lauhul-Mahfudh“ (die wohlverwahrte Tafel) bereits 50.000 Jahre bevor ALLAH alles erschaffen hat. Somit ist alles was geschah, geschieht und geschehen wird schon von ALLAH vorhergewusst.

"Nuun. Bei Al-Qalam (Schreibgerät) und dem, was sie in Zeilen schreiben!" [Quran, 68:1-2]
"Weißt du nicht, daß Allah das kennt, was im Himmel und was auf der Erde ist? Wahrlich, das steht in einem Buch, das ist für Allah ein leichtes." [al-Hadsch 22:70]

Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

"Allah schrieb die Beschlüsse bezüglich all seiner Geschöpfe, fünfzigtausend Jahre bevor der die Himmel und die Erde erschuf, nieder."
(Muslim, 2653)


ALLAH bestimmt alle Dinge

"(20) … Und ALLAH bestimmt die Nacht und den Tag. … "[Quran, 73:20]
"(3) und Desjenigen, Der bestimmte, dann rechtleitete," [87:3]
"(49) Gewiss, jedes Ding erschufen WIR gemäß einer Bestimmung. (50) Und Unsere Anweisung ist nichts anderes als eine Einzige, wie der Augenblick." [54:49-50]


Der Wille der Geschöpfe ist innerhalb des Willens ALLAHs

"Nein! Gewiss, er (der Quran) ist eine Ermahnung. Wer will, erinnert sich daran. Und sie erinnern sich nicht, außer wenn ALLAH will. ER ist würdig für die Taqwa (Gottesfurcht) und würdig für die Vergebung." [Quran, 74:54-56]
"Und ihr wollt nicht, außer dass ALLAH will, Der HERR aller Schöpfung." [Quran, 81:29]


ALLAH ist der Schöpfer der Handlungen Seiner Geschöpfe

Ibn 'Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete: Allahs Gesandter (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat gesagt:

"Alle Ereignisse, ob gut oder schlecht, kommen von Allah."
(Tabarani)


Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

"Allah hat jedes Geschöpf sowie dessen Taten geschaffen."
(Buchari in Chalq Af’al al-‘Ibad (25) und von Ibn Abi ‘Asim in al-Sunnah (257 und 358); von al-Albani in al-Sahihah, 1637, als sahih eingestuft)