Fasten (Portal): Unterschied zwischen den Versionen
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(/* Segen und Nutzen des FastensAl-Uthaimin, Muhammad Ibn Salih (2004): Fasten, Tarawih-Gebet und Zakat, übersetzt von Abu Ammar Ghembaza, Moulay Mohamed, ohne Verlag, Dabbagh, Dr.Hassan (2005): Eine Abhandlung über das Fasten,Alrahman Moschee e.V.,) |
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− | Das Fasten wird im Gehorsam gegenüber Allah dem Erhabenen ausgeführt. Der Muslim stellt die Zufriedenheit Allahs vor seine eigene Zufriedenheit, indem er Enthaltsamkeit übt. Damit zeigt er, dass er das Jenseits gegenüber diesem Leben bevorzugt. Genauso wie die Muslime sich auf das Fastenbrechen an einem Fastentag freuen, hoffen sie, nach einem Leben, in dem sie sich an die Gebote und Verbote Allahs gehalten haben, ins Paradies eingelassen zu werden. Das Fasten ist daher sinnbildlich für das Verhalten des Muslims im Bezug zum Jenseits. | + | Das Fasten wird im Gehorsam gegenüber Allah dem Erhabenen ausgeführt. Der Muslim stellt die Zufriedenheit Allahs vor seine eigene Zufriedenheit, indem er Enthaltsamkeit übt. Damit zeigt er, dass er das Jenseits gegenüber diesem Leben bevorzugt. Genauso wie die Muslime sich auf das Fastenbrechen an einem Fastentag freuen, hoffen sie, nach einem Leben, in dem sie sich an die Gebote und Verbote Allahs gehalten haben, ins Paradies eingelassen zu werden. Das Fasten ist daher sinnbildlich für das Verhalten des Muslims im Bezug zum Jenseits.Das Ziel eines jeden gläubigen Muslims ist es, sein Leben nach den Regeln Gottes zu gestalten, die dieser im Quran herabgesandt hat, und diese Regeln wurden durch seinen Propheten vorgelebt. |
+ | Da der Mensch aber schwach ist und häufig seinen Leidenschaften nachgeht, die ihn vom rechten Pfad abweichen lassen, hat Gott immer wieder Möglichkeiten geschaffen wie der Muslim seine schlechten Taten wieder gut machen kann. | ||
+ | Das Fasten ist nur eine von diesen Möglichkeiten. | ||
+ | Aus den Überlieferungen des Propheten Muhammads (Allahs Segen und Friede auf ihm) wird berichtet: | ||
+ | :''„Wer immer im Monat Ramadan aus reinem Glauben und in der Hoffnung auf Allahs Lohn fastet, dem werden alle seine vergangenen Sünden vergeben.“'' | ||
+ | :(Dies berichtet Buchari ) | ||
+ | und desweiteren: | ||
+ | :''„Jede gute Tat die der Sohn Adams begeht, ist für ihn selbst. Nur das Fasten begeht er Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen gemacht.“'' | ||
+ | :(Dies berichtet Buchari ) | ||
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+ | :''„Es gibt im Paradies ein Tor, das Ar Rayyan heißt, durch das die Fastenden am Tage der Auferstehung eintreten werden, ….“'' | ||
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+ | Diese Überlieferungen verdeutlichen, dass das Fasten eine gottesdienstliche Handlung ist und der gläubige Muslim versucht, sich dadurch Gott anzunähern. Er sucht die Belohnung von Gott und die Vergebung seiner Sünden und baut dadurch Gottesfurcht in sich auf. | ||
+ | Der gläubige Muslim soll sich während des Fastens nicht nur des Essens und Trinkens enthalten, sondern seine sämtlichen Sinne und Leidenschaften kontrollieren. Er muß seine Zunge im Zaum halten, seine Blicke abwenden von sündigen Bildern, seine Ohren sollten keiner sündigen Rede lauschen und seine Beine sollten sich immer auf rechtschaffenen Pfaden bewegen. Seine Hände sollten nur rechtschaffene und gottgefällige Taten vollbringen. | ||
+ | Durch das tägliche Fasten im Ramadan kann sich der gläubige Muslim eine Vorstellung davon machen, wieviele Menschen weltweit Hunger und Durst leiden müssen, was seine Dankbarkeit Gott gegenüber verstärkt, der ihn tagtäglich mit Essen und Trinken versorgt. | ||
+ | Der gläubige Muslim erfreut sich während des Fastens zweier Dinge, zum Einen seines Fastenbrechens und zum Anderen, wenn er Gott am Auferstehungstag gegenübersteht. Das Fasten ist auch ein Schutz für den Muslim vor der Bestrafung in seinem Grab. | ||
+ | Das Fasten im Ramadan ist eng gekoppelt an spezielle Gebete in der Nacht: dem Tarawihgebet und dem Tahajjudgebet. | ||
+ | Diese Gebete werden nur im Ramadan und in Gemeinschaft verrichtet und vertiefen die Beziehung des Muslims zu Gott. Durch die Almosenabgabe (Zakat) die nur im Ramadan während der Fastenzeit entrichtet wird, hat der Muslim eine weitere Möglichkeit seine Seele zu reinigen und gleichzeitig Bedürftigen zu helfen. | ||
+ | Während des Fastens sollen vermehrt Bittgebete gesprochen werden, da Gott es liebt, wenn ihn sein Diener um etwas bittet. Speziell in den letzten zehn Nächten des Ramadans, während der der gläubige Muslim die Nacht der Macht (Lailat- l – Qadr) sucht, in der der Quran herabgesandt wurde, und wer in dieser Nacht demütig im Gebet steht kann etwas vom Mysterium Gottes verspüren. | ||
+ | Zusätzlich kann er die letzten 10 Tage des Ramadans in Klausur verbringen, indem er sich gänzlich in die Moschee zurückzieht und sich aller weltlichen Dinge entledigt. | ||
+ | Zur Weisheit des Fastens gehört ebenfalls, dass sich dadurch die Seele des Muslims besser zügeln und kontrollieren lässt und er sie zu höchsten Höhen führen kann statt sich ihrem Verlangen hingeben zu wollen, das ihn ins Verderben führen kann. | ||
+ | Das Fasten bewahrt den Muslim vor Hochmut, Arroganz und Eitelkeit, denn er konzentriert sich nur auf gottgefällige Handlungen. | ||
+ | Auch außerhalb des Ramadans hat der Muslim die Möglichkeit freiwillig zu fasten um sich zu reinigen oder in den Genuß der göttlichen Belohnung zu kommen. Freiwilliges Fasten ist u.a. möglich an Montagen und Donnerstagen, während der drei Tage des Vollmondes und am Tag von Arafat, an dem sich die Muslime auf Pilgerreise befinden. | ||
+ | Das Fasten im Ramadan hängt also eng zusammen mit Gebeten, Almosenabgaben und guten Taten, der Vermeidung von Sünden und üblen Taten und beschränkt sich deshalb keineswegs nur auf den Verzicht von Essen und Trinken. | ||
+ | Während der Fastenzeit wird die Beziehung des Muslims mit Gott intensiviert und verstärkt, denn der Muslim versucht sich Gott zu nähern, gottgefällig zu leben, um Vergebung seiner Sünden zu bitten und Gottes Belohnung zu erlangen. | ||
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Aktuelle Version vom 24. Juni 2013, 19:33 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Verpflichtendes Fasten[Bearbeiten]
2) Das Fasten als Sühneleistung (arab. Kaffara).
3) Das Fasten aufgrund eines Gelübdes (arab. An-Nadr).
Das freiwillige Fasten[Bearbeiten]
Segen und Nutzen des Fastens[1], [2][Bearbeiten]
1. Zuallererst ist das Fasten eine gottesdienstliche Handlung (arab. 'Ibada). Das Fasten wird im Gehorsam gegenüber Allah dem Erhabenen ausgeführt. Der Muslim stellt die Zufriedenheit Allahs vor seine eigene Zufriedenheit, indem er Enthaltsamkeit übt. Damit zeigt er, dass er das Jenseits gegenüber diesem Leben bevorzugt. Genauso wie die Muslime sich auf das Fastenbrechen an einem Fastentag freuen, hoffen sie, nach einem Leben, in dem sie sich an die Gebote und Verbote Allahs gehalten haben, ins Paradies eingelassen zu werden. Das Fasten ist daher sinnbildlich für das Verhalten des Muslims im Bezug zum Jenseits.Das Ziel eines jeden gläubigen Muslims ist es, sein Leben nach den Regeln Gottes zu gestalten, die dieser im Quran herabgesandt hat, und diese Regeln wurden durch seinen Propheten vorgelebt. Da der Mensch aber schwach ist und häufig seinen Leidenschaften nachgeht, die ihn vom rechten Pfad abweichen lassen, hat Gott immer wieder Möglichkeiten geschaffen wie der Muslim seine schlechten Taten wieder gut machen kann. Das Fasten ist nur eine von diesen Möglichkeiten. Aus den Überlieferungen des Propheten Muhammads (Allahs Segen und Friede auf ihm) wird berichtet:
- „Wer immer im Monat Ramadan aus reinem Glauben und in der Hoffnung auf Allahs Lohn fastet, dem werden alle seine vergangenen Sünden vergeben.“
- (Dies berichtet Buchari )
und desweiteren:
- „Jede gute Tat die der Sohn Adams begeht, ist für ihn selbst. Nur das Fasten begeht er Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen gemacht.“
- (Dies berichtet Buchari )
sowie:
- „Es gibt im Paradies ein Tor, das Ar Rayyan heißt, durch das die Fastenden am Tage der Auferstehung eintreten werden, ….“
- (Dies berichtet Buchari )
Diese Überlieferungen verdeutlichen, dass das Fasten eine gottesdienstliche Handlung ist und der gläubige Muslim versucht, sich dadurch Gott anzunähern. Er sucht die Belohnung von Gott und die Vergebung seiner Sünden und baut dadurch Gottesfurcht in sich auf. Der gläubige Muslim soll sich während des Fastens nicht nur des Essens und Trinkens enthalten, sondern seine sämtlichen Sinne und Leidenschaften kontrollieren. Er muß seine Zunge im Zaum halten, seine Blicke abwenden von sündigen Bildern, seine Ohren sollten keiner sündigen Rede lauschen und seine Beine sollten sich immer auf rechtschaffenen Pfaden bewegen. Seine Hände sollten nur rechtschaffene und gottgefällige Taten vollbringen. Durch das tägliche Fasten im Ramadan kann sich der gläubige Muslim eine Vorstellung davon machen, wieviele Menschen weltweit Hunger und Durst leiden müssen, was seine Dankbarkeit Gott gegenüber verstärkt, der ihn tagtäglich mit Essen und Trinken versorgt. Der gläubige Muslim erfreut sich während des Fastens zweier Dinge, zum Einen seines Fastenbrechens und zum Anderen, wenn er Gott am Auferstehungstag gegenübersteht. Das Fasten ist auch ein Schutz für den Muslim vor der Bestrafung in seinem Grab. Das Fasten im Ramadan ist eng gekoppelt an spezielle Gebete in der Nacht: dem Tarawihgebet und dem Tahajjudgebet. Diese Gebete werden nur im Ramadan und in Gemeinschaft verrichtet und vertiefen die Beziehung des Muslims zu Gott. Durch die Almosenabgabe (Zakat) die nur im Ramadan während der Fastenzeit entrichtet wird, hat der Muslim eine weitere Möglichkeit seine Seele zu reinigen und gleichzeitig Bedürftigen zu helfen. Während des Fastens sollen vermehrt Bittgebete gesprochen werden, da Gott es liebt, wenn ihn sein Diener um etwas bittet. Speziell in den letzten zehn Nächten des Ramadans, während der der gläubige Muslim die Nacht der Macht (Lailat- l – Qadr) sucht, in der der Quran herabgesandt wurde, und wer in dieser Nacht demütig im Gebet steht kann etwas vom Mysterium Gottes verspüren. Zusätzlich kann er die letzten 10 Tage des Ramadans in Klausur verbringen, indem er sich gänzlich in die Moschee zurückzieht und sich aller weltlichen Dinge entledigt. Zur Weisheit des Fastens gehört ebenfalls, dass sich dadurch die Seele des Muslims besser zügeln und kontrollieren lässt und er sie zu höchsten Höhen führen kann statt sich ihrem Verlangen hingeben zu wollen, das ihn ins Verderben führen kann. Das Fasten bewahrt den Muslim vor Hochmut, Arroganz und Eitelkeit, denn er konzentriert sich nur auf gottgefällige Handlungen. Auch außerhalb des Ramadans hat der Muslim die Möglichkeit freiwillig zu fasten um sich zu reinigen oder in den Genuß der göttlichen Belohnung zu kommen. Freiwilliges Fasten ist u.a. möglich an Montagen und Donnerstagen, während der drei Tage des Vollmondes und am Tag von Arafat, an dem sich die Muslime auf Pilgerreise befinden. Das Fasten im Ramadan hängt also eng zusammen mit Gebeten, Almosenabgaben und guten Taten, der Vermeidung von Sünden und üblen Taten und beschränkt sich deshalb keineswegs nur auf den Verzicht von Essen und Trinken. Während der Fastenzeit wird die Beziehung des Muslims mit Gott intensiviert und verstärkt, denn der Muslim versucht sich Gott zu nähern, gottgefällig zu leben, um Vergebung seiner Sünden zu bitten und Gottes Belohnung zu erlangen.
2. Sinn des Fastens ist die Stärkung der Gottesfurcht.
- "O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget." (Quran 2:183)
Zu bedenken ist dabei, dass das Fasten sich nicht nur auf die Enthaltsamkeit des Essens und des Trinkens bezieht, sondern es bedeutet allgemein, sich von allem Schlechten und Schändlichen fernzuhalten.
Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Wer das falsche Wort[A 1] und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterläßt, von dem verlangt Allah nicht, daß er auf sein Essen und Trinken verzichtet."
3. Das Fasten führt zu mehr Dankbarkeit gegenüber Allah.
Der Fastende weiß die Gaben Allahs mehr zu schätzen.
4. Das Fasten ist ein Grund für den Eintritt ins Paradies.
Es wird von Abu Umama (Allahs Wohlgefallen auf ihm) überliefert, dass er fragte:
- "Oh Gesandter Allahs, weise mich auf eine Tat hin, mit der ich ins Paradies komme", er sagte: " Halte dich an das Fasten, denn es gibt nichts Gleichwertiges." (Hadith bei an-Nasa'i, Ibn Hibban und al-Hakim mit authentischem Sanad.)
5. Durch das Fasten entfernt sich der Fastende vom Feuer der Hölle.
- Abu Umama (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:
- "Wenn man einen Tag einzig für Allah fastet, dann wird Allah einen Graben zwischen ihm und der Hölle bauen, der so groß ist, wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde." (Hadith bei at-Tirmidhi)
- Uthman Ibn al-Asad (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:
- "Das Fasten ist ein Schutz mit dem sich der gläubige Diener vor der Hölle schützt." (Hadith bei Ahmad)
6. Die Fastenden erhalten eine Belohnung ohne Berechnung.
- "Gewiss, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, wahrhaftige Männer und wahrhaftige Frauen, standhafte Männer und standhafte Frauen, demütige Männer und demütige Frauen, Almosen gebende Männer und Almosen gebende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, Männer, die ihre Scham hüten und Frauen, die (ihre Scham) hüten, und Allahs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen - für (all) sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet." (Quran 33:35)
7. Der Fastende hat zwei Freuden.
Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Allah sagte: »Jede (gute) Tat, die der Sohn Adams begeht, ist für ihn selbst (vorteilhaft). Nur das Fasten begeht er Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen gemacht.« Das Fasten ist (für den Menschen) ein Schutz so soll der Mensch während seines Fastentages weder Schändlichkeit noch trubelhaftes Treiben begehen und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm sagen: "Ich bin ein fastender Mensch". Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand das Leben Muhammads ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als der von Moschus. Dem Fastenden stehen zwei Freuden bevor: Wenn er sein Fasten bricht, ist er voller Freude und wenn er seinem Herrn (am Tage des Jüngsten Gerichts) begegnet, freut er sich über das von ihm geleistete Fasten!" (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausgabe, Nr. 1904)
8. Der Geruch des Fastenden ist bei Allah besser als der Duft von Moschus.
Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Das Fasten ist (für den Menschen) ein Schutz so soll er (während des Fastens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: "Ich faste". Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als Moschus. Allah sagte: »Er (der Fastende) stellt Meinetwegen sein Essen und Trinken sowie seine Begierde ein. Das Fasten ist Mir gewidmet, und Ich belohne entsprechend und jede gute Tat wird gleichermaßen zehnfach belohnt.« (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausgabe, Nr. 1894)
9. Eines der Tore des Paradieses ist den fastenden Muslimen vorbehalten.
Sahl (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet ( Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Es gibt im Paradies ein Tor, das Ar-Rayyan heißt, durch das die Fastenden am Tage der Auferstehung eintreten werden, und kein anderer außer ihnen wird hindurch eintreten. (An jenem Tage) wird ausgerufen: »Wo sind die Fastenden?« Da stehen diese dann auf, und sonst kein anderer außer ihnen wird hineintreten. Wenn sie darin sind, wird das Tor geschlossen, und danach tritt keiner mehr durch dieses ein." ( Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausg., Nr. 1896)
10. Das Fasten stärkt beim Fastenden das Mitgefühl für Arme und Bedürftige.
Der Muslim erfährt - wenn auch nur für ein paar Stunden - , was es heißt, Hunger zu haben.
11. Das Fasten ist eine gute Übung der Selbstdisziplin.
Es lehrt Geduld, Selbstbeherrschung und die Fähigkeit, seine Begierden zu kontrollieren. Es ist eine Reinigung für die Seele und stärkt den Iman.
12. Das Fasten ist ein Schutz für junge Männer, die noch nicht verheiratet sind.
Ibn Mas'ud (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet Muhammad( Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Oh ihr jungen Leute, wer von euch heiraten kann, (wenn er die Mittel dafür hat,) der soll heiraten, weil es die Blicke (zu anderen Frauen) zurückhält und seine Scham hütet. Wer auch immer es nicht kann, (weil er die Mittel für das Heiraten nicht hat,) der soll fasten, da es ein Schutz ihn ist." (Hadith bei Buchari, Nr. 5066)
13. Fasten beinhaltet auch gesundheitlichen Nutzen.
Durch das Fasten werden insbesondere schädliche fette Substanzen aus dem Blut abgebaut.
14. Das Fasten dient der Sühne (arab. Kafara) für manche Handlungen in der Religion.
Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Schwur nicht eingehalten wurde.
15. Das Fasten ist ein Schutz für jeden Muslim.
Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), der Gesandte Allahs, sagte:
- „Das Fasten ist ein Schutz..." :(Überliefert von Buchari,dtsch. Ausgabe, Hadith Nr. 1894)
Siehe im Übrigen: Besondere Vorzüge des Fastens im Monat Ramadhan.
Sunna-Handlungen beim Fasten[Bearbeiten]
Die Einnahme einer Mahlzeit kurz vor dem Fastenbeginn (arab. Suhur)[Bearbeiten]
Anas Ibn Malik (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
- "Nehmet (im Ramadhan) eine Mahlzeit vor der Morgendämmerung ein, denn diese ist eine segensvolle Mahlzeit." (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausgabe, Nr. 1923)
Man sollte die letzte Mahlzeit möglichst kurz vor der Morgendämmerung einnehmen und nicht schon Stunden oder Minuten vor dem Fastenbeginn Fasten.
Der Prophet (Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm) sagte:
- „Meine Umma bleibt solange im Guten, wie sie das Fastbrechen vorzieht und das Suhur verzögert.“ (Hadith sahih bei Ahmad)
Das unverzügliche Fastenbrechen[Bearbeiten]
Genauso wie die letzte Mahlzeit möglichst kurz vor der Morgendämmerung eingenommen werden sollte, sollte am Ende des Fastentages zügig das Fasten gebrochen werden.
Anas Ibn Malik (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete:
- „Der Prophet (Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm) pflegte das Sonnenuntergangsgebet
nicht zu verrichten, bis er das Fasten gebrochen hatte, und wenn auch nur mit einem Schluck Wasser.“ ( Hadith hasan bei at-Tirmidhi)
Das Essen von Datteln und das Trinken von Wasser[Bearbeiten]
Am Besten bricht man das Fasten mit Datteln, ansonsten mit Wasser.
Anas Ibn Malik berichtete:
- „Der Prophet (Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm) pflegte das Fasten mit reifen Datteln zu brechen, bevor er (Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm) betete. Wenn er keine fand, dann mit
getrockneten Datteln, und wenn es auch davon keine gab, so nahm er ein paar Schlucke Wasser.“ (Hadith bei al-Tabarani)
Bittgebet beim Fastenbrechen[Bearbeiten]
Unter Berufung auf Marwan, der sagte: „ Ich sah Ibn Umar, wie er seinen Bart festhielt und dann das, was davon über die Hand hinausragte, abschnitt. Er sagte:
- „ Der Gesandte Allahs (Allahs Friede und Segen auf ihm) pflegte, wenn er das Fasten brach, zu sagen: „ Der Durst ist (vorüber-)gegangen, die Adern wurden aufgefrischt und der Lohn steht fest, so Allah will.““(Hadith sahih bei Abu Dawud)
Das Bittgebet im arabischen Wortlaut: dhahaba adh-dhamq'u, wabtallatil uruuq, wa thabata al-'adschru inscha' Allah.
Hinweis: Nicht authentisch (sahih) ist hingegen das folgende sehr verbreitete Bittgebet:
"Oh Allah, ich habe für Dich gefastet und mit Deiner Versorgung breche ich mein Fasten. (arab.: Allahumma laka sumt(u) wa ala rizqika 'aftart(u)" Es ist ein schwaches Hadith bei Abu Dawud. Al-Albani erklärte es für nicht authentisch. [3]´
Benehmen beim Fasten[Bearbeiten]
Auf die Zunge achten[Bearbeiten]
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
- "Wer das falsche Wort[A 2] und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterläßt, von dem verlangt Allah nicht, dass er auf sein Essen und Trinken verzichtet." (Sahih Buchari)
Gutes Benehmen und Vermeiden von Streit[Bearbeiten]
Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete, dass Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm), der Gesandte Allahs, sagte:
- „Das Fasten ist ein Schutz; so soll er (während des Fastens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen; und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: 'Ich faste.' Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als Moschus. Allah sagte: 'Er (der Fastende) stellt Meinetwegen sein Essen und Trinken sowie seine Begierde ein. Das Fasten ist Mir gewidmet und Ich belohne entsprechend; und jede gute Tat wird gleichermaßen zehnfach belohnt.'"
- (Überliefert von Buchari)
´
Erlaubte und verbotene Dinge während des Fastens[Bearbeiten]
Dinge, die das Fasten ungültig machen[Bearbeiten]
Das Fasten wird ungültig durch:
- Absichtliche orale Zuführung von Substanzen in den Körper, unabhängig von deren Konsistenz und deren Nährwert (essen, trinken und rauchen).
- Absichtliche Zuführung von nährwerthaltigen Substanzen in den Körper auf anderem Weg, unabhängig von deren Konsistenz. Spritzen und Medikamente ohne Nährwert annullieren das Fasten nicht.
- Geschlechtsverkehr
- Selbstbefriedigung (Onanie) mit der Hand oder durch geschlechtliche Erregung. Samenerguß im Schlaf beeinträchtigt das Fasten nicht.
- Absichtliches Erbrechen.
- Das Eintreten der Menstruation.
Das absichtliche Vollziehen aller obiger Handlungen annulliert das Fasten. Die entsprechenden Tage müssen deshalb nachgeholt werden. Die Übertretung von Punkt 1 aus Vergeßlichkeit oder aus Versehen macht das Fasten nicht ungültig.
Essen und Trinken bei Vergessen machen das Fasten nicht ungültig[Bearbeiten]
Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete: Der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat gesagt:
- "Wenn jemand vergißt, (daß er fastet) und ißt und trinkt, soll er sein Fasten fortsetzen, denn Allah hat ihn essen und trinken lassen."
- (Bukhari)
Erlaubtes während des Fastens[Bearbeiten]
- Vollständiges Eintauchen des Körpers in Wasser.
- Der Gebrauch von Augen-, Ohren- und Nasentropfen, von Khul, von Hautcreme und Hautöl
- Das Ausspülen von Mund und Nase, Zahnpflege mit Zahnbürste und Zahnpasta oder mit dem Siwak. Versehentliches Verschlucken von Wasser beeinträchtigt das Fasten nicht.
- Das Küssen oder das Streicheln des Ehepartners, wenn man sich kontrollieren kann.
- Blutentnahme, Blutspende und Aderlaß.
- Darmeinlauf.
- Einatmen von Staub und Riechen von Parfum.
- Abschmecken von Mahlzeiten. Hausfrauen und Köche dürfen Gerichte abschmecken. Die Essensprobe muß jedoch wieder ausgespuckt werden.
- Schlucken des eigenen Speichels
- Beginn des Fastens im Zustand der Dschanaba (rituelle Unreinheit). Die Pflicht zur Durchführung von Ghusl (rituelle Ganzkörperwaschung) und zur Verrichtung des Fadschr-Gebets besteht jedoch vor Sonnenaufgang.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Das falsche Wort umfaßt sowohl das Wort als auch die Handlung wie das falsche Zeugnis, die Heuchelei, die falsche Beschuldigung an Menschen und die üble Nachrede
- ↑ Das falsche Wort umfaßt sowohl das Wort als auch die Handlung wie das falsche Zeugnis, die Heuchelei, die falsche Beschuldigung an Menschen und die üble Nachrede