Ahmad Ibn Hanbal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Januar 2010, 11:32 Uhr
Nach Imam Ahmad Ibn Hanbal (164-241 n. H.) ist die Hanbalitische Fiqh-Schule benannt.
Der Imam Abu Abdullah Ahmad Ibn Muhammad Ibn Hanbal Ibn Hilal Ibn Asad Asch-Schaibani ist in Bagdad geboren, aufgewachsen und auch dort im Monat Rabi'-ul-Awwal 241 n. H. gestorben. Er reiste zu den wichtigsten damaligen Wissenschaftszentren – u.a. nach Kufa, Mekka, Medina, Jemen und Syrien.
Inhaltsverzeichnis
Sein Studium
Er hat beim Imam Schafi'i studiert, als dieser nach Bagdad kam. Er war ein Gelehrter in Hadith, Sunna und Fiqh.
Sein Leben
In einer Periode während des abbasidischen Kalifats, als Staatsführung mit Gewalt die Mu'tazila Richtung durchsetzen wollte und andere Ansichten verfolgte, hielten nur einige wenige Gelehrte dem Druck und der Folter stand und bekannten sich öffentlich zum ursprünglichen Verständnis des Islams ohne den Einfluss der griechischen Philosphie. Diese Inquisition, die über die Herrschaftsperiode von etwa vier Kalifen anhielt, wurde anhand der Frage, ob der Koran erschaffen wurde oder nicht, geführt. Der Führer der standhaften Opposition war Ahmad ibn Hanbal, der sich weigerte, über transzendente Dinge zu spekulieren und sich strikt an die Aussagen des Korans und der Sunna hielt. Wegen seiner Weigerung, sich der Staatsführungsmeinung anzuschließen, kam er ins Gefängnis und wurde gefoltert. Schließlich wurde durch sein standhaftes Verhalten der Islam vor einer Abweichung bewahrt.
Obwohl er körperlich schwach war, wurde über ihn gesagt, dass er die Willensstärke der Propheten hatte.
Als der Imam Ahmad ibn Hanbal im Gefängnis gefoltert wurde, weil er sich weigerte, eine Aussage über den Koran zu machen, die er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, was aber die damalige (muslimische) Staatsgewalt im abbasidischen Kalifat von ihm wollte, sagte man ihm: "Sag doch das eine Wort, dann rettest du dich." Da wies er auf die riesige Menge von Leuten vor dem Gefängnis hin, die darauf warteten, was er sagte, um diesem zu folgen, und sagte: "Soll ich mich selbst retten, und dadurch diese ganzen Leuten irreleiten?!"
Die Grundlagen seiner Rechtsschule ähneln größtenteils der Schafiitischen Fiqh-Schule, da der Imam Schafi'i sein Lehrer war. Der Imam Ahmad hat kein Buch über Fiqh geschrieben, seine Fiqh-Schule bestand aus seinen Aussprüchen, seinen Taten und seinen Antworten. Sein Buch "Al-Musnad" beinhaltet knapp 40.000 Hadithe. Seine Fiqh-Schule bevorzugt es, bei der Findung einer rechtlichen Bestimmung mursal-Hadithe und nur leicht schwach überlieferte Hadithe zu berücksichtigen, bevor man Qiyas (Analogieschluss zu einem ähnlichen Fall) anwendet.
Seine Schüler
Der Imam Ahmad hatte eine große Anzahl von Schülern sowohl in den Hadithwissenschaften als auch im Fiqh. Zu seinen Schülern gehörten auch seine beiden Söhne: Der älteste Sohn Saleh (gest. 266 n. H.) lernte Fiqh von seinem Vater. Abdullah (213-290 n. H.) lernte die Hadithwissenschaft von ihm, ein weiterer bekannter Schüler war Abu Dawud.
Herausragende Schüler Ahmeds waren auch:
- Al-Athram, Abu Bakr, Ahmad Ibn Muhammad Ibn Hani´ al-Khurasany al-Baghdady (gest. 273 n.H.).
- ´Abdulmalik Ibn `Abdulhamid Ibn Mahran al-Maimuny (gest. 274 n.H.).
- Ahmad Ibn Muhammad Ibn al-Hadschaadsch, Abu Bakr al-Maruudhy (gest. 273 n.H.).
- Harb Ibn Ismaa´il al-Handhaly al-Karmaany (gest. 280 n.H.).
Quelle
- Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2006): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0