Abu al-Hasan al-Asch'ari: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Imam Abu al-Hasan Ali bin Ismail bin Abi Bischr Ishak bin Salim al-Asch'ari (260 – 324 n. H.) ist von der Nachkommenschaft von | + | Imam Abu al-Hasan Ali bin Ismail bin Abi Bischr Ishak bin Salim al-Asch'ari (260 – 324 n. H.) ist von der Nachkommenschaft von [[Abu Musa al-Asch'ari]] (r.), des Prophetengefährten. |
Er war sehr intelligent. Nachdem er zunächst ein Anhänger der mu'tazilitischen Schule war und diese sehr gut verstanden hatte, sprach er sich von ihr frei und bekämpfte sie. Er bereute tief (d.h. er machte Tauba) vor Allah, dass er sich früher für die mu'tazilitsiche Schule eingesetzt hatte, indem er sie verteidigte bzw. sie propagierte. | Er war sehr intelligent. Nachdem er zunächst ein Anhänger der mu'tazilitischen Schule war und diese sehr gut verstanden hatte, sprach er sich von ihr frei und bekämpfte sie. Er bereute tief (d.h. er machte Tauba) vor Allah, dass er sich früher für die mu'tazilitsiche Schule eingesetzt hatte, indem er sie verteidigte bzw. sie propagierte. | ||
+ | Er vertrat lange Zeit die Meinung der heutigen [[Aschariyya|ascharitischen Schule]], distanzierte sich jedoch später von diesen Meinungen und sagte, dass nur die [[Aqida]] der frühen Gelehrten richtig ist. Hierüber schrieb er sein letztes großes Werk: Al-Ibana. | ||
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− | "Ich habe vier Bücher von Al-Asch'ari über die Grundlagen der Religion (arab.: al-Usul) gelesen, wo er die Grundregeln des Madhhab al-Salaf (Richtung der ersten Generationen des Islam) bezüglich Allahs Eigenschaften erwähnte und darüber sagte, dass "Allahs Eigenschaften nicht interpretiert werden dürfen, sondern nur so erwähnt werden dürfen, wie sie sind. Das ist auch meine Überzeugung." | + | "Ich habe vier Bücher von Al-Asch'ari über die Grundlagen der Religion (arab.: al-Usul) gelesen, wo er die Grundregeln des Madhhab al-[[Salaf]] (Richtung der ersten Generationen des Islam) bezüglich Allahs Eigenschaften erwähnte und darüber sagte, dass "Allahs Eigenschaften nicht interpretiert werden dürfen, sondern nur so erwähnt werden dürfen, wie sie sind. Das ist auch meine Überzeugung." |
Hier wird klar, dass Al-Asch'ari sich dem salafitischen Verständnis der Aqida anschließt und dass einige andere Aussagen zur Verteidigung des Islams bzgl. der Aqida dienten ensprechend der bekannten Überlieferung: | Hier wird klar, dass Al-Asch'ari sich dem salafitischen Verständnis der Aqida anschließt und dass einige andere Aussagen zur Verteidigung des Islams bzgl. der Aqida dienten ensprechend der bekannten Überlieferung: | ||
− | "Wir sind angewiesen, mit den Menschen entsprechend ihrer Denkweise zu sprechen (damit sie uns verstehen)." | + | "Wir sind angewiesen, mit den Menschen entsprechend ihrer Denkweise zu sprechen (damit sie uns verstehen)." (maudu'/erfundener Hadith) |
Er ist in Bagdad im Jahr 324 n.H. gestorben, nachdem eine Gruppe von Gelehrten, besonders Anhänger der hanbalitischen Rechtsschule, ihn beschimpfte. Jeder aber kann das annehmen was er sagte, oder aber zurückweisen. Möge Allah uns rechtleiten und mit uns barmherzig sein. | Er ist in Bagdad im Jahr 324 n.H. gestorben, nachdem eine Gruppe von Gelehrten, besonders Anhänger der hanbalitischen Rechtsschule, ihn beschimpfte. Jeder aber kann das annehmen was er sagte, oder aber zurückweisen. Möge Allah uns rechtleiten und mit uns barmherzig sein. | ||
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*al-Luma' fi ar-Radd 'ala Ahl al-Bid'a' - als Antwort auf die Leute, die in der Religion erneuern wollen, ein Buch, wo er dem widerspricht, was er über die Mu'tazila vor seiner Reue (arab.: Tauba) geschrieben hatte | *al-Luma' fi ar-Radd 'ala Ahl al-Bid'a' - als Antwort auf die Leute, die in der Religion erneuern wollen, ein Buch, wo er dem widerspricht, was er über die Mu'tazila vor seiner Reue (arab.: Tauba) geschrieben hatte | ||
*Adab al-Dschadal - über die Regeln der Diskussionsführung | *Adab al-Dschadal - über die Regeln der Diskussionsführung | ||
*Tafsir al-Quran - wo er den Koran erläuterte | *Tafsir al-Quran - wo er den Koran erläuterte | ||
+ | *Al-Ibana fi Usul Ad-Diyana - in diesem Werk distanziert er sich klar von seiner mittleren Phase, die später als Asch'ariyya bekannt wurde. Er kehrte zur reinen Aqida der früheren Gelehrten zurück. | ||
Zahir bin Ahmad Al-Sarkhasi berichtete: "Als sich der Tod Abu al-Hasan al-Asch'ari näherte, rief er mich zu sich und sagte mir: | Zahir bin Ahmad Al-Sarkhasi berichtete: "Als sich der Tod Abu al-Hasan al-Asch'ari näherte, rief er mich zu sich und sagte mir: | ||
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Aktuelle Version vom 7. Oktober 2009, 08:48 Uhr
Imam Abu al-Hasan Ali bin Ismail bin Abi Bischr Ishak bin Salim al-Asch'ari (260 – 324 n. H.) ist von der Nachkommenschaft von Abu Musa al-Asch'ari (r.), des Prophetengefährten. Er war sehr intelligent. Nachdem er zunächst ein Anhänger der mu'tazilitischen Schule war und diese sehr gut verstanden hatte, sprach er sich von ihr frei und bekämpfte sie. Er bereute tief (d.h. er machte Tauba) vor Allah, dass er sich früher für die mu'tazilitsiche Schule eingesetzt hatte, indem er sie verteidigte bzw. sie propagierte. Er vertrat lange Zeit die Meinung der heutigen ascharitischen Schule, distanzierte sich jedoch später von diesen Meinungen und sagte, dass nur die Aqida der frühen Gelehrten richtig ist. Hierüber schrieb er sein letztes großes Werk: Al-Ibana.
Adh-Dhahabi:
"Ich habe vier Bücher von Al-Asch'ari über die Grundlagen der Religion (arab.: al-Usul) gelesen, wo er die Grundregeln des Madhhab al-Salaf (Richtung der ersten Generationen des Islam) bezüglich Allahs Eigenschaften erwähnte und darüber sagte, dass "Allahs Eigenschaften nicht interpretiert werden dürfen, sondern nur so erwähnt werden dürfen, wie sie sind. Das ist auch meine Überzeugung."
Hier wird klar, dass Al-Asch'ari sich dem salafitischen Verständnis der Aqida anschließt und dass einige andere Aussagen zur Verteidigung des Islams bzgl. der Aqida dienten ensprechend der bekannten Überlieferung:
"Wir sind angewiesen, mit den Menschen entsprechend ihrer Denkweise zu sprechen (damit sie uns verstehen)." (maudu'/erfundener Hadith)
Er ist in Bagdad im Jahr 324 n.H. gestorben, nachdem eine Gruppe von Gelehrten, besonders Anhänger der hanbalitischen Rechtsschule, ihn beschimpfte. Jeder aber kann das annehmen was er sagte, oder aber zurückweisen. Möge Allah uns rechtleiten und mit uns barmherzig sein.
Abu al-Hasan al-Asch'ari schrieb u.a. folgende Bücher:
- al-Fusul (12 Bände) - als Antwort auf die Atheisten (aus der mittleren Phase)
- as-Sifat - wo er die verschiedenen Arten der Mu'tazila und Dschahmijja beschreibt
- al-Luma' fi ar-Radd 'ala Ahl al-Bid'a' - als Antwort auf die Leute, die in der Religion erneuern wollen, ein Buch, wo er dem widerspricht, was er über die Mu'tazila vor seiner Reue (arab.: Tauba) geschrieben hatte
- Adab al-Dschadal - über die Regeln der Diskussionsführung
- Tafsir al-Quran - wo er den Koran erläuterte
- Al-Ibana fi Usul Ad-Diyana - in diesem Werk distanziert er sich klar von seiner mittleren Phase, die später als Asch'ariyya bekannt wurde. Er kehrte zur reinen Aqida der früheren Gelehrten zurück.
Zahir bin Ahmad Al-Sarkhasi berichtete: "Als sich der Tod Abu al-Hasan al-Asch'ari näherte, rief er mich zu sich und sagte mir:
"Sei du meine Zeuge, dass ich niemals jemanden mit Kufr ("Unglaube", Verleugnung) bezeichne, der in Richtung Mekka betet (wörtl. die Qibla/Gebetsrichtung einhält), weil sie alle einen einzigen Gott anbeten. Es sind nur die Begriffe, die anders sind (arab.: Ikhtilaf al'Ibarat)"."
Als Abu-l-Hassan vor Allah seine frühere Zugehörigkeit zur mu'tazilitischen Richtung bereute, sagte er vom Predigerpodest in der Moschee (arab.: mimbar) in Basra:
"Ich meinte früher, dass der Koran erschaffen wurde, und dass man Allah (t) nicht sehen kann, und dass das Schlechte von den Menschen kommt und es nicht vorbestimmt ist. Ich bereue das alles und bin überzeugt, dass man die Mu'tazila bekämpfen soll."
Möge Allah Imam Al-Asch'ari barmherzig sein.
Quellen:[Bearbeiten]
- Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2006): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0