Aufrichtigkeit (Ichlas): Unterschied zwischen den Versionen

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Mourad, Samir: Erläuterungen zu Riyad-us-Salihin, aus dem Arabischen übersetzt, Deutscher Informationsdienst über den Islam e.V., Download:[http://www.didi-info.de/downloads/doc_download/3-riyad-as-salihin Riyad as-Salihin.pdf]
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Mourad, Samir: Auszüge aus Erläuterungen zu Riyad as-Salihin von Imam An-Nawawi, aus dem Arabischen übersetzt, Deutscher Informationsdienst über den Islam e.V., 2007, Download: [http://www.didi-info.de/downloads/doc_download/3-riyad-as-salihin Riyad as-Salihin.pdf]
  
  
  
 
[[Kategorie:Schöne islamische Charaktereigenschaften]]
 
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Version vom 23. November 2008, 16:54 Uhr

Im alltäglichen Leben ist die Aufrichtigkeit (arab.: Ichlas) und Absicht (arab.: Niya) in allen offenbaren und geheimen Taten und Äußerungen sehr wichtig. Wenn wir wollen, dass ALLAH unsere gottesdienstlichen Handlungen annimmt, müssen wir sie nicht nur nach dem Vorbild unseres Propheten Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden auf ihm) verrichten, sondern auch vor allem mit reiner Aufrichtigkeit nur für ALLAH. Denn Taten die nicht mit der klaren Absicht verrichtet werden, um damit einzig und allein ALLAH zu dienen, werden von ALLAH nicht angenommen. Im Folgenden wird ausführlich erklärt was die Aufrichtigkeit (arab.: Ichlas) im Islam genau ist, und wie wir aufrichtige Diener ALLAHs werden können, denen ALLAH das Paradies versprochen hat. Möge ALLAH uns Ichlas geben und den Weg zum Paradies leicht machen. Amin!


Buch über die Aufrichtigkeit


Ahadith über die Aufrichtigkeit

Abu Sufyan Sakhr ibn Harb (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) erzählte in seinem langen Bericht über das, was sich bei (dem oströmischen Kaiser) Heraklios ereignet hatte, dass Heraklios fragte:

"Was lehrt er (der Prophet) euch?", und Abu Sufyan fuhr fort: "Ich antwortete:
  1. "Betet zu Allah allein und gesellt ihm nichts bei und wendet euch von dem ab, was eure Vorfahren sagten, und er hält uns dazu an,
  2. das Gebet zu verrichten,
  3. aufrichtig zu sein,
  4. züchtig zu bleiben und
  5. die Verwandtschaftsbande zu achten."

(Al-Bukhari und Muslim)



Hadith 1von1.png

Umar ibn al-Khattab (radiyallahu ´anhu/ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtet: Ich hörte den Gesandten Allahs (sallalahu ´alaihi wa sallam/ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagen:

„Die Taten sind entsprechend ihren Absichten,und jedem Menschen (gebührt), was er beabsichtigt hat. Wer also seine Auswanderung um Allahs und seines Gesandten Willen unternahm, dessen Auswanderung war für Allah und dessen Gesandten, und wer seine Auswanderung unternahm, um im Diesseits etwas zu erreichen oder um eine Frau zu heiraten, dessen Auswanderung war für das, dessentwegen er auswanderte.“
(Dies berichteten Buchari und Muslim)

Worterläuterungen:

Auswanderung (arab.: Hidschra): rein sprachliche Bedeutung: das Ablassen von (arab.: at-Tark) Bedeutung als Fachausdruck in der Scharia: Das Auswandern vom Land des Kufr in das Land des Islams aus der Angst heraus, vom Islam abwegig gemacht zu werden bzw. veranlasst zu werden, einen Teil des Islams wegzulassen.

Der Anlass des Hadithes:

Tabarani berichtet Folgendes, was ihm in einer Überlieferungskette von Männern überliefert wurde, die er als vertrauenswürdig ansieht: Ibn Mas´ud hat gesagt: „Unter uns war ein Mann, der um die Hand einer Frau namens Umm Qais angehalten hatte. Sie lehnte es jedoch ab, ihn zu heiraten, bevor er nicht (nach Medina) ausgewandert ist. Er wanderte daraufhin aus und heiratete sie. Wir pflegten ihn daraufhin den Auswanderer von Umm Qais zu nennen.“

Lehrinhalt des Hadithes:

  • Die Gelehrten sind darüber übereingekommen, dass die richtige Absicht bei der Tat unbedingt nötig ist, wenn man dafür von Allah eine Belohnung erwarten will. Jedoch differenzierten sie die Aussage darüber, ob die Absicht eine Bedingung für die Korrektheit einer Handlung sei. Die Schafiiten sagten: „Sie ist unbedingt notwendig sowohl bei eigentlichen Zielhandlungen (arab.: Maqasid) wie z. B. das rituelle Gebet als auch bei Handlungen, die Mittel sind, um die eigentlichen Handlungen auszuführen (arab.: Wasa´il) wie z. B. die rituelle Gebetsvorwaschung (arab.: Wudhu).“ Die Hanafiten sagten: „Die Absicht ist eine Bedingung für die Korrektheit bei den maqasid, aber nicht bei den wasa´il.
  • Der Ort für die Absicht ist das Herz. Man muss nicht unbedingt die Absicht mit der Zunge aussprechen.
  • Die Aufrichtigkeit gegenüber Allah (arab.: Ichlas) bei den Handlungen ist eine Bedingung dafür, dass sie von Allah angenommen werden. Allah nimmt nur das von den Handlungen an, was aufrichtig um Seinetwillen getan wurde.


Quelle

Mourad, Samir: Auszüge aus Erläuterungen zu Riyad as-Salihin von Imam An-Nawawi, aus dem Arabischen übersetzt, Deutscher Informationsdienst über den Islam e.V., 2007, Download: Riyad as-Salihin.pdf