Qalun al-Madani

Aus islam-pedia.de
Version vom 14. Oktober 2009, 20:49 Uhr von Oase (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Der Imam Qalun, Isa ibn Mina ibn Wardan ibn Isa ibn Abdussamad ibn Umar ibn Abdullah Almadani. Sein Beiname war "Qalun", (altgriech: "kalon" = gut) diesen erhielt...“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Imam Qalun, Isa ibn Mina ibn Wardan ibn Isa ibn Abdussamad ibn Umar ibn Abdullah Almadani. Sein Beiname war "Qalun", (altgriech: "kalon" = gut) diesen erhielt er von seinem Lehrer Nafi', weil er sein bester Schüler war.

Lebenslauf

Qalun wurde 120 n.H. in Medina geboren und wuchs bei Nafi' auf, er las den Quran sooft bei ihm vor, dass beide nicht mehr wussten, wieviele Male er ihn vollständig auswendig vorgetragen hatte! Nafi' sagte einmal: "Wie oft willst du noch bei mir lesen? Setz dich an die Säule dort, damit ich dir Leute schicke, die bei dir vorlesen!" Er war der wichtigste Quranlehrer nach seinem Scheich Nafi', sowie der Gelehrte für Arabisch in Medina. Gegen später wurde er jedoch taub, hörte aber weiterhin seine Schüler ab: er blickte ihnen auf die Lippen, woran er erkennen konnte, welche Worte sie lasen und welche Fehler sie machten. Er starb 220 n.H. im Alter von hundert Jahren in Medina, zur Zeit des Herrschers Al-Mamun.

seine Schüler

Seine bekanntesten Schüler waren:

                   Abu Naschit                              Al-Halwani
           |                         |                   |               |
     Ibn Buwayan                 Al-Qazzaz           Dscha'far         Ibn Abi Mahran
     23 Überl.                   11 Überl.           4 Überl.          45 Überl

Besonderheiten der Überlieferung Qalun

Es wird die zweite medinensische Verszählung verwendet.

  • Idgham: ذْت wie in أَخَذتُّ
  • Pronomen d. 3. Pers. Sing. masc.: ـه

Er las den Vokal dieses Pronomens bei 9 Wörtern im Quran immer kurz, weil ihnen ein gekürzter Langvokal vorausging.

  • Dehnung:

Folgendes ist überliefert: (in Klammern die Ergänzungen aus den großen Lesarten)

Muttasil: (2), (3), 4, (6) Munfasil: 2, 3, 4, (6) (Alle Namen Allahs können gedehnt werden: الرحماااان، العزييييز)

  • Zwei Hamzas hintereinander:

Bei unterschiedlicher Vokalisierung wird ein weiches Hamza, bzw der Vokal des zweiten Hamzas selbst gelesen. Bei gleicher Vokalisierun: bei zwei "a": das erste Hamza fällt weg. bie zwei "i" oder "u": das erste Hamza wird durch den entsprechenden Vokal ersetzt.

  • Imala:

Im Wort: "hêr": من جرف هار (Quran 9:109) wird die große Imala "e" gelesen. In einigen Überlieferungen wird beim Wort "taurah" die kleine Imala "tauräh" gelesen. Sonstige Besonderheiten: wa huwa, wa hiya: wahwa, wahya: وَهْوَ على كل شيء قدير Dies gilt bei: وهو، وهي، فهو، فهي، لهو، لهي Nach manchen Überlieferungen auch: ثم هو، يمل هو

Einige Wörter werden anders gelesen, wobei diese Unterschiede nicht vom Schriftbild des Quranexemplars des Kalifen Uthman ibn Affan abweicht.

Quellen

  • Al-Mirsafi, Abdulfattah (ohne Datum): At-Tariq Al-Mamun ila Usul Riwayat Qalun. Dar Al-Halabi (Kairo).
  • Al-Ulufi, Rida (2005): Almughni fi riwayat qalun. Dar As-Sahaba (Tanta, Ägypten)