Hudhaifah Ibn Al-Yammaan: Unterschied zwischen den Versionen

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(Aus dem Leben von Hudhaifah Ibn Al-Yammaan Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
(Aus dem Leben von Hudhaifah Ibn Al-Yammaan Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger ))
 
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== Aus dem Leben von Hudhaifah Ibn Al-Yammaan <ref>Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )</ref> ==
 
  
'''Der Feind der Heuchelei, Der Freund der Aufrichtigkeit'''
 
 
Die Menschen von Madaa´in gingen in großer Zahl auf die Straße um den neuen Stadthalter zu begrüßen, der vom Kalifen ´Umar ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) geschickt wurde. Sie kamen aus ihren Häusern aus Neugier über diesen anmutigen Gefährten, denn sie hatten viel über ihn und sein gutes Verhalten gehört, über seine Frömmigkeit und seine großen Erfolge bei der Eroberung des Iraks.
 
 
Als die Leute auf seinen Einmarsch warteten, bemerkten sie einen fröhlichen Kerl der auf einem Esel mit einem altem Sattel daherkam. Der Mann ließ seine Beine baumeln und hatte einen Laib Brot in der einen Hand und etwas Salz in der anderen Hand. Er kaute auf dem Brot und aß es. Als er in der Menge ankam, entdeckten die Menschen das dieser fröhliche Kerl über den sie gerade Witze gerissen hatten, Hudhaifah Ibn Al-Yammaan war, der erwartete neue Stadthalter. Aber war dies tatsächlich eine Überraschung ? Wen hatten sie denn erwartet als sie von der Auswahl ´Umar´s gehört hatten ? Tatsächlich traf sie keine Schuld. Ihre Länder waren nicht daran gewöhnt seit den Persischen Tagen oder davor, solch fröhliche und anmutige Regenten zu besitzen.
 
 
Hudhaifah wurde von den Menschen umringt und willkommen geheißen. Als er bemerkte das die Leute ihn erwartungsvoll anschauten und eine Ansprache erwarteten, blickte er zu ihnen und sagte, " Hütet euch vor dem Aufruhr ". Die Leute fragten, " Was meinst du mit Aufruhr, oh Abu ´ Abd Allah ? " Er fuhr fort, " Die Tore der Herrscher. Wenn jemand in die Gegenwart eines Herrschers zugelassen wird, und fälschlicherweise dem zustimmt was jener sagt und ihn für etwas lobt was dieser nicht getan hat. "
 
 
Dies war gleichzeitig ein toller Anfang und eine Überraschung für die Leute. Sie erinnerten sich daran was sie über den neuen Stadthalter gehört hatten, und das er nichts mehr auf dieser Welt verabscheute und verachtete als die Heuchelei. Dieser Anfang zeigte den wahren Charakter des neuen Stadthalters und seine Art und Weise des Herrschens.
 
 
In der Tat, Hudhaifah Ibn Al-Yammaan war ein Mann der mit der einzigartigen Charaktereigenschaft geboren wurde,  die Heuchelei aufs tiefste zu verabscheuen, und der die Fähigkeit hatte diese bereits aus großer Entfernung und aus den verstecktesten Winkeln  wahrzunehmen. Er und sein Bruder Safwaan kamen zum Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) begleitet von ihrem Vater, und sie alle nahmen den Islam an. Dies fügte seinen angeborenen Qualitäten mehr Schärfe und Klarheit zu, ab dem Zeitpunkt als er dieser starken, reinen, tapferen und ehrlichen Religion beitrat, welche die Feigheit, Heuchelei und Lüge verachtet.
 
 
Mehr noch, er verbesserte seine Manieren durch die Hand des Gesandten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ), der selbst so klar und rein war wie das herrlichste Morgenlicht. Nichts war verborgen oder versteckt im Inneren von Hudhaifah. Er war wahrhaftig und vertrauenswürdig. Er liebte die starken Leute die rechtschaffen waren und verabscheute jene die nicht ehrlich waren, mit anderen Worten, die Heuchler und Betrüger. Deshalb gab es kein Reich in dem sein Talent besser aufblühen konnte als unter der Führung des Glaubens und unter den Händen des Gesandten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und der Generation seiner großartigen Gefährten.
 
 
Wahrlich sein Talent wuchs und entwickelte sich und er wurde Spezialist im lesen von Gesichtern und er sondierte das innere Wesen der Menschen. Er konnte auf den ersten Blick Gesichter lesen und das innerste Wesen dieses Menschen erkennen und deren tiefste und versteckte Mysterien. Er erreichte auf diesem Gebiet die höchste Stufe, bis zu einem Grad das selbst der inspirierte, intelligente und findige Kalif  ´Umar ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) ihn konsultierte und um Hudhaifah´s Meinung fragte wenn er Männer für bestimmte Missionen auswählen wollte.
 
 
Hudhaifah besaß die Umsicht die ihm erlaubte zu erkennen, daß das Gute auf dieser Welt dem offen daliegt, der danach sucht, und daß das Böse verstellt und versteckt ist. Aus diesem Grund sollte der intelligente Mensch klug genug sein um das Böse in seiner versteckten Form und auch in seiner klar ersichtlichen Form zu studieren.
 
 
Hudhaifah ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) widmete deshalb seine Zeit dem Studium des Bösen und des Übeltäters, sowie auch der Heuchelei und dem Heuchler. Er berichtet uns. Die Menschen pflegten den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) über das Gute zu fragen, aber ich fragte ihn nach dem Bösen aus Angst davor das es mich überkommen könnte.  Ich sagte, " Oh Gesandter Allah´s, wir lebten in einer Zeit der Unwissenheit und des Bösen, dann legte uns Allah das Gute dar. Wird es danach weiterhin Böses geben ? " Er sagte, " Ja. " Daraufhin fragte ich, " Nach diesem Bösen, wird es wieder Gutes geben ? " Er sagte, " Ja, aber es wird mit Üblem verdorben sein.  ( mit Rauch im wörtlichen Sinne ) . Ich fragte, " Wie wird dieses Böse aussehen ? " Er sagte, " Es wird Leute geben die die Menschen nach anderen Grundsätzen anführen werden als ich dies tat. Du wirst ihre Taten sehen und dies mißbilligen. " Ich sagte," Wird es danach weiteres Übel geben ? " Er sagte, " Ja, es wird Leute geben die die anderen Menschen zu den Toren der Hölle einladen werden, und ein jeder der diese Einladung akzeptiert wird in die Hölle geschleudert werden ( durch jene ). " Ich sagte, " Oh Gesandte Allah´s. Beschreibe uns diese Leute. " Er sagte, " Sie werden zu uns gehören und unsere Sprache sprechen. " Ich fragte ihn, " Was befiehlst du mir zu tun wenn ich noch zu Lebzeiten auf solche Umstände treffe ? " Er sagte, " Halte dich an die Muslime und ihre Führer. " Ich meinte daraufhin, " Wenn ich aber weder Muslime noch ihre Führer finde, was soll ich dann tun ? " Er sagte, " Halte dich fern von all den verschiedenen Gruppierungen und Sekten, auch wenn du dich bis an dein Lebensende von Baumwurzeln ernähren mußt, und solange bis du Allah treffen wirst unter diesen Umständen. "
 
 
Beachtet seine Aussage, " Die Menschen pflegten den Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) über das Gute zu fragen, aber ich fragte ihn nach dem Bösen aus Angst davor das es mich überkommen könnte. " Hudhaifah Ibn Al-Yammaan schritt mit offenen Augen durchs Leben und mit einer tiefen Einsicht bezüglich der Versuchungen und der Pfade des Bösen, um diese zu vermeiden und die Menschen davor zu warnen. Dies gab ihm Erkenntnis über die Welt, Erfahrung mit den Menschen, und Wissen über die Zeiten. Er würde die Dinge mit Verstand und Einsicht betrachten genau wie ein Philosoph, und mit dem Verstand eines weisen Mannes darüber urteilen.
 
 
Er sagte, ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) " Der allmächtige Allah sandte Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) um die Menschen rechtzuleiten und vom falschen Weg abzubringen, und vom Unglauben zum Glauben zu führen. Einige Menschen folgten seinem Aufruf und folgten dem richtigen Weg. Diejenigen die tot waren, wurden zu neuem Leben erweckt, und diejenigen die am Leben waren starben wegen ihrer Übeltaten. Als die Zeit des Propheten  ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zu Ende war, kam die Zeit der Kalifen die seinem Beispiel folgten. Darauf folgte eine verabscheuungswürdige Zeit der Monarchie. Es gab Menschen die diesen Umstand mit ihren Herzen, Händen und Zungen ablehnten und die dem Pfad der Gerechtigkeit weiter folgten. Es gab aber auch Menschen die diese Umstände nur mit dem Herzen und der Zunge ablehnten, aber ihre Hände enthielten sich der Ablehnung. Deshalb ließen sie ein Feld der Gerechtigkeit aus. Es gab noch andere Menschen die nur mit dem Herzen ablehnten, aber weder mit ihren Händen und ihren Zungen. Diese ließen nun sogar zwei Felder der Gerechtigkeit aus. Schlußendlich gab es die, die weder mit den Herzen, noch mit den Händen und Zungen diese Umstände ablehnten, und diese waren die Toten im Leben.
 
 
Er sprach über die Herzen und ein Leben durch Rechtleitung oder Irreführung gemäß den Herzen. Er sagte, " Es gibt vier verschiedene Arten von Herzen. Ein verschloßenes Herz, dies ist das Herz des Ungläubigen; ein doppelzüngiges Herz, dies gehört dem Heuchler; ein reines Herz gefüllt mit Licht, das ist das Herz des Gläubigen, und es gibt ein Herz gefüllt mit Heuchelei und Glauben. Der Glauben ist wie ein Baum der mit gutem Wasser gegoßen wird, aber die Heuchelei darin ist wie ein mit Eiter und Blut gefülltes Geschwür. Eines von beiden wird gewinnen.
 
 
Hudhaifah´s Erfahrung mit dem Übel und seine Ausdauer ihm zu widerstehen und es herauszufordern hatten seine Zunge und Worte geschärft. Er selbst informierte uns darüber in einem edlen Hadith. ´ Ich ging zum Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) und sagte, " Oh Gesandter Allah´s, Ich besitze eine schmähende Zunge gegenüber meinen Leuten und Ich habe Angst  das sie mich ins Höllenfeuer bringen        wird. " Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) sagte daraufhin zu mir, " Bittest du Allah um Vergebung ? Ich bitte Ihn hundertmal am Tag darum. "
 
 
Das war Hudhaifah, der Feind der Heuchelei und der Freund der Aufrichtigkeit. Ein Mann mit diesem Charakter muß einen starken Glauben haben und treu sein. Das war die Art und Weise von Hudhaifah bezüglich seines Glaubens und seiner Treue. Er war Zeuge wie sein Vater als Muslim starb in der Schlacht von Uhud, unglücklicherweise getötet durch die Hand eines anderen Muslim, der ihn fälschlicherweise für einen Ungläubigen gehalten hatte.
 
 
Hudhaifah sah durch Zufall wie das Schwert seinen Vater traf und er rief den Angreifern zu, " Das ist mein Vater, er ist mein Vater ! " Aber es war bereits zu spät. Als die Muslime von diesem Zwischenfall hörten waren sie darüber zutiefst bekümmert, aber Hudhaifah blickte auf sie mit Erbarmen und Vergebung und sagte, " Möge Allah euch vergeben. Er ist am barmherzigsten." Dann stürmte er dem Feind entgegen mit seinem Schwert in der Hand und tat sein bestes und erfüllte seine Aufgabe.
 
 
Als die Schlacht vorüber war und der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) diese Neuigkeiten hörte, ordnete er an das Blutgeld für den Tod von Hudhaifah´s Vater, Husail Ibn Jaabir ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ), gezahlt werden sollte. Hudhaifah weigerte sich aber das Geld anzunehmen und gab es als Almosen an die Muslime weiter. Diese Tat ließ die Liebe und Achtung des Propheten ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) um ein Vielfaches ihm gegenüber steigen.
 
 
Der Glaube von Hudhaifah und seine Treue weigerten sich Unfähigkeit und Schwäche anzuerkennen, bis hin zum Unmöglichen. Nach der Schlacht von Al-Khandaq, und dem Scheitern der Ungläubigen unter den Quraish mit ihren jüdischen Verbündeten, wollte der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) den aktuellen Stand der Dinge im Lager des Feindes erkundigen.
 
 
Die Nacht war stockdunkel und angsteinflößend und ein Sturm wütete als ob er die Berge der Wüste zuunterst kehren wollte. Diese Situation versetzte alle in Angst und Schrecken, hervorgerufen auch durch die Belagerung und Beharrlichkeit der Quraish und die Ausweglosigkeit in der sie waren. Zusätzlich nahm der Hunger bereits schreckliche Ausmaße an unter den Gefährten des Propheten. Darum stellte sich die Frage wer hatte noch soviel Kraft und Mut um trotz der Dunkelheit und der Gefahren direkt ins Lager des Feindes zu schleichen um dort Informationen und Neuigkeiten zu erfahren.
 
 
Der Gesandte Allah´s ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) war derjenige der einen unter den Gefährten auswählte, um ihm diese schwierige Aufgabe anzuvertrauen.
 
Wer wohl war unser Held ? Es war Hudhaifah Ibn Al-Yammaan. Der Prophet ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) fragte ihn und er gehorchte.
 
 
Er reagierte mit großer Gelassenheit in Anbetracht der Lage das er keine andere Wahl hatte als zu gehorchen, einbeziehend der Tatsache das er sich davor fürchtete das die Wahl ihn treffen könnte. Er hatte Angst vor den Konsequenzen. Seine Angst war begründet, denn er mußte diesen Auftrag unter Hunger, Kälte und extremer Schwäche durchführen, die durch die einmonatige Belagerung der Ungläubigen entstanden war.
 
 
Was Hudhaifah in dieser Nacht passierte war erstaunlich. Er überwand die Strecke zwischen den beiden Armeen, und drang in die Umgebung des feindlichen Lagers der Quraish vor. Ein heftiger Wind löschte die Lagerfeuer im Camp aus und deshalb war alles in Dunkelheit gehüllt. Hudhaifah konnte sich mitten unter die feindlichen Linien der Soldaten mischen. Der Führer der Quraish, Abu Sufyaan hatte die Befürchtung das sich wegen der Dunkelheit feindliche Späher der Muslime einschleichen könnten. Deshalb stand er auf und warnte seine Armee. Hudhaifah konnte deutlich seine laute Stimme hören die rief, " Oh Leute der Quraish, jeder von euch sollte wissen wer neben ihm sitzt und sollte dessen Namen kennen." Hudhaifah berichtete, " Ich beeilte mich deshalb und fragte sofort meinen Nachbarn nach dessen Namen und er sagte er sei ´Der So und so ´!"
 
 
Dadurch sicherte er sich und seine Anwesenheit in der feindlichen Armee. Abu Sufyaan nahm seine Ansprache an die Armee wieder auf, " Oh Leute der Quraish, bei Allah, ihr seid an einem Platz auf dem ihr euch nicht niederlassen werden. Die Pferde und die Kamel sind erschöpft. Der Stamm der Bani Quraidah hat sich von uns losgesagt und wir wissen nun von ihnen nur das Schlechte und das was wir hassen. Außerdem leiden wir unter dem starken Wind wie ihr seht. Man kann kein Essen kochen und kein Feuer kann entfacht werden. Kein Gebilde hält stand. Ihr müßt euch auf den Weg nach Hause machen sowie ich das machen werde." Daraufhin bestieg er sein Kamel und ritt los, gefolgt von seinen Kämpfern.
 
 
Hudhaifah sagte, " Ich hielt mein Versprechen das ich dem Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) gab, weil er mich gebeten hatte nichts zu unternehmen bis ich zu ihm zurückkehren würde, ansonsten hätte ich Abu Sufyaan mit einem Pfeil getötet." So kehrte Hudhaifah also zum Propheten ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) zurück und überbrachte die freudige Botschaft und die guten Nachrichten.
 
 
Ein jeder der Hudhaifah sah und seine Art und Weise des Denkens, seine Philosophie und seine Hingabe an das Wissen betrachtete, konnte sich kaum vorstellen das dieser sich heroisch auf dem Schlachtfeld benehmen würde. Hudhaifah jedoch widerlegte all diese Erwartungen.
 
 
Dieser Mann, der Allah gerne in der Einsamkeit anbetete, dieser nachdenkliche Mann verwandelte sich in ein wahres Genie, sobald er sein Schwert gegen die unwissenden Götzendiener in der Hand führte. Es genügt zu wissen das er einer jener drei oder fünf Leute war, die das Privileg hatten in alle Städte des Iraks einzudringen. In Hamdaan und Ar-Raiy Ad-Dainawar wurde die Eroberung durch ihn vollbracht.
 
 
In der großen Schlacht von Nahaawand, wo die Perser ungefähr 150,000 Soldaten zusammenzogen, wählte der Führer der Gläubigen, Kalif ´ Umar, An-Nu´maan Ibn Muqrin als Anführer der muslimischen Armee aus. Dann schrieb er an Hudhaifah das er sich mit seiner Armee aus Kufa ihm anschließen sollte.
 
 
´Umar schrieb in einen Brief an seine Kämpfer wo er sagte, " Wenn sich alle Muslime sammeln, dann soll ein jeder Kommandeur seine Armee anführen, und den Oberbefehl über alle Armeen hat An-Nu´maan Ibn Muqrin. Sollte An-Nu´maan fallen und den Märtyrertod sterben, dann ernennt Hudhaifah zu eurem Führer. Sollte auch er fallen, dann nehmt euch Jarir Ibn ´Abd Allah zum Führer. "
 
 
Nach diesem Prinzip wählte der Führer der Gläubigen insgesamt sieben Kommandeure namentlich für diese Schlacht aus. Dann begann der Kampf.
 
 
Die Perser hatten 150,000 Mann und die Muslime hatten nur 30,000 Kämpfer. Eine Schlacht begann die alles bis dahin dagewesene in den Schatten stellte. Es war die wildeste Schlacht in der Geschichte in Sachen Heftigkeit und Heldentum. Der Führer der Muslimischen Armee, An-Nu´maan Ibn Muqrin, fiel und erlitt den Märtyrertod, aber noch bevor das Banner der Muslime zu Boden fiel, ergriff sie der neue Führer mit seiner rechten Hand, und mit ihr führte er die Soldaten zum Sieg durch Kraft und großem Heldenmut. Dieser Anführer war niemand anderes als Hudhaifah Ibn Al-Yammaan.
 
 
Sobald er das Banner in seinen Händen hielt entschloß er sich den Tod von An-Nu´maan Ibn Muqrin noch nicht zu verkünden, solange bis die Schlacht vorüber war. Er rief dessen Bruder Na´iim Ibn Muqrin und ließ ihn den Platz des Toten einnehmen um diesen zu ehren.
 
 
Durch sein brilliantes Gespür konnte Hudhaifah all dies mitten in der Schlacht vollbringen und erreichen. Dann wandte er sich wie ein wilder Sturm gegen die Persischen Linien mit dem Schlachtruf, „ Allahu Akbar, Allahu Akbar. Sein Versprechen wird vollbracht, Allahu Akbar, Er führt Seine Soldaten zum Sieg !“  Denn wandte er sich auf seinem Pferd an die Muslime und rief, " Oh ihr, die ihr Muhammad ( Allah  segne ihn und schenke ihm Heil ) gefolgt seid, vor euch liegen die Gärten Allah´s für euch bereit, laßt sie nicht warten. Auf in den Kampf ihr Helden der Schlacht von Badr. Schreitet voran, oh ihr Helden der Schlachten von Al-Khandaq, Uhud und Tabuk ! "
 
 
Hudhaifah behielt seinen Tatendrang und die Wichtigkeit dieser Schlacht bis an ihr Ende, und der Kampf endete mit einem überwältigendem Sieg über die Perser und deren unvergleichlichen Niederlage.
 
 
So könnte man seine Größe beschreiben wenn er sich zu Hause befand oder aber kämpfend auf dem Schlachtfeld. Hudhaifah war einmalig bei jedem Auftrag den er ausführte und er erteilte weisen Rat wenn er gefragt wurde.
 
 
Bevor Sa´d Ibn Abi Waqqaas und die Muslime sich nach Kufa begaben und sich dort niederließen, weil sie vor dem schrecklichem Klima von Madaa´in flüchten mußten das ihnen großes Unglück zugefügt hatte, da schrieb ´Umar zu Sa´d er solle sofort nach geeigneten Plätzen suchen wo sich die Muslime demnächst niederlassen konnten. Wer wohl wurde losgeschickt um nach solch geeigneten Plätzen für die Muslime zu suchen ? Es war Hudhaifah Ibn Al-Yammaan, begleitet von Salmaan Ibn Ziyaad.
 
 
Als sie loszogen und die Umgebung von Kufa erreichten, fanden sie dort nur ödes, sandiges Land mit Kieselsteinen, aber Hudhaifah schmeckte den Hauch von Heilkraft und Gesundheit in der Luft. Er sprach zu seinem Gefährten, " Das ist der richtige Platz, so Allah will. " So wurde Kufa geplant und durch die Hände der Baumeister wurde dieser Platz zu einer bewohnten Stadt gemacht. Schon bald nach dem die Muslime sich dorthin begaben, verschwanden ihre Krankheiten und ihre Schwächen und ihre Adern füllten sich mit dem Pulsschlag der Heilkraft und Gesundheit.
 
 
Hudhaifah war äußerst intelligent und besaß unterschiedlichste Erfahrungen. Er pflegt immer zu den Muslimen zu sagen, " Die besten unter euch sind nicht diejenigen die diese Welt vernachlässigen für das Jenseits, und auch nicht diejenigen die das Jenseits vernachlässigen für diese Welt. Sondern jene sind die besten unter euch, die von dieser Welt und vom Jenseits nehmen. "
 
 
Eines Tages im Jahr 36 nach der Hidschra wurde Hudhaifah zu seinem Herrn gerufen. Während er sich bereit machte für seine letzte Reise, kamen einige seiner Gefährten um ihn zu besuchen. Er fragte sie, " Habt ihr ein Totenhemd mitgebracht ? " Sie sagten,    " Ja, haben wir. " Hudhaifah sagte, " Zeigt her. " Als sie es brachten und er es betrachtete, befand er es als zu neu und zu lang. Ein letztes sarkastisches Schmunzeln kam über seine Lippen und er sagte, " Das ist kein Totenhemd für mich. Zwei weiße Tücher ohne Hemd sind genug für mich. Ich werde nicht allzu lange im Grab verweilen, dann wird man mir einen besseren oder schlechteren Platz anbieten. "
 
 
Dann murmelte er noch ein paar Worte, und die Leute glaubten zu hören das er sagte, " Tod, du bist willkommen, eine schöne Sache nach so langer Zeit. Derjenige der erst jetzt bereut wird keinen Erfolg haben. "
 
 
Eine der besten menschlichen Seelen wurde zu Allah empor gehoben, eine der frömmsten, erleuchteten und demütigsten Geister.<references />
 
 
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2017, 22:17 Uhr