Adhan

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Der Adhan (arab.: أذان) ist der islamische Gebetsruf, mit dem der Muadhin (Gebetsrufer) die Menschen fünfmal täglich zum Gebet ruft. Der Adhan wurde erstmals im Jahre 624 n. Chr. durch den Propheten Muhammad (Möge ALLAH ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) in Medina eingeführt[1][2].


Der Wortlaut des Adhan

Allahu akbar, Allahu akbar!
Allahu akbar, Allahu akbar!

(2 mal: „Allah ist größer, Allah ist größer!“)


Asch-hadu al-la ilaha il-Allah!
Asch-hadu al-la ilaha il-Allah!

(2 mal: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah!“)


Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasulu-llah!
Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasulu-llah!

(2 mal: „Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist!“)


Hayya 'ala-s-Salah!
Hayya 'ala-s-Salah!

(2 mal: „Kommt zum Gebet!“)


Hayya 'ala-l-Falah!
Hayya 'ala-l-Falah!

(2 mal: „Kommt zum Heil!“)


Allahu akbar, Allahu akbar!

(„Allah ist größer, Allah ist größer!“)


La ilaha il-Allah!

(„Es gibt keinen Gott außer Allah!“)

Adhan des Morgengebets

Dem morgentlichen Gebetsruf wird außerdem nach den Worten

Hayya 'ala-l-Falah!
Hayya 'ala-l-Falah!

(2 mal: „Kommt zum Heil!“)

zweimal der folgende Satz hinzugefügt:

„As-Salatu chairun min an-Naum“

(„Das Gebet ist besser als der Schlaf!“)

Dies dient zum einen dazu, die Muslime zum Morgengebet auf besondere Weise anzuspornen, wenn diese gerade in ihren Ruhestätten liegen, und zum anderen dazu, auf die große Wichtigkeit des Gebets und auf den enormen Gewinn hinzuweisen, den sie erlangen können, wenn sie ihr Ego überwinden und trotz aller Anstrengung aufstehen, ihre rituellen Waschungen (arab.: Wudhu) durchführen und zum Gebet kommen[1].

Die Vorzüge des Adhans

Der Gesandte ALLAHs (Möge ALLAH ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:

„Wenn die Menschen um die Belohnung für das Sprechen des Gebetsrufes und für das Stehen in der ersten Reihe (beim Gemeinschaftsgebet) Bescheid wüssten, und sie keine andere Möglichkeit hätten, diese unter sich aufzuteilen, als durch das Los, so würden sie darüber auslosen. (…) Und wenn sie von der Belohnung für die Verrichtung des Nacht- und des Morgengebets in der Gemeinschaft wüssten, so würden sie dafür in die Moschee kommen, auch dann wenn sie bis dorthin kriechen müssten.“
(Überliefert in Sahih Al-Buchari, zit. aus: Al-Dschami´ As-Sahih Al-Muchtasar, Al-Buchari, 6 Bände, hrsg. durch Dar Ibn Kathir, Al-Yamama/Beirut, 1986, Band 1, S. 233, Hadith Nr. 624.[1])

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte:

"Wenn zum Gebet gerufen wird, ergreift der Teufel die Flucht, um die Worte des Gebetsrufes (Adhân) nicht hören zu müssen. Er verursacht dabei ein Geräusch wie ein Windstoß. Wenn der Gebetsruf zu Ende ist, kehrt er zurück und flüstert (den Gläubigen) ein. Wenn dann der Gebetsbeginn angesagt wird, entfernt er sich wieder, um die Worte des Gebetsbeginns (Iqâma) nicht hören zu müssen. Wenn die Worte des Gebetsbeginn zu Ende sind, kehrt er zurück und flüstert den Mumin ein."
(Buchârî, Muslim, Tirmîdhî, Nasaî, Abû Dâwûd, Ibn Mâjah, Ahmad Ibn Hanbal, Mâlik und Dârimî)


Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Suleiman, Dr. Samir: Der islamische Gebetsruf „Al-Adhan“. Qalam.de
  2. Ibn Ishaq, Muhammad (1999): Das Leben des Propheten. As-Sira an-Nabawiya, aus dem Arabischen übertragen und bearbeitet von Gernot Rotter, Kandern, Spohr-Verlag, S. 114 f.