Adab: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das gute Benehmen gegenüber Allah)
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Version vom 29. Mai 2011, 16:57 Uhr

Adab (arab.: أدب‎) bedeutet linguistisch "Benehmen, Manieren".[1]


Das gute Benehmen ist im Islam nicht nur gegenüber den Mitmenschen erwünscht. An erster Stelle steht das gute Benehmen gegenüber Allah, dem Schöpfer, seinem Wort, dem Quran und seinem Propheten Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm).


Das gute Benehmen gegenüber Allah

Mu'adh Ibn Dschabal (Allahs Wohlgefallen auf ihnen) berichtete:

" Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: "O Mu'adh! Weißt du was Allahs Recht gegenüber Seinen Dienern ist?" Ich sagte: "Allah und Sein Gesandter wissen es besser." Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: "Dass sie Ihn (Allah) allein anbeten und Ihm keinerlei Partner in der Anbetung beigesellen." Weißt du was ihr Recht Ihm gegenüber ist?" Ich antwortete: " Allah und Sein Gesandter wissen es besser." Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: "Dass Er sie nicht bestrafen wird (wenn sie dies tun)." [Hadith bei Buchari)


Gutes Benehmen gegenüber Allah beinhaltet, dass man Allah für dessen Wohltaten Dank entgegen bringt, dass man sich vor ihm fürchtet, wenn man eine Sünde beabsichtigt, dass man ihm vertraut, dass man auf seine Barmherzigkeit hofft und seine Strafe fürchtet. Auch eine gute Meinung über Allah zu haben, was die Erfüllung seines Versprechens und die Ausführung seiner Drohung betrifft, gehört dazu.

Je mehr man sich um ein gutes Benehmen gegenüber Allah bemüht und an diesem festhält, desto mehr nähert man sich Allah. Man erreicht eine höhere Stufe und eine bessere Stellung bei Allah, bis man inschallah zu denjenigen gehört, die Allah nahestehen und als seine Gefolgsleute bezeichnet werden.


Dankbarkeit zeigen

Als Muslim sollte man sich bewusst sein, dass Allah der Erhabene einem unzählbare Wohltaten und Gnaden im Laufe des Lebens gewährt. Dafür sollte man ihm Dank (arab. Schukr) entgegen bringen. Dankbarkeit lässt sich durch Worte (z.B. den Ausspruch "Alhamdulillah") oder durch Taten, die im Gehorsam gegenüber Allah ausgeführt werden, ausdrücken. Das ist das richtige Benehmen gegenüber Allah.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, wenn man die Gnaden und Wohltaten, die Allah einem gewährt hat, verleugnet.

Im Quran heißt es hierzu:

„ Was ihr an Gunst erfahrt, ist von Allah (…).“ (Quran 16:53)
“ Und wenn ihr die Gunst(erweise) Allahs aufzählen wolltet, könntet ihr sie nicht erfassen (…).“ (Quran 16:18)
„ Gedenkt Meiner, so gedenke Ich eurer. Seid Mir dankbar und seid nicht undankbar gegen Mich[A 1].“ (Quran 2:152)


Gehorsam gegenüber Allah

Als Muslim sollte man sich bewusst sein, dass Allah der Erhabene vollständig über seine Diener und deren Taten informiert ist. Diese Erkenntnis erfüllt das Herz mit Ehrfurcht gegenüber Allah und dies wiederum führt dazu, dass man sich vor Allah schämt und Angst davor hat, sich ihm zu widersetzen und Sünden zu begehen. Das ist das richtige Benehmen gegenüber Allah.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, wenn man offen vor Allah Sünden begeht, während man weiß, dass Allah einen sieht und Zeuge über die Taten seiner Diener ist.

Im Quran heißt es hierzu:

„Warum strebt ihr nicht danach, Allah gebührend zu verehren?“ [A 2] (Quran 71:13)

Der Gelehrte As-Sa'adi sagt hierzu in seinem Tafsir: „D.h. ihr fürchtet euch nicht vor der Größe Allahs, und Allah hat bei euch keine hervorgehobene Stellung.“ [2]

„Und Allah weiß, was ihr geheimhaltet und was ihr offenlegt.“ (Quran 16:19)
„ Und mit keiner Angelegenheit befasst Du dich, und nichts verliest du davon an Qur'an, und keine Tat vollbringt ihr, ohne dass Wir über euch Zeugen sind, wenn ihr euch (ausgiebig) darüber auslasst. Und es entgeht deinem Herrn nicht das Gewicht eines Stäubchens, weder auf der Erde noch im Himmel, und nichts Kleineres als dies oder Größeres; (es gibt) nichts, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre.“ (Quran 10:61)


Vertrauen auf Allah

Als Muslim sollte man sich über sein Verhältnis zu Allah bewusst sein. Allah ist es, der den Menschen erschaffen und sein Schicksal vorherbestimmt hat. Keiner kann sich der Macht Allahs entziehen. Es gibt keine Flucht vor Ihm, sondern nur zu Ihm. Man sollte daher Zuflucht suchen bei Allah, Ihm seine Angelegenheiten übertragen und auf Ihn vertrauen (arab. Tawakul). Das ist das richtige Benehmen gegenüber Allah.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, vor Allah zu fliehen, vor dem es keine Flucht geben kann, oder sich auf jemanden anderes zu stützen oder auf jemand anderen zu vertrauen, der keine Macht besitzt.


Im Quran heißt es hierzu:

„Ich verlasse mich auf Allah, meinen Herrn und euren Herrn. Es gibt kein Tier, das Er nicht an seiner Stirnlocke hielte.(…)“ (Quran 11:56)
„So flüchtet (nun) zu Allah. Gewiss, ich bin euch von Ihm ein deutlicher Warner.“ (Quran 51:50)
„(…) Und verlasst euch auf Allah, wenn ihr gläubig seid." (Quran 5:23)


Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit

Als Muslim sollte man sich bewusst sein, dass Allah seine Diener mit Milde und Freundlichkeit in all ihren Angelegenheiten behandelt. Seine Barmherzigkeit umfasst alle Lebewesen. Wer dies weiß, den verlangt es danach, noch mehr Barmherzigkeit und Milde von Allah zu erfahren, daher fleht er seinen Herrn aufrichtig an und richtet seine Bittgebete an ihn. Er versucht Ihm durch gute Worte und rechtschaffene Taten näherzukommen. Das ist das richtige Benehmen gegenüber Allah.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, die Hoffnung auf seine Barmherzigkeit aufzugeben, während die Barmherzigkeit Allahs alles umfasst; oder die Hoffnung auf Allahs Wohltätigkeit aufzugeben, die allen Lebewesen zugutekommt.


Im Quran heißt es hierzu:

„ Und bestimme für uns in diesem Diesseits Gutes und auch im Jenseits! Gewiss, wir haben zu Dir zurückgefunden." Er sagte: „Mit Meiner Strafe treffe Ich, wen Ich will, aber Meine Barmherzigkeit umfasst alles. (Quran 7:156)
„Allah ist Feinfühlig zu Seinen Dienern. Er versorgt, wen Er will. Und Er ist der Starke und Allmächtige.“ (Quran 42:19)
„(…) Und gebt nicht die Hoffnung auf das ErbarmenReferenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. (Quran 12:87)
„Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiss, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.“ (Quran 39:53)


Sich vor Allahs Strafe schützen

Als Muslim sollte man sich bewusst sein, dass Allah der Erhabene die Macht hat, schnell abzurechnen, hart zuzupacken und zu vergelten. Daher sollte man versuchen, sich durch Gehorsam gegenüber Allah vor dessen Strafe zu schützen, indem man keine Sünden begeht. Das ist das richtige Benehmen gegenüber Allah.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, wenn sich der schwache Diener durch das Begehen von Sünden und Unrecht seinem allmächtigen und starken Herrn widersetzt.

Im Quran heißt es hierzu:

„(…) Und wenn Allah einem Volk Böses will, so kann es nicht zurückgewiesen werden. Und sie haben außer Ihm keinen Schutzherrn.“ (Quran 13:11)
„Das Zupacken deines Herrn ist wahrlich hart.“ (Quran 85:12)
„(…) Gewiss, diejenigen, die Allahs Zeichen verleugnen, für sie wird es strenge Strafe geben. Allah ist Allmächtig und Besitzer von Vergeltungsgewalt.“ (Quran 3:4)
„(…) Doch wer Allahs Zeichen verleugnet -, so ist Allah schnell im Abrechnen.“ (Quran 3:19)


Eine gute Meinung über Allah haben

Als Muslim sollte man sich, wenn man eine Sünde begeht, die Gegenwart Allahs bewusst machen. Man sollte sich vorstellen, dass Seine Warnung (vor Strafe) einen selbst betrifft und Seine angedrohte Strafe für einen selbst herabgesandt wird.

Genauso sollte man sich die Gegenwart Allahs bewusst machen, wenn man ihm gehorcht und seiner Scharia folgt. Man sollte sich vorstellen, dass Sein Versprechen (auf Belohnung) für einen selbst wahrgemacht wird und dass Seine Zufriedenheit einen selbst trifft. Das ist das richtige Benehmen. Denn es gehört zum guten Benehmen gegenüber Allah, dass man eine gute Meinung über Ihn hat und sich keine falschen Vorstellungen über Ihn macht.

Es ist dagegen kein gutes Benehmen, wenn jemand schlecht über Allah denkt. Wenn jemand Sünden begeht und denkt, dass Allah ihn dabei nicht sieht und ihn für seine Taten nicht zur Rechenschaft ziehen wird. Während Allah sagt:

„Und ihr pflegtet euch nicht so zu verstecken, dass euer Gehör, eure Augen und eure Häute nicht Zeugnis gegen euch ablegten. Aber ihr meintet, dass Allah nicht viel wisse von dem, was ihr tut. * Und diese eure Meinung, die ihr von eurem Herrn hattet, hat euch ins Verderben gestürzt, so dass ihr jetzt zu den Verlierern gehört.“ (Quran 41:22,23)

Es ist andererseits auch kein gutes Benehmen, wenn jemand Allah fürchtet und ihm gehorcht und dann denkt, dass er für seine guten Taten und gottesdienstlichen Handlungen nicht belohnt wird.

Im Quran heißt es hierzu:

„ Wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht, Allah fürchtet und sich vor Ihm hütet, das sind die Erfolgreichen.“ (Quran 24:52)
„ Wer mit (etwas) Gutem kommt, erhält zehnmal so viel. Und Wer mit einer bösen Tat kommt, dem wird nur gleichviel vergolten, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.“ (Quran 6:160)
Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiss ein gutes Leben leben lassen. Und Wir werden ihnen ganz gewiss mit ihrem Lohn das Beste von dem vergelten, was sie taten.“ (Quran 16:97)

Das gute Benehmen gegenüber dem Quran

Siehe Quranstudium.

Das gute Benehmen gegenüber dem Propheten

Das gute Benehmen gegenüber der eigenen Seele

Das gute Benehmen gegenüber seinen Mitmenschen

Siehe Umgang mit Menschen (allgemein).


Innerhalb der Familie:


Außerhalb der Familie:


Das gute Benehmen gegenüber Tieren

Siehe Tierschutz im Islam.


Anmerkungen

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Quellen

  1. Rassoul, Muhammad (1998): Wörterbuch für neue Muslime (PDF). Islamische Bibliothek Verlag
  2. As-Saadi, Abdurrahman Ibn Nasir (2000): Taisir al-Karim ar-Rahman fi Tafsir Kalam Al-Mannan, Al-Resalah, Beirut/Libanon


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