Quran

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Quran Schrift

Der Quran (Koran) (القرآن‎ „der häufig/intensiv zu Lesende, Rezitierende, Vorzutragende“) ist das Wort ALLAHs, das ER vor über 1400 Jahren im Laufe von 23 Jahren Seinem letzten Gesandten an die Menschheit, Muhammad, direkt und verbal in arabischer Sprache über den Engel Gabriel eingegeben hat.

Der Quran ist nach der Thora, dem Evangelium und anderen Schriften das letzte und abschließende Offenbarungsbuch des Schöpfers an die gesamte Menschheit. Er verfügt über einen sog. I'dschaz(Wunder)-Charakter, der bestätigt, dass er von keinem Menschen verfasst worden sein kann und vom allwissenden Schöpfer stammen muss. Er ist in seinem Stil und Inhalt unnachahmlich, bis heute ist niemand imstande Ähnliches hervorzubringen, trotz der bestehenden wiederholten Herausforderung. Der Quran liegt uns in unzweifelhafter, gesicherter Überlieferung (arab.: mutawatir) vor, da er durch zahlreiche unabhängige Überlieferungswege, sowohl mündlich als auch schriftlich, übermittelt wurde. Die Rezitation des Qurans stellt für Muslime eine gottesdienstliche Handlung dar, da ein Muslim für die bloße Rezitation des Qurans von ALLAH belohnt wird und das rituelle Gebet ohne Quran-Rezitation ungültig ist.


Im Quran selbst sagt ALLAH Folgendes (sinngemäß) über diese Seine letzte Offenbarungsschrift:

"Diese ist die eigentliche Schrift, keinerlei Zweifel ist darin, (sie ist) eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen." (Quran 2:2)
"Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir[1] unserem Diener [Muhammad] als Offenbarung herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura [Kapitel des Quran] gleicher Art hervor und ruft eure Zeugen außer Allah, wenn ihr wahrhaft seid. Und wenn ihr es nicht tut, und ihr werdet es gewiß niemals tun, so sucht Schutz vor dem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, das für die Kafir [Verleugner] vorbereitet wurde.“ (Quran 2:23-24)
Und wenn euch von Mir Rechtleitung erreicht, so wird es um diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, weder Angst geben, noch werden sie traurig sein.“ (39) Und diejenigen, die Kufr betrieben und Unsere Zeichen ableugnet haben, diese sind die Weggenossen des Feuers. Darin bleiben sie ewig." [Quran, 2:38-39]
"(29) Dies ist eine Schrift, die WIR dir hinabsandten, voller Segen, damit sie über ihre Verse nachdenken und damit diejenigen mit Verstand sich besinnen." (Quran 38:29)


Definition vom Begriff "Quran"[Bearbeiten]

Linguistisch ist das Wort „Quran“ nach Imam Asch-Schafi'i ein Eigenname, der von keinem anderen Wort abgeleitet wurde und mit dem ausschließlich ALLAHs Wort beschrieben wird. Andere Gelehrten vertreten die Ansicht, daß das Wort „Quran“ abgeleitet ist entweder vom arabischen Stamm „qara-a“ („vortragen, rezitieren“), oder „Al-Qarn, d. h. etwas zueinander zusammenfügen“, oder von „Al-Qara-in, d. h. die Begleitenden, da die Ayat einander ähneln und bestätigen“, oder von „Al-Qar-u, d. h. das Versammeln, da der Quran Berichte, Gebote, Ayat, Suras, usw. versammelt“. Die erste Ableitung wird von den meisten Gelehrten vertreten. Die Endung "-an" dient der Intensivierung.

Fachspezifisch versteht man in der Islamologie unter dem Begriff „Al-Quran“ ausschließlich

  1. das Wort ALLAHs (arab.: Kalam Allah), das
  2. dem letzten Gesandten ALLAHs, Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm)
  3. in arabischer Sprache
  4. direkt und verbal als Wahy (Offenbarung) über den Engel Gabriel (arab.: Dschibril) eingegeben wurde,
  5. dessen Rezitation eine gottesdienstliche Handlung (arab.: Ibada) darstellt.
  6. das über einen sog. Wunder-Charakter verfügt
  7. und das uns in unzweifelhafter, gesicherter Überlieferung (arab.: mutawatir) vorliegt.


Die Bezeichnung eines anderen Textes ob in Arabisch, Türkisch, Deutsch, usw. als Quran ist demnach falsch. Quranübersetzungen kann man daher nicht als den Quran bezeichnen.

Die schriftliche Aufzeichnung des Qurans in Buchform wird als „Mushaf“ bezeichnet.



Aufbau des Qurans[Bearbeiten]

Der Quran besteht aus 114 Suren (Kapiteln des Quran) und 6236 einzelnen Versen (arab.: Ayat). Von den 114 Suren, von denen 113 mit der Basmala (بسم الله الرحمن الرحيم‎ Bismillah-ir-Rahman-ir-Rahiem, „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“) anfangen. Die 9. Sura at-Tauba ("die Reue") beginnt ohne die Basmala-Formel. Diese Formel wird jedoch in Sura 27 Vers 30 wiederholt und erscheint somit insgesamt 114 Mal.

Mit Ausnahme der ersten Sura, der al-Fatiha Suratu-l-Fatiha – dem einführenden Kapitel des Quran – sind die Kapitel, wenn auch z.T. grob, nach deren Größe, und zwar kürzer werdend angeordnet, so dass die Sure 2 – Suratu-l- Baqara – fast 300 Verse hat und die 114. und damit letzte Sura – an-Nas – über lediglich 6 Verse verfügt.[2]

Die schriftlichen Fixierungen des Quran in Buchform – die sog. Masahif (Pl. von arab.: Mushaf) – haben je nach Schriftart etwa 600 Seiten und sind abgesehen von der Schrift- bzw. Lesart und teilweise auch hinsichtlich der Nummerierung der Verse ausnahmslos und weltweit alle gleich.[3]


Die Authentizität des Qurans als Offenbarungsbuch ALLAHs[Bearbeiten]

Zusammengefasst kann man sagen, dass es folgende zwei Scheinargumente gegen die Authentizität des Qurans gibt:

  1. Der Quran sei uns heute nicht mehr im Original aus dem 7. Jh. erhalten geblieben, sondern sei im Laufe der letzten 1400 Jahre verfäscht worden.
  2. Der Quran sei eine Erfindung von Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) und sei damit keine Offenbarungsschrift des Schöpfers an die Menschen.


Im folgenden werden diese Scheinargumente gegen die Authentizität des Qurans mit rationalen und wissenschaftlichen Argumenten entkräftet:


1. Ist uns der Quran bis heute im Orginal erhalten geblieben? [NOCH IM ERSTELLUNGSPROZESS!][Bearbeiten]

Bei dieser Frage muss man sich näher mit der Niederschrift, Sammlung und Aufbewahrung des Qurans beschäftigen. Die Informationen dazu entnimmt man aus den islamischen Quranwissenschaften, Hadithwissenschaften und der islamischen Geschichtswissenschaft. Bei der Beschäftigung mit diesen Wissenschaften kann man diesbezüglich folgendes entnehmen:

  • Der Quran wurde zu Lebzeiten des Gesandten Muhammad (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) von hunderten seiner Gefährten auswendig gelernt. Da damals in der arabischen Halbinsel viele Menschen nicht lesen und schreiben konnten, waren sie daran gewöhnt wichtige Informationen sofort auswendig zu lernen und hatten deshalb ein besonders ausgeprägtes Gedächtnis.
  • Zusätzlich wurde der Quran unter der Aufsicht des Propheten (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) von ausgewählten Gefährten wie Abu

Bakr, Umar Ibn Chattab, Uthman Ibn Affan, Ali Ibn Abutalib, sowie z.B. auch Gefährten wie Zaid Ibn Thabit, Ubai Ibn Ka'b und Thabit Ibn Qais auf verschiedenen Materialien (z.B. Leder, Palmblätter etc.) mindestens einmal aufgeschrieben. Das Material war jedoch lose und nicht in Buchform angeordnet. Die Reihenfolge der einzelnen Suren war bereits durch Offenbarung geregelt.

.... [NOCH IM ERSTELLUNGSPROZESS!]



Offenbarung des Qurans[Bearbeiten]

'Aischa, Mutter der Mumin, sagte:

"Das erste, mit dem der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, die Offenbarung begann, war das wahrhaftige Traumgesicht während des Schlafs er hatte keinen Traum gesehen, der sich nicht wie das Morgenlicht bewahrheitet hat. Danach wurde ihm (von Allah) die Einsamkeit lieb gemacht. Dazu wählte er die Berghöhle von Hira, in die er sich gewöhnlich für mehrere Nächte zurückzog und Allahs Nähe suchte - eine Art Gottesverehrung. Anschließend begab er sich zu seiner Familie und kümmerte sich um die Versorgung der nächsten Runde er kehrte dann abermals zu Khadidscha zurück, um sich für ähnliche Versorgung vorzubereiten. (Und dies geschah so weiter,) bis die Wahrheit zu ihm kam, während er sich in der Berghöhle von Hira aufhielt: Dort kam der Engel zu ihm und sagte: "Lies". Darauf sagte er: "Ich kann nicht lesen". (Der Prophet berichtete davon, indem) er sagte: "Da ergriff er mich und drückte mich bis zu meiner Erschöpfung, ließ mich dann los und sagte erneut: "Lies". Ich sagte (wieder): "Ich kann nicht lesen".Da ergriff er mich und drückte mich zum zweiten Male bis zur Erschöpfung, ließ mich dann los und sagte: "Lies". Ich sagte: "Ich kann nicht lesen" dann ergriff er mich und drückte mich zum dritten Mal, alsdann ließ er mich los und sagte: "Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf Er erschuf den Menschen aus einem Embryo. Lies denn dein Herr ist Der Ehrwürdigste (Quran 96:1ff)". Mit diesem (Vers) kehrte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit einem bebenden Herzen zurück. Dann trat er bei (seiner Frau) Khadidscha Bint Khuwailid, Allahs Wohlgefallen auf ihr, ein und sagte: "Hüllt mich ein! Hüllt mich ein!" Sie hüllten ihn ein, bis die Furcht von ihm abließ. Hier dann erzählte er Khadidscha und berichtete ihr von dem Ereignis: "Ich bangte um mein Leben". Darauf sagte Khadidscha: "Niemals wirst du bei Allah eine Schande erleben denn du bist wahrlich derjenige, der die Verwandtschaftsbande pflegt, dem Schwachen hilft, dem Mittellosen gibt, den Gast freundlich aufnimmt und dem Notleidenden unter die Arme greift." Khadidscha verließ dann mit ihm das Haus und ging zu dem Sohn ihres Onkels, Waraqa Ibn Naufal Ibn Asad Ibn Abdul-Uzza, der in der Dschahiliyya zum Christentum übergetreten war er beherrschte die hebräische Sprache und pflegte - solange es Allah wollte, aus dem Evangelium in hebräischer Sprache abzuschreiben er war ein Greis, der später erblindet ist. Khadidscha sagte zu ihm: "O Sohn meines Onkels, höre von dem Sohn deines Bruders, was er sagt!" Waraqa sagte dann zu ihm: "O Sohn meines Bruders, was bringst du mit?" Hier berichtete ihm der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, was er gesehen hatte. Da sagte Waraqa zu ihm: "Das ist die Botschaft, wie sie Allah auch Moses offenbarte. Ich wünsche mir, ich wäre jung genug, um solange am Leben zu bleiben, um es zu erleben, wenn dich deine Leute vertreiben!" Darauf sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm: "Werden sie mich wirklich vertreiben?" Waraqa erwiderte: "Ja! Kein Mensch war mit Ähnlichem gekommen, wie du es gebracht hast, ohne daß er angefeindet wurde. Wenn ich an diesem deinem Tag noch am Leben bin, werde ich dich mit aller Kraft unterstützen."Es dauerte aber nicht mehr lange, da starb Waraqa, und der Empfang von weiteren Offenbarungen erlebte für eine Weile einen Stillstand. Darüber wurde der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, so sehr traurig, daß er versucht hat, sich von einem hohen Berg zu stürzen. Und jedes Mal, wenn er eine Bergspitze erreichte, um sich von dort zu stürzen, erschien ihm Gabriel und sagte zu ihm: "O Muhammad, du bist wahrhaftig der Gesandte Allahs!" Dadurch wurde er beruhigt und zufrieden und kehrte zurück. Wenn sich aber die Zeitspanne, in der er auf die Offenbarung wartete, in die Länge zog, versuchte er es nochmal mit seinem Plan. Und jedes Mal, wenn er erneut eine Bergspitze erreichte, um sich von dort zu stürzen, erschien ihm Gabriel abermals und sagte dasselbe nochmal zu ihm."
(Überliefert von Sahih Al-Buchary Nr. 0003)


Dschabir Ibn 'Abdullah Al-Ansaryy sagte - indem er von der Zeit erzählte, in der der Empfang von weiteren Offenbarungen für eine Weile einen Stillstand erlebte: "(Der Prophet) sagte in seinem Bericht:

"Als ich unterwegs war, hörte ich eine Stimme vom Himmel ich richtete meinen Blick nach oben und sah, daß der Engel, der mir in der Berghöhle von Hira' erschienen war, auf einem Stuhl zwischen dem Himmel und der Erde saß. Ich erschrak vor ihm, kehrte zurück und sagte: "Hüllt mich ein." Darauf sandte Allah, der Erhabene folgende Worte herab: "O du Bedeckter! Erhebe dich und warne! (usw. bis zu Seinem Wort:) ...und meide den Götzendienst (Qur'an 74:1ff.)."
Danach ging es mit der Offenbarung zügig und ohne Unterbrechungen weiter."
(Überliefert von Sahih Al-Buchary Nr. 0004)



Gleichnisse im Quran[Bearbeiten]

(26) Gewiß, ALLAH findet nichts Beschämendes dabei, daß ER ein Gleichnis einer Mücke oder dessen, was größer ist, prägt. Also hinsichtlich derjenigen, die den Iman verinnerlicht haben, so wissen sie, daß dies sicher die Wahrheit von ihrem HERRN ist. Und hinsichtlich derjenigen, die Kufr betrieben haben, so sagen sie: „Was wollte ALLAH damit als Gleichnis?“ Damit läßt ALLAH viele abirren und viele rechtleiten. Doch ER läßt damit niemanden außer den Fasiq abirren. (27) Es sind diejenigen, die das von ALLAH Auferlegte nach dessen verbindlichem Abschluß verletzen, das abbrechen, dessen Verbindung ALLAH gebot, und auf der Erde Verderben anrichten. Diese sind die eigentlichen Verlierer. (28) Wie betreibt ihr nur Kufr ALLAH gegenüber, während ihr tot wart, dann ER euch belebte?! Dann läßt ER euch sterben, dann belebt ER euch (wieder), dann werdet ihr zu Ihm zurückgebracht. (29) ER ist Derjenige, Der für euch alles auf der Erde erschuf, dann wandte ER sich dem Himmel zu, sogleich machte ER sie sieben Himmel. Und ER ist über alles allwissend." (Quran, 2:26-28)


Quellen & Fußnoten[Bearbeiten]

Der Artikel ist hauptsächlich entnommen aus:

  • Suleiman, Samir: „Der Islam muss kein Rätsel sein“, qalam.de
  • Zaidan, Amir (2002): „Einführung in die Quranwissenschaft“, Skript, Islamologisches Institut Frankfurt/M.
  • Zaidan, Amir M. A. (2000): At-Tafsir. Eine philologisch, islamologisch fundierte Erläuterung des Quran-Textes. (PDF), ADIB-Verlag, Offenbach, ISBN 3-934659-01-2
  • Zaidan, Amir M. A. (1999): Al-'Aqida, Einführung in die Iman-Inhalte, ADIB-Verlag, Offenbach, 2. neubearbeitete und erweiterte Auflage, ISBN 3-934659-00-4
  • Denffer, Ahmad von (2006): Ulum al-Qur'an. Einführung in die Koranwissenschaften“ (PDF) , DIdI e. V., 2006
  1. Hier ein pluralis maiestatis.
  2. Suleiman, Samir: „Der Islam muss kein Rätsel sein“, qalam.de
  3. Suleiman, Samir: „Der Islam muss kein Rätsel sein“, qalam.de


Siehe auch[Bearbeiten]