Abu Bakr

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Abu Bakr Abdullah Ibn Abu Quhafa Uthman as-Siddiq, (arab.: ‏أبو بكر عبد الله بن أبي قحافةعثمان الصديق), genannt Abu Bakr as-Siddiq (Allahs Wohlgefallen auf ihm), war der erste der vier rechtgeleiteten Khalifen. Er war ein langjähriger Freund des Propheten (Allahs Friede und Segen auf ihm) und dessen Schwiegervater.

Sein Beiname As-Siddiq[Bearbeiten]

Den Name As-Siddiq (der Wahrhafte, der Aufrichtige) erhielt Abu Bakr vom Propheten. Anas Ibn Malik (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete:

" Der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) ging den Berg Uhud hinauf und in seiner Begleitung waren Abu Bakr, 'Umar und 'Uthman. Da bebte der Berg unter ihnen und der Prophet schlug mit seinem Fuß darauf und sagte: " Sei ruhig Uhud! Denn auf dir befindet sich niemand außer einem Propheten, einem Wahrhaftigen (arab. Siddiq) und zwei Märtyrern!"" (Sahih al-Buchari, Nr. 3686]

Abu Bakr as-Siddiq bekam diesen Titel, weil sein Glaube zu fest war, um durch irgend etwas erschüttert zu werden. So bestätigte er auch ohne Zögern das Wunder von Isra und Miradsch (Nachtreise und Himmelfahrt).

Seine Wahl zum Khalifen[Bearbeiten]

Bereits am Todestag des Propheten im Jahre 11 n.H./ 632 n.Chr. kam die Frage seiner Nachfolge auf, da er diesbezüglich keine Anweisungen gegeben hatte. Als die zwei Gruppen der Muhadschirun[A 1] und der Ansar[A 2] sich um die Nachfolge stritten, versuchte Abu Bakr as-Siddiq zu schlichten, indem er sprach:

" Beide, die Muhadschirun und die Ansar, haben große Verdienste um den Islam erworben. Aber die Muhadschirun waren als erste zum Islam gekommen. Sie waren immer sehr eng mit dem Gesandten Allahs verbunden. Daher, Leute der Ansar, lasst den Khalifen aus ihrer Reihe sein!"

Nach weiterer Diskussion stimmten die Ansar schließlich zu, dass ein Muhadschir Khalif werden sollte. Abu Bakr schlug daraufhin Umar und Abu 'Ubaida als Khalif vor, 'Umar und Abu 'Ubaida ihrerseits schlugen jedoch Abu Bakr vor, sie sagten:

"Oh Siddiq, wie kann das sein? Wie kann ein anderer dieses Amt ausüben, solangen du unter uns bist? Du bist der erste Anwärter unter den Muhadschirun. Du warst der Gefährte des Propheten in der Höhle des Berges Taur. Du leitetest die gemeinsamen Gebete an seiner Stelle während seiner letzten Krankheit. Das Gebet steht an erster Stelle im Islam. Mit all diesen hervorragenden Voraussetzungen bist du die am besten geeignete Person als Nachfolger des Propheten. Strecke deine Hand aus, dass wir dir die Bai'a [A 3] geloben können." Als Abu Bakr zögerte, ergriff 'Umar seine Hand und gelobte ihm seine Bai'a. Die andere folgten seinem Beispiel.

Am darauffolgenden Tag ging Abu Bakr as-Siddiq in die Propheten-Moschee. Hier legte das Volk die Bai'a ab. Danach bestieg Abu Bakr das Podest als Khalif des Islam und sprach zur versammelten Menge:

"Oh ihr Menschen! Ich bin zu eurem Führer gewählt worden, obgleich ich nicht besser bin als irgendeiner von euch. Wenn ich etwas Gutes tue, gebt mir eure Unterstützung! Tue ich etwas Falsches, dann macht mich darauf aufmerksam! Hört, Wahrheit ist Ehrlichkeit, und Unwahrheit ist Unehrlichkeit. Die Schwachen unter euch sind in meinen Augen so lange mächtig, bis ich ihnen das gegeben habe, was ihnen zusteht, wie Allah es will. Die Mächtigen unter euch dagegen sind so lange schwach in meinen Augen, bis ich ihnen das genommen habe, was den anderen zusteht, wie Allah es will. Ich sage euch, wenn die Menschen aufhören, den Willen Allahs zu erfüllen, lässt Allah sie in Ungnade fallen. Wenn die Menschen zu Übeltätern werden, schickt Allah Unglück über sie. Merkt euch, ihr müsst mir so lange gehorchen, wie ich Allah und Seinem Gesandten, Allahs Segen und Friede auf ihm, gehorche. Wenn ich Allah und Seinem Gesandten nicht gehorche, braucht ihr mir auch nicht zu gehorchen!"

Seine Regierungszeit als Khalif und seine wichtigsten Leistungen[Bearbeiten]

Während der kritischen Zeit nach dem Tod des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) hielt Abu Bakr den Zusammenhalt der islamischen Umma aufrecht. Er regierte von 11 nH./632 n.Chr. bis 13 n.H/ 634 n.Chr.

In seine Regierungszeit fielen die sogenannten Ridda-Kriege (11 n.H./ 632 n.Chr.), d.h. er kämpfte gegen die abtrünnigen arabischen Stämme, die keine Zakat mehr zahlen wollten. Der Kalif stellte klar, dass das Entrichten der Zakat ebenso zum Islam gehört wie das Gebet. Somit bewahrte Abu Bakr as-Siddiq diese wichtige Säule des Islam.

Er kämpfte ebenso gegen Änhanger falscher Propheten, die nach dem Todes des Gesandten Allahs, auftraten.

Die Schlacht von Jamama (12 n.H./November 633 n.Chr.), in der eine große Anzahl von Muslimen fiel, die den Quran auswendig konnten, veranlasste den Khalifen ,Zaid Ibn Thabit Al-Ansari zu beauftragen, die Aufschriften des Qurans in einem Werk zusammenzustellen. Es wurde befürchtet, dass ein großer Teil der Offenbarung verloren gehen könnte, falls der Quran nicht in einem geschriebenen Exemplar festgehalten wurde. [A 4]

Die Eroberung Persiens und der Beginn der Eroberung von Scham (Syrien) fanden zur Zeit seines Khalifats statt. Sein Armeebefehlshaber Khalid Ibn Walid marschiert in den Irak (12 n.H./ 633 n.Chr.) und al-Adschnadin in Palästina (13 n.H./ 634 n.Chr.)ein. In Scham fand die Schlacht von Jarmuk , eine der großen Entscheidungsschlachten, in der die Muslime die Römer besiegten, statt.

Krankheit und Tod[Bearbeiten]

Am 7. des Monats Dschumad-al-Achir im Jahre 13 n.H. wurde Abu Bakr krank. Er spürte, dass sein Tod nahte und bestimmte daher, dass Umar Ibn al-Khattab sein Nachfolger werden sollte. Nach einer Krankheit von zwei Wochen starb Abu Bakr (Allahs Wohlgefallen auf ihm)im Alter von 63 Jahren. Er wurde neben dem Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) beerdigt. Beide Gräber und das Grab des zweiten Kalifen Umar Ibn al-Khattab können bis heute in Medina besichtigt werden.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. d.h. die Muslime, die von Mekka nach Medina ausgewandert waren
  2. d.h. die muslimischen Einwohner von Medina, die die Auswanderer aus Mekka aufgenommen hatten
  3. Treueschwur, Huldigung des Khalifen
  4. siehe hierzu ausführlich: Denffer, Ahmad von (2006): Ulum al-Qur'an. Einführung in die Koranwissenschaften , DIdI e. V.

Quellen[Bearbeiten]

Der Artikel beruht im Wesentlichen auf folgenen Werken: